Es ist gleich ob die anderen Ponyhof Spieler oder asoziale Deppen genannt werden.
In beiden Faellen bringt es eine Abneigung zum Ausdruck.
Ich sehe es eher so, dass jemanden als „asozialen Deppen“ zu bezeichnen eine offene Aussage ist, die nicht versucht, Wertungen über Umwege reinzuschmuggeln. Sie ist entsprechend in einer Diskussion ebenso sinnlos wie die Nutzung des Ausdrucks Ponyhofspiel. Deswegen verwende ich den Ausdruck normalerweise nicht, und wenn ich mich dabei erwische, dass ich ähnliches über Gesprächspartner denke, versuche ich herauszufinden, warum er so ist, um das Verhalten zumindest verstehen zu können, so dass ich von unnötigem Verurteilen wegkomme. Was aber nicht heißt, dass ich es deswegen gut finden muss.
Und wäre hier jemand in der Diskussion, den ich für einen asozialen Deppen halten würde, dann hätte ich den Ausdruck vermieden. Er hätte nicht unbedingt zu einem positiven Gesprächsklima beigetragen
Im Fall des Ponyhof jedoch immerhin damit das der Stein des Anstoss umrissen wird [Das Spiel ist zu Harmonie fokussiert] und es eine ganze Ebene weit netter klingt als "asozial" oder dergleichen. [Wessethalben man unterstellen koennen das das beschimpfen anderer als Ponyhof Spieler eine ponyhofreske Beleidigung ist ^^; ]
Es hat zumindest ähnlich wie der „echte“ düstere Ponyhof unschöne Untertöne, die in dem nach außen so niedlich wirkenden Ausdruck nicht direkt erkennbar sind.
Es ist aber meiner Meinung nach, wenn es nicht gerade selbstironisch genutzt wird, mindestens genauso aggressiv. Wer asozialer Depp sagt, versucht seine Aussage nicht nach außen zu beschönigen. Wer es liest, sieht direkt, dass das weder nett noch ironisch sein kann.
Was das aber noch lange nicht zu einem akzeptablen Diskussionston macht.
Ich habe es genutzt, um kurz aufzuzeigen, wie eine Diskussion laufen würde, wenn wir Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme fallenlassen. Und an Ausdrücken wie „asozialer Depp“ sieht man das eben viel direkter als an dem subtileren Ponyhof. Ständiges unterschwelliges Lästern wird nämlich viel eher übersehen.
Beides zerstört aber, wenn es normal wird, das Diskussionsklima – zumindest, wenn es um konstruktive Diskussionen geht, aus denen alle Beteiligten neue, für sie nützliche Erkenntnisse mitnehmen wollen.
PS: Nein, ich war beim Schreiben nicht so emotionslos, wie das hier vielleicht klingt. Wenn ich die Samthandschuhe ausziehe, nimmt das mich auch mit. Aber ich habe mir vor dem Abschicken lange überlegt, ob der Text sinnvoll ist (und umgeschrieben, wo er es nicht war).