Ich hab' das Posting mal aus dem allgemeinen Thread rausgetrennt, die Behandlung des 11. Doctors und der 1. (Zaehlung BBC/Moffat)/5. ("Neue Serie")/31. Staffel (Gesamtzaehlung) kann man schon in einen eigenen Thread packen.
Ich entderne auch mal den Spoiler drum rum (Spoiler als Eingangsposting sieht nicht gut aus)Ich spoiler mal meinen kompletten Text...weil da durchaus welche drin sind
Also...um es mal vorneweg zu sagen: ich mochte Tennant als Doctor. Sein Mix aus Spass, Ernsthaftigkeit, einer Spur Wahnsinn und auch Anzeichen von der Macht eines Timelords, wenn er mal richtig auf die Palme gebracht wird zeigt Tennant richtig gut. Das er der letzte Timelord ist, kommt in vielen Folgen durch und zeigt auch einen sehr einsamen "Menschen".
Natürlich war es nötig, den Doctor zu wechseln, da die Figur so wenig hergegeben hätte für die Zukunft ohne zu depressiv zu werden.
Ich mochte auch Eccelston, der leider nur eine Staffel schaffte aber dem man einfach sein wahnsinnig gutes Schauspielerisches Können ansah. Sich aus jeder Geschichte quasi
rauszureden (und dabei dennoch noch furchteinflössend zu wirken!) fand ich sehr geil.
Die Doctoren davor...ja...auch da gab es eine Menge sehr coole (und ich bin gerade erst dabei die alten aufzuarbeiten)...ABER...sie sind halt alt und passten durchaus in ihre Zeit aber in der Moderne angekommen ist die Serie erst durch Eccleston / Tennant. Und das war auch gut so!
Umso mehr stört es mich, dass versucht wird, "zurück zu den Wurzeln" zu gehen, was gerade mit Matt Smith versucht wird (mir kommt immer wieder das Wort "Reset" in den Sinn!). Und wie ein Reset wirkte das auch alles....irgendwie wurde ja zu anfang der Moffat-Serie fast alles ausgewechselt. Nicht nur Russel T. Davies (kurz RTD,der ja versucht Torchwood zu retten...mal sehen), oder das gesamte Kamerateam, oder viele Drehbuchschreiber oder fast der gesamte RTD-Cast der Nebenrollen der Serie, die schon
etabliert wurde.
Angefangen bei den Companions...ich mochte Rose, die zwar im Vergleich zu Donna nicht so überzeugen konnte (und Donna war super!) aber im Vergleich zu Martha doch Präsenz zeigte.
Aber eins nach dem anderen. Meine Kritikpunkte an der neuen Staffel:
1.: Das Intro / LogoOMG...als 6jähriger hätte ich das in einer Zeichentrickserie bestimmt toll gefunden. So wirkt das ganze Ding inkl. der wirklich schlimmen neuen musik richtig schlecht!
2. Amydie SEHR gut aussieht und sonst eher blass bleibt. Sie fliegt mit einem Timelord durch die Zeit und Universum und das einzige, was passiert, wenn die Tür aufgeht ist: "Oh
toll"...wirkt so wie bei einem verwöhnten kleinem kind, dass das 100. geschenk an seinem geburtstag aufreisst und es, ohne es weiter zu beachten, einfach auf einen großen haufen anderer geschenke wirft. Etwas mehr Tiefe täte diesem Charakter gut, weil gutes aussehen eben nicht reicht um ein guter companion zu sein (siehe Donna Noble....die nun wirklich nicht Model ist, aber eigentlich mit mein liebster Companion war zusammen mit Sarah Jane...)
3. Der Doctor selbstirgendwie scheint er zum Idioten mutiert zu sein, der nicht weiß, was er machen soll...Sei es bei Beast Below oder Victory of the Daleks oder viele andere Folgen: Amy sagt dem Doctor was zu tun ist. Der Doctor macht halt Slapstick oder ist einfach nur unfähig. Wo früher durchaus Konflikte mit den Companions wichtig waren für die Folgen, wirken
Amys "Ich habs dir doch gesagt" Momente eher wie eine Demontage des Doktors. Und bis zur Weeping Angels Doppelfolge, war der Doctor eher Witzfigur als jemand der schon 10 Leben gelebt hat und wer weiß wie oft schon das Universum gerettet hat. Nicht, dass es nach der Doppelfolge wirklich anders wurde....aber dort konnte man zumindest mal sehen, dass der Doktor auch noch eigene ideen hat!
4. Rory...OMG....ein sinnlos-charakter! Da wird so viel Zeit investiert, um die Beziehung zwischen Amy und Rory aufzubauen und dennoch scheint kaum die Chemie zwischen den beiden schauspielern zu stimmen. Selbst bei Rose und Mickey war mehr los! Da gab es Szenen wo man Konflikte zwischen Mickey und dem Doktor sehen konnte, einfach weil Rose sich beinah komplett dem Doctor hingab und alles (vor allem Mickey) zurückliess. Im Gegensatz dazu ist Rory ein richtiger Langweiler und die Tatsache, dass Amy
sich nicht entscheiden kann, ob sie Rory nun bedingslos liebt oder doch mit dem Doctor schnell mal in die Kiste springt macht sie eher unsympathisch und oberflächlich. Nichtmal nachdem er sie 2000 Jahre lang bewacht hat fällt ihr mehr ein als ein: Ui danke Rory, hier haste nen Keks.
Die früheren reifen Anspielungen und Auseinandersetzungen von zB Tennant/Martha waren mir da viel lieber als diese Plattheit.
5. Daleks....Powerranger Daleks, die nun schlecht aussehen, schlecht klingen und quietschbunt sind, damit man sie besser unterscheiden kann (ah...ein redshirt-dalek...der stirbt eh!), nein...der Doctor zeigt mir auch nicht genug Hass seinem Erzfeind gegenüber. Wo ein Eccleston wirklich zu einer Waffe greift, als er seit Jahren wieder einen
Dalek sieht, scheint Smith eher die Daleks als die bösen Nachbarn zu sehen, denen man besser aus dem Weg geht oder sie mit Gebäck ruhig hält (wobei mir die Keks-Szene gefiel!)...
Natürlich gab es auch bei RTD schlimme Dalek-Ideen (ich erinnere an die NewYork-Mensch-Dalek Hybriden...unsäglich!!!!) aber wenigstens konnte man da noch richtige Daleks erkennen, die Ihren "verschmutzten" Anführer schnell mal wegmachen, als sie erkennen, dass er zu menschlich wird!
6. River Song....bitte bitte bitte...nehmt sie aus der Serie! Ich mochte sie schon nicht wirklich in der Bibliotheksfolge und mit jedem Auftauchen wird sie mir unsympathischer. Dieses
"ich weiß alles, aber ich sags keinem" ist SEHR nervig und erinnert mich an meine Mathe-Mit-Studenten, die man fragt, ob sie einem was erklären können, und dann sagen: ja, hier so und so, und den rest musst du selbst rausfinden, damit du was lernst! ich könnte dir das jetzt erklären aber so bin ich viel besser als du!
Nein ich mag sie nicht und das sie als quasi-joker eingebaut wird, die immer die richtigen ideen hat macht sie nicht gerade besser! ein weiteres "Spoilers" geht sowieso weit über alles hinaus, was ich ertragen konnte!
7. Moffats "Ticks"...Insgesamt wirkt die neue Staffel irgendwie...kleiner. Wo sind die Armeen von Cybermen? Wo sind abstürzende Raumschiffe in London? Hat man der Serie Geld geklaut? Ich fand bei Eccleston/Tennant irgendwie schon cool, dass immer gewaltigere Bedrohungen aufgefahren wurden, während bei Smith irgendwie alles wie die 80er wirken. Große Storylines sucht man in dieser Staffel vergebens. Von vielen wird Bad Wolf kritisiert, weils zu sehr over-the-top war. aber im vergleich zum letzten ende, war das richtig super! RTD wusste wie man ein Spektakel macht, große Emotionen einbaut und mit dem typischen Who-Witz die Ballance hält. Doch mit der Staffel fällt das alles weg. Der Dimensions-Riss-Plot wird zum Riss der Woche (juhu, der Riss ist hinter dem kühlschrank! ok, haben wir das für diese folge auch abgehakt), die Figuren bleiben blass und die Storylines sind eher hausbacken.
8. Finale...OMG.....Der erste Teil war grandios! Das wäre ein schönes Staffelfinale mit Cliffhanger gewesen, aber sowas gibts ja nicht bei Doctor Who (was ich auch mal sehr erfrischend finde, da das ja derzeit angesagt ist), da waren schöne effekte drin, schöne bilder und sogar sowas wie Sci-Fi...
Wirklich nervig war nur das Wiederkommen von Rory und ich wurde schnell an Krieg der Welten und beinah jeden Spielberg-Film der letzten Jahre erinnert. Auch tote Charakter kommen wieder, wenns gerade passt....die heile welt darf ja nicht kaputt gehen! egal....
Nach der wirklich sehr schön inszinierten Allianz aller Doctor-Gegenspieler, versucht Moffat gar nicht eine schlüssige Auflösung im sehr ausweglosen Finale der letzten Folge zu
geben. Schon vor dem Vorspann wird die Spannung und Bedrohung der 12. Folge der Lächerlichkeit preisgegeben. Und natürlich wird die komplette Handlung und die Allianz der Bösewichter nie wieder erwähnt.
Nein, stattdessen zieht der Doctor sich selbst mit einem praktischen Zeitreisearmband und dem Screwdriver aus der sichersten Falle des Universums. Wo bei RTD schon viele Sachen mit dem Sonic Screwdriver erledigt wurden, wurde es wenigstens nicht als Allheilmittel und als wichtigstes Plotelement zur Lösung einer tödlichen Bedrohung benutzt. Moffat hingegen schien das egal zu sein und wollte nur schnell aus dem einzigen Interessanten Setting der ganzen Serie raus!
Danach folgte viel günstig inszeniertes Herumgestolper im Museum dessen größte Bedrohung ein staubiger Dalek war – ein lahm angetäuschter Tod und eine Auflösung die nicht
nur unspektakulär sondern auch so aus dem Arsch gezogen war, das es wirklich die Sau grauste. Wer sich über Tennants ewiglangen Abschied in der letzten Staffel aufregte, bekam hier nochmal genau dasselbe in schlechter – hier wurde versucht auf die Tränendrüse zu drücken obgleich völlg klar war das absolut nichts auf dem Spiel steht.
Irgendwie schien Moffat anschließend vergessen zu haben, dass die Folge irgendwie Sinn ergeben sollte. So vergaß er im komödiantisch albernen Hochzeitsfinale – das den Doctor mal eben aus dem Bereich des Techbabble und SciFi völlig in die Märchenwelt schubste – auch noch zu erklären, was es denn mit der Explosion der Tardis und dem Big Bad dieser Staffel überhaupt auf sich hatte. Wieso explodiert die Tardis? Wer war die Stimme? Keine Zeit für die Auflösung, wir müssen ja noch Rory und Amy bei
lustigen Kalauern zeigen.
Tolle Leistung in einer Season nicht nur alle Gegner des Doctors der Lächerlichkeit preiszugeben, sondern den Doctor selbst zum magischen Slapstick-Rumpelstilzchen werden zu lassen an das man nur fest genug Glauben muss, damit es zurückkommen kann.
Nein....sowas schau ich nicht weiter....da ist mir auch eine Stunde in der Woche zuviel! Und Amy alleine reicht mir da auch nicht, deren einzige Entwicklung vermutlich sein wird, welchen Minirock sie als nächstes anzieht.