Autor Thema: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel  (Gelesen 14733 mal)

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Offline Erdgeist

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #25 am: 13.08.2010 | 15:32 »
In den Gruppen, in denen ich bislang spielte, wechselte meist die Rolle des Spielleiters eh relativ regelmäßig, so nach zweiten oder dritten Abenteuer.
Dadurch kam es auch häufig vor, dass ein potentieller nächster SL gefragt hat, ob man mal ein Kurzabenteuer in System xyz spielen möchte. Zwar hatte ich in diesen Gruppen immer ein Primärsystem mit Primärkampagne, aber zwischendurch gab es somit gelegentliche Ausflüge in unentdeckte Welten. Sowohl für Spielleiter, als auch reine Spieler tut diese Abwechslung sehr gut, um neue Gedanken und frischen Wind reinzubekommen.

Dagegen einfach zu sagen: "Leutz, ich hab kein Bock mehr auf System X, wir spielen jetzt Z", das geht in die Hose, wie ich schon selbst erfahren habe.

Offline Dragon

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #26 am: 13.08.2010 | 16:32 »
Ja das problem hab ich grad auch...

Bin durch Stiff Chaneys machwerke besonders durch Giftherz dazu inspiriert worden, mal eine abartige perverse tabu und sittenlose Straßenkampange in SR zu leiten..werd mal gespannt sein, ob denen das zusagt wenn ich heut abend frage...wird aber wohl eher daran scheitern das sie das nicht rüberbringen können oder wollen  :-\
Selbst der Wechsel innerhalb eines Systems von einem Spielstil zum anderen kann Probleme machen. Mir ist unsere SR-Runde auch zu kuschel-kurs bedürftig, aber ich weiß das die das anders nicht wollen - ja ich hab gefragt ;)

Wie gesagt ich würde halt vorschlagen mal ein One Shot anzubieten, eventuell mit vorgefertigten Charakteren - das kommt auf die Spieler an. Vorher würd ich denen natürlich erstmal was von dem Setting und der Welt erzählen und das gleichzeitig so gestalten, dass sie selbst möglichst wenig arbeit haben. Ich hab denen die Regeln dann im Spiel erklärt: so á la: mach mal ne Probe auf xy, dazu machst du einen Prozentwurf...

Nur bei einem komplexen System wir SR ist das mit den Regeln im Spiel erklären vielleicht etwas frickelig... da würd ich das für ein One Shot zum kennen lernen aber auch stark eingrenzen.
« Letzte Änderung: 13.08.2010 | 16:35 von Dragon »

Offline Oberkampf

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #27 am: 14.08.2010 | 10:54 »
Eine Gruppe für ein neues System zu motivieren halte ich für sehr schwierig. Für mich ist es im Augenblick einfacher, eine neue Gruppe zu finden.

Ein neues System kann man, glaube ich, am Besten einführen, wenn man der einzige Spielleiter der Gruppe ist, oder der Hauptspielleiter.

Als Spieler käme es mir prinzipiell eher auf die Regeln, weniger auf das Setting an. In einer festen Gruppe spielen sich nach meinem Eindruck zu viele Dinge sehr, sehr ähnlich, wenn nicht die Regeln neue Anreize geben. Eine Gruppe, die immer Intrigengeschichten und Ermittlungsabenteuer gespielt hat, wird nichts anderes tun, wenn sie von Aventurien nach Barsaive, in die Vergessenen Reiche, in die WoD oder in einen Cyberpunk-Sprawl umzieht: oberflächliche Veränderungen bei gleichbleibender Abenteuergrundstruktur. Alter Wein in neuen Schläuchen.

Die Werbung für einen Systemwechsel muss sich deswegen auf die Regeln konzentrieren. Und da kommt es auf die Vorlieben an: Sollen die Regeln einfacher, schneller, schlanker, taktischer, detaillierter, ausgewogener usw. sein? Wie behandeln die Regeln die von der Gruppe bevorzugten Spielsituationen? Ermöglichen sie neue Spielsituationen bzw. bringen sie neue Spielinhalte auf den Tisch, die bisher per Handwedeln abgehandelt oder als unspielbar ausgeschlossen wurden?  

Die Fragen wären aus meiner Sicht: was spiele ich mit meiner Gruppe gerne, und wie unterstützt das bisherige/das neue System das? Was (welche Situationen) würde ich gerne spielen, wird mir aber vom bisherigen Regelwerk vergrault? Kann mein System Massenschlachten, Wagenrennen, Verfolgungsjagden, Scharmützel, Gerichtsverhandlungen, Rededuelle, Bombenräumung, Seegefechte, Belagerungen, Beweisanalyse, Abgleiten in Wahnsinn usw. bewältigen, oder wäre ein anderes System besser geeignet?
« Letzte Änderung: 14.08.2010 | 11:22 von Tümpelritter »
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Pyromancer

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #28 am: 14.08.2010 | 11:16 »
Ein neues System kann man, glaube ich, am Besten einführen, wenn man der einzige Spielleiter der Gruppe ist, oder der Hauptspielleiter.

Oder die Gruppe spielt eh schon mit verschiedenen SLs verschiedene Systeme, da ist es dann einfach zu sagen: Leute, wir spielen gerade X, wenn ich wieder dran bin mit leiten gibt es nicht Y wie sonst, sondern ich würde gerne mal Z ausprobieren.

Offline Gorbag

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #29 am: 14.08.2010 | 11:33 »
Ich denke man muss hier zu guten alten Drogentaktiken greifen. Mit kleinen Mengen anfixen und dann abhängig machen. Will heissen, man überedet die Spieler mal so weit das sie das neue System eine Runde lang anspielen. Hierbei darf man sicherlich auch was schön reden und man sollte es unschuldig verpacken. Also nicht "Ich will wechseln... " sondern "ich würde gerne mal XY ausprobieren mit euch, nur ein einzelnes Abenteuer um mal zu schauen wies so ist. Ich denke das würde unsere Runde mal auflockern und währe ne kleine einmalige Abwechselung zwischen durch... etc. ".
Danach geht es dann darum ein möglichst ansprechendes Abenteuer zu meistern mit dem Testsystem. Hierbei muss man eben auf die Bedürfnisse der Gruppe eingehen. Sind sie Regelfixiert stellt man die tollen Regeln des Systems in den Mittelpunkt, wollen sie ein großes Setting rückt man das mehr in den Mittelpunkt. Faktisch kaschiert man die offensichtlichen Unzulänglichkeiten und vördert die Stärken des Systems (die zur Gruppe passen).
Wichtig ist es bei diesem einmaligen Versuch möglichst gut zu präsentieren was man da gerade angeschleppt hat, denn aus dieser Position kann man es dann besser etablieren und am besten direkt nach der Runde drüber reden ob nicht ein zweiter Spieltermin mit dem System cool wäre.

Offline Oberkampf

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #30 am: 14.08.2010 | 11:39 »
Bei der Anfix-Taktik würde ich vorschlagen, darauf zu achten, dass man schon im Anfix-Abenteuer etwas bringt, was man mit dem alten System nicht oder nur schlecht, stockend oder langatmig umsetzen konnte. Ich hab mindestens einmal, vielleicht zweimal im letzten Jahr den Fehler gemacht, beim Vorstellen eines neuen Systems nichts Neues zu bringen, sondern nur gezeigt, dass Altbekanntes flüssiger laufen kann. Da springt aber kein Funke über.
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Offline OldSam

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #31 am: 14.08.2010 | 12:04 »
Ich würde Gorbag zustimmen, versuch erstmal die Leute mit einer kleinen Dosis anzufixen. Empfehlen würde ich einen "One-/Two-Shot-Adventure"-Ausflug in ein anderes Genre, also eine geschlossene Abenteuer-Story, die sich über 1-2 Spielsessions verteilen lässt. Was sich für sowas oft sehr gut anbietet sind Settings, die manche Spieler aus Computer-Spielen kennen, sowas kommt eigentlich immer gut an und kann man bei Gefallen natürlich auch leicht in eine richtige Kampagne überführen (und es sollte in der Tat am Besten (Genre-)Elemente enthalten, die das alte System nicht (gut) umsetzen kann...)

Nach Möglichkeit würde ich im Vorfeld die Spieler fragen was für eine Art von Charaktere sie spielen wollen (grob) und ihnen dann dementsprechende Charakterbögen vorgefertigt erstellen, auf diese Weise könnt ihr bei der 1. Session gleich mit einem Schnellüberblick über die Regeln und dem Einstieg ins Abenteuer beginnen...

Könnte Dir z.B. das postapokalyptische Fallout-Setting empfehlen, da es ein beliebtes PC-Game ist und es auch ein echt nett gemachtes (inoffizielles) Fan-Sourcebook im Netz gibt, z.B. hier: http://www.scribd.com/doc/14646941/GURPS-Fallout-Conversion-30
Das Ganze ist mit GURPS4-Regeln umgesetzt, mit Sicherheit eines der besten Universal-Systeme, da es enorm vielseitig, flexibel und ausbaufähig ist -- und entgegen seinem Ruf ist das Grundsystem sogar ziemlich einfach -- just check it out! ;)
(Einfach ist es nämlich, wenn man nicht - wie viele - den Fehler macht, am Anfang völlig unnötige Optional-Regeln einzusetzen. Diese setzt man erst bei Bedarf und mit etwas mehr Erfahrung später nach und nach ein)
[Anekdote: Ursprünglich wurde die Fallout-Reihe tatsächlich mit original GURPS-Regeln implementiert, wurde dann aber später leicht geändert, weil es wohl Lizenz-Streitigkeiten gab]  Falls es Dich interessiert, es gibt ein abgespecktes (daher auch ziemliches einfaches) und kostenloses Lite-Regelwerk im Netz, unter: www.sjgames.com/gurps/lite
Bei Fragen dazu würdest Du u.a. hier im Forum leicht Hilfe finden... ;-)
« Letzte Änderung: 14.08.2010 | 12:10 von OldSam »

Offline Naldantis

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #32 am: 16.08.2010 | 12:48 »
Ich möchte nur nochmal an die Hintergründe erinnern, warum es oft so schwer ist, die Leute zum Wechseln 7 Ausprobieren zu bewegen:

a) viele haben mittlererweile Jobs und Familie und dementsprechend sind sie froh, überhaupt einmal im Monat einen WE-Tag zum Spielen freiräumen zu können oder am Abend mal 2 oder 3 Stunden für sich zu haben - diese Zeit möchten die meisten ungern damit verbringen, neuen Regeln zu lernen oder sich in neue Settings einzulesen.

b) in den meisten Gruppen gibt es Leute von Punkt a), d.h. die Gruppe spiel eh eher selten - wird nun von den wenigen Spielterminen noch Zeit für Experimente und Exkapaden abgezweigt, wo kommt der Hauptplot kaum noch voran, die Lieblingscharaktere entwicklen sich nicht mehr - das mag oft auch der Rest der Gruppe nicht wirklich.

=> was oft funktioniert ist, einen Teil der Hauptgruppe, der mal Zeit hat, wenn die anderen nicht können (aka Schul- oder Semesterferien, Freitagsabends, etc.) mit anderen Interessierten (z.B. aus einem Forum oder aus anderne Gruppe) für so ein Experiment (evtl. als längerer One-Shot) zusammenzufassen, so daß es der Hauptgruppe nicht in die Quere kommt.
Mit den daraus Resultierenden Erfahrungen hättte man dann schon einen Startpunkt, falls die Hauptgruppe einschläft oder dort von selbst ein Interesse nach Veränderung erwacht.

Offline Ludovico

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #33 am: 16.08.2010 | 15:39 »
Was Boba sagt. Verschärfte Variante ginge auch noch: "Sorry, aber ich habe an dem System als SL keinen Spaß mehr und werde deshalb davon ab nächster Runde Abstand nehmen. Ich werde eine neue Runde mit dem und dem System aufmachen. Wenn einer von euch dabei sein will, wäre das toll."

Offline Joerg.D

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #34 am: 16.08.2010 | 15:47 »
"Ich leite in meiner nächsten Kampagne (beliebiges System einsetzen)"


Das reicht.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Liftboy

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #35 am: 16.08.2010 | 16:00 »
"Ich leite in meiner nächsten Kampagne (beliebiges System einsetzen)"


Das reicht.

Stimmt!

Offline Dragon

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #36 am: 17.08.2010 | 20:11 »
Stimmt!
aber das kommt dann doch stark auf die Gruppe an und funktioniert schon mal nur, wenn man 1. der/die SL ist und 2. die/der einzige SL der Gruppe und einem 3. egal ist ob die Leute dann mitspielen oder nicht, denke ich

Offline Sashael

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #37 am: 17.08.2010 | 20:17 »
"Ich leite in meiner nächsten Kampagne (beliebiges System einsetzen)"


Das reicht.
Nur weil bei DIR die Leute Schlange stehen um zu spielen, bedeutet das absolut GAR NICHTS für andere SLs.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

ErikErikson

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #38 am: 17.08.2010 | 20:23 »
Nur weil bei DIR die Leute Schlange stehen um zu spielen, bedeutet das absolut GAR NICHTS für andere SLs.

Doch, sie sind neidisch. Aber ehrlich, wenn er das machen könnte, dann würd er nicht fragen.

Offline WeeMad

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #39 am: 17.08.2010 | 23:41 »
Wenn man sich als SL ein System angeschaut hat und Lust darauf hat es zu spielen, dann muss es ja bestimmte Vorzüge oder interessante Aspekte besitzen, die einen selbst begeistert haben. Die kann man ja den anderen Mitspielern mitteilen und sie versuchen zu überzeugen - auf der anderen Seite muss es ja Dinge geben, die einem am bisherigen System nicht gefallen haben und die das neue System vielleicht besser löst. Was Spielern glaube ich immer hilft oder begeistern kann, ist ne Beschreibung von Charakteren, die sie im neuen System spielen können.

Auf nen Kompromiss, dass man zusammen ja mal nen One-Shot oder bei komplexeren System ne Kurzkampagne von 2-4 Spielabenden spielt, kann man sich dann vielleicht einigen. Wenn jemand absolut keine Lust hat, dann könnte man nur mit denen die wollen einen Extratermin zum Ausprobieren machen.

Offline ArneBab

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #40 am: 19.08.2010 | 20:07 »
Nur weil bei DIR die Leute Schlange stehen um zu spielen, bedeutet das absolut GAR NICHTS für andere SLs.

Vor allem, weil auch manche SL eben mit ihrer eingeschworenen Gruppe spielen wollen, weil das inzwischen langjährige Freunde sind *guckt auf seine eigenen Runden*.

Was ich probieren würde ist „ich lese gerade X und finde die Ideen wirklich klasse! Können wir das in der nächsten Zeit vielleicht mal probieren? Zum Beispiel, wenn wir mal wieder nur 3 sind?“

Dann das als Alternativsetting etablieren, wenn nicht genügend Leute von der Hauptrunde da sind, und wenn es wirklich so gut ist, wie erwartet, dann wollen es die anderen vielleicht auch spielen. Das kann aber auch mal dauern, bis die aktuelle Kampagne rum ist (bzw. einen schönen Pausenpunkt gefunden hat), also gerne mal ein paar Jahre :)

Oder (wenn das der Fall ist) ihnen vielleicht offen sagen, dass dir für das aktuelle System gerade die Ideen ausgehen und du deswegen gerne mal was neues probieren würdest. Vielleicht einfach mal eine Testrunde spielen und schauen, ob es ihnen gefällt.
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Wolf Sturmklinge

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #41 am: 20.08.2010 | 08:39 »
Meine Spieler wollen Rollenspielen. Und als absoluter Gottkaiser am Spieltisch war es auch nicht schwer meine kleinen Schäfchen zu überzeugen.
Ich persönlich würde mich im Moment nur sehr schwer von einem neuen Setting überzeugen lassen, da ich mit Savage Worlds mehr als zufrieden bin.

Im Februar 2010 habe ich von D&D und Pathfinder genug gehabt. Abenteuer fallen mir schnell ein, aber einen Stufe 12+ NSC auszuarbeiten...am Arsch die Räuber. Also habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und all meine D&D Sachen verkauft. Pathfinder ist zwar noch da, aber kommt auch weg. Somit gab es keine Grundlage mehr D&D zu spielen.
Am Ende haben alle gewonnen.

Was ich gemacht habe, war keine Motivation, sondern die Holzhammermethode.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #42 am: 20.08.2010 | 09:34 »
Und als absoluter Gottkaiser am Spieltisch war es auch nicht schwer meine kleinen Schäfchen zu überzeugen.

Und Du wunderst Dich über Deinen Ruf als RR, Spielerbeschneider und was nicht noch alles ?  ;)

Aber im Ernst: Ich vertrete die Ansicht, dass der eSeL am meisten Arbeit hat und die wichtigste Person am Spieltisch ist. Von ihm hängt viel zu viel ab. Wenn der eSeL also sagt: "Es kotzt mich an, ich will was anderes!", dann sollten die Spieler mitziehen oder ein anderer soll sich erbarmen und weiter leiten.

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Offline Christoph

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #43 am: 20.08.2010 | 09:40 »

Es gibt nichts schlimmeres als ein unmotivierter eSeL!

Es gibt keinen Grund zu leiten wenn die Motivation fehlt. Wer trotzdem leitet macht was falsch :)

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #44 am: 20.08.2010 | 09:47 »
Es gibt keinen Grund zu leiten wenn die Motivation fehlt. Wer trotzdem leitet macht was falsch :)

Sage ich ja....
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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #45 am: 20.08.2010 | 10:06 »
Es gibt keinen Grund zu leiten wenn die Motivation fehlt. Wer trotzdem leitet macht was falsch :)
Doch. Wenn es nämlich kein anderer machen will, und man sozusagen in den saueren Apfel beisst. Aber ja, wer demotiviert leitet, sollte es lieber lassen.

Wie man Spieler zu einem Systemwechsel motiviert? Nun, ich denke, hier wurden schon etliche Möglichkeiten aufgezeigt. Ich denke, ich würde das Thema mal in einer ruhigen Minute ansprechen, und dann meine Gründe für das Ausprobieren eines neuen Systems darlegen. Dann vielleicht ein paar One-Shots zum Testen, und dann kann man immer noch weitersehen. I.d.R. habe ich Mitspieler, die neuen Systemen gegenüber meist sehr aufgeschlossen sind, von daher muss ich wohl in dieser Hinsicht ein Glückspilz sein. :P
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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #46 am: 20.08.2010 | 10:25 »
Und Du wunderst Dich über Deinen Ruf als RR, Spielerbeschneider und was nicht noch alles ?  ;)
Nicht mehr, ich versuche nur ihm gerecht zu werden. Besonders für die Knallköppe, die das ernst meinen. (;

Zitat
Aber im Ernst: Ich vertrete die Ansicht, dass der eSeL am meisten Arbeit hat und die wichtigste Person am Spieltisch ist. Von ihm hängt viel zu viel ab. Wenn der eSeL also sagt: "Es kotzt mich an, ich will was anderes!", dann sollten die Spieler mitziehen oder ein anderer soll sich erbarmen und weiter leiten.

Es gibt nichts schlimmeres als ein unmotivierter eSeL!
Naja, etwas spielen, was einem keinen Spaß macht... Zumindest in seiner Freizeit muß man sich das doch nciht antun.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #47 am: 20.08.2010 | 10:29 »
Naja, etwas spielen, was einem keinen Spaß macht... Zumindest in seiner Freizeit muß man sich das doch nciht antun.

Sehe ich ebenso und ich halte Spieler, die sich durch den eSeL bespaßen lassen und dafür nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen für "Kollegenschweine".

Ich wundere mich aber trotzdem, dass hier noch niemand von den absoluten VErfechtern des player empowerment seinen Senf dazu gegeben hat.

"Der eSeL ist auch nur ein Mitglied der Gruppe wie jedes andere auch."
"Wenn die Gruppe demokratisch abstimmt und beim System bleiben will, muss der eSeL das akzeptieren."
"Der eSeL ist doch kein Diktator."

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Offline Falke359

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Re: Motivation der Spieler für einen Systemwechsel
« Antwort #48 am: 20.08.2010 | 11:07 »
"Och, wir fühlen uns doch wohl mit XYZ, warum sollten wir dann das Neue spielen?"

Im Prinzip geht es ja darum, den inneren Schweinehund zu überwinden, vor allem, wenn man seltener spielt. Das heißt, das Problem wird sich erst einmal nur auf die ersten Runden konzentrieren. Deshalb muss es darum gehen, den Einstieg/Wechsel so einfach, bequem und elegant wie möglich zu machen. Dafür gilt: Elementarisierung (Prinzip aus der Pädagogik) bzw. Reduzierung: D.h.: konzentriere dich auf das Wesentliche, stelle das Setting und die Regeln erst einmal nur beispielhaft vor
und zeige, in welchen Punkten es besser sein könnte.

Zitat
"Sooo viele neue Regeln! Können wir da nicht wenigstens unser altes System mitnehmen?"

Ich würde die Spieler nicht mit dem neuen Regelwerk erschlagen, sondern auch hier nur die Grundmechanismen erklären, das reicht. Komplexere Regeln können nach und nach eingeführt werden. Schwerpunkt darauf, was das neue System besser oder vor allem unkomplizierter macht. Es wird ja erst einmal nur ausprobiert, da muss nicht jeder alles kennen.

Zitat
"Ich mag doch aber Obelix, meinen Schnetzelzwerg so gern und habe gelesen, dass es bei XYZ nur Schwuchtelelfen gibt..."

Da gibt es ja 2 Möglichkeiten: Entweder man kann Obelix auch im neuen System spielen (was ich ungünstig finde) oder man macht deutlich, wie spannend auch mal ein neues Charakterkonzept wäre ("Obelix" wird ja dann nur auf Eis gelegt). Wenn es natürlich tatsächlich nur Schwuchtelelfen gibt, wird´s schwierig.

Beteilige die Spieler am neuen System, anstatt ihnen was überzustülpen.
Dazu kann es helfen, wenn sich die Gruppe zusammensetzt und gemeinsam Charaktere (vielleicht auch die nähere Umgebung und bekannte NSCs) plant. Dafür mal nen Abend investieren, kann sich ungemein lohnen.

Vieles kann man auch zwischen Spielrunden per Mail/Forum abhandeln. Appettit machen mit kurzen Zusammenfassungen, Beschreibungen, kurzen Erklärungen einzelner Regeln, Ideenaustausch etc. Dadurch wird viel Druck rausgenommen, wenn man zum Spielen eh so wenig Zeit hat.
« Letzte Änderung: 20.08.2010 | 11:10 von Falke359 »
Früher war mehr Lametta.

Offline Oberkampf

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« Antwort #49 am: 20.08.2010 | 12:56 »

Ich wundere mich aber trotzdem, dass hier noch niemand von den absoluten Verfechtern des player empowerment seinen Senf dazu gegeben hat.


Ich bin zwar kein absoluter Verfechter des PE, sondern ein "gemäßigter" (d.h. ich sehe PE nicht als alleige Ursache für den Untergang des Abendlandes an ;D ), aber ich kann Dir trotzdem meinen Senf aufs Brot schmieren, wenn Du willst.

Ich glaube, die Frage, welche Spielvarianten man am Tisch bevorzugt ist unabhängig davon zu sehen, für welches Regelwerk ein SL seine Angebote unterbreitet. Ich lese die Frage dieses Threads so, dass der fragende SL eine Kampagne oder Kampagnenidee für ein System X hat, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht auf das Stammsystem Y der Gruppe konvertieren lässt/ die er nicht konvertieren will. Und jetzt kümmert er sich um die Frage: "Was tun, damit meine Spieler trotzdem noch weiter spielen?"

Darum will besagter SL seine Gruppe motivieren, das neue System auszutesten. Mit der Holzhammer-Methode kann man ein neues System durchsetzen, zum Beispiel zum Testspielen, aber nicht dauerhaft zum Spielen des Systems motivieren. Wenn sämtliche SL, die ich kenne und bei denen ich spiele, jetzt nur noch DSA anbieten würden, würde ich das entweder schlucken (unwahrscheinlich) oder zu spielen aufhören (und mir eine neue Gruppe suchen).

Wenn ein System nicht zündet (und zwar möglichst bei allen Spielern), dann bleiben die Spieler weg oder sabotieren das Spiel (z.B. mit Unfugcharakteren) - und das ist völlig unabhängig von PE oder SL-Gottkaisertum.
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