Also ich habe mich bisher erst nur durch das System (bis zu den Kampftechniken) durchgearbeitet, welches mit vielen soliden Designentscheidung daherkommt, die ich z.B. bei L5R sehr vermisse. Allerdings hat Qin hier natürlich einen enormen Vorteil, da es mit den beiden Vorbildern L5R und Fengshui nicht viel neues erdenken musste, sondern nur Bekanntes, Erprobtes und Gescheitertes im Design umsetzen musste. Das System fühlt sich daher von vornherein für jeden bekannt, der mit den beiden Systemen Erfahrung hat. Natürlich fehlt Qin mangels Honor ein wichtiger Mechanismus und Spielansatz, aber ich denke, dass dies durch die größeren Freiheiten des Spiels, gerade auch bezüglich der Kombinierbarkeit von Charaktertypen, mehr als kompensiert wird.
Dass das "authentische" Setting der Qin-Dynastie als Spielwiese dient hat sicherlich auch einige Vorteile, gerade da Rokugan (die Welt von L5R) massivste Konsistenzprobleme besitzt, die selbst mir als Handwaver immer wieder sauer aufstossen. Positiv sind mir die ausführlichen Kapitel zur Qin-Epoche, zur Ideengeschichte und vor allem zur Lebensweise aufgefallen. Bräuchte ich persönlich zwar nicht zwingend, aber hierbei handelt es sich sicherlich um den größsten Vorteil gegenüber L5R, das seit eh und je mit Hintergrundinformationen immer sehr gegeizt hat und die vielen Kleinigkeiten, die man einfach wissen muss, um einen Sense of Disbelieve aufzubauen, der jenseits eines 80er-Jahre-US-Ninjafilm liegen soll, dem Spielleiter aufgenötigt hat.
Mehr wenn ich weiter durch bin und am Freitag auf dem Leipziger Spieleabend eine Testrunde hatte.