Ich wüsste aber nicht, warum diese kreativitätsfördernden Maßnahmen nicht funktionieren sollen. Klar, die Zahlen müssen grob genug sein, damit man keine Genauigkeit vorgaukelt, die einfach nicht da ist. Die Spieler müssen ein Mindestmaß an willkürlichen Entscheidungen dulden, aber das muss der SL eben auch, weil die Spieler ja frei kreativ werden müssen. Hilfreich ist, wenn man das mit Player Empowerment in der Situation verbindet, und als SL auch die Handlungsumgebung gut vorstellt bzw. auf die Beschreibungen der Spieler eingeht.
Natürlich ist das von der Kommunikation her anstrengender und man muss eben auch Maßnahmen ergreifen um den Vorstellungsraum möglichst gleich zu halten (siehe Pseudowissenschaften), aber warum soll das nicht gehen?
Je mehr das System allerdings diese Spielweise unterstützt desto einfacher ist es. Aber abgesehen davon, dass auch diese Spielweise nicht jeden glücklich machen wird, weiß ich nicht warum eben diese Kreativitätsförderung nicht gehen soll bzw. was da denn groß auf der Strecke bleiben soll?
Ich betreibe Mystix genau so schon einige Jahre, hab mit vielen verschiedenen Leuten gespielt und hab eigentlich immer positive Rückmeldungen bekommen. Natürlich kann man, wenn man nen schlechten Tag hat, auch mal weniger kreativ spielen, aber deshalb alles in Regeln zu packen würde mir trotzdem nicht einfallen.
Der Trick ist eben genau so viel in Regeln zu packen, dass der Spielfluss gesteuert wird und würfelbasierte Entscheidungen gefällt werden können, die zwar von der Kreativität beeinflusst werden aber nicht vom SL willkürlich gefällt werden. Alles andere ist Ingame-Kreativität.
Ich bekomme Bauchschmerzen, sobald es um Kreativität im Spiel geht. Wo "kreative" Ideen belohnt werden, bleiben weniger kreative oder weniger wortgewandte Spieler auf der Strecke. Ist im Prinzip die gleiche Kiste wie bei Social Skills.
Richtig, deswegen muss man auch die Idee belohenen und nicht die wortgewandte Beschreibung davon. Ideen muss nämlich jeder haben und zwar auch der tabletoppige Taktikspieler. Ohne Ideen und ein mindestmaß an Vorstellungskraft spielt man nämlich eh kein Rollensppiel. Dass der studierte Heimpoet besser beschreiben kann als der Handwerker, der nur selten liest (kein Vorurteil nur ein Beispiel) ist wahrscheinlich klar. Aber wenn man Kreativität aus sozialen unterschieden heraus nicht belohnen kann, dann darf man taktisches Gespür auch nicht belohnen, oder logisches kombinieren, oder Charakterpsiel oder oder oder...