Ich habe gestern seit langem wieder Aventurien bespielt und ich wollte es ursprünglich mit SW angehen. Vor ab gesagt, wir haben es am Ende doch mit DSA4 gespielt.
Gespielt wurde "Das Ei des Ananduscha" von Windefeders Wolkenturm.
Nun kam die große Hürde. Die Spieler kannten zwar alle SW, aber so richtig Aventurien konnte sich damit am Tisch keiner vorstellen.
Wir haben immer wieder hin und her überlegt (ein Spieler kam etwas später, daher konnten wir eh noch nicht loslegen).
Argumente für SW waren, dass man die Chars schneller generieren könnte. Die vorgenerierten Chars aus dem AB wollten die Spieler nicht spielen. Wenn, dann machen wir sie uns selbst. Das hätte aber, trotz SW bestimmt mindestens eine Stunde oder mehr gedauert. Der Grund dafür liegt einfach darin, das wir nur ein Regelwerk haben und SW einfach nicht so tief sitzt wie DSA4, so dass die Spieler und ich all die Talente immer wieder nachlesen müssten. Die DSA4 Char hingegen mussten nicht mehr generiert werden, da jeder eine Mappe voller DSA4-Chars vorliegen hatte. Auch das Steigern haben wir uns am Ende gespart, in dem ich jedem erlaubt hatte seinen Char in den Werten nach belieben anzupassen und mir dann zu sagen, was sie sich dabei gedacht haben. Das reichte vollkommen aus und auch das hätte ich bei SW wohl so nicht zugelassen.
Meine Argumente, dass mir SW auch als SL es deutlich leichter macht passende Proben zu wählen, wurden nicht so ganz ernst genommen.
Es gab noch einiges anderes, aber was mich aber am Ende überzeugt hat nicht SW zu nehmen war unsere Mitspielerin, die mir ihren DSA4-Char, den sie Spielen wollte (Gaurmagierin aus Lowangen), gab und dazu das Liber Cantiones Deluxe in die Hand drückte. Auf ihre Anfrage, ob sie in SW ebenso viele Zauber hätte und damit ebenso viele Optionen, musste ich einfach ein klein-lautes Nein von mir geben.
Und an dieser Stelle musste ich ihr einfach recht geben. Hier hatte sie mich am wunden Punkt getroffen. Die Magie in SW kann einfach die Reichhaltigkeit der Magie von Aventurien nicht mal ansatzweise abbilden, selbst wenn man deine Anpassungen Swart dazu nimmt.
Betrachtet man die Zauber als Effekte, wie bei SW, so kann ein DSA4-Magier schon vom Start her, je nach Zauberauswahl über 50 verschiedene Effekte hervorrufen.
Kein SW-Magier in unserer Gruppe hat es bisher auf mehr als 6 Mächte gebracht, was je nach Macht äquivalent zu 6 bis 10 Effekten sein kann. Ein Argument war, dass Magier in SW mehr zu einer Art dauerzaubernden Viertelzauberern verkommen. Sie können zwar öfters zaubern, aber dafür halt nur immer und immer das Selbe, ganz egal wie man das nun mit Tappings einfärbt.
Das hat sich dann im AB für mich bestätigt. Die Magierin hat in einem InGame-Zeitraum von ca. 10 Tagen einen Balsam, einen Adler Schwinge, einen Paralü, einen Salander und einen Klarum Purum gesprochen und alle waren wichtig.
Das wäre mit SW nur bedingt möglich gewesen.
Was mich entsprechend an der Magie von SW immer gestört hat, ist dass man sich zwar an den Effekten orientiert, aber im Grunde keine Möglichkeit hat das zu willentlich zu variieren.
Eine Regelung nach dem Motto:
Jeder Zauberer kann für eine Erschwernis von -1 die Reichweite, die Dauer, die Machtpunkte und das Ziel (also auch die Schablonen) modifizieren.
Er kann maximal Verstand/2 Modifikationen durchführen.
zur Verfügung stellen.
Aber das ist bei SW wohl gar nicht gewollt. Insofern werde ich wohl keinen weiteren Versuch machen Aventurien mit SW zu bespielen.
Es sind nicht die Komplexitäts- oder Granularitätsunterschiede der Systeme. Es ist der ziemlich enge Fokus von SW, der mich davon abhält, damit Aventurien zu spielen.
SW wird mir erhalten bleiben, aber es kann bei uns in der Gruppe DSA4 in Avenurien nicht ablösen.