1. Balancing:
Balancing halte ich für völlig überbewertet im Rollenspiel. Wichtig ist, dass Spieler A mit seinem Charakter Spaß hat und Spieler B neben ihm auch. Das kann mit Balancing frunktionieren, aber auch ohne.
Natürlich ist Balancing dabei ein Hilfsmittel, aber es geht auch ohne, wie DSA zeigt.
Das hat aber nicht mit besserem oder schlechteren Rollenspiel zu tun. Ich kann nicht mal sagen, womit das zusammenhängt, aber ein kreativer Spieler schafft es immer, die Fähigkeiten seines Charakters ins Spiel zu bringen, und wenn der SL das auch ein wenig unterstützt, geht das auch dann.
Ich glaube, die Oldschooler werden mir da recht geben, oder waren die alten System wie ODnD, S+D oder DSA1 gebalanced ?
Nur weil andere Systeme nicht gebalanced sind, heisst das nicht, das es nicht möglich ist.
Eine gewisse Fairness sollte bei der Charaktererschaffung schon gegeben sein. Sonst hast du einen Rollenspieler dem es mehr auf Style und Story ankommt, wärend der andere gerne effiziente Chars spielt, und plötzlich merkt der Story-Spieler das sein Charakter abstinkt, weil er keinen Thorwaler genommen hat.
Was macht der SL dann? Wenn er in einem Kampf was schickt mit dem der Story-Char umgehen kann, langweilt sich der Thorwaler, und umgekehrt muss der Story-Char immer Angst vor dem Ende haben, wenn dem Thorwaler mal was schnitzelgerechtes hingestellt wird.
Grad jetzt, wo DSA auf ein Kaufsystem gewechselt hat, finde ich es fast ein Verbrechen sich bei der Balance überhaupt keine Mühe zu geben.
Das simpelste ist mir letztens erst aufgefallen:
Nimm einen Thorwaler und einen Mittländer.
Der Thorwaler kriegt Vorteile im Wert von fast 30GP (4.1) die ihn aber nur 12 kosten, wärend der Mittländer in die Röhre guckt
Das ist nicht nur unbalanced, das ist auch sehr unfair ggü. den anderen Spielern.
Schade ist auch, dass DSA immer mehr Fluff in den Regelbüchern hat und kein Crunch. Ich will in Regelwerken primär Regeln lesen, und nicht das Gesülze was sich im Lauf der Jahre angesammelt hat, nur damit die Autoren ihr "neues" Buch voll kriegen. Das sollte in die Fluff-Bücher über Aventurien.
Ausserdem leiden die aktuellen Bücher an einer extremen Regelüberfrachtung, Sonderoptionen an jeder Ecke..ein Wust der kaum mehr zu überblicken ist.
Ich spiele es zwar mit, aber Geld in den Rachen werfen, werde ich denen für dieses "Werke" bestimmt nicht.
Alleine die Errata 4.1 in "neue", teure Bücher zu verfrachten, anstatt eine kurze ordentliche Errata zu bringen fürn 10er oder so, halte ich für frech.
Sicher machen das viele andere auch, aber die Fans schreien so oft DSA wäre was Besonderes. Nein. Durch diese Sachen offenbart sich, dass DSA mittlerweile etwas geworden ist, was viele andere ebenfalls sind: Einfach nur ein Produkt zum Geldverdienen, gebastelt an den Grenzen des Erträglichen, weil es genug Die-hard Fans gibt, dies trotzdem kaufen.
Das ist das Geschäftsmodell.
Phuu..just my 2 cents