Salvete!
Ich trage mich schon länger mit dem Gedanken ein kleines System zur Behandlung von Organisationen zu schreiben und hab schon mehrere Versuche gestartet. Die wurden auch sukzessiv besser, aber keins erfüllte sowohl meine Anforderungen und war gleichzeitig noch angenehm in der Benutzung.
Zielsetzungen
1: Es muss Regionen geben, in denen die Organisationen sich befinden.
1.a: Dabei müssen Organisationen in verschiedenen Regionen gleichzeitig sein können, aber nicht so, dass die Gesamtmacht über die Regionen delokalisiert erscheint.
2. Verschiedene Regionen müssen von sich aus attraktiv sein. Es soll also Geländeeigenschaften geben, die für Organisationen erstrebenswert sind.
3: Es muss eine Möglichkeit geben, wie Organisationen auf die Charakterebene wirken können.
4: Es muss eine Möglichkeit geben, wie Charaktere sich in Organisationen einkaufen können.
5: Verschiedene Organisationen sollen miteinander handeln können.
6: Es muss ein Mittel geben, um gute und schlechte Perioden darzustellen, also eine Art rundenweisen Zufallsprozess.
7: Das System sollte linear skalieren. Das ist für die Benutzung am anschaulichsten.
8: Zur Modellierung sollen an mindestens einer Stelle Pseudo-Fertigkeiten genutzt werden, also Werte, die gewisse mechanische Effekte haben, aber frei bezeichnet werden können. Das erlaubt es den Organisationen individuelle Züge zu verleihen und zudem verschiedene Hintergrundwelten zu beackern.
[nachtrag]9. Wenn eine Orga irgendwelche Aktionen ausführt sollte, wenn es keine außergewöhnlichen Umstände gibt, nicht gewürfelt werden.[/nachtrag]
Die Regionen sind ziemlich konkret. Man malt also eine Karte oder sowas, zieht Felder ein und da sind die Gruppierungen. Eine Orga kann dabei in verschiedenen Regionen Niederlassungen haben, die sollten aber möglichst wie separate Orgas behandelt werden. Also das Imperium hat seine Niederlassung bei Endor und die ist von allen anderen Niederlassungen ziemlich unabhängig. Auf die Weise kann man die anderen Ecken der Galaxis für das praktische Spiel weitestgehend ignorieren.
Dann brauchen die Niederlassungen Werte. Zunächst mal einen Satz von Pseudo-Fertigkeiten, ich nenn sie mal Vorzüge. Da denke ich an Sachen wie Militär, Geheimdienst, Forschung, Wirtschaft, Diplomatie, Verteidigungsanlagen und Moralbooster, sowas wie Denkmäler, Priesterschaften usw. Die müssen klar umrissene Effekte haben und können für die Orga passend benannt werden. Die Orks haben also z.B. Wolfsreiter, Militär 3.
Natürliche Gegebenheiten können dabei einfach als Vorzugsstufen umgesetzt werden. Die Goldmiene ist also ein ortsgebundener Wirtschaftsvorzug.
Daneben scheint es mir günstig Geld einzuführen. Das kann benutzen, um Spielzeug für die Charakterebene zu kaufen, um andere Orgas zu bezahlen, um Vorzüge zu bauen etc.
Drittens hätte ich gerne Leute als zusätzlichen Wert, einfach weil das gerne nachgefragt wird, um einen Eindruck zu erhalten: „Wie viele Einwohner hat das Dorf?“ Das lässt sich auch gut umsetzen. Je x Personen zählen also als eine Einheit Leute und haben gewisse Effekte.
Zusätzlich müsste es noch Maße geben, um anzuzeigen, dass es der Orga grad nicht gut geht. Das lässt sich, würd ich sagen, am einfachsten dadurch lösen, dass einzelne Stufen von Vorzügen und einzelene Einheiten von Leuten ausfallen bzw. mit irgendwelchen Effekten belegt werden.
Wie verhalten sich also diese Werte untereinander? - Ich hab mir Folgendes überlegt:
Jede Einheit Leute produziert jede Runde eine Einheit Geld. Jede Vorzugsstufe verbraucht jede Runde eine Einheit Geld zur Unterhaltung. Wird das nicht gezahlt geht die Vorzugsstufe kaputt.
Kaputte Vorzugsstufen zu reparieren kostet je 2 Geld, neue zu bauen je 4 Geld.
Man kann Geld an andere Orgas überweisen. Verschiebt man Geld in eine andere Region, geht für jede überschrittene Grenze eine Einheit als Verschwendung verloren. Auf die Weise kann das Imperium seinen Todesstern bei Endor nicht all zu gut querfinanieren.
Natürlich muss es irgendwie möglich sein, mobile Vorzüge in andere Regionen zu verlegen. Am einfachsten geht das wohl, dass man den Vorzug eine Runde nichts tun lässt und ihn dafür eine Region weiterzieht.
Um dieses deterministische Modell etwas aufzulockern, gibt es Ereigniskarten. Wenn man möchte kann man für eine Orga pro Runde eine Karte ziehen. Da können dann gute oder schlechte Sachen drin sein. Sowohl solche die einfach passieren, als auch solche, die quasi einen Abenteueraufhänger liefern. Es kann dann also was Gutes dabei rauskommen, wenn die Charaktere X erreichen, oder anders herum ist man angehalten Z zu verhindern.
Natürlich wird man für gewöhnlich nur für die Orga der Spielercharaktere und für deren Nachbarn ziehen. Für den Rest der Welt nimmt man an, dass immer Ereignis 0 gezogen wird.
Man könnte überlegen, ob man Organisationen global mit gewissen Charakterzügen ausstattet. Das würde, obwohl die Niederlassungen alle lokal operieren, einen gewissen Zusammenhalt bieten. Dafür könnte ich mir Eigenschaften im Sinne von TSoYs Keys vorstellen.
Dann fehlen vor allem noch die Regeln für die einzelnen Vorzugstypen.
Was meint ihr dazu?