Autor Thema: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute  (Gelesen 6078 mal)

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alexandro

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"Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« am: 2.05.2010 | 22:41 »
Drüben im Mook-Thread ist mir mal wieder aufgefallen, dass offensichtlich unterschiedliche Ansichten in unserem Hobby existieren, was Charaktere abbilden.

Um das zu illustrieren mal ein Beispiel aus meiner SW (Pulp) Runde:
Ich: "Mein Charakter ist ein Verrückter Wissenschaftler."
SL: "OK... Moment mal: dein Charakter hat bei Verstand nur W4."
Ich: "Ich weiß. Der Charakter ist furchtbar zerstreut und quasi ein 'Fachidiot', der außerhalb seines Fachbereiches (abgedeckt durch 1-2 Wissensskills) komplett verloren ist. Das heißt nicht dass er dumm ist, aber er hat Probleme seinen Intellekt auf praktische Probleme anzuwenden."

Der SL ist mit dieser Begründung zufrieden, aber einer der Mitspieler fängt an rumzupienzen, wie es denn angehen könnte, dass ein Charakter einfach so "klug-erzählt" werden darf, ohne dass man Punktedafür ausgegeben hat.

Ich entgegne dass er ja durch seine Klugheit keinerlei Vorteile (eher Nachteile) im Spiel hat und dass dies ja wohl das ausschlaggebende Kriterium für die Punktebewertung sei, aber davon will der Spieler nichts wissen.

Die Attribute würden die Spielwelt abbilden und da könne es eben nur eine begrenzte Anzahl von klugen (oder starken, oder geschickten...) Leuten geben, daher die Punktebegrenzung. Der SL gibt mir dahingehend Rückendeckung, dass er anmerkt dass er persönlich erst die Rolle der NSCs festlegt und ihnen dann erst Werte (nach dem was sie können müssen, nicht nach dem was sie sind) verpasst.

Der Spieler holt das Totschlagargument "Das ham' wer abber scho' imma so gemach'" heraus und die Diskussion ist effektiv beendet (ich wünsche mir einen Retro-Spieler, der ihn mal über Attribute in Red-Box-D&D aufklärt :D).

Meine Position sollte hiermit eigentlich klar sein: mir ist die Beschreibung von Charakterwerten mittels Zahlenwerten zu binär, zu einschränkend. Die FESSELN die damit dem Spieler angelegt werden können nur leicht gelockert werden, wenn man MEHR Werte ins Spiel integriert (z.B. die Aufteilung von "Geschicklichkeit" in "Gewandheit" und "Fingerfertigkeit"), was das System künstlich aufbläst und nicht wirklich die Spielbarkeit verbessert.

Wie seht ihr das? Welche Rechtfertigungen für beschreibende Attribute wurden im o.g. Dialog noch nicht abgedeckt?

Offline SeelenJägerTee

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #1 am: 2.05.2010 | 22:49 »
Drüben im Mook-Thread ist mir mal wieder aufgefallen, dass offensichtlich unterschiedliche Ansichten in unserem Hobby existieren, was Charaktere abbilden.

Um das zu illustrieren mal ein Beispiel aus meiner SW (Pulp) Runde:
Ich: "Mein Charakter ist ein Verrückter Wissenschaftler."
SL: "OK... Moment mal: dein Charakter hat bei Verstand nur W4."
Ich: "Ich weiß. Der Charakter ist furchtbar zerstreut und quasi ein 'Fachidiot', der außerhalb seines Fachbereiches (abgedeckt durch 1-2 Wissensskills) komplett verloren ist. Das heißt nicht dass er dumm ist, aber er hat Probleme seinen Intellekt auf praktische Probleme anzuwenden."

Der SL ist mit dieser Begründung zufrieden, aber einer der Mitspieler fängt an rumzupienzen, wie es denn angehen könnte, dass ein Charakter einfach so "klug-erzählt" werden darf, ohne dass man Punktedafür ausgegeben hat.

Ich entgegne dass er ja durch seine Klugheit keinerlei Vorteile (eher Nachteile) im Spiel hat und dass dies ja wohl das ausschlaggebende Kriterium für die Punktebewertung sei, aber davon will der Spieler nichts wissen.

Die Attribute würden die Spielwelt abbilden und da könne es eben nur eine begrenzte Anzahl von klugen (oder starken, oder geschickten...) Leuten geben, daher die Punktebegrenzung. Der SL gibt mir dahingehend Rückendeckung, dass er anmerkt dass er persönlich erst die Rolle der NSCs festlegt und ihnen dann erst Werte (nach dem was sie können müssen, nicht nach dem was sie sind) verpasst.

Der Spieler holt das Totschlagargument "Das ham' wer abber scho' imma so gemach'" heraus und die Diskussion ist effektiv beendet (ich wünsche mir einen Retro-Spieler, der ihn mal über Attribute in Red-Box-D&D aufklärt :D).

Meine Position sollte hiermit eigentlich klar sein: mir ist die Beschreibung von Charakterwerten mittels Zahlenwerten zu binär, zu einschränkend. Die FESSELN die damit dem Spieler angelegt werden können nur leicht gelockert werden, wenn man MEHR Werte ins Spiel integriert (z.B. die Aufteilung von "Geschicklichkeit" in "Gewandheit" und "Fingerfertigkeit"), was das System künstlich aufbläst und nicht wirklich die Spielbarkeit verbessert.

Wie seht ihr das? Welche Rechtfertigungen für beschreibende Attribute wurden im o.g. Dialog noch nicht abgedeckt?
Der Typ soll mMn den Mund halten.
Ein Stichwort sollte hier genügen: Inselbegabung.
Ich sehe hier auch nicht wirklich das Problem, denn: Im wirklichen Leben ist der Wissenschaftler ja defakto "dumm". Das wird ja durch seine W4 bei Verstand ausgedrückt. Auf seinem Fachgebiet ist er eben sehr intelligent, was wohl hoffentlich durch entsprechend hohe Werte in seinen Fachgebieten abgedeckt wird. Wenn du allerdings in seinen Fachgebieten auch nur einen W6 stehen haben solltest, dann mault der Spieler mMn zurecht.

Online Crimson King

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #2 am: 2.05.2010 | 22:58 »
Da bei SW üblicherweise auf Skills gewürfelt wird, hätte ich allerdings gesagt, dass die beschriebene Inselbegabung durch hohe Smarts und keine Punkte auf Smarts-Skills außer denen, wo er der Fachidiot ist, besser dargestellt wäre.

Immerhin kann man Smarts auch bei abstrakten Logikrätseln einsetzen, und der Charakter dürfte da ja eine hohe Begabung haben.

Ansonsten sehe ich da einfach zwei unterschiedliche Herangehensweisen: simulationistisch (der Charakter ist seine Zahlen) vs. interpretativ. Als Fan von Systemen mit frei wählbaren Aspekten, Traits oder wie man es nennen will, habe ich mit der interpretativen Vorgehensweise natürlich keine Probleme. Allerdings beißt sich das mit S&W, das ich doch eher in die Ecke der crunchigen und effizienzorientierten Spiele stecken würde.

Ansonsten, wenn jemand einen Mad Scientist mit Smarts 4 spielen will, soll er.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #3 am: 2.05.2010 | 23:00 »
Die Einschränkung der Erschaffungsfreiheit durch Zahlenkonstrukte kann ich vollkommen nachvollziehen.

Mir geben Systeme viel mehr die Charaktererschaffung per Stichwörtern (traits, aspects, wie sie alle heißen) regeln. Da weiß man direkt was Sache ist, ein Charakter ist viel schneller erschaffen und ist dann auch wirklich ein Charakter, kein generischer Haudrauf.

Offline kaylon

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #4 am: 2.05.2010 | 23:05 »
Wie sich die "Klugheit" deines Charakters äußert kann ja unheimlich viele Ausprägungen haben. Er kann ja genialer Physiker sein aber total leichtgläubig. Gerade als verrückter Wissenschaftler macht das durchaus Sinn. (könnte hier viele Comic Bösewichte anführen) Wenn sich dein Charakter außerhalb seiner Spezialgebiete öfter mal dämlich anstellt, was sich ja nicht vermeiden lassen wird, dann passt das eigentlich perfekt.

Habe schon Charaktere gespielt die hatten von nix ne Ahnung und haben klug dahergeredet ohne Ende. Aber auch einen der is unglaublich klug, stellt sich aber absichtlich total dämlich an.

Insofern kann ich die Einwände nicht nachvollziehen.

alexandro

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #5 am: 2.05.2010 | 23:31 »
@Crimson King: auf Attribute wird bei SW gewürfelt, wenn es um Dinge gehen soll, welche jeder Charakter können sollte. Spezialwisen (in meinem Fall: "Wissen:Naturwissenschaften W10") wird über Skills abgehandelt.

Und richtig: Logikrätsel fallen möglicherweise unter Allgemeinwissen, aber der Charakter erhält höchstwahrscheinlich +2 oder gar +4 auf diese Proben (immerhin ist das fast das EINZIGE, was sein Allgemeinwissen wirklich abdeckt), bzw. er kann seine Wissensfertigkeit als Unterstützende Probe (+1 für jeden Erfolg und jede Erhöhung) verwenden.

Offline Skele-Surtur

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #6 am: 2.05.2010 | 23:51 »
"Geistige" Attribute sind immer so umstritten, dass ich mit interpretativen Erklärungen vollkommen zufrieden bin.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

alexandro

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #7 am: 2.05.2010 | 23:59 »
Ich mag auch Systeme, bei denen ich auf der körperlichen Seite statt etwas die Charakterbeschreibung definierendes ("Strength" oder "Muscle") ein abstrakteres Attribut bekomme (z.B. "Brawn", "Vigor", "Athletics" oder "Vitality").

Das lässt mir die Freiheit ob ich einen Schwarzenegger-Muskelberg oder ein Joh-McLane-Durchhaltecharakter spielen will.

Santa

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #8 am: 3.05.2010 | 07:58 »
Um das zu illustrieren mal ein Beispiel aus meiner SW (Pulp) Runde:
Ich: "Mein Charakter ist ein Verrückter Wissenschaftler."
SL: "OK... Moment mal: dein Charakter hat bei Verstand nur W4."
Ich: "Ich weiß. Der Charakter ist furchtbar zerstreut und quasi ein 'Fachidiot', der außerhalb seines Fachbereiches (abgedeckt durch 1-2 Wissensskills) komplett verloren ist. Das heißt nicht dass er dumm ist, aber er hat Probleme seinen Intellekt auf praktische Probleme anzuwenden."

Der SL ist mit dieser Begründung zufrieden, aber einer der Mitspieler fängt an rumzupienzen, wie es denn angehen könnte, dass ein Charakter einfach so "klug-erzählt" werden darf, ohne dass man Punktedafür ausgegeben hat.
Warum gibt der Spieler seinem Char nicht Knowledge (...) auf W8 oder W10 für seinen Fachbereich?
Wenn er denn das schon nicht machen würde, dann hätte er auch ingame bei mir keinen Vorteil von seinem "angeredeten" Wissen, wie es also der Spieler will ('kann sich nicht ausdrücken'). Regeltechnisch weiß er dann ja ohnehin nicht mehr als alle anderen. Soll heißen: Finde ich okay, wie der SL das macht.

Offline 1of3

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #9 am: 3.05.2010 | 10:04 »
Dass Werte etwas abbilden, ist meines Erachtens sogar ziemlich langweilig. Darüber einigt man sich einmal, wenn man Glück hat, mit Pech stretet man danach, worüber man sich geeinigt hat.

Viel interessanter wird es, wenn die Benamung eines Wertes nur eine lose Assoziation gibt, die es jedes mal wieder neu auszugestalten gilt und worüber dann nicht diskutiert wird, sondern allenfalls für besonders gute Ausgestaltungen ge-aahhh-t und ge-ohhh-t. Das ist jedenfalls viel abwechslungsreicher.

Offline DasTaschentuch

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #10 am: 3.05.2010 | 23:52 »
2Cents:
Erinnert mich an Gurps,wo ich mal einen fachidiot spielen wollte. Zu guter letzt hatte er dann doch ne hohe Int weil das von den Punkten her weniger war als ein Dummer mit Inselbegabung.
Wenn man ein Bild vom Chara haben will,ist ein Schlagwort oder eine kurze Liste mit Vor und Nachteilen aussagekräftiger und auch einfacher zum Spielen als eine handvoll Attribute.

Allerdings will auch nicht jeder und nicht jede Runde Charaktere ausspielen,da reichen dann auch 6-7 Zahlen vollkommen damit alle glücklich sind.

Nebenbei betrifft sowas nicht immer nur geistige Attribute. Erinner mich an eine Regeldiskussion wie man bei D&D Stärke in den Armen von Stärke in den Beinen unterscheiden kann...

Zwischen den Atrributen liegt so viel Grauzone daß ich ein und denselben Satz Attribute unterschiedlich ausspielen kann. Das kann man als große Schwäche des Systems ansehen,aber auch als Freiheit die man nutzen kann.

Bei fast allen meiner eigenen Systemen spielen Klischees und Nachteile quasi die Rolle,die Attribute in den Mainstream Systemen spielen.

Offline Falcon

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #11 am: 4.05.2010 | 00:11 »
@Topic:
Da du die andere Ansicht direkt als rumgepienze bezeichnest, macht es nicht wirklich Sinn über das Thema zu diskutieren oder?

Manche Leute stellen mit ihren Attributen ihren Charakter in der Spielwelt dar (dazu gehöre auch ich) und manche nutzen die Attribute eben, um ihre "Builds" zu designen, mit denen sie dann mechanisch gut austeilen können (vor allem bei D&D weit verbreitet).
Ich bin der Meinung im letzteren Fall sollte man dann auch auf die Namen der Attribute verzichten und sie A) B) C) oder so nennen, dann gibt es auch keine Verwechslungen, denn schliesslich haben sie ja keine Bedeutung mehr.

Rollenspielregeln sind eben nur eine Krücke um einen Charakter darzustellen, aber ich sehe keinen Gewinn darin sie zu ignorieren. Dann sollte man sie lieber gleich weglassen.
« Letzte Änderung: 4.05.2010 | 00:15 von Falcon »
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #12 am: 4.05.2010 | 00:15 »
Falcon, was wäre denn ein D&D - typischer Build? Was Würdest DU vernachlässigen? (Mal abgesehen von Runden, in denen die Attribute der Reihenfolge nach ausgewürfelt werden, und es keine Möglichkeit der Punkteschinderei gibt?)

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Eulenspiegel

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #13 am: 4.05.2010 | 00:19 »
Falcon, was wäre denn ein D&D - typischer Build? Was Würdest DU vernachlässigen?
Ich bin zwar nicht Falcon, aber:
Wenn man keinen Paladin spielt, kann man beim Dungeoncrawl und beim Hack'n'Slay auf Charisma verzichten.

Der Fernkämpfer hat außerdem Stärke auf 8 oder 10 und dafür Geschicklichkeit maximal.
Für den Nahkämpfer gilt: Je nachdem, ob du Tank oder Damage Dealer bist, hast du Stärke oder Konsti und Geschick sehr hoch.

Magier maximieren natürlich Intelligenz, weil das zusätzliche Zauberslots bringt.

Offline Falcon

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #14 am: 4.05.2010 | 00:20 »
Ich möchte an dieser Stelle jetzt nicht erklären, was man bei D&D unter "builds" versteht aber als Anekdote dies:
Ich hab das mit den Attributen mal extremer durchgezogen, als es in den (wenigen) 3.5 Runden bei uns gemacht wurde, aber dann ist den Leuten aufgefallen, daß das irgendwo doch nicht funktioniert. Kam mir natürlich entgegen.
Z.b. Ein Druide mit Cha3 (hab ich ja nicht gebraucht, vor allem, weil wir eh kampforientiert gespielt haben), der aber nicht hässlich war oder wenig Ausstrahlung haben sollte, sondern nur wortkarg und zurückhaltend. Da sind sie aber alle auf die Barrikaden gestiegen, kann ja nicht sein, daß der Charakter nicht so dargestellt wurde, wie die Werte waren.

ansonsten, was Eulenspiegel sagt.

achja, nur so nebenbei: Es ist kein Problem einen intelligenten Char bei SW zu machen, der Nachteile in alltäglichen Dingen hat. Dazu muss man ihm keinen W4 geben (wodurch er de fakto DUMM ist).
« Letzte Änderung: 4.05.2010 | 00:30 von Falcon »
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #15 am: 4.05.2010 | 00:29 »
Ich bin zwar nicht Falcon, aber:
Wenn man keinen Paladin spielt, kann man beim Dungeoncrawl und beim Hack'n'Slay auf Charisma verzichten.

Exakt das ist der gedankliche Fehler. D&D ist nur für Hack&Slay und Dungeoncrawl gut etc.

Spielt man komplexer, hat Charisma durchaus einen Stellenwert. Es sei denn, man legt keinen Wert auf soziale Interaktion, Loyalität von Verbündeten etc.
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Offline Falcon

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #16 am: 4.05.2010 | 00:31 »
Dazu hat man ja seine Nischenfreunde.
Das DungeonCrawl (Vor?)Urteil ist natürlich von D&D hausgemacht, das ist klar.

Und 1of3s Methode die Attribute eher mit Assoziationen zu verbinden, halte ich auch für weitaus besser als die klassiche Methode.
Deswegen finde ich wohl auch HeroWars so gut.
Insbesondere Intelligenz halte ich für ein sehr schwachsinniges Attribut, daß immer wieder zu Problemen in Runden führt (siehe die letzten gefühlten 100Threads dazu, wieviel Threads gibts mit dem Titel: Hilfe mein Geschickter Dieb kann nichts tun?).
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alexandro

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #17 am: 4.05.2010 | 00:32 »
@Topic:
Da du die andere Ansicht direkt als rumgepienze bezeichnest, macht es nicht wirklich Sinn über das Thema zu diskutieren oder?

Ich sagte dass der andere Spieler seine Meinung durch Rumgepienze zum Ausdruck gebracht hat, nicht dass das Vertreten dieser Meinung grundsätzlich Rungepienze wäre.

Zitat
Z.b. Ein Druide mit Cha3 (hab ich ja nicht gebraucht, vor allem, weil wir eh kampforientiert gespielt haben), der aber nicht hässlich war oder wenig Ausstrahlung haben sollte, sondern nur wortkarg und zurückhaltend. Da sind sie aber alle auf die Barrikaden gestiegen, kann ja nicht sein, daß der Charakter nicht so dargestellt wurde, wie die Werte waren.
Sehe nicht wo da das Problem liegt. Wo steht bitte, dass ein Charakter mit niedrigem Charisma nicht einfach nur "wortkarg und zurückhaltend" sein kann (besonders wenn man bedenkt das Attribute während des Spiels auch gesteigert werden können).

Offline Falcon

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #18 am: 4.05.2010 | 00:39 »
@Rumpienzen: Nein, "durch" hast du eigentlich nicht geschrieben. Der richtige Satz steht da oben ja.
Aber wenn du den Satz so verstanden haben wolltest, kannst du meinetwegen zurückrudern und dich damit rauswinden.

Bleiben ja noch die Hinweise, daß der Spieler ja "nichts von deinen Argumenten wissen wollte". Ich frag mich da natürlich wie es bei dir mit seiner Meinung ausschaute. Die ist ja nicht weniger falsch. Wenn er sich lieber an die (schlechten) Regeln hält, finde ich das erstmal gut. Dumm ist es natürlich nicht gleich bessere Regeln zu nehmen (oder es hauszuregeln). Ihr habt ja jedenfalls nicht nach denselben Regeln gespielt.

@Cha3: Das habe ich mich ja auch gefragt.
Das war äquivalent zu dem Int.18 Magier, der aber nicht schlau sein sollte (das war ein Mitspieler).

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Offline Zornhau

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #19 am: 4.05.2010 | 00:47 »
Ich: "Mein Charakter ist ein Verrückter Wissenschaftler."
SL: "OK... Moment mal: dein Charakter hat bei Verstand nur W4."
Ich: "Ich weiß. Der Charakter ist furchtbar zerstreut und quasi ein 'Fachidiot', der außerhalb seines Fachbereiches (abgedeckt durch 1-2 Wissensskills) komplett verloren ist. Das heißt nicht dass er dumm ist, aber er hat Probleme seinen Intellekt auf praktische Probleme anzuwenden."
Diese "Begründung" zöge in meinen Runden NICHT.

Für solche "Zerstreutheit" sind NICHT die Attributswerte, sondern die Hindrances das Mittel der Umsetzung.

Smarts d4 IST DUMM. Und zwar "lernbehindert" (alle Smarts-Skills kosten das Doppelte), leicht  zu verwirren (Smarts-Trick-Anfälligkeit), leicht aufs falsche Gleis zu locken (Taunt-Anfälligkeit), über die Dinge des Lebens, aktuelle Politik, seine eigene Kultur kaum orientiert (Common Knowledge mit d4).

Das ist KEIN "Zerstreuter Wissenschaftler", sondern ein DÖSKOPP, der aus unerfindlichen und ziemlich wenig plausiblen Gründen Weird Science gelernt haben will.

Passendere Umsetzungen erfolgen beim Zielsystem SW, welches ja eben anders als andere Regelsysteme NICHT NUR Attributswerte und Skillwerte, sondern Edges und Hindrances zur Umsetzung eines Charakterkonzeptes bietet, eben durch Hindrances wie Clueless (desinteressiert am Tagesgeschehen), Outsider (zerstreut, sozial befremdend), Quirk (hier paßt eine ganze Fülle an das Konzept unterstützenden schrägen Verhaltensweisen rein), Stubborn, usw.

Wie gesagt, ein Wissenschaftler mit Smarts d8 oder d10 kann SEHR GUT allein über die passenden Hindrances umgesetzt werden. Wenn man hingegen einen DUMMKOPF aus diesem Charakter machen will, dann ist der niedrige Attributswert angezeigt, da solch ein über ALLE Bereiche  geistig untauglicher Charakter nur durch das niedrige Attribut umgesetzt werden kann. So stark sind die Hindrances vom Effekt her halt auch wieder nicht. Für "Zerstreuter Professor" reicht es, für einen "DUMMKOPF in allen Gassen" nicht.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #20 am: 4.05.2010 | 00:49 »
Dazu hat man ja seine Nischenfreunde.

Oh, nur der mit dem höchsten CHA - Wert soll deiner Ansicht nach mit NSC interagieren dürfen? Was ist, wenn die Nischenfreunde in einer Situation nicht vorhanden oder tot sind? oder keiner diese Nische besetzen wollte?

Das DungeonCrawl (Vor?)Urteil ist natürlich von D&D hausgemacht, das ist klar.

Für 4E stimme ich voll zu, für andere Editionen muss ich entschieden verneinen.

Insbesondere Intelligenz halte ich für ein sehr schwachsinniges Attribut, daß immer wieder zu Problemen in Runden führt (siehe die letzten gefühlten 100Threads dazu, wieviel Threads gibts mit dem Titel: Hilfe mein Geschickter Dieb kann nichts tun?).

Darauf kann ich eigentlich immer nur dieselbe Antwort geben: Entweder die Spielführung ist schwachsinnig, der Spieler, oder alle Beteiligten.
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Eulenspiegel

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #21 am: 4.05.2010 | 00:49 »
Exakt das ist der gedankliche Fehler. D&D ist nur für Hack&Slay und Dungeoncrawl gut etc.
Das habe ich nicht geschrieben und wäre einen eigenen Thread wert.

Ich habe extra nicht "bei D&D", sondern "bei Dungeoncrawl oder Hack'n'Slay" geschrieben.

Das heißt, wenn man kein Dungeoncrawl oder Hack'n'Slay betreibt, sieht die Sache natürlich anders aus.

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #22 am: 4.05.2010 | 00:52 »


Das habe ich nicht geschrieben und wäre einen eigenen Thread wert.

Ich habe extra nicht "bei D&D", sondern "bei Dungeoncrawl oder Hack'n'Slay" geschrieben.

Das heißt, wenn man kein Dungeoncrawl oder Hack'n'Slay betreibt, sieht die Sache natürlich anders aus.

Falcon & Oger bezogen sich aber auf D&D, und so wie ich das sehe, hab ich da genug Salz an den Händen, als das Du dich da rauswinden könntest.
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alexandro

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #23 am: 4.05.2010 | 00:56 »
Zitat
Ich frag mich da natürlich wie es bei dir mit seiner Meinung ausschaute.
Hätte er diese ruhig und sachlich vorgetragen hätten wir darüber reden können, aber wenn er schon anfängt auf diese hinterfotzige Art zu argumentieren, dann  sind seine Argumente schnell unten durch.

Übrigens: Ein Regelbruch fand hier nicht statt ("Verstand" =! "I.Q." bei Savage Worlds), auch wenn der Spieler versuchte die Gruppe unter Druck zu setzen, damit diese die Attribute so umdeutete, dass sie SEINE Interpretation stützen würden.

Das ist der Knackpunkt: ich habe dem anderen Spieler nicht verboten seinen Verstand W4 Charakter als Dorfdeppen mit I.Q.<80 zu spielen. Dass er versucht den anderen Spielern die "einzig Wahre" Interpretation des Settings aufzunötigen (egal ob die Regeln das Hergeben oder nicht), dass ist "Rumpienzen" im wahrsten Sinne des Wortes.

@Intelligenz: Finde da den Ansatz von Red Box D&D (Intelligenz = Bildungsstand) ziemlich interessant. SW ist auch nicht schlecht.

Eulenspiegel

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Re: "Beschreibende" vs. "Funktionale" Attribute
« Antwort #24 am: 4.05.2010 | 01:00 »
Smarts d4 IST DUMM. Und zwar "lernbehindert" (alle Smarts-Skills kosten das Doppelte), leicht  zu verwirren (Smarts-Trick-Anfälligkeit), leicht aufs falsche Gleis zu locken (Taunt-Anfälligkeit), über die Dinge des Lebens, aktuelle Politik, seine eigene Kultur kaum orientiert (Common Knowledge mit d4).
- lernbehindert (alle Smarts-Skills kosten das Doppelte): Bis auf das logisch-naturwissenschaftliche Talente trifft das auch durchaus auf Inselbegabte zu.
- leicht zu verwirren: Passt zu einem verwirrten Wissenschaftler perfekt.
- über die Dinge des Lebens, aktuelle Politik, seine eigene Kultur kaum orientiert: Auch das stelle ich mir unter einem Savant bzw. einem verwirrten Wissenschaftler vor und passt super.

Falcon & Oger bezogen sich aber auf D&D, und so wie ich das sehe, hab ich da genug Salz an den Händen, als das Du dich da rauswinden könntest.
Ja, und ich bezog mich auch auf D&D!

Aber extra für kleine Oger nochmal:
Man kann bei D&D sehr gut Dungeoncrawl betreiben.
Man kann bei D&D auch sehr gut Hack'n'Slay betreiben.
Man kann mit D&D auch halbwegs Detektivabenteuer betreiben.
Man kann mit D&D auch mehr Recht als schlecht Hofintrigen betreiben. (Wird von den Regeln zwar nicht unterstützt, ist aber möglich.)

Wenn man mit D&D Dungeoncrawl betreibt, dann gilt der Build, den ich oben hingeschrieben habe.
Wenn man mit D&D Hack'n'Slay betreibt, dann gilt der Build, den ich oben hingeschrieben habe.
Wenn man mit D&D Detektivabenteuer betreibt, dann gilt nicht der Build, den ich oben hingeschrieben habe.
Wenn man mit D&D Hofintrigen betreibt, dann gilt nicht der Build, den ich oben hingeschrieben habe.

So, ist das jetzt klarer geworden?