Ich frage mich nun, ob andere SLs die selbe oder gar gegenteilige Erfahrungen gemacht haben bzgl. des Themas Munition? Und wie man so ein "Szenario mit Munitionsknappheit" am besten umsetzen könnte?
Es ist auch meine Erfahrung, dass es nur in Ausnahmefällen zu Munitionsknappheit kommt, wenn z.B. die Munition sperrig oder schwer ist und es mal wieder länger dauert - ein Bogenschütze wird z.B. bei hartwurstiger Handhabung beim Kerker- oder Wildniskrabbeln mit Gegnermassen irgendwann ohne Pfeile da stehen.
I.d.R. macht die Munitionsbuchführung mMn nur deswegen Sinn, um festzustellen, wann eine Waffe leergeschossen ist und nachgeladen werden muss - der Gesamtmunitionsbestand ist gerade mit modernen Waffen und angemessenem Vorrat meistens relativ egal bzw. es kann problemlos auf Feindwaffen gewechselt werden o.Ä..
Mir fällt auf Anhieb über die letzten Jahre nur eine Situation mit modernen Waffen ein, wo die SCs wirklich knapp dran waren - das war eine Dark Heresy-Sitzung, in deren Verlauf die SCs überraschend in ein Mutantenlager geraten sind und sich schlussendlich den Weg freigeschossen haben. Als sie sich erfolgreich abgesetzt hatten, waren alle schon auf die Sekundärwaffe zurückgefallen - da ging den Spielern ziemlich der Arsch auf Grundeis.
Allerdings war das nicht geplant, sondern hat sich "organisch" aus dem Ablauf ergeben - das zieht mEn oft mehr, als wenn es der SL gerade so hindreht.
Wo es noch passieren kann, dass die Munition knapp wird, ist -interessanterweise- bei relativ nicht-hartwurstigen Spielen.
Wenn z.B. Deckungsfeuer pauschal ein Magazin verbraucht, wird es GANZ schnell eng.
Das bzw. die spielerseitige Reaktion darauf, nämlich Unmengen an Magazinen mitzunehmen, halte ich aber für einen sehr unglücklichen Nebeneffekt einer Regelung, die schnelles und einfaches Spiel fördern und gerade nicht dafür sorgen soll, dass jeder SC eine voll beladene Kampfmittelweste unterm Mantel hat...
Insgesamt kommt es einfach auf die technischen Voraussetzungen an.
Bei Deadlands z.B. ist Munition billig, leicht, klein und fast überall verfügbar; die meisten Waffen schießen nicht vollautomatisch - wo soll da unter normalen Umständen Munitionsknappheit herkommen?
Allerhöchstens kann man mal den Zugriff darauf verlieren, wenn der Gaul mit den drei Schachteln in den Satteltaschen durchgeht, oder bei einem Sturz ins Wasser (z.B. beim Furten) der Kram nass und somit unbrauchbar wird.
Aber tatsächlich verschießen...da müssen schon Zombie- oder Indianerhorden anrücken, und insbesondere gegen Letztere ist der Kampf meist entschieden, bevor die letzte Patrone verschossen ist.
Diesen Ansatz würde ich auch am Ehesten wählen, wenn es mir darum ginge, Munition als wertvolle/knappe Ressource ins Spiel zu bringen - man hat aus irgendwelchen Gründen von Anfang an wenig dabei und es kommt nichts mehr nach.
Oder man ist "nur" über längere Zeit vom Nachschub abgeschnitten, z.B. bei einer Expedition in die Wildnis (oder konkret für Deadlands eben im Gebiet eines feindseligen Indianerstammes, der selbst keine oder nur sehr wenige Feuerwaffen verwendet); das geht dann am Zweckmäßigsten über mehrere Sitzungen.