Thema: [Ad Astra] Erfahrungsaustausch zur Strategie

[DeadOperator]

So, nach ersten Erfahrungen mit diesem empfehlenswerten Spiel mal ein paar Gedanken zu Strategie.

Im Regelbuch heißt es ja, dass man sich möglichst auf eine Strategie konzentrieren sollte. In einem oder zwei Bereichen die Vorherrschaft erlangen und dann so oft wie möglich werten.

Tja, leider gewinnt bei uns immer der Tommy (Anduin) und der spielt eher nicht so.

Flexibilität ist in unserer Runde Trumpf. Vor allem auch vorherzusehen was ide anderen gerade machen. Dann flexibel die eigene Taktik darauf einstellen und schnell mal eine Wertung dazwischen schieben.

Auch bin ich der Meinung, dass die Wertung über Ressourcen-Karten zu viel Gewicht hat und die Wertung der Siedlungen und Systeme dagegen zu wenig. Da kommt nicht genug Spaß am bauen und entwickeln auf.

Wie seht Ihr das? Kennt ihr das Spiel besser? Habt Ihr gute Tipps für mich?

[JS]

Bei diesem sehr guten Spiel ist eine langfristige Strategie nur grob möglich, indem man z.B. die Vorherrschaft bei Terraformern anstrebt oder viele Alienkarten sammeln will. Darauf kann man sich dann konzentrieren, jedoch muß man unbedingt flexibel bleiben, um Sackgassen zu umschiffen und gute Gelegenheiten zu ergreifen. Starres Festhalten an der Anfangsstrategie und ein Ressourcenmonopol haben bei uns noch keinen Sieger gemacht.
Die Feinheit bei diesem Spiel ist eher, mit den Aktionen der Mitspieler zu rechnen und sie in die eigenen Pläne einzuarbeiten. Wer das gut beherrscht und/oder etwas Glück hat, der scheffelt ordentlich Siegpunkte. (Aber es kann auch nach hinten losgehen, wenn die Mitspieler die erwarteten Aktionen nicht bringen.)
Spaß am Entwickeln und Bauen hatten wir bisher bei jedem Spiel, und besonders die Terraformer ließen die Ressourcensiegpunkte oftmals weit hinter sich, denn sie bringen ja beim Bauen UND beim Werten viele Punkte.

[DeadOperator]

Ok, dann probiere ich das mal. Allerdings ist besonders das Terraformen ja sehr abhängig davon welche Startplaneten man hat.

Geht ja nur auf Wasser- und Nahrungsplaneten.

Hat denn bei Euch schon mal wer mit Siedlungen und Fabriken wirklich viele Punkte gemacht?

[JS]

Ja, allerdings eher im Spiel mit 3-4 Spielern, weil da Ressourcen und Baubefehle zuverlässiger fließen. Um die Startplaneten übrigens gerechter zu gestalten, legen wir von jedem Planetentypus einen hin, so daß nicht die ersten beiden Spieler jubeln und der Rest nur Grütze bekommt. Das klappt gut und gleicht den Startvorteil aus.
Die Ressourcensiegpunkte sind bei uns stets die am wenigsten geschätzten Siegpunktekarten, weil man die Ressourcen zu nötig für Bauen, Fliegen und Entwickeln braucht. Wer viel abgibt, ist danach im Nachteil, es sei denn, er hat tatsächlich eine Monopolstellung, was jedoch im Verlauf des Spieles immer relativiert wird. Außerdem gibt es ja das Handkartenlimit, das ein Ansammeln unwichtiger Karten erschwert. Im Spiel zu zweit ist das jedoch etwas besser, weil man den eigenen Zug mehr nur mit den eigenen Karten plant und weniger mit den Karten der Mitspieler (zu risikoreich).
Nicht unterschätzen sollte man die Alienkarten, die weitgehend Rockeraktionen bieten, welche zum richtigen Zeitpunkt viel erreichen können.
Der Clou ist der geschickte Einsatz der Siegpunktekarten, besonders der Taktik "Letzte Aktion - Karten wieder - Erste Aktion". Damit lassen sich z.B. bei Terraformerwertung locker mal 24 Siegpunkte einfahren.

[DeadOperator]

Um die Startplaneten übrigens gerechter zu gestalten, legen wir von jedem Planetentypus einen hin, so daß nicht die ersten beiden Spieler jubeln und der Rest nur Grütze bekommt. Das klappt gut und gleicht den Startvorteil aus.

Ah, das ist natürlich eine entscheidende Regeländerung. Bei uns haben fast immer zwei Spieler die gleichen Startplaneten. Das führt oft zu einer massiven Überproduktion in diesen Ressourcen und das wiederum verführt natürlich zu einer frühen Wertung in diesem Bereich.

Wie gesagt: Danke für die Anregung mit dem Terraforming. Das werde ich bei Gelegenheit mal testen.

[JS]

Wir haben auch die ersten Spiele nach Originalstartregeln gespielt, sind dann aber bei BGG auf diese Startvariante gestoßen; sie hat sich bewährt.
Zum Terraforming sei gesagt: Man braucht natürlich die entsprechenden Planeten dafür, und wenn die anderen Spieler ähnliche Pläne verfolgen, ist es besser, sich eine andere Nische zu suchen. Das ist in jedem Falle lukrativer als das Ringen um dieselben Punkte.