Autor Thema: Einsatz und Verwendung der "Bennies"  (Gelesen 2059 mal)

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Offline Darius

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Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« am: 4.03.2010 | 10:00 »
Hallo ihr alle. Wie bekannt war ich ja beigeistert beim Treffen dabei, habe viel viel gespielt und geile Runden gehabt. Dabei waren zwei Runden, nämlich D&D 4 und Song of Ice and Fire RPG, in dem es sog. Bennies gab, also Punkte, die ich ins Spiel werfen konnte, um eine Entscheidung, eine Situation oder einen Wurf zu ändern, so wie wir als Spieler das wollten.

Ihr kennt das Prinzip bestimmt, ich kannte es nicht. Auch Fate Points waren dabei und die kannte ich auch nicht. Tot war tot, Wurf war Wurf, Entscheidung war Entscheidung.

Hmm...was ich eigentlich sagen will. Ich sehe bei aller Begeisterung von mir für die Runden am Treffen, diese Bennies kritisch. Mir haben sie nicht so gut gefallen und ich machte fast keinen Nutzen davon, auch wenns mal doof lief. Da sind nämlich teilweise die Dinger geflogen.(Wir hatten symbolisch dafür kleine Steine). In einer Szene sind 3 Stück geflogen. SC: Ich nehm nen Bennie....SL: Ich zurück für den NSC....nächster SC: Gut, dann gibts von mir einen, isses mir wert.

War sehr sehr lustig und am Treffen auch absolut OK, aber in einer Kampagnenrunde würde mir dieses Prinzip nicht gefallen. Zumal man sich solche Teile auch durch "coole" Aktion zurückholen konnte, also auch wieder bekommen hat in der Sitzung. Werden diese Bennies in vielen Systemen benutzt oder ist das eher die Ausnahme? Wie steht ihr dazu?

Ich sehe das wie gesagt kritisch. Mir geht Spannung verloren, wenn ich alles mögliche ändern kann, vorallem kann das doch auch nervig für den SL sein oder? Ich bringe Konflikte, die weiten sich aus zu Problemen oder schlimmeres und schon kommt ein Bennie daher. :D
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Offline Roland

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #1 am: 4.03.2010 | 10:06 »
In fast jeder meiner Spielrunden gibt es solche Ressourcen.
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Offline Bombshell

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #2 am: 4.03.2010 | 10:14 »
Hallo,

Ich sehe das wie gesagt kritisch. Mir geht Spannung verloren, wenn ich alles mögliche ändern kann, vorallem kann das doch auch nervig für den SL sein oder? Ich bringe Konflikte, die weiten sich aus zu Problemen oder schlimmeres und schon kommt ein Bennie daher. :D

Der Einsatz und die Verwendung solcher Gummipunkte ist durch das Spielsystem oder den Gruppenvertrag geregelt. Für mich stellt der Einsatz oft die Sicherung der Charakterkompetenz dar, die durch ein Spielsystem nicht immer 100% modeliert werden kann. Weiterhin sind diese Gummipunkte in der Regel keine Plotlösungstokens.

MfG

Stefan
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Offline Tourist

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #3 am: 4.03.2010 | 10:18 »
Vielleicht bringt es dir was wenn du den Thread liest
http://tanelorn.net/index.php/topic,44855.0.html

Schönen Gruß

Offline sir_paul

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #4 am: 4.03.2010 | 10:23 »
Bennies werden auch in meinen Runden genutzt. Sie dienen aber zum größten Teil dazu mal fehlgeschlagende oder zu schlechte Würfe zu wiederholen oder den genommenen Schaden zu reduzieren (Savage Worlds halt).

Probleme bieten sie mir als SL nicht, denn
1) bieten sie nicht automatisch eine Lösung für die Probleme der Spieler und
2) stellen sie nicht die Welt auf den Kopf, die Welt nach einem eingesetzten Benny ist nicht anders als wenn der Spieler schon beim ersten Eintreffen des Ereignisses mehr Glück gehabt hätte
3) Sind sie, obwohl man sie sich meistens im Spiel erspielen kann, trotzdem eine beschränkte Resource

Falls mir noch mehr einfällt schreibe ich nochmal was :)

EDIT: Gilt natürlich erstmal nur für Savage Worlds, in anderen Systemen funktionieren und heißen Bennies auch anders...

Offline Ludovico

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #5 am: 4.03.2010 | 10:33 »
@Darius
Ich kenne mittlerweile sehr viele Systeme, die Bennies oder Fate Points nutzen und ich finde das gut. Bombshell schreibt schon gut und passend, dass mit diesen Gummipunkten die Charakterkompetenz gewahrt wird.
Mich stoert es sehr, wenn ich in einem System, bei dem die SCs angeblich kompetent sein sollen, als angeblich kompetenter Kaempfer keinen Treffer landen kann, weil ich mal wieder Pech hab. Die Gummipunkte gleichen das schon sehr gut aus.

Auch finde ich es gut, dass man Bennies durch coole Aktionen zurueckkriegen kann, da die Spieler sich dann mal anstrengen und fuer diese Ressource arbeiten. Noch schoener finde ich, wenn Bennies dazu genutzt werden, Nachteile zu aktivieren. So erhalten wenigstens auch weiche Nachteile endlich eine Bedeutung.

Aber was mich interessieren wuerde, denn so richtig ersichtlich wird das fuer mich nicht aus deinem Post:
Was sind denn die Kritikpunkte an Gummipunkte? Was stoesst Dir auf?
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 10:35 von Kaffeebecher »

Offline Darius

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #6 am: 4.03.2010 | 10:38 »
Naja...es liegt vielleicht daran, daß es mir als "unrealistisch" erscheint. Ich weiß, dass ist ein schlechtes Argument im Rollenspiel, aber es macht für mich einen gewissen Charme aus, wenn einfach auch mal was tierisch in die Hose geht bei einem Maöver oder Kampf, wenn man es nicht brauchen kann. Und dann damit auch spielen zu müssen.

Ich könnte mir eine kleine Anzahl von Bennies für eine Sitzung vorstellen, vielleicht 2, die allerdings auch nicht wieder reingespielt werden können innerhalb einer Sitzung. Ich sagte ja...erklärt mir warum die gut oder auch schlecht sind. Ich überlege die auch evtl. einzuführen. Aber wie gesagt, sehr wenig und sparsam.
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Offline Barbara [n/a]

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #7 am: 4.03.2010 | 10:46 »
In unserer D&D4-Runde wurden Bennys eingeführt, weil mehrere Spieler (u.a. ich) sehr frustriert waren, weil sie zu Würfelpech neigen - besonders, wenn dadurch immer wieder die Daily-Power nutzlos verloren geht.
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #8 am: 4.03.2010 | 10:49 »
Naja...es liegt vielleicht daran, daß es mir als "unrealistisch" erscheint. Ich weiß, dass ist ein schlechtes Argument im Rollenspiel, aber es macht für mich einen gewissen Charme aus, wenn einfach auch mal was tierisch in die Hose geht bei einem Maöver oder Kampf, wenn man es nicht brauchen kann. Und dann damit auch spielen zu müssen.

Das ist ja gerade das Schöne an Bennies - deren Einsatz ist freiwillig. Du willst das etwas in die Hose geht - prima, dann setz nach einem mißlungenen Wurf einfach keinen Bennie ein. Wenn Du aber dann auch wirklich mal willst, dass etwas klappt oder zumindest nicht so extrem schief geht, dann setzt Du einen Bennie ein.
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #9 am: 4.03.2010 | 10:58 »
@Darius: Naja, dir wurde ja erklärt warum sie gut sind.

Unter Bennie verstehe ich erstmal: Man darf eine Probe wiederholen.
- Bennies sind dann sowas wie eine Korrektur. Da in den meisten RPGs nicht statistisch gewürfelt wird (~1000mal hintereinander) ist es schon fast zwingend X aus Y Würfen zu nehmen. Da das nicht praktikabel ist, beschränkt man sich auf die Würfe, die die Spieler wollen.
- Bennies sind kein Garant dafür, daß man alles schafft und das man damit Plots knackt. Sie sind nur dafür da, die Dinge eher zu schaffen, die für den Spieler wichtig sind. Man kann auch drauf verzichten, wenn man ein Versagen an einer Stelle gut findet: Mehr Kontrolle den Charakter darzustellen.

Im Endeffekt hängst du zu sehr an der "Eine Aktion-Ein Wurf entscheided" Spielweise. Im Endeffekt sind Bennies nix anderes als Lebenspunkte im Kampf. Vielleicht spielt ihr so, daß ihr nach einem Treffer aus dem Spiel seid, kann ja sein, aber die Lebenspunkte dienen dazu ein Versagen über eine größere Strecke abzuschätzen und reagieren zu können. Wenn man das nicht hat dann braucht man ihmo nicht spielen, weil man so gut wie keinen Einfluss mehr darauf hat, Wann man aus dem Spiel fliegt. Und dafür sind bennies eben da. Eigentlich nur konsequent das Konzept nicht nur im Kampf einzusetzen.
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #10 am: 4.03.2010 | 11:05 »
@Darius:
Die Bennies, die ich in D&D4 auf dem Treffen verwendet habe, haben sich eigentlich erst im Laufe des Abenteuers zu den Fatepoints verändert. Eigentlich sollte es damit nur möglich sein, Würfe zu wiederholen oder im Kampf eine zusätzliche Action zu erkaufen. Abgesehen davon waren die Bennies eh Hausregeln. Eigentlich gibt es in D&D4 Actionpoints, die wesentlich unmächtiger sind. (Das schreibe ich nur, damit Du falls Du es Dir zulegen möchtest, nicht vom eigentlichen D&D4-System überrascht wirst.)

Ansonsten kann ich Deine kritische Haltung sehr gut verstehen.
Die Bennies/Actionpoints (so wie wir sie verwendet haben) würde ich nicht in jeder Runde anbieten. Sie haben aber einige entscheidende Vorteile als Werkzeug:
- Sie sind ein Sicherheitssystem jenseits des Regelbruches. Die Spieler haben also eine Möglichkeit mit etwas Grips sich aus einer tötlichen Lage zu manövrieren.
- Sie bieten den Spielern die Möglichkeit die Handlung auf Situationen oder NSCs zu fokusieren (Du erinnerst Dich bestimmt an Toastbrots Einwurf, dass der gefundene Freund von riggs Charakter schwer verletzt war.)
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #11 am: 4.03.2010 | 11:08 »
Bennies oder Fatepoints sind eine Möglichkeit zu verhandeln, was den Spielern wichtig ist.

Dies mit drei Spielsteinen in einer Szene (diese verhandeln) ist wahrscheinlich aus Fate...
Es illustriert das sehr schön.

Die Dinger machen den Charakter schon kompetenter, aber nicht übermächtig. (Es ist ja durchaus möglich, dass der neue Wurf ebenfalls misslingt...)

Ist aber halt auch blöd, wenn der Dieb die ganze Zeit seine Fähigkeiten nicht einsetzen kann, dann "seine große Stunde" anbricht... ...und er dann einfach versagt.
Ebenso frustrierend ist es, wenn man einfach durch einen schlechten Wurf stirbt.

Bennies/Fatepoints federn sowas ab.
Das kann man mögen, muss man aber nicht.

Kennst das bei Tetris, wenn man dringend so ein langes Teil braucht, aber dann kommt keins?
Eben diese Zufallsabhängigkeit beseitigen Bennies/Fatepoints... ...sie erlauben eher planen/taktieren, ohne den Zufall ganz aufzuheben.

Allerdings macht es die Charaktere kompetenter, deshalb würde ich überlegen, ob ich die einfach auf "andere Syteme" (die sowas nicht von Beginn an eingeplant haben) einfach "drüberstülpe"...
Bei D&D 4 ist es meiner Meinung nach durchaus gewollt, dass eine Daily Power auch schiefgehen kann.

Bye,
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Offline Falcon

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #12 am: 4.03.2010 | 11:11 »
Wenn der SL auch Bennies hat, was der Normalfall ist, dann werden die SCs nicht zwingend kompetenter im Vergleich.
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Offline sir_paul

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #13 am: 4.03.2010 | 11:20 »
Naja...es liegt vielleicht daran, daß es mir als "unrealistisch" erscheint. Ich weiß, dass ist ein schlechtes Argument im Rollenspiel, aber es macht für mich einen gewissen Charme aus, wenn einfach auch mal was tierisch in die Hose geht bei einem Maöver oder Kampf, wenn man es nicht brauchen kann.

Um mal auf diesen Punkt einzugehen. In meinen aktuellen Runden ist es schon so das bei den "wichtigen" Situationen gerne die Bennies zu neige gehen und es dann auch tierisch "in die Buchse" gehen kann. Frag mal meine Spieler, die können da ein Lied von singen ;)

Bennies helfen aber vor allem auch dabei das es nicht schon bei den eher "unwichtigen" Sachen tierisch in die Hose geht und damit durch Nebensächlichkeiten der Abenteuerfluss unterbrochen wird...

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Offline Horatio

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #14 am: 4.03.2010 | 11:28 »
@ Darius
Ich versteh deine Vorbehalte, aber meine Erfahrung war, dass so eine Metagame Ressource das Spiel unheimlich bereichert und zwar auf mehreren Ebenen^^:

- Taktisches / strategisches Element. Eine Ressource die eingeteilt werden will.
- Abfangen der Tödlichkeit eines Systems auf der Spieler Seite. Die Spieler dürfen nach Regeln selbst „ihre Würfel drehen“. Der SL kann ruhigen Gewissens offen würfeln (sollte er auch so können, aber rein faktisch verlangen viele (alte) Systeme das Drehen von Würfen).
- Player Empowerment. Ist dem Spieler etwas wichtig, dann kann er es über Bennies oft „durchdrücken“.
- Screen Time Manager: Wer viele Bennies in der Tasche hat, kann mehr reißen; er wird automatisch wichtiger und kann sich leichter ein Spotlight ziehen. Wer seine verbraucht hat fährt erstmal ne ruhigere Tour.
- Durch das Generieren von Bennies über das Ausspielen von Eigenheiten des Charakters (und das damit verbundene Schaffen von Verwicklungen), wird der Spieler belohnt, anstatt wie sonst mit Mali bestraft zu werden.
- Direktes Belohnen von „spielverbessernden“ Aktionen (und zwar ohne dem Spieler einen "bleibenden" Vorteil zu gewähren, wie es bei Erfahrungspunkten der Fall wäre)
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 14:29 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
and the players believed in the story more than mere setting facts. Whatever the story would be in genre and message,
that would be revealed after the fact, not before.
- Eero Tuovinen: A Loveletter to a Story Gamer

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #15 am: 4.03.2010 | 11:31 »
@Däriüs:
Gummipunkte können sehr unterschiedlich wirken. Sie unterscheiden sich in Wirkung, Erwerb und Wichtigkeit. Es gibt Systeme, in denen sind sie sehr mächtig, der Erwerb ist schwammig geregelt und ohne Gummipunkte funktioniert das Spiel kaum noch. In anderen Systemen ist der Erwerb sehr genau geregelt, sie sind nicht so mächtiig und man könnte auch auf sie verzichten. Manche erlauben Plotänderungen, andere nicht. Etc. pp. Alle Zwischenstufen sind denkbar.

In manchen Systemen sind die Punkte Teil des Gesamtkonzepts, in anderen dienen sie z.B. nur dazu, ein eigentlich tödliches System zu einem cinematischen zu machen.

Du hast die Gummipunkte nicht gemocht. Hör auf dein Bauchgefühl. Du musst sie nicht mögen. Niemand muss das. Bedenke aber, dass Gummipunkt nicht gleich Gummipunkt ist. Vielleicht stößt du auf Implementationen, die dir gefalllen oder dir entgegenkommen.

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #16 am: 4.03.2010 | 11:37 »
Bei D&D 4 ist es meiner Meinung nach durchaus gewollt, dass eine Daily Power auch schiefgehen kann.
Ja. Ist es.
Je nach Gruppe kann das aber stören. Bzw. die hohe Varianz des Würfelwurfes gegenüber den Modifikatoren macht es notwendig, dass man verstärkt Boni sammeln muss, um dafür zu sorgen, dass die Daily Power so gut wie immer funktioniert. Diese Bonisammelei mag nicht jeder Spieler und jede Spielgruppe durchexerzieren. Von daher haben Bennies den Vorteil, die Erfolgswahrscheinlichkeit des Würfelwurfes ohne große Bonisammelei stark zu erhöhen.
Wie ich schon schrieb: Bennies würde ich nicht in jeder Runde einsetzen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #17 am: 4.03.2010 | 11:39 »
Da fällt mir übrigens ein:
In der gespielten Runde hatte gegen Ende keiner mehr Bennies. Die Bennies waren also auch da begrenzt gewesen.
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #18 am: 4.03.2010 | 11:50 »
gescheiterte Bennies haben bei uns für viel Frust gesorgt, vor allem weil mein Charakter der einzige war, dessen Dailies Reliable waren ;D

Bonis sammeln geht in D&D4 ja fast gar nicht. Wüsste jetzt spontan nichts, womit man mehr als +2 bekommt.
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Offline Blutschrei

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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #19 am: 4.03.2010 | 11:53 »
Ich verstehe den Kritikpunkt nicht so ganz. Abgesehen von dem rückwirkenden ändern von Gegebenheiten, kann ich kein sachliches Argument gegen Bennies aus dem Eingangspost herausinterpretieren.

Zumal sich das rückwirkende Ändern von Gegebenheiten auch auf eine relativ Zeitnahe Begebenheit bezieht. Man kann ja - bevor man beschreibt - praktisch gleich nach dem Würfelwurf ansagen, ob man wiederholen will, somit wird ja noch nicht mal rückwirkend etwas geändert, auser dem abstrakten Würfelwurf, der außerhalb der Spielwelt stattfindet.

Ich halte Bennies für sehr sinnvoll, sie reizen zum Charakterspiel an, sind generell eine nette Belohnung, über die sich die Spieler freuen. Auch eher passive Spieler kann man damit dazu anreizen, aktiver zu spielen.
Man sollte alles in allem nur darauf achten, dass Spieler, die generell eher etwas ruhiger sind nicht völlig ins Hintertreffen geraten!

Zum anderen bieten Bennies die Möglichkeit, Helden dann Helden sein zu lassen, wenn sie es brauchen, ohne dass sie in jeder Situation als völlige Übermenschen unterwegs sind.
Und das halte ich persönlich für den wichtigsten Punkt!
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 11:55 von Blutschrei »
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #20 am: 4.03.2010 | 12:01 »
Bonis sammeln geht in D&D4 ja fast gar nicht. Wüsste jetzt spontan nichts, womit man mehr als +2 bekommt.
Du sammelst nicht einen großen Bonus sondern mehrere kleine Boni. Aber das führt jetzt komplett vom Thema ab. Falls Dich das Thema interessiert, kannst Du ja einen neuen Thread aufmachen. :)
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Re: Einsatz und Verwendung der "Bennies"
« Antwort #21 am: 4.03.2010 | 13:07 »
Vielleicht als historischer Überblick:

i) Seit den 90ern hatte so ziemlich jedes neue RPG Aktivressourcen, mit denen die Spieler Würfel drehen konnten.

ii) Seit den 00ern kam im Zuge der Player-Empowerment-Debatte auch die Möglichkeit auf, sich mit Aktivressourcen Änderungen in der sonst vom SL verwalteten Spielwelt zu kaufen.

iii) Mit Primetime Adventures wurde es schließlich populär, dass die Spieler sich die Dinger gleich gegenseitig geben, wenn sie etwas besonders würdigen wollten. Nach diesem Spiel als "Fanmail" bezeichnet.


Funktionen, die die Dinger übernehmen können, hat Horatio gut zusammengefasst.


Zitat
Mir geht Spannung verloren, wenn ich alles mögliche ändern kann, vorallem kann das doch auch nervig für den SL sein oder? Ich bringe Konflikte, die weiten sich aus zu Problemen oder schlimmeres und schon kommt ein Bennie daher.

Solange damit nur Würfel gedreht werden, sind die Dinger ja völlig unproblematisch. Das kann man problemlos in seine Rechnung aufnehmen und es wird eng, wenn die Dinger alle sind. Solange der Spielleiter unbegrenzt Ressourcen hat, ist das sowieso eher ein psychologischer bzw. die Interaktion betreffender Effekt: Der Spieler zeigt, dass ihm etwas wichtig ist.

Wenn man damit Erzählrechte erkauft, muss der SL entsprechend flexibler werden. Macht es für meinen Geschmack eigentlich nur interessanter.