Wir handhaben es so, daß neue Regeln, Regeländerungen oder Regelerkenntnisse häufig während einer Spielsitzung angesprochen werden. Wenn sich niemand ernsthaft gegen diese Neuerung sträubt und ein vehementes Veto ausspricht, gilt diese Regel für die nächste Sitzung, die aktuelle bleibt von der Neuerung unangetastet.
Bis zur nächsten Sitzung können Spieler und Spielleitung das noch einmal überdenken und verdauen, gegebenenfalls kann ein Spieler auch problemlos seinen Charakter bis zur näcshten Sitzung umbauen, wenn er das für sinnvoller hält1.
Kurzum: wir verfolgen eine meiner Meinung nach gediegene, ruhige Linie. Bei uns geht es um die Geschichte, um die Charaktere und um die Spielwelt, tatsächlich sind die Charaktere selten scharf darauf, Macht oder Reichtum zu horten, denn die Konsequenzen bleiben nicht aus, frei nach dem Motto, daß die Schatten dunkler werden, je heller das Licht strahlt, oder so ähnlich.
In dem Fall mit dem Überschuß an produzierten Tränken hätte ich als Spielleiter zum Beispiel aufgeklärt, was das für Folgen hat, wenn man zuviele an einer Stelle lagert und würde ferner darauf hinweisen, daß ich mich irrte, was die Produktion von Tränken angeht, daß es doch nicht so einfach ist, wie ich ursprünglich dachte. Dennoch hätten die Spielercharaktere die meinetwegen 100 Tränke, denn diese würden mir keine Kopfschmerzen bereiten, die würden auch nicht ewig halten und für die Zukunft weiß ich, worauf ich zu achten habe.
(Es kann natürlich auch sein, daß ich das zu liberal und zu naiv betrachte und behandle.)
*Nachtrag*
1Als Beispiel: wenn der Spielercharakter Rasputin mit einem Bastardschwert in den Kampf zieht und dem Spielleiter auffällt, daß Rasputin das einhändige Führen und zusätzlich das beidhändige Führen dieser Waffe lernen muß, statt nur eine Fertigkeit zu benötigen, dürfte der Spieler nach der Aufklärung durchaus entscheiden, daß ihm in diesem Falle das Bastardschwert nicht länger zusagt und er das anders gelöst hätte, wäre ihm das eher bewußt gewesen.