Es gibt für mich zwie qualitiativ unterschiedliche Arten von Stimmungsspiel. Das eine unterstützt oder ist zielführende Handlung. Das andere ist Stimmungsspiel ohne Bezug zu ziehlführenden Handlungen. Dazwischen gibt es einen breiten Graubereich. Also das Betören, um den Baron zu X zu überreden; der Graubereich wo man mit dem Baron Smalltalk macht, um ihn für das spätere Überrrednen gnädig zu stimmen; und schließlich der Teil, wo man nur so aus Philosophiererei mit dem Baron redet.
Was ich persönlich hasse, das ist der Graubereich. Und diesen Graubereich kultivieren sehr viele DSA Gruppen. Ich mag ihn nicht, weil er nicht entspannend ist, da man immer noch ein Ziel im Kopf hat, aber gleichzeitg ist es auch keine merkbar ziehlführende Aktivität, weil das Ziel so weit entfern ist und man ewig kein Vorankommen spürt.
Das finde ich furchtbar, und ich denke auch, das gerade das zu Railroading in negativem Aspekt führt, weil man ja sein Alibiabenteuer doch irgendwann fertig haben will, aber die Helden natürlich nix tun. Warum tun die Helden nix? Weil eh die NSC alles wichtige machen, und weil nur Stimmungsspiel belohnt wird. In einem zielorientierten Abenteuer. Natürlich machen sie dann nix. Und dann müssen halt die NSC ran. Das ist ein Kreislauf. Grau-Stimmungsspiel und negatives RR bedingen sich.
Oder anders ausgedrückt: Mal kurz Stimmungsspiel, dann wieder Zielführendes Spiel, das gefällt mir! Das kann sich auch in Sekunden abwechseln, alles kein Prob. Nur zielführendes SPiel allein wär auch nicht schön. Aber das Vermischen von beidem, das ist schrecklich für mich. Praktisch das Erreichen von Zielen allein durch Stimmungsspiel. Nicht etwa Stimmungsspiel zum Unterstreichen einer guten Idee oder Erhöhung der Erfolgswahrscheinlichkeit, sondern Stimmungsspiel, wo man nur lange genug irgendwas erzählen muss, bis man dann automatisch Erfolg hat weil der SL denkt, jetzt wäre es mal nett, eine neue Kulisse für das Stimmungsspiel zu errichten.
Gute Beispiele für Sachen die ich nicht mag: In irgendwo schon zieorientierten ABs wie Brogars Blut oder Philleason, also in Abenteuern, wo die Helden eigentlich Hindernisse überwinden solen und Ziele selbst erreichen sollen, da gibt es die beliebten "Museumsdungeons": Da sind nur Erinnerungsstücke, alte Gegenstände usw, drin, alle völlig wertlos. Was dann laut AB von den Helden erwartet wird ist, das sie zu jedem Stück altes Holz dessen Geschichte ergründe sollen, in Ehfurcht erstarren vor all den Erlebnissen, die dieses Stück schon miterlebt hat, usw.
Währenddessen sitzen aber die Brillantzwerge in Ihren Stollen fest und werden von einem Riesendämon gefressen! Und die Helden sind die einzigen, die sie retten können! Aber Alrik der Magier philosophiert über eine alte Zwergenbüste! Hergott noch mal! Das treibt mich in den Vorruhestand.
Damit habe ich jetzt auch klipp und klar gesagt, warum ich kein Graubereichsstimmungsspiel mag. Die Sache ist für mich erledigt, und ich werde euch mit diesem Thema nicht mehr behelligen.