Nachdem das Thema eben aufkam, die Prämissen des Lovecraftschen Horrors sind in etwa folgende:
1) Das Universum funktioniert nicht nach menschlichen Prinzipien. Es gibt nicht Das Gute
tm und Das Böse
tm, die Macht der Liebe oder des Hasses existieren nicht als physikalische Größen usw. (Soweit also wie unsere eigene Welt.)
2) Die wahre Natur des Universums ist nicht nur unmenschlich, sondern gegenmenschlich. Wenn der Mensch sie auch nur im Ansatz erfährt, so verfällt er dem Wahnsinn.
3) Deshalb sind Menschen unwichtig und können wenig bewegen. Sie sind den kosmischen Kräften schlicht egal und diesen hilflos ausgeliefert. Diese schaden den Menschen nicht, weil sie im eigentlichen Sinne böse sind, sondern weil sie sich um die Menschen wenig Gedanken machen und nur gerade beachten, wenn es ihren Zielen dient.
Weite Details:
http://en.wikipedia.org/wiki/CosmicismAus diesen Gründen, mag ich Trail of Cthulhu und Realms of Cthulhu nicht. Sie sind einfach "Thema verfehlt".
Bei RoC unterteilen sich Leute in wichtige (Wildcards) und unwichtige Menschen (Statisten). Diese Unterteilung ist ein menschliches Prinzip, das dem Universum egal ist.
Durch das Hochwürfeln der Asse haben Menschen gegenüber gigantischen Mächten zumindest eine geringe Chance, aber auch Fairnis ist ein menschliches Prinzip.
Durch die Bennies kann ich mir unpassende Ergebnisse abwenden. Sprich: Ich kann mir etwas von einem Universum wünschen, dem es eigentlich gleichgültig sein sollte, was ich möchte.
Ähnlich ist es bei ToC. Hier kann ich mir von der Spielwelt Hinweise wünschen. Mal ganz abgesehen davon, das deutsches Cthulhu weniger investigativ ist als amerikanisches, finde ich deshalb ToC unpassend.
Fazit: Für mich stören einfach beide Ansätze das Gefühl des Lovecraftschen Horrors. Ich finde das BRP auch nicht so toll, aber sehe soweit keine gangbare Alternative auf dem Markt.
"The most terrifying fact about the universe is not that it is hostile but that it is indifferent." - Stanley Kubrick