1.) Unternehmen wie Saeder-Krupp gibt es in der heutigen Marktwirtschaft nicht.
Es gibt keine großen Unternehmen, die in der Hand eniger Peronen (oder gar vonEinzelpersonen) sind? Hmmm... Oder meintest Du etwas anderes?
2.) Nennenswertes Kapital kann sich ein Unternehmen dieser Größenordnung nur von vergleichbar gigantischen Institutionen leihen.
Wie kommst Du darauf? Ist ja nun nicht so, als würde SK wesentlich größer sein als einige heutige Banken. Und die bekommen auch Geld (meist indirekt, aber immerhin) von Anlegern.
Die funktionieren aber nicht nach dem Hypernervositätsprinzip öffentlicher Märkte, die auf kleine Meldungen mit panischen An- und Verkäufen reagieren, womit die ganze Sache hinfällig wird.
Auch Großinvestoren regieren hysterisch, wenn man davon ausgeht, dass es eine Mehrzahl von Investoren gibt. Niemand will der sein, der zuletzt sein Kapital rauszieht, denn dann läuft er Gefahr, leer auszugehen.
Besagte Institutionen erfahren von der Sache im Übrigen auch dann, wenn das Kopfgeld "inoffiziell" ausgelobt wird.
Denkbar. Wenn alternativ mit einem halbwegs festen Stamm an Kopfgeldjägern zusammengearbeitet wird, ist das nicht zwingend. Aber mit genug Aufwand druchaus denkbar, ja.
3.) Der Gewinneinbruch durch den materiellen Verlust wird nicht dadurch größer, dass der Verlust publik wird (was, um nur daran zu erinnern, nicht zwingend der Fall ist). Er wird aber möglicherweise dadurch kleiner, dass man von den Tätern erfährt, an wen sie die Beute abgegeben haben.
Der Gewinneinbruch besteht zunächst darin, dass ein Forscher fehlt. Wenn das bekannt wird, denken Investoren natürlich: Oh, der muss ja wichtig gewesen sein. Wahrscheinlich wird der Markt die Gewinnerwartung weiter nach unten korrigieren als der betroffene Konzern selbst. Dadurch wird dann weiterer Druck ausgeübt (siehe Fremdkapital, bei den meisten Konzernen auch Eigenkapital). Das erhöht den tatsächlichen Gewinneinbruch. Da das vorhersehbar ist, geraten wir im schlimmsten Fall in eine Spirale: selbsterfüllende Prophezeiung.
4.) Wiederum: Nicht den dümmstmöglichen Fall unterstellen, nur damit das Argument passt. Da wird im Einzelfall schon abgewägt werden.
Sicher wird im Einzellfall abgewägt. Was Du mit der Annahme des dümmstmögliche Falls meinst, verstehe ich allerdings nicht, muss ich zugeben.