Ich habe mit mir wirklich gehadert, ob ich mich überhaupt derart zu Wort melden soll oder nicht (vielleicht war es im Nachhinein wirklich sozial unklug)... und habe es dann getan, da ich die Einstellung Yellows in diesen Punkten als liberaler wahrnahm, als sie tatsächlich ist.
Warum sollte ich mich liberaler geben, wenn die "Gegenseite" in dieser Diskussion (dich eingeschlossen) dies nicht ist? Jeder hier drückt seine Meinung aus. Ich habe mich zurückgehalten so gut es geht. Dann habe ich einen Beitrag mal eingehender kommentiert, weil ich es angebracht fand, da ich der Meinung war, dass Großkomtur sich mit seinen Äußerungen ein wenig im Ton vergriffen hat. Siehe dieser Beitrag:
http://tanelorn.net/index.php/topic,55879.msg1126827.html#msg1126827Ich habe meine Meinung. Es ist mein Recht, eine eigene Meinung zu haben. Und ich darf auch erwarten, dass diese Meinung respektiert wird. Wenn jemand meine Meinung, direkt oder indirekt, angreift (was in meinen Augen durch Großkomturs Äußerungen geschehen war), dann ist es auch mein Recht, diese Meinung zu verteidigen. Und wenn dieser Versuch, sich zu verteidigen, jetzt als "nicht liberal" oder als "totalitär" (das geht auch an Kermit) bezeichnet wird, dann hat da irgendwer die Definition der Begriffe "Liberal" und "Totalitär" nicht ganz verstanden... und in diesem Zusammenhang wage ich zu behaupten, dass nicht ich diese Person bin.
Ich habe den Eindruck, dass du meine Meinung als solche schon nicht respektierst und darauf gar nicht eingehen willst, ohne, dass du dich angegriffen fühlst.
Du vermittelst mir auch nicht gerade denn Eindruck, dass du meine Meinung respektierst. Und in den bisherigen Gesprächen zu diesem Thema hast du jegliche Kritik an Player-Empowerment, Indie-Rollenspielen oder ähnlichem meist auch recht schnell persönlich genommen ...
Zu diesem Beispiel: Ich bin so frei und behaupte, dass du, Yellow, als SL dir im Vorfeld überhaupt keine Gedanken darüber gemacht hast, wie dieses Spiel ausgeht und ob der NSC nun gewinnt oder verliert, denn das Spiel war ein spontaner Einfall der Spielerin – sie hat als SC ihre Zofe Constanza und einige andere Diener, darunter ein A****loch von Haushofmeister zum Kartenspiel geladen.
Gut, dass du mich nochmal dran erinnerst. Es waren also insgesammt 3 NSC beteiligt (darunter zwei wichtige und ein, nenne wir es mal, Statist). Also noch mehr Unwägbarkeiten. Die Tatsache, dass das ganze eine spontene Idee der Spielerin war, ist dabei irrelevant. Ein Großteil der Aktionen der Spieler kommen für mich als SL ziemlich spontan. Wie wichtig jetzt diese Kartenspielaktion für den Plot war ist eigentlich unwichtig. Es war eine Interaktion mit wichtigen NSC. Da gehört es sich meiner Meinung nach, dass sie von Seiten ergebnisoffen formuliert werden. Das der SL, der die Kontrolle über diese NSC hat, in die Entscheidungsfindung eingebunden wird. Man hätte die Szene etwas ausarbeiten können. Sie hätte von Anfang an sagen können, das sie versucht, Constanza gewinnen zu lassen (was, angesichts der Tatsache, dass ja noch zwei weitere NSC beteiligt waren, nicht zwingend von Erfolg gekrönt sein muss). Die Szene hätte sich irgendwie entwickeln können. Und wenn sie die Szene nicht ausspielen wollte (um nicht zuviel Zeit für sich alleine zu beanspruchen), hätte sie die Entscheidung, wie sich das ganze darstellt, dem SL überlassen können. Satt dessen sagte sie "Constanza gewinnt". Ohne Erklärung, Begründung oder sonstwelchen ausschmückenden Text.
Der Spielerin gefiel der Gedanke einer gewinnenden Schicksalshexen-Zofe irgendwie, also ist es hart ihr ein „falsches Bild“ zu unterstellen, weil eine solche Spielsituation erstmal gar nicht in der Psychologie des NSCs festgelegt war. Auch der Nachsatz, das Constanza ja wohl besser spielen könne, bestätigt das: die Spielerin wollte wohl, dass ihre Schicksalshexe im Glücksspiel fit ist. Das war kein falsches Bild, sondern ein Wunsch. Bislang finde ich persönlich Constanza im Übrigen eher farblos und langweilig.
Constanza ist ein NSC. Es ist kein Charakter, der von der Spielerin entwickelt wurde, oder von ihr gesteuert wurde. Es ist ein Charakter, der durchaus durchdacht ist. Wenn er als graue Maus rüberkommt, dann ist das beabsichtigt. Wenn er farblos und langweilig wirkt, dann ist das beabsichtigt. Ich schreibe den Spielern nicht vor (außer, sie lassen ihren Charakter aus OT-Unwissenheit - z.B. bezüglich Etiketteregeln - unpassend reagieren. Dann gebe ich entsprechende Hinweise - Manu hatte ja z.B. an den letzten beiden Abenden mal gefragt, welche Formen des "Gunstbeweises" man in diesem Setting als "Anständig" bezeichnen kann und welche "unanständig" oder "skandalös" wären) wie sich ihr Charakter zu verhalten hat. Warum sollte ich mir also im Gegenzug vorschreiben lassen, wie die NSC sich zu verhalten haben?
Um ein (oder gleich zwei) Gegenbeispiel(e) zu nehmen:
Etienne und Nicolette gestalte ich, sofern ein entsprechendes Feedback kommt, so, wie die Spieler der SC, die mit diesen beiden NSC zu tun haben, es wünschen. Etienne habe ich vom Verhalten umgearbeitet (und mir eine halbwegs plausible Begründung dafür einfallen lassen), da er nicht 100%ig dem entsprach, was die Spielerin wollte. Diese beiden NSC (Etienne und Nicolette) wurden aber auch beide eigens für diese beiden Spieler bzw. deren SC erschaffen (in diesem Fall als "romantic interest"). Auch bei der charakterlichen Gestaltung des überaus loyalen Dieners von Mme Blanchets Diener (Jaques) hat die Spielerin weitesgehend freie Hand (er ist das, was man im Film "Sidekick" nennen würde). Constanza, oder Olivier, oder Fleaureaux, oder diverse andere Charaktere fallen aber nunmal nicht in diese Kathegorie. Sie sind weder "romantic-interest" noch "Sidekicks". Da bleibt die Kontrolle, auch über die Ausgestaltung von belanglosen Details, in meiner Hand.
Fleaureaux ist deshalb ein schlechtes Beispiel, weil er tatsächlich in der Lage ist, wie wir feststellen mussten, überall aufzutauchen, wo er will, weil er übernatürlich ist.
Die Tatsache, dass er ein schlechtes Beispiel ist, war damals aber kein Hinderungsgrund, daraus dennoch eine ziemlich lange Diskussion zu machen. Sinngemäßes Zitat deinerseits: "Ach, wenn sie will das Fleaureaux auftacht, dann sollte das auch so sein."
Wie Seelenjägertee ja schon gesagt hat, sind solche Sprüche hier Forenkultur und nicht so gemeint.
Vielleicht wäre es angebracht, dann die "Forenkultur" mal zu überdenken...
Du sprichst davon, dass Spieler nur so weit Einfluss auf die Entwicklung ihres Charakters haben, wie es stimmig ist, und da scheint die Unterstellung durchzuklingen, dass Spieler keinen Blick für Stimmigkeit haben. Zumindest kommen diese Dinge so bei mir an, und ich vermute, bei anderen auch.[/qoute]
Wie ich mehrfach gesagt habe, und sogar an einem konkreten Beispiel belegt habe, kommt es oft genug vor (mal bewusst, mal unbewusst), als dass diese Kontrolle durch den Sl durchaus seine Berechtigung hat.
Für Alle die sich nicht mit 7th Sea auskennen hier Mal kurz die grundlegende Rechnung.
Eine neue Schwertkampfschule kostet 50 EP und setzt nach Regeln, Seite 179, 2 Spalte, Punkt 5 des deutschen Spieler Handbuchs, das Einverständnis des Spielleiters, die nötigen EP und einen Meister der Schwertkampfschule der bereit ist einen zu unterrichten voraus. Der Gesellenstatus setzt voraus das man die vier Fertigkeiten die man mit der Schwertkampfschule bekommt auf 4 lernt. Das würde noch Mal 80 EP bedeuten. Wenn der Charakter auch Meister hätte werden können wären das noch Mal 40 EP mehr. Zudem könnte es noch sein das er bis zu 2 Fertigkeiten für jeweils 10 EP nachlernen musste.
Das Regelbuch rechnet mit 1-5 EP pro Spielabend. Da es da noch ein paar flexible Anteile gibt bin ich Mal sehr großzügig und gehe von 10 EP pro Spielabend aus.
Das würde dann bedeuten das der Spieler mindestens 14 Spielabende lang seine EP gesammelt hat und sie dann auf einen Schlag ausgegeben hat.
Wie auch schon Jiba erwähnt hat: der Schnitt liegt bei uns bei 2-3 EP pro Abend. Es gab im Vorfeld einen größeren Bonus für das Lösen eines Plots (irgendwas im Breich 10-15 EP). Der Spieler hatte sich im Vorfeld einige EP angespart, da er IT und OT von besagter Schule (Rasmussen) gehört hat und sie unbedingt haben wollte. Nun kam der Spielabend, an dem der Spieler bzw. sein Charakter die Möglichkeit hatte, einen solchen Lehrer zu finden und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Da der Spieler die notwendigen EP angesammelt hatte, kaufte er sich von diesen EP die Schule, auch wenn der Unterricht eigentlich erst begonnen hatte. Ich dachte mir, fällt nicht so sehr ins Gewicht, ob das jetzt am Anfang, am Ende oder während des Lernprozesses geschiet, solange es IT auch entsprechend ausgespielt wird. Lief auch soweit ganz gut. Zwei, drei Abende später (der Lernprozess war mehr oder weniger ausgespielt) fing er dann an, besagt Fertigkeiten weiter zu steigern - ohne das ich es wirklich mitbekommen hatte. Er sprach die Steigerungen nämlich nicht ab, und da es zu dem Zeitpunkt der Kampagne kaum zu kämpfen kam, wurde auf die besagten Fertigkeiten auch nicht gewürfelt (so dass beim Würfeln einem etwas aufgefallen wäre). Zu jenem Zeitpunkt entwickelte sich die Kampagne aufgrund eines recht dichten Plots recht langsam weiter: einen einzelnen IT-Tag abzuhandeln dauerte zuweilen schonmal 2-3 Spielsitzungen. Die EP belohnunge habe ich jedoch nur minimal runtergefahren, weil trotzdem viel passiert ist, und die Spieler dennoch die Möglichkeit haben sollten, auf Ereignisse zu reagieren und dies durch Steigern von passenden Fertigkeiten zu simulieren. Wer 7te See kennt weiß, dass es wirklich unmengen von "Fertigkeiten" (eigentlich heißen sie in dem System "Kniffe") gibt. Man kann problemlos in 20 oder 30 Kniffe investieren und immer noch weit davon entfernt sein, alles zu können. Ich hätte auch statt dessen keine EP vergeben können und als Alternative fest Punkte für bestimmte Kniffe verteilen können. Das wäre mir jedoch zuviel Eingriff gewesen, denn es gab, je nach Charakter, recht viele mögliche plausible Steigerungen.
Dieser Zeitraum (also der, in dem die IT-Zeit recht langsam verflossen ist - mit sehr kurzen Zeitsprüngen) dauerte OT gut und gerne 10 - 20 Spielsitzungen. IT ist dabei etwa ein Monat vergangen. Und besagter neuer Rasmussen-Lehrling hat seine Punkte munter gehortet und sie in diesem Zeitraum ausschließlich für seine Schwertkampfkniffe investiert, völlig ignorierend dass a) jede Menge anderes passiert ist, wass sich durch die ein oder andere Wertsteigerung hätte ausdrücken können, und b) er kaum Zeit hatte, überhaupt diese Kniffe zu trainieren - die Helden waren zeitlich nämlcih ziemlich ausgelastet durch die Handlung.
Soviel nur zur Erklärung der Situation, aus der das Beispiel stammt.