Autor Thema: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4  (Gelesen 25588 mal)

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Offline Adanos

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Die Regeln sind freilich nicht die besten, es geht mir aber auch ums Prinzip.

Wozu noch Wunden zur Kampfunfähigkeit, wenn die LE so niedrig ist, dass man nach 3-4 Schlägen am Boden liegt?
Zum noch stärkeren abkürzen der Kämpfe? Wozu dann die 80 Seiten Kampfregeln?
Macht regeltechnisch wenig Sinn (ist wohl der Realismusfraktion geschuldet)

Sinnvoller wären quasi zwei Kampfregelkerne.

1. Skirmish, als Massenkämpfe. Hier zeichnen sich die Helden durch ihre hohe LE aus, die sie Kämpfe gegen viele schwache Gegner überstehen lässt. Wunden spielen aber normalerweise keine Rolle (bzw. senken nur die Kampfwerte)

2. Duell gegen "Wildcard". Hier werden Kämpfe mit hoher LE doch etwas zäh. Deswegen werden Duelle einfach ganz anders geregelt. Es geht mehr darum taktisch hohe Ansagen zu wählen, um dem Gegner schnell ein paar Wunden beizubringen und ihn so auszuschalten. Die LE spielt daher eine untergeordnete Rolle, idealerweise keine im Kampf, sondern erst danach (zB kommt es nach dem Duell zu einem Skirmish, dann senkt jede Wunde die LE entsprechend).

So hätte man das machen können.

Dann hätten sich auch interessante Einsatzmöglichkeiten für Talente gegeben, zB Menschenkenntnis um in einem Duell den Gegner durchschauen zu können oder Sinnenschärfe um Schwachstellen zu erkennen usw.
Das wäre auch etwas abwechslungsreicher und spannender als nur AT-PA-AT-PA-AT-PA und das noch mit LE 135.


Kämpfe im DSA sind langweilig, weil die Manöver zu schwer und zu riskant sind. Wenn man mal eins versemmelt, dann ist die Verteidigung weg und man hat einen Treffer sicher.
Dazu sind die Manöver unausgewogen.

Der Gezielte Stich war DSA4.0 sehr stark, nach der Errata sehr schwach, nun wieder sehr stark. Blöde Sache das.

Aber gut wir schweifen vom Thema ab, allerdings sieht man an solchen Erlebnissen sehr gut, wozu es führt, wenn man unüberlegt an die Sache rangeht, die Kämpfe einfach nur abzukürzen.


 

Offline Chaosdada

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Bolotonongo kämpfte auch 22/18 und machte 2W+X Schaden. Gut, RS hatte er 0, aber alles andere wäre ja eine Schande gewesen.
Und die Söldner gehörten nicht zur Elite.

Keine Lust, sich mit dem zu spielenden System auseinanderzusetzen und die Unfähigkeit, die Kampffähigkeiten der SCs richtig einzusetzen.
Nicht ganz. Wir hatten eher keine Lust die Kampffertigkeiten richtig einzusetzen, weil wir uns mit dem System auseinandergesetzt hatten und wussten, dass das zu ätzenden Kämpfen führt, die wir nicht wollten. Mit ein bisschen mehr Glück hätten sich unsere gewagten Angriffe auch durch einen kurzen Kampf bezahlt gemacht.

Offline Michael

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Mein Beitrag zur Sache mit den Söldern: Das waren nicht irgendwelche dahergelaufenen Söldner, dass wäre Schwerter Borbarads, also eins der Eliteregimenter von Xeraan, daher die Werte.

Ich denke nicht, dass die Werte daran Schuld waren, sondern eher Würfelpech, weil drei Söldner dieser Sorte schaffen zwei Helden der Stufe (10) sehr einfach und zügig, wenn man gezielt und planvoll kämpft.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Chaosdada

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Mein Beitrag zur Sache mit den Söldern: Das waren nicht irgendwelche dahergelaufenen Söldner, dass wäre Schwerter Borbarads, also eins der Eliteregimenter von Xeraan, daher die Werte.
Das waren keine Schwerter Borbarads, sondern buchstäblich irgendwelche dahergelaufenen Söldner.

Offline Michael

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Tatsache, gerade nochmal reingeguckt, ja normale Söldner.
Zitat von: Ahasverus am Heute um 09:42
Im Grunde spielen wir die meiste Zeit also eine Art Wargame und erzählen uns dazwischen Stundenlang Geschichten wie es zum nächsten Kampf kommt. *leichte ironie*

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Offline Feuersänger

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Und was wollt ihr jetzt weiter machen? Nochmal das gleiche Abenteuer, mit nem anderen System?
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Chaosdada

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Wir hatten da noch keine konkreten Pläne. Aber das nächste Mal werden wir vermutlich eher SW spielen, da geht die Charaktererschaffung auch schneller. Möglicherweise Savage Aventurien im Zusammenhang mit diesem Abenteuer. Immerhin verlangt der heilige DSA-Metaplot, dass der Krug gerettet wird.  ~;D
Ich könnte mir vorstellen, dass es in Xeraans Reihen mittelreichische Spione gibt, die den Krug in Sicherheit bringen wollen. Oder Jadwiga macht sich auf die Suche nach unserer 1. Heldengruppe. Da diese Recken sicherlich erst am Ende ihrer Queste scheiterten und gewiss nicht von irgendwelchen daher gelaufenen Söldnern niedergemacht wurden, heißt nach ihnen Suchen, nach dem Krug suchen. Und wo sie schon dabei ist, kommen noch ein paar Illsurer Freiheitskämpfer mit.

ErikErikson

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Sorry Jungs, aber eure Helden habens schlicht nicht drauf. Denen fehlt der Mumm, die Kampfkraft, der Wille zum Sieg!
Den allein der zählt. Wenn zwei Gegner aufeinandertreffen gewinnt nicht der körperlich Stärkere, sondern derjenige, der mit sich selbst im Reinen ist. Man braucht einen stählernen Geist, dann kann einen niemand aufhalten. Der fehlt euch.

Also lehnt euch zurück und genießt die Show. Genau die Gegner, die euch erledigt haben, werden vor uns in den Staub fallen.
Wir werden sie mit zusammengebundenen Händen zerstückeln, und ihre Eingeweide werden unsere Gürtel zieren.
Ihre Köpfe werfen wir den Schweinen zum Frass vor, und pinkeln auf ihr Grab.

Ihr werdet sehen, was ein Zuckerbäcker, eine Hauslehrerin und ein Schweinehirt alles anrichten können, wenn sie einen Willen aus Stahl haben!

(PS: Ich habe den Thread nicht gelesen, nur peripher mitbekommen, das ihr eins aufs Maul bekommen habt.)

Offline Feuersänger

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Haha, geile Ansage. :D
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Sha'Wush

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Wenn wir ihn für den echten Krug halten, sind wir doch viel eher bereit unser Gold herzugeben.

Warum der Balkha'bul so geradeheraus mit der Info rausrückt, dass der Krug eine Fälschung sei, steht in dem Abenteuer nicht drin. Wer weiß? Vielleicht kann oder will er in Bezug auf seine Schätze nicht lügen. Vielleicht findet er es als typischer DSA4-Dämon auch einfach nur unredlich, einen Freund hinters Licht zu führen.

- Zu den Kampfwerten der Söldner:
Laut "Mit Flinken Fingern" sind die Kampf-TaW bei einem normalen Gardisten oder Profi-Rabauken bei 6, bei einem erfahrenen Weibel bereits bei 9 und bei einem elitären Veteranen und Einzelkämpfer bei 15 anzusiedeln. Da darf ich doch wohl erwarten, dass sich ein Kaufabenteuer an diese Satzung hält. Wenn ich aber in "Der Unersättliche" sehe, dass dahergelaufene Söldner - um genau solche handelte es sich laut Beschreibung - und sonstige Radaubrüder Kampfwerte haben, die selbst so eine dämonische Tötungsmaschine wie einen Zant blass aussehen lassen, muss ich mich unweigerlich fragen:
Was ist mit DSA heutzutage nur los?
Aber ich habe mich in diesem Diary nun wirklich hinreichend über die Kampfwerte ausgelassen. Ich will ja nicht den Eindruck erwecken, dass ich diesem Sachverhalt die ganz und gar alleinige Schuld an dem Debakel zuschieben will - obwohl ich da nach wie vor einen gewichtigen Teil der Verantwortung sehe.
Was mich zu einigen weiteren angesprochenen möglichen Ursachen bringt:

- Mangelnde Kommunikation zwischen Meister und Spielern
Da bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da von meiner Seite hätte anders machen sollen. Dass ich die Kampfwerte der menschlichen Gegner in dem Abenteuer als Schweinerei empfand, hatte ich den Spielern vorher klargemacht. Hätte ich den Spielern vor jenem Kampf sagen sollen: "Leute! Ich erinnere euch daran, dass diese Gegner echt fiese Brocken sind. Also seid so gut und setzt eure Manöver nur sehr sparsam sein." Abgesehen davon wäre das auch nicht mein Stil. Ich gebe meinen Spielern in einem laufenden Abenteuer nur ungern Ratschläge, weil das für mich die Vorstufe zur Gängelei darstellt.

- Tsafried und seine niedrige LE bei Kampfbeginn
Das ist ein Punkt, wo ich mich nicht von einer Verantwortung freisprechen will. Rückblickend ärgere ich mich, dass ich nicht einfach einen Heiltrank für Tsafried aus dem Hut gezaubert habe. Es wäre beispielsweise durchaus möglich gewesen, dass ein Besatzungsmitglied der "Flunder" gerade zufällig einen Heiltrank dabei gehabt hätte, den er dem armen Tsafried hätte anbieten oder auch verkaufen können. Umso ärgerlicher ist dieses Versäumnis, wenn man bedenkt, dass ich in dem vorletzten DSA4-Abenteuer, das ich geleitet hatte (das war das mit dem Utulu-Menschenjäger im Jahr des Feuers, s.o.), an allen möglichen Ecken Heiltränke platziert hatte, um genau dem vorzubeugen, was in "Der Unersättliche" ja tatsächlich eingetreten ist.

- DSA4 statt Savage Worlds
Dass die ganze Sache mit Savage Worlds vielleicht anders gelaufen wäre, lässt sich natürlich nicht von der Hand weisen. Eine Garantie für einen glücklicheren Verlauf des Abenteuers hätte ich darin aber nicht gesehen. Ich möchte den Chaosdada und das Phantom mal nachdrücklich daran erinnern, dass wir auch schon so einige Savage Worlds Szenarien erlebt haben, in denen alle SC's gestorben sind, ohne dass es geplant war. 

Und was wollt ihr jetzt weiter machen? Nochmal das gleiche Abenteuer, mit nem anderen System?

Hmmm... Interessante Frage! Denke ich gerade drüber nach. Schreibe ich evtl. später noch was zu.   

Offline Feuersänger

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Kampfwerte und Kommunikation:
die Werte mögen schwarz auf weiß gedruckt stehen, aber sie sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Werte absurd sind, dann ändere sie. Nimm jedem z.B. je 2 Punkte AT und PA ab, dann sieht die Sache schon anders aus. Ich finde, ein guter SL sollte immer willens und fähig sein, die Werte von NSC an seine Gruppe anzupassen - in beide Richtungen.
Ich hatte z.B. mal einen SR-SL, der es echt draufhatte, die Kämpfe aus den Kaufabenteuern richtig schweißtreibend zu gestalten, obwohl die Gegner laut Druckwerk geradezu lächerliche Werte hatten. Er hat die halt einfach nach oben skaliert. Ebenso muss es auch möglich sein, Gegnerwerte nach unten zu korrigieren, wenn sie erstens sichtlich die Gruppe überfordern und zweitens auch noch völlig unplausibel sind.

Ich finde, DA solltest du dir an deine Nase fassen, denn laut deiner Aussage war dir ja von vornherein klar, dass die Schläger viel zu gut sind, und hättest schon an dieser Stelle gegensteuern können.
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Dass ich die Kampfwerte der menschlichen Gegner in dem Abenteuer als Schweinerei empfand, hatte ich den Spielern vorher klargemacht.
Ja, insbesondere über die "eines gewöhnlichen Hurenweibels" hast du dich sehr aufgeregt.

Zitat
Ich möchte den Chaosdada und das Phantom mal nachdrücklich daran erinnern, dass wir auch schon so einige Savage Worlds Szenarien erlebt haben, in denen alle SC's gestorben sind, ohne dass es geplant war.
Aber nicht bei einem Kampf 1:1 gegen einfache Statisten. Und sonst soweit ich mich entsinnen kann zwar nicht geplant, aber eben doch in Betracht gezogen - in Entscheidungskämpfen.
Bei dem einen Szenario mit den Gangstern und den Terroristen hatten wir zudem die Gritty Damage Rules verwand, die Wildcards erheblich verwundbarer machen.
Über die Werte hättest du dir da auch keinen großen Kopf machen müssen. Ein Normalo-Söldner/Soldat hat halt einen W6 in allem.

Offline Elwin

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AT 15, PA 14 und 33 LeP, das klingt nach den Söldnern von S.47, die in Xeraans Auftrag mehrere tausend Dukaten durch die Gegend schleppen. Dass er sein Gold nicht einbeinigen Praktikanten anvertraut, dürfte klar sein.
Wenn die Söldner, gegen die die Runde gekämpft hat (war ja ne improvisierte Begegnung), nur irgendwelche Schluffis sein sollten, hätte man auch die Werte von S. 19 nehmen können. 15/10 und 30 LeP (oder mit Schild 14/14, aber das wäre ja keine wirkliche Verschlechterung zu oben). Niedrige PA = gute Trefferchance der Helden.

Aber wenn ein TaW-22-Kämpfer so derbe den Hintern versohlt bekommt, dann glaube ich nicht, dass das Problem in den Werten der Gegner zu suchen ist...  ;)
skip the flavour text, we're wasting precious hack-time!
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Rollenspiel wird am besten genossen ohne Stock im Hintern.

Offline Sha'Wush

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Kampfwerte und Kommunikation:
die Werte mögen schwarz auf weiß gedruckt stehen, aber sie sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Werte absurd sind, dann ändere sie. Nimm jedem z.B. je 2 Punkte AT und PA ab, dann sieht die Sache schon anders aus. Ich finde, ein guter SL sollte immer willens und fähig sein, die Werte von NSC an seine Gruppe anzupassen - in beide Richtungen.
Ich hatte z.B. mal einen SR-SL, der es echt draufhatte, die Kämpfe aus den Kaufabenteuern richtig schweißtreibend zu gestalten, obwohl die Gegner laut Druckwerk geradezu lächerliche Werte hatten. Er hat die halt einfach nach oben skaliert. Ebenso muss es auch möglich sein, Gegnerwerte nach unten zu korrigieren, wenn sie erstens sichtlich die Gruppe überfordern und zweitens auch noch völlig unplausibel sind.

Ich finde, DA solltest du dir an deine Nase fassen, denn laut deiner Aussage war dir ja von vornherein klar, dass die Schläger viel zu gut sind, und hättest schon an dieser Stelle gegensteuern können.

Der Gedanke tauchte in der Diskussion nach dem Abenteuer auch kurz auf. Letztendlich war aber die vorherrschende - oder sogar die einhellige - Meinung am Spieltisch:
Wenn ich mir ein Abenteuer kaufe, erwarte ich, dass es ohne Wenn und Aber 1:1 spielbar ist, ohne dass ich vorher an irgendwelchen Werten rumschrauben oder sonstige Details nachbessern muss. Denn wenn ich erstmal kreative Energie in ein bereits bestehendes Szenario investiere, kann ich mir auch gleich konsequenterweise ein komplett eigenes zusammenzimmern (was gerade bei DSA eigentlich meine gängige Praxis gewesen ist).
Nichtsdestotrotz fasse ich mir aber trotzdem gerne an die eigene Nase, da ich früher oft energisch darauf beharrt habe, dass der Meister immer die Verantwortung für das Abenteuer trägt, auch wenn er es nicht selbst geschrieben hatte, denn er hat es ja zumindest durch seine Auswahl für spielbar befunden. Diesen hochtrabenden Maßstab müsste ich dann heute wohl auch bei mir anwenden: Ich kannte die Schwächen, ich kannte die Risiken. Und ich habe dennoch meine Mitspieler ins offene Messer rennen lassen...

AT 15, PA 14 und 33 LeP, das klingt nach den Söldnern von S.47, die in Xeraans Auftrag mehrere tausend Dukaten durch die Gegend schleppen.

Genau die waren es. Ich habe halt diese Werte genommen und nicht die von S.19, weil's mir einfach naheliegender vorkam. 

Offline Alrik

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Nochmal ein paar Gedanken meinerseits:

Unsere ehemals feste Gruppe ist seit 5 Jahren etwas in alle Richtungen verstreut und wir treffen uns unregelmäßig etwa alle 6 Monate, um "mal wieder so richtig zu zocken". Da kommt natürlich jeder mit der Erwartung eines coolen Rollenspielabends daher. Deshalb frustriert der Gruppentod gegen unwichtige Spacken wahrscheinlich umso mehr. Die Reaktionen danach waren deshalb wohl vorbelastet.

Doch mildert dieser Umstand nicht die Tatsache, dass ich wieder erinnert wurde, wie scheiße ich das DSA4 Regelwerk finde. Alles dauert ewig lange, von Charaktererschaffung über Proben bis hin zu der wirklichen Schildkröte: den Kämpfen. Ich kann mich erinnern, dass wir uns wirklich lange in dem ersten und einzigen Kampf geschlagen haben. Das waren eine Menge Würfelwürfe. Gähn.

Nach dem dritten misslungenen Todesstoß (nicht, weil ich meine Attacke nicht geschafft habe, sondern weil der verdammte No-Name seine lächerliche 14 wieder und wieder würfelt) beginnt man dann umzudenken. Ok, Todesstoß scheint nicht zu funktionieren. Und die Kombination mit einer gescheiten Finte reicht auch bei einer AT von 20 nicht aus. Also Gezielter Stich/Wuchtschlag plus Finte. Die Chancen zu treffen sind in etwa dieselben. Aber der Effekt wird durch die hohen LeP oder das Kettenhemd im Vergleich witzlos, ergo, der Kampf zieht sich weiter hin. Irgendwann war ich dann wieder so weit. Nur noch ein Gegner + ich auf den Beinen. Na, jetzt aber der Todesstoß...geil, geschafft... und... pariert. Geh kacken! Klar, sowas ist Würfelpech. Aber die Spannung, mit der mir DSA diesen Kampf da verkaufen will ist sowas von "Tatort". Alles wird in die Länge gezogen, Dynamik gleich null. Parade, du bist so eine Bremse. Gähn.

Ich werde wohl kein DSA4 mehr spielen. Zu diesem Ergebniss bin ich vor mehreren Jahren schon mal gekommen. Aber es ist gut, daran erinnert zu werden.

Das Abenteuer war wirklich richtig cool bis zu diesem (ersten!) Kampf. Mir sind die Gegner mit ihren hohen Paraden zu stark. Der Kampf wird dadurch unberechenbar: Wer coole SFs einsetzt, riskiert, von dem Gegner (mit etwas Glück seinerseits) totgelangweilt zu werden.

Ich mag diesen Thread auch gar nicht dazu missbrauchen DSA-Bashing zu betreiben, aber irgendwie spiegelt das in etwa mein Fazit aus der Runde wieder.

Jetzt vielleicht noch was konstruktives:
Ich denke, dass sich DSA4 für kurze Abenteuer überhaupt nicht eignet. Der Zeitaufwand (gerade bei der Erschaffung hochstufiger Helden) steht in keinem Verhältnis, zu dem Nutzen, den ich daraus ziehen kann. Savage Worlds ist sicherlich kein Allheilmittel und der folgende Satz mag wahrscheinlich einige nerven: Aber SW macht vieles so viel besser. Ich hab nicht die Zeit für epochale AT/PA Wechsel oder langwierige Charaktererschaffung. Jedes andere System, das es schafft, diese Mechanismen auf ein sinnvolles Minimum zu reduzieren, ist mir lieber. Der erwähnte TPK im Mafia Setting war um einiges spannender und auch nicht so frustrierend. DSA4 hat mir vorgegaukelt ein wirklich toller Hengst zu sein. Die Niederlage - und so schlecht haben wir wirklich nicht gewürfelt - war ein herber Tritt in was auch immer und dabei noch nicht mal interessant.

Wie auch immer, der Rest und das Abenteuer bis dahin war klasse!!! :d

@Feuersänger
Wenn ich mir ein offizielles DSA Abenteuer kaufe (was angeblich in der Community sogar hochgelobt wurde), dann tu ich das, weil ich mir eben nicht die Arbeit machen möchte, Werte für Gegner auszudenken. Aber das ist nur meine Meinung.

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Offline Hotzenplot

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Wenn ich mir ein Abenteuer kaufe, erwarte ich, dass es ohne Wenn und Aber 1:1 spielbar ist, ohne dass ich vorher an irgendwelchen Werten rumschrauben oder sonstige Details nachbessern muss.

Da liegt wohl das Problem. Verabschiede dich von diesem Gedanken. Ich würde sagen, KEIN Kaufabenteuer funktioniert optimal spielbar ohne Anpassungen an die jeweilige Gruppe. Ziemlich egal bei welchem System würde ich sogar behaupten.
Das soll dir nicht die Gesamtschuld geben. Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Behauptung, dass auch die Kommunikation am Spieltisch nicht 100% funktioniert hat.
Wie sagt man? Mund abwischen, weiter machen :)
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Offline Alrik

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Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Behauptung, dass auch die Kommunikation am Spieltisch nicht 100% funktioniert hat.
Glaub ich nicht. Man kann's auf das Würfelpech, das System oder unerwartet hohe Werte für Gegner schieben. Aber Kommunikation beim Kampf von drei oberkrassen Kämpfern hoher Stufe gegen drei 08/15 Söldner...!? Ne....
« Letzte Änderung: 11.05.2010 | 22:58 von Alrik »
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ErikErikson

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Ihr seid selber schuld. Vorschlag: Maximale PA 10 für alle Gegner. Ruhig auch nur 6 oder so. Dafür hübsche AT Werte von 22 oder dergleichen. Da muss man nix denken, nur ein paar Zahlen umstellen. Arbeit für ca. 5 Sekunden. Tata, Problem gelöst!

Das hab ich nach dem ersten DSA Kampf immer so gemacht, der 2 Stunden ging. (gegen nen Vampir, der gegen fast alles immun war, ich wär halber eingeschlafen)

Und dann nehmt doch Hergottnochmal nen paar Heiltränke mit, wenn ihr mit nem TPK nicht klarkommt.

Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.

Mönsch, ihr seid erfahrene RPGler und eventuell sogar Bastler und keine Kindergartenkinder!
« Letzte Änderung: 12.05.2010 | 13:17 von ErikErikson »

Offline Hotzenplot

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Glaub ich nicht. Man kann's auf das Würfelpech, das System oder unerwartet hohe Werte für Gegner schieben. Aber Kommunikation beim Kampf von drei oberkrassen Kämpfern hoher Stufe gegen drei 08/15 Söldner...!? Ne....
Es geht mir um die Missverständnisse, wie der Kampf überhaupt zustande kam, wie die Gegner offenbar unterschätzt wurden, nicht um den Kampf selbst. Wenn die Spieler, wie ich oben schon erwähnte, erwarten, dass sie schnell an die Uniformen heran kommen (typische Szene in allen möglichen Filmen, die stets gelingt und schnell geregelt ist) und dann erst die eigentliche Schwierigkeit beginnt. Wenn der Spielleiter entgegen der Erwartungen der Spieler keine einfachen Gegner wählt (bzw. sich sklavisch an die Vorgaben des ABs hält). Nunja, dann stimmt schon irgendetwas nicht, das ist ein Problem. Dieses Problem ist beinahe systemunabhängig, sondern liegt vor allem in der mangelnden Kommunikation, was wer von der spezifischen Szene im Besonderen und dem Abenteuer im Allgemeinen erwartet.
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Offline Alrik

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Das hab ich nach dem ersten DSA Kampf immer so gemacht, der 2 Stunden ging. (gegen nen Vampir, der gegen fast alles immun war, ich wär halber eingeschlafen)

Und dann nehmt doch Hergottnochmal nen paar Heiltränke mit, wenn ihr mit nem TPK nicht klarkommt.

Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.

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Perfekt. Das bestätigt doch mein Fazit. Das DSA, wie man es kaufen kann, ist Mist. Bevor ich dann also all das mache, was du da vorschlägst, lass ich das System lieber gleich links liegen und nehm mir was anderes.

@Hotzenplotz
Ok, damit hast du recht. Insofern stimmte die Kommunikation nicht so ganz. Ich fühlte mich wirklich gut mit meinem Charakter und alle anderen auch. Die offiziellen Gegner des ABs waren zu gut. Warum man da nicht andere nimmt, hab ich schon weiter oben diskutiert.

Mal eine Frage an die anderen Mitspieler des Abenteuers: Hat dieses DSA4-ist-kacke Geschreibe hier überhaupt Platz oder was soll hier weiter geschehen?

Edit:
noch eine Ergänzung bezüglich ErikEriksons Kommentar: Du hast natürlich recht. Wir sind alle keine Kindergartenkinder und sollten uns schon zu helfen wissen. Ein wenig Bastelei am System will ich auch überhaupt nicht ausschließen. Nur fehlt mir die Motivation, die Energie in DSA4 zu investieren. Dafür passt mir einfach viiel zu viel nicht.
« Letzte Änderung: 12.05.2010 | 16:00 von Alrik »
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Offline Chaosdada

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Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.
Haben wir schon mal benutzt, aber so praktisch finde ich das auch nicht. Um wirklich schnell zu sein braucht jeder seinen eigenen Computer mit dem Programm und auch das hilft nicht gegen das viele durchblättern - und das Ausdrucken ist da wo wir gespielt haben umständlich.

Mal eine Frage an die anderen Mitspieler des Abenteuers: Hat dieses DSA4-ist-kacke Geschreibe hier überhaupt Platz oder was soll hier weiter geschehen?
Eigentlich ist das Diary abgeschlossen. Hier sollte höchstens noch die glorreiche Fortsetzung hin - obwohl der Titel dann natürlich abgewandelt werden müsste.

Offline Sha'Wush

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Da liegt wohl das Problem. Verabschiede dich von diesem Gedanken. Ich würde sagen, KEIN Kaufabenteuer funktioniert optimal spielbar ohne Anpassungen an die jeweilige Gruppe. Ziemlich egal bei welchem System würde ich sogar behaupten.

Wie? Was? Findste wirklich?
Es mag bestimmt eine ganze Menge Kaufabenteuer geben, die universell genug für jede denkbare Gruppe sind. Sogar bei DSA.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ich bei Kaufabenteuern noch nie irgendwelche Anpassungen vorgenommen habe und das hat bislang gut funktioniert - von dem aktuellen Beispiel hier natürlich mal abgesehen.
Ich räume allerdings ein, dass ich so'n Unfug wie die Kampagnen um die 7 Gezeichneten oder das Jahr des Feuers nie geleitet habe. Ich schätze mal, die Teile gehen wirklich nicht ohne Anpassungen.

Wenn der Spielleiter entgegen der Erwartungen der Spieler keine einfachen Gegner wählt (bzw. sich sklavisch an die Vorgaben des ABs hält). 

Ich habe die einfachsten Gegner gewählt (...na schön, die zweiteinfachsten, wie der Chris schon weiter oben festgestellt hat).

Ich kann mich erinnern, dass wir uns wirklich lange in dem ersten und einzigen Kampf geschlagen haben.

Vielleicht spielt mir mein Gedächtnis schon wieder einen Streich, aber das war nicht der erste Kampf. Das war doch der gegen den Krakenmolch in der Blutigen See.

Eigentlich ist das Diary abgeschlossen. Hier sollte höchstens noch die glorreiche Fortsetzung hin - obwohl der Titel dann natürlich abgewandelt werden müsste.

Ich werde demnächst zumindest noch ein finales Statement meinerseits abgeben.
Nachdem Alriks Fazit in Bezug auf DSA4 so vernichtend ausgefallen ist, spiele ich mit dem Gedanken, in meinem zur Abwechslung mal was nettes zu dem Thema zu schreiben.
Mal sehen, ob mir da bald was zu einfällt. 

ErikErikson

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Ihr wollt jetzt SW spielen? Ich frage mal, weil ich das auch ganz gern tun würde, aber meine Spieler an der Detailiertheit von DSA hängen, was ich auch irgendwo verstehen kann.


Offline Chaosdada

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Vielleicht spielt mir mein Gedächtnis schon wieder einen Streich, aber das war nicht der erste Kampf. Das war doch der gegen den Krakenmolch in der Blutigen See.
Richtig. Und natürlich waren da noch Bolotonongos Kämpfe in der Arena.

Ich frage mal, weil ich das auch ganz gern tun würde, aber meine Spieler an der Detailiertheit von DSA hängen, was ich auch irgendwo verstehen kann.
Mönsch, ihr seid doch keine Kindergartenkinder!  ~;D Da kann man doch einen Kompromiss finden.
Hilfreich könnte z.B. sein, wenn man eine Skill-Spezialisierungen, die +1 auf den Wurf oder einen höheren Würfeltyp für eine Teilanwendung bringt, für einen halben Skill-Punkt (oder evtl. mehr wenn es das zugehörige Attribut übersteigt) bekommen könnte. Da hätte immer noch Tsafried Reparieren W4 (Töpfern W10) haben können, aber nur wenn er es wirklich will, und es muss sich nicht jeder ständig mit DSA-Kleinschrittigkeit rumschlagen.

ErikErikson

  • Gast
Das hab ich verdient.  Die Idee ist gut, Aber die Detailiertheit des DSA Alchemie/Magiesystems beispielsweise wird damit noch lange nicht erreicht.

Ich trage mich noch am ehesten mit dem Gedanken, nur das Kampfsystem auszutauschen. Aber das wird OT.