Mal ein ganz anderes Japan-Klischee: Das hier stammt nicht von Pro7, das ist mir einfach im wirklichen Leben passiert.
Erstens -- Bei weitem nicht alle Japaner haben ein Interesse an Manga und Anime! Die Comicszene ist dort zwar riesig und produziert wie am Fließband (es ist eine Industrie, keine hohe Kunst!), aber als Comic- oder Anime-Fan ist man unter Japanern meist genauso ein Geek und ein Anhänger eines Randgruppenhobbys wie hier in Europa. Durch illegale Downloads und den vermehrten Konsum im Internet wird sogar die Anime-Branche immer kleiner und ärmer, auch dort kann man von einer Rezession sprechen.
Zweitens -- Bei weitem nicht alle Japaner kennen sich im Sumo aus oder gucken es im Fernsehen! Ich hatte mit circa 20 immer in Reportagen gehört, Sumo sei dort in Japan der Nummer-1-Zuschauersport und die Sumo-Meister so etwas wie Volksheilige. Das scheint mir aber sehr übertrieben und romantisiert zu sein. Ich unterhielt mich dann mal mit einem japanischen Kommilitonen und war richtig enttäuscht, dass er Akebono und die anderen damaligen Sumo-Größen nicht kannte.
(Gut, da kann ich genauso den Chinesen vom Nudelladen im Einkaufszentrum nach Kung-Fu fragen ...) Ich hab' mittlerweile auch gehört, dass Sumo stark rückläufige Zuschauerzahlen hat und bei weitem nicht mehr das Geld einbringt wie vor 40-50 Jahren.