Ich habe auf der AnimagiC zweimal Wushu in unterschiedlichen Konstellationen ausprobiert und muss sagen, dass es manchmal nicht ganz so einfach ist, Anfängern im System genau die Punkte Würfelmaximum und langweile deine Mitspieler nicht zu erläutern. Im Pen&Paper-Bereich der AnimagiC leite ich grundsätzlich immer für komplette Neueinsteiger ins Hobby oder für Leute, die sonst eher traditionellere Sachen in traditionelleren Settings spielen (auf der Ani kleiden wir immer verschiedene Anime- oder Videogame-Settings in Regeln)... naja, also...
Wushu: Samurai Pizza Cats
Ist etwa zwei Jahre her... die Spieler waren hier sehr konservativ, haben sich an ihr Beschreibungslimit gehalten (selbst in Szenen, wo ich keines festgelegt hatte kamen selten mehr als 5 Würfel bei rum) und manchmal kamen sogar weniger Würfel als das Maximum raus - was ch sonst sehr selten gesehen habe... bei vielen Runden hatte ich den Eindruck, dass die Würfelzhlerei oft überflüssig ist, weil die Spieler eh auf Biegen und Brechen noch irgendwie bis zum Maximum erzählen. Vielleicht krankt hier die Mechanik, weil so das Maximalwürfellimit eigentlich nur die Anzahl der Würfel bestimmt, die sowieso jder kriegt.
Naja, jedenfalls war das eine sehr gediegene Wushu-Runde, bei der die Spieler viel bei ihrem Charakter geblieben sind.
Wushu: Final Fantasy Crossover
Vor einem Jahr... hier hatte ich zwei Spielerinnen, die sich nah ans Würfellimit gehalten haben und einen gnadenlosen Filibuster, der rein storytechnisch nicht über den ersten Versammlungsraum hinausgekommen ist (der Konflikt wurde von ihm quasi im Alleingang bearbeitetet, simpler Mookkonflikt) - der Spieler hatte derart viel Spaß am Beschreiben, wie er all die Mooks fertig macht, dass er teilweise mir, den anderen Spielerinnen und bestimmt auch meinen NSCs ein kleinwenig auf die Nerven gegangen ist. Und grade bei der AnimagiC gilt die Regel: Wenn Spieler Spaß haben, würg sie nicht ab. So ist es also gekommen, dass ich reihum ging, die Spielerinnen dem Abenteuerfaden gefolgt sind und er, wenn er an der Reihe war, weitere awesome Action vom Stapel gelassen hat. Insgesamt nette Runde, aber es zog sich doch arg...
Das Problem in beiden Situationen ist das folgende, denke ich: Die Spieler kennen sich untereinander nicht und sind nicht aufeinander eingespielt. So entstehen Über- und Unterbeschreibungen. Sie wissen nicht, wie die anderen spielen und bleiben daher bei ihrem Charakter. Sie trauen sich vielleicht auch nicht, Veto einzulegen, wenn sie etwas doof finden.
Ich glaube schon, dass es diese Probleme bei Runden geben kann.