In Dragon Age habe ich mit einem Durchlauf insgesamt drei Enden bekommen, die alle toll waren. Ich habe einen potentiellen Mitstreiter nach dem "Casting" umgebracht, weil ich mir seiner Loyalität nicht sicher war und keinen Bock auf Stress mit seinen Feinden hatte. Es war immer egal, auf welche Seite ich mich in einem Konflikt stelle, das Spiel ging weiter. Da habe ich bei so manchem PnP SL schon wesentlich weniger Offenheit erlebt.
Die digitalen Spiele werden immer offener.
Heavy Rain z.B. ist auf dieser Strasse mal wieder ein Meilenstein und ich denke, dass das nur der Anfang ist. An den Storys arbeiten viele Leute, die Grafik und die Interaktionsmöglichkeiten entwickeln sich immer weiter. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden imho in einigen Jahren PnP RPGs "nur" noch wegen der sozialen Komponente gespielt. In Sachen Ergebnisoffenheit, Spielwelterfahrung und Story wird es kaum noch Unterschiede geben. Der einzige Vorteil eines menschlichen SLs wird seine Fähigkeit zur absoluten Improvisation sein. Aber jedes vorbereitete Abenteuer mit geplanten Szenen wird einen harten Kampf mit Konsolenspielen zu kämpfen haben, den viele SLs verlieren werden.
btw: Final Fantasy XIII hat mich nach kurzer Zeit so angekotzt wie noch kein Spiel vorher. Sinnlose (im schlechtesten Railroadingsinne) Kämpfe, beschnittene Möglichkeiten bei der Charakterentwicklung, vorgegebene Gefühle und Entscheidungen der Charaktere (die ich nicht einmal selber "machen" (sprich anklicken) darf, sondern die mir vom Spiel in Textform und schlechten Videosequenzen in die Fresse gekloppt werden) und eine angebliche Mysteriösität, die nur nervt. Näää, da gabs einfach bessere Spiele. Da hatte ich ja bei
Dantes Inferno mehr Entscheidungsgewalt.
Vorgeschichte: „Als ich 15 war wurde meine Mutter von Orks verschleppt“ → Spielabend: „Was heißt, die Orks wurden bezahlt?! Gib mir den Zettel!“ → „Wir holen sie aus der Sklaverei!“ → „Sie ist kaum mehr sie selbst! Dafür wird er büßen!“ → „Ich kann nicht länger mit euch ziehen. Irgendjemand muss die Sklavenhändler stoppen. Aber wir werden uns wiedersehen. Wenn ihr Hilfe braucht, steht euch mein Schiff jederzeit zur Verfügung.“ → neuer Char.
Welches Computerspiel ermöglicht einem das? Mit beliebiger Vorgeschichte.
Und das war dann nur eine der vielen Geschichten, die gleichzeitig laufen.
Ist es ok, wenn ich nicht verstehe worauf du hinauswillst? Ich meine, sowas Ähnliches gibts in GTA San Andreas, Gears of War oder Dragon Age. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in den genannten Spielen davon ausgegangen wird, dass
alle die Sklavenhändler stoppen wollen und man sich keinen neuen Charrakter machen muss, um diesen Nebenplot zu machen.