Tja, das Leben ist halt kein Ponyhof. Wenn jemand eine Verachtung zum Ausdruck bringen will, dann musst du wohl oder übel damit leben.
Oder klar sagen, dass ich bestimmte Diskussionformen für schädlich halte und sie daher auch offen kritisiere. Aber du schaffst es wundervoll eins nach dem anderen die Beispiele zu bringen, warum ich die Benennungen eben nicht mag
Klingt fast, als wäre es Absicht
Man muss aber bei der Formulierung auch sehen, dass der Grad an Verachtung nur sehr zart und auf witzige Art zum Ausdruck kommt.
Wie du selbst merkst, eignet sich der Begriff Ponyhof sehr gut, um berechtige Einwände abzuschmettern (auch wenn ich denke, dass du ihn gerade hauptsächlich genutzt hast, weil er auf sehr spaßige Art in die Diskussion gepasst hat.
Aber ernsthaft: Wenn jemand verächtlich über andere spricht, dann fällt er bei mir sehr schnell in der Relevanzskala. Es ist nicht so, als hätte ich das nicht auch schon gemacht. Ich habe aber gelernt, dass jeder seine Gründe dafür hat, wie er ist und was ihm wichtig ist. Und Floskeln, die es erleichtern, über andere herzuziehen und anderen die eigene Meinung aufzudrücken halte ich für ein Problem.
Nimm das Beispiel:
S1: Ich will nicht, dass mein Charakter stirbt. In meinem Charakter hängt Herzblut, und ich will ihn die nächsten Jahre spielen.
S2: Das Leben ist kein Ponyhof! Wenn du verletzt wirst, wirst du verletzt.
S1: …
S1: Ich mag es nicht, wenn Leute verächtlich über andere herziehen.
S2: Das Leben ist kein Ponyhof! Wenn jemand…
Wenn diese Floskeln allgemein akzeptiert sind, wird es deutlich schwerer, gegen sie zu argumentieren. Die Floskel bringt das Gespräch nämlich direkt in den emotionalen Bereich: „Wir sind doch alle große Jungs und spielen schon lange nicht mehr mit Puppen“.
Dabei ist egal worum es geht. Du könntest das sogar verwenden, um für reines Erzählspiel mit Sicherheitsnetz zu argumentieren, weil schnell sterbende Charaktere ja was für Luschen sind, die sich nicht in einen Charakter einfühlen können.
Und damit ist es kein Mittel für sinnvolle Gespräche, sondern in erster Linie eine Waffe, um andere Meinungen wegzubügeln, ohne sich auf Argumente einlassen zu müssen.