Auf der einen Seite soll es keine Skills geben und auf der anderen kann nur der Dieb einen Salto? Das widerspricht sich doch.
Widerspricht sich gar nicht. Ist nämlich im Dieb informell und serienmäßig eingebaut (daß es nirgendwo steht macht nichts - hier zählt die freie Interpretation und gesundes Schubladendenken ist bei "rootigem" Oldschool Spiel Dein Freund), oder kannst Du Dir einen Magic-User vorstellen der wie ein Osterhase rumhüpft? Ich nicht. Da fällt ihm der spitze Hut vom Kopf.
Dafür darf der Magier z.b. eben für das Wissen, politische Quereleien fremder Nationen, arkane Kulte oder alchemistische Rituale einen Wurf machen. Etwas das anderen Charakterklassen verwehrt (oder stark erschwert mit hohem Malus) ist, obwohl sie vielleicht auch eine hohe INT besitzen. Schublade eben.
Jedenfalls brauche ich kein Regelwerk (und keinen definierten SC) wenn es keine Skills und Feats gibt. Da kann ich dann gleich Freeform-RPG machen (was ich oft genug tue) und brauch gar keine Regeln.
Tja und das ist ist der Unterschied zu Spiel mit oder ohne Charakterklassen. In BECM ist jede Klasse eine Art imaginäres Skillpaket welches man aber nirgendswo genau definieren muß da es jedem der über gesunden Menschenverstand und genügend Vorurteile verfügt KLAR ist, welche Klasse WAS kann und dann im Spiel einsetzen darf.
Die meisten dieser "skills" werden über direkte Beschreibung und wie man das gerade vor einem liegende Problem angeht, abgehandelt. Da wurde oft mal gar nicht gewürfelt z.b. für das finden einer Falle, sondern einfach nur beschrieben wie man gedenkt sie zu finden und sie zu umgehen. Andere Situationen wiederum wurden schubladisiert (Dieb kann Stunts, Magier kann arkanes Wissen, Priester kann die Religionen und Kämpfer kann Streitwagen fahren) und dann über einen einfachen der Situation passenden Attributswurf abgehandelt. Fertig. Nächster.
BECM hatte sowenige Regeln, daß man dieses Spiel heute vielfach als Freeform verstehen würde. Damals war dieses Wenige ausreichend und das normales Rollenspiel für Millionen. Was ich allerdings zugebe ist, daß es auch schon Anfang der 80iger irgendwelche Regelfans gab, die MEHR wollten und damit die Spirale des Schreckens und der vielen Regeln begannen die mit der 3rd edition ihren, für den typischen DnD casual, kaum bespielbaren ultrakomplexen Höhepunkt erreichte. Nämlich AD&D. (womit ich nicht sage, daß bereits AD&D überkomplex war, aber die Ansätze zur Verkomplexifierung sind bereits dort vorhanden) Zu meinem Unvergnügen ist dann AD&D erfolgreich und zum Konkurrenten und letztendlich wahrscheinlich Sargnagel von BECM geworden. Das hab ich dann nicht mehr schnuffig gefunden, da es mir einiges über die wahren Bedürfnisse von Rollenspiel(er)n verraten hat. Ist aber eine andere Geschichte.
Da verstehst Du mich falsch. Ich handhabe das ähnlich, nur bemühe ich mich, diese Regel auch in ähnlichen Situationen bezubehalten, damit sich die Spieler drauf verlassen können.
Das meine ich, unter anderem, mit Konsistenz.
Ok, dann entschuldige ich mich für die Reaktion. Aber ich denke, dann hast Du mich falsch verstanden. Ich habe der Authentizität, der Konsistenz und der Anwendung der gleichen Freeformregeln in ähnlichen Situationen nicht widersprochen. Im Gegenteil. Ich bin dafür und in meinen Spielen wird das so gehandhabt. Dh. wenn ein Dieb einen Wurf macht um einen Salto über irgendwas zu schaffen um irgendeinen Bonus zu kriegen, so wird das in jedem Falle stets über DEX gehandhabt und nicht einmal über DEX und ein andermal weils lustig ist, über Charisma.
ich denke aber, das versteht sich doch von selbst, oder? (meine Spieler würden mir wenn ichs anders machen täte, zu Recht, die Ohren lang ziehen)
Trotzdem ist das Thema "ist 4e back to the roots" und deshalb sollte man überhaupt mal klären was "roots" sind. Für mich sind es die Punkte, die ich in meinem vorigen Punkt aufgeführt habe.
Ich habe aber absichtlich keine Wertung abgegeben ob "Roots" für mich nun positiv belegt sind oder nicht. Wenn "roots" (und das von Crimson angesprochene Freeform) so uneingeschränkt positiv wären würde ich ja ausschließlich BECM spielen und nix anderes. Tu ich aber nicht, sondern ich spiele zu 80% Savage Worlds, was nun bereits über 20 skills und exakte taktische Bewegung mit Battlemap hat und gar nicht mehr so freeformig ist.