Hallo zusammen und speziell Surtur,
Schön formuliert, ja. Aber ich sehe einige Punkte anders. Vor allem der "Powergamer" wird hier irgendwie einseitig positv hingestellt. Das liest sich wie:
"Heult nicht rum, der PG ist halt einer, der mit den Regeln umgehen kann und wenn das ein Problem ist, dann liegt das daran, dass ihr halt zu blöd seid, mit den Regeln umzugehen. Niveau sieht nur von unten wie Arroganz aus."
ich will nur das Bilde vom schlimmen und fürchterlichen Powergamer etwas zurecht rücken.
Den einzigen wirklichen Powergamer den ich kenne bewährt sich immer wieder als wandelndes Regelwerk, hilfreicher Ansprechpartner wenn man an den Werten seines Charakters feilen will, jemand der Geld in Regelwerke und Quellenbücher investiert und jemand der einem im Spiel Bälle zuspielt.
Aber es ist auch jemand der zu jeder Tages-und Nachtzeit mit unserem Spielleiter ein Regelproblem, eine Nachfrage zur Entwicklung seines Charakters oder die neuste Edition mit der verwendeten vergleichen will.
Das macht ihn nicht zu einem besseren Rollenspieler als den Mitspieler der kurz vor Beginn der Runde noch Mal nachfragt welche Würfel man für das System verwendet. Zwischen beiden kann es aber zu Reibereien kommen. Statt sie zu trennen kann man meiner Ansicht nach den Powergamer eben auch als Ressource nutzen.
Für den Spielleiter sieht die Lage anders aus. Denn ein Powergamer macht zumindest soviel Arbeit wie das Ausarbeiten eines Abenteuers oder eines Hintergrunds. Dem will sich nicht jeder stellen. In meiner Runde sind das auch einige Spielleiter die ich persönlich hoch schätze.
Nur der Spielleiter kann eben nicht ganz so einfach den Powergamer als Ressource nutzen für ihn kann ein Powergamer die Belastung werden die ihm die Lust am Spiel leiten nimmt. Da lohnt sich meiner Ansicht nach noch ein selbstkritischer Gedanke zum Thema Powergamer.
Wie alle drei Spielertypen mit dem Hintergrund umgehen ist noch Mal so eine Sache.
Ok der Munchkin ist einfach er definiert sich seinen Hintergrund so das er zu seinem Charakter passt unabhängig davon ob der Hintergrund in anderen Quellen ganz anders beschrieben wird.
Mini Maxer und Powergamer können beide nämlich auch einen gegebenen Hintergrund und seine spieltechnischen Konsequenzen in ihre Überlegungen mit ein beziehen.
Wie stark das aber getan wird ist sehr individuell und kann zwischen Ignoranz des Hintergrunds bis zur perfekten Beachtung des Hintergrunds gehen.
Das hängt von der persönlichen Schmerzgrenze des Spielers ab. Je größer der Nachteil ist den man für die Beachtung des Hintergrunds in Kauf nehmen muss des so eher wird er ignoriert.
Mein Lieblingsbeispiel der Säbelzwerg bei DSA 1. Hier durften Zwerge nur Waffen mit bis zu 1W6+3 Punkten Schaden nehmen. Ok die damals beste Einhandwaffe mit W6+3 Schaden war der Säbel. Da die Axt aber eben auch Kampfabzüge brachte die den Charakter etwa 3 Stufen im Vergleich zu einem Säbelzwergen schlechter stellten war fürdie meisten Spieler eben eine Schmerzgrenze erreicht.
Beide schätzen aber nicht wenn die Spielregeln den gegebenen Hintergrund verändern um eine "Ausgewogenheit" der Charaktere zu erreichen. Wenn also die Elfen denen die Magie im Blut liegt nicht Magier werden können oder in ihren Sprüchen begrenzt werden um Vorteile wie Nachtsicht etc. aus zu gleichen.
Beiden schätzen es nicht wenn die Schreiber von offiziellen Material sich nicht an ihren eigenen Hintergrund halten den aber für Spieler Charaktere als unumstößlich ansehen.
Gruß Jochen