Dann schmeiss ich mal meine Meinung dazu in den Ring.
Ich beziehe mich in meinen Aussage ausschließlich auf das Spiel unter erwachsenen Menschen. Als Teenager ist das denke ich alles ein bißchen anders (die oben erwähnte Szene mit "Würfel mal wie lange du kannst." oder "Würfel mal wie groß er ist." kamen bei uns in Teenagerzeiten auf jeden Fall vor
- Jugendsünden eben).
Ich finde, wer einen Charakter eines anderen Geschlechtes spielen möchte sollte sich auf Klischees stützen. Das müssen keine Standardklischees sein, aber der Char braucht einen Tick in dem
klar wird, dass er eindeutig einer der beiden Geschlechter zuzuordnen ist.
Zum Warum komm ich nach 2 Beispielen.
In meiner ArsMagica-Runde spielt ein Mann eine Magierin. Diese definiert sich über ihre Barmherzigkeit und ihr Mitgefühl. Natürlich keine Charaktereigenschaft die nur Frauen zusteht, aber die meisten Menschen assozieren zuerst Frauen mit diesem Verhalten.
In meiner Hunter-Runde spielt eine Frau einen Mann. Dieser definiert sich darüber ein Nerd zu sein. Natürlich gibt es weibliche Nerds (kenne auch welche), aber es passt hier einfach eher ein Mann vom Verständnis her.
Sollte es bei einer Rolle nicht erkennbar sein, welches Geschlecht der Charakter hat, würde ich dazu raten (außer es gibt andere gute Gründe - kommt gleich) einen Charakter des Spielergeschlechts zu spielen.
Das liegt ganz einfach daran, dass ich den Spieler(in) angucke und einen Mann(Frau) sehe und wenn er(sie...) sich nicht in seinem Charakter klar andersgeschlechtlich definiert, ich auch seinen Charakter immer so betrachten werde.
Das stört meinem Empfinden nach maximal die Immersion und sollte vermieden werden.
Um es mit den Worten meines ArsMagica-SL auszudrücken:
Ein Spieler spielt dann einen andersgeschlechtlichen Charakter gut, wenn der SL sich in seinen Erzählungen über den Charakter nicht im Geschlecht verhaspelt und aus Versehen den Charakter eines Spielers mir "er" bzw. den Charakter einer Spielerin mit "sie" betitelt. In den fast 2 Jahren die wir nun spielen hat er sich in beiden Runden kein einziges mal im Geschlecht vertan und auch mir als Spieler ergeht es ähnlich, wenn ich über die Charaktere (nicht die Spieler) rede.
Es gibt aber noch weitere Gründe andersgeschlechtliche Charaktere zu spielen. Dann wenn es durch das Konzept definiert wird.
Ich spiele beispielsweise eine Drow die Eilistraee-Anhängerin ist. Hier hatte ich keine Option einen Mann zu spielen das hätte das Konzept nicht getragen.
Genausowenig gibt es die männliche Amazone oder die Generälin im 2. WK.