Man könnte da auch hingehen und anstelle das Konzept zu killen, was ja auch ein Chartod wäre, irgendwo, wenn der Char das Körperteil nicht ersetzen kann, ihm einfach ein anderes Teil zu nehmen. Ist er halt der einfüßige, anstelle einarmige..
Teylen:
Ich glaube du hast das Prinzip hinter WHFRPG nicht verstanden.
Das ist wohl sehr Oldschoolig (ich habe die alte Schule nicht miterlebt, von dem her kann ich das nicht bewerten).
Aber die Charakterwerte werden ausgewürfelt und nach Standardprozedur auch die Startkarriere des Charakters.
Das System legt keinen Wert darauf "fair" zu sein.
Von dem her juckt es nicht ob dein Charakterkonzept versaut wird wenn dem Charakter der Arm abgerissen wird.
Das sind Spielleiternettigkeiten, die gabs bei uns damals nicht...
Die Idee ist aber gut, wenn so ein dummer kritischer Treffer das komplette Charakterkonzept torpediert, aber den Charakter nicht wirklich umbringt.
Bei WHFRPG hast du hoffentlich nen Fatepoint um die Verstümmelung noch abzuwenden
Und ansonsten:
Teylen mit dir zu reden ist wie mit ner Mauer zu labern.
Du redest die ganze Zeit von "Ja aber wenn für den Spieler nichts schlimmer als der Charaktertod ist..."
Und ich sage andauernd: "Dann kann man nichts machen! Auch mit Sanktionen kann man für jemanden für den nichts schlimmer als der Chartod ist nichts schlimmer als den Chartod machen."
Aber vlt. verstehst du meinen Standpunkt ja nicht also versuchen wir es noch mal.
Nehmen wir an ich mache mir jetzt einen WHFRPG Charakter. Würfeln wir mal die Berufe: Wächter und Bürger. Muss mir jetzt einen aussuchen. Nehme den Wächter denn Bürger finde ich lahm.
Jetzt denke ich mir mal einen Hintergrund aus. Die männlichen Mitglieder meiner Familie waren nachweislich seit 12 Generationen Stadtwächter und man hat sozusagen schon fast eine Tradition des Todes im Dienst.
Jetzt wird die Stadt angegriffen.
Szenario 1: Stadt übersteht den Angriff Charakter fällt auf der Stadtmauer. Stopp Moment noch besser er wird nachdem alles überstanden ist bei den Löscharbeiten von nem brennenden Balken erschlagen, das gibt dem noch so ne ordentliche Portion Sinnlosigkeit und Tragödie. - Das gefällt mir als Spieler denn es war ein guter Tod für den Charakter, ein Tod im Dienste seiner Stadt (ich habe zwar noch 3 Schicksalspunkte mit denen ich ihn von der Schippe springen lassen könnte aber das werde ich nicht tun!)- außerdem sehr Grimdark und Gritty. - Mein Charakter findet den Tod auch gut hätte aber wohl lieber weitergelebt.
Szenario 2: Stadt übersteht den Angriff und der Charakter überlebt. - Als Spieler finde ich das gut! - Mein Charakter auch!
Szenario 3: Der Charakter steht im Portal des Rathauses und wird von stürmenden Landsknechten zerhackt, die Stadt anschließend ausgeraubt und nieder gebrannt. - Damit kann ich als Spieler leben, denn der Charakter ist bei der Verteidigung dessen was er geliebt hat gestorben. - Mein Charakter findet das weniger gut: seine Stadt ist am Ende. Aber wenigstens muss er es nicht mit ansehen.
Szenario 4: Der Charakter überlebt, die Stadt geht unter.
Jetzt kommt ein guter SL ins Spiel: "Der Ansturm ist vorbei, nachdem ihr die unzähligen Leichen in Massengräber geworfen habt fallt ihr erschöpft zwischen den Ruinen in den Schlaf. Am nächsten Morgen seht ihr das ganze Ausmaß der Katastrophe. Ihr sitzt im strömenden Regen auf dem Marktplatz und seht wie die Handvoll anderer Überlebenden ihre Sachen in einem Tuch an den Stock binden. Die Stadt ist am Ende es gibt nichts mehr was sie noch hier halten würde. Sie ziehen fort um an einem anderen Ort ihr Glück zu machen - oder wenigstens den Schmerz in einer Taverne zu ertränken.
Du sitzt immer noch auf dem Marktplatz als vom grauen Himmel Regen beginnt zu fallen und deinen getrockneten Schweiß in deine Wunden zu wachen. Während das Salz in deinen Wunden brennt frischt der Wind auf und das Schild der Wache quietscht einige male im Wind bevor es abreißt und zu Boden fällt."
- Als Spieler würde ich mir für meinen Charakter wünschen er wäre tot. Aber oh dieses Drama verdammt ist das n' guter Hintergrund für den Charakter wie wird er weiter machen? Wird er im Alkohol versinken? Ein ruheloser auf der Suche nach Rache oder dem Tod? - Mein Charakter findet es scheiße, er wäre jetzt lieber unter den Toten.
(Und wenn mir jetzt in Szenario 4 der SL kommen würde und sagt. "Ihr habt die Stadt nicht gerettet, darum gibt's statt 400 nur 200 XP!" also dann Würd' ich dem aber was husten.)
Nein, aber scheitern ist doch nichts positives.
Also muss wenn man scheitert was negatives passieren.
Vielleicht rechne ich das auch nur in diesem Fall zu nuechtern durch ^^;
Nachdem Motto: "Ah, da hat der Charakter etwas verbockt. Das kostet nun theorethisch X Eps, ziehen wir die mal von der Belohnung ab".
Szenario 4 kann man aber nicht mit XP wieder zurecht rücken. Du kannst mit XP nur deinen Charakter wieder gerade biegen. Und deswegen sind Dinge die nicht den Charakter treffen u.U. schlimmer.
Und mit Szeanario 4 widerlege ich auch deine Behauptung:
Wenn man es schafft aus etwas das irgendwie gescheitert ausschaut Kapital zu schlagen ist man ja auch gar nicht gescheitert.
Selbst wenn mein Wächter nachher von den gefallenen Soldaten Rüstungen im Wert von 5000 Goldstücken plündern kann ist er Gescheitert OBWOHL er Kapital daraus geschlagen hat - Sogar mehr als in Szenario 2 denn da hätte er KEIEN 5000 Ocken verdient, denn er hat ja nur seine Pflicht getan. Trotzdem ist Szenario 2 Erfolg und 4 Scheitern.
Ich finde du siehst das zu sehr von der gamistischen Perspektive und ich denke genau deswegen verstehst du auch nicht was ich meine.
Wenn man seinen Charakter fühlen kann, dann kann man auch eine Verbindung zu Dingen aufbauen die für den Charakter wichtiger sind als sein eigenes Leben und dann sind auch für einen als Spieler diese Dinge wichtiger als das Leben des Charakters.