@Achamanian
In den Systemen in den ich spiele ist das hinabstuerzen ueber Kronleuchter nichts triviales oder eine Nebensaechlichkeit.
Ich sehe eine stimmige Weltbeschreibung nicht als SL Renistenz an oder Impro-Unwille.
Vielleicht kam ja auch bei dem Markt just in dem Moment auch fuer raus das gerade essen Rationalisiert wird.
Was hat das mit Nebensächlichkeiten zu tun? Es geht doch nicht drum, dass Spieler nur Entscheidungen über Nebensächliches treffen können, oder?
So wie ich dich verstehe, meinst du, das Problem ist, dass der Spieler sich seinen Erfolg einfach "herbeierzählt". In manchen Systemen ist so was per Regel sowieso erlaubt (und kostet dann meistens irgendwelche abstrakten Ressourcen wie Schicksalspunkte), in anderen ist es nicht vorgesehen. Im letzteren Fall kann man das gemäß Gruppenkonsens tendenziell durchgehen lassen, oder man nimmt halt den Aussagesatz ("Ich schwinge mich am Kronleuchter ins Getümmel") als Absichtserklärung, genau wie wenn jemand sagt: "Ich spalte ihm mit meiner Axt den Kopf" - "Okay, Würfel mal eine um 8 erschwerte Attacke, ob das klappt". Ich sehe da kein Problem.
das einzige Problem ist, dass es vielleicht einen sehr guten Grund gibt, warum der Raum keinen Kronleuchter enthält. Wenn es den gibt, dann kann man als SL immer noch sagen: "Nein, da gibt es keinen Kronleuchter." Man kann dann aber z.B. hinzufügen: "aber da ist ein langer Fenstervorhang, an dem kannst du dich vielleicht auch von der Galerie herabschwingen." Muss man nicht, aber tendenziell zahlt es sich aus, wenn man den Vorstellungen der Spieler entgegenkommt, weil sie eben eine kreative Ressource darstellen, die das Spiel für alle bereichern können.
Der Aussagesatz über das Setting ist doch vor allem eine Konvention, um nicht in endlose Frage-Antwort-Spiele zu verfallen. ("Ist da ein Kronleuchter?" - "Ja." - "Gut, dann will ich ihn ergreifen, schaffe ich das?" - "Würfel mal" - "Gut, ich hole jetzt Schwung" ...) D.h. man setzt in der Gruppe erst einmal voraus, dass die Spieler ein gemeinsames Interesse an einem konsistenten Vorstellungsraum haben und ihn dementsprechend mitgestalten, und man lässt sie genau das ohne viel Aufhebens tun und greift als SL nur dann ein, wenn etwas aus irgendwelchen Gründen keinen Sinn ergibt. Und natürlich kann man dann auch ein von einem Spieler generiertes Faktum widerrufen (Es sei denn wiederum, man spielt Systeme mit expliziter Erzählrechtsvergabe, wo klar ist, das in bestimmten Bereichen Spieler einfach festlegen dürfen, wie die Dinge liegen).