Guten Tag an alle User hier!
Erstmal an den Eröffner des Fadens: Riesen Daumen-Hoch! Die Idee eines "angezapften" Gottes finde ich sehr stark.
Hier mal ein paar Gedanken dazu: Nehmen wir an, dass besagte Götter erstmal nichts mehr sind als besonders entwickelte/befähigte/mit Macht ausgestattete Seelen und die besagte göttliche Macht erstmal eine, für das jeweilige Setting, universelle Kraftquelle (Kosmischer Atem, Sternenkraft, Chi, etc.) darstellt.
So könnte ein Gott in erster Linie mal ein Seelenwesen in einer Art transzendentalem Zustand, z.B. in einer anderen Existenzebene/Dimension*, sein, der nur dadurch erhalten wird, dass dieser Gott seine Macht "beisammen hält". Würde man ihn, wie hier angedacht, durch Verehrung, Rituale, etc. anzapfen, müsste dies bedeuten, dass er diesen Zustand nicht länger vollständig aufrecht erhalten kann.
*Dies kann eine Überlappung mit der mundanen Ebene bedeuten: Jegliche Seele braucht eben Kraft und ein Medium, dass sie trägt. Ist genug Macht/Energie, etc. gesammelt, können dadurch höhere Seinszustände, eben auch immaterielle, erreicht werden. Diese höheren Seinszustände müssten dann aber auch "angenehm" sein, sodass der Gott, ohne vielleicht noch ein individuelles, weil schon mit Erreichen der Transzendenz abgelegtes, Bewusstsein zu besitzen, erhalten will.
Versiegt die Kraft völlig, wäre die Seele, beraubt der göttlichen Kraft, nun angewiesen, sich ein "Trägermedium" in der mundanen Ebene zu suchen, um nicht gänzlich zu "erlöschen". So könnte ein einstiger Gott, der zu sehr "gefarmt" wurde, nun als Mensch (oder etwas anderes Beseeltes, je nach Setting) geboren werden "müssen", was zu interessanten Konflikten führen könnte:
Die wiedergeborene Seele könnte ihren neuen Zustand als einschränkend empfinden, ein starkes Gefühl der Suche oder des Getriebenseins den verlorenen göttlichen Zustand wiederherzustellen entwickeln, einen bedingungslosen Hass auf diejenigen Entwickeln, die sie aus der Transzendenz "gesaugt" haben (die Anhängerschaft), usw.
Um diese Macht wieder anzusammeln böten sich dann, wieder settingabhängig, diverse Möglichkeiten, von Yoga-/Chi-Gong-Übungen über "Seelenraub" bis hin zur Konstruktion abstruser/esoterischer technischer Vorrichtungen ist alles möglich. Vielleicht ist der absolut böse (c) Evil-Lich-King ja nur ein ehemaliger Gott, der nun im neuen Leben versucht durch seine Taten den verlorenen Zustand wiederherzustellen? Oder der strahlende Held ist, ohne sich dessen bewusst zu sein, ein ehemaliger Gott, der nun durch seine Taten instinktiv wieder diesen Zustand anstrebt.
Die individuellen Beweggründe sind da mannigfaltig und bieten ernstzunehmendes Charakterentwicklungs- und Konfliktpotenzial.
Vielleicht kommen die SCs ja auch drauf, dass man selbst zu einem Gott aufsteigen kann (der natürlich selbst wieder anzapfbar ist... aber das müssen sie ja nicht UNBEDINGT gleich auch erfahren
)...
In dieser Kosmologie würde eine sehr schwache Seele, die kein physisches Gefäß und kein energetisches Potenzial mehr besitzt, eben vergehen, stärkere vielleicht als "niedere" Götter, "Engel" o.Ä. weiterexistieren oder wiedergeboren werden usw.
Abstufungen ließen sich da einige finden.
Ich hoffe, das ganze war nicht allzu wirr, und es lässt sich ein wenig Sinn daraus ziehen.
Allen noch ein schönes Schreiben!