Die Hexen bei DSA sind zwar an die irdischen Mythen über Hexen angelehnt, aber es gibt doch auch deutliche Unterschiede. Vielleicht solltest Du noch mal einen Thread im DSA-Channel eröffnen. Ich bin mit Andergast nicht so ganz firm, Druiden haben da jedenfalls eine Sonderrolle, ob das mit Hexen auch der Fall ist, weiß ich nicht. Im Gegensatz zu den Gildenmagiern arbeiten die Hexen eher im Verborgenen und werden von den meisten Gildenmagiern wegen ihrer "unkontrollierten" Magie mit Misstrauen betrachtet. Ebenso ist die abergläubische Landbevölkerung, nicht zuletzt wegen der Hexenflüche, Hexen nicht unbedingt freundlich gesonnen. Hexerei allein ist jedoch kein Verbrechen und wird von der Inquisition seit Rohals Zeiten in der Regel nicht mehr verflogt.
Die Hexen bei DSA treffen sich, meist zur Sonnenwende, zu großen Hexentreffen an heiligen Orten, meist verwunschenen Lichtungen tief im Wald oder hoch auf irgendwelchen Bergen, um ein rauschendes Fest zu feiern, Zauber und Rezepte auszutauschen, sich den jüngsten Klatsch und Tratsch zu erzählen und die sagenumwobene Flugsalbe herzustellen, mit der sie ihre Besen und sonstigen hölzernen Fluggeräte bestreichen, damit diese fliegen.
Die "klassische" Hexe nach DSA3 ist entweder eine junge, schöne, meist rothaarige, sinnliche, erdverbundene und sehr gefühlsbetonte Frau, oder die klassische bucklige alte Hexe. In DSA4 sind z.B. durch die "schwarzen Witwen" auch düsterere Hexen hinzugekommen, durch die "verschwiegenen Schwestern" auch kämpferischere, durch die "Schönen der Nacht" auch städtische und durch die "Schwesternschaft der Wissenden" auch offenere, der Gildenmagie näher stehende. Der Hintergrund ist sehr schön ausgearbeitet und lohnt eine Lektüre, wenn du an die Box "Zauberei & Hexenwerk" rankommst (in der DSA3-Magiebox steht nicht ganz so viel, aber auch noch einiges).
Die Hexen haben ein sehr naturverbundenes Weltbild und verehren Sumus Tochter Satuaria, die aus einem Ei schlüpfte wie auch einige der mächtigsten Hexen (ohne Vater). Dem Zwölfgötterkult fühlen sie sich weniger verpflichtet und erkennen auch die Begriffe von gut und böse nicht an. Sie sind sehr impulsiv und vertrauen mehr ihren Gefühlen denn ihrem Verstand. Außerdem halten die "Töchter Satuarias" sehr stark zusammen und stehen einander in Notzeiten bei (was nicht heißt, dass es keine Rivalitäten gibt...) Insgesamt gibt es nicht allzu viele Hexen.
Also, wenn Du Hexen in DSA darstellst, konzentriere Dich auf folgende Aspekte: naturverbunden, gefühlsbetont, sinnlich, mysteriös, verborgen. Die "Töchter Satuarias" sind wild-romantische Figuren, die sehr für Atmosphäre taugen. Sie sind keinesfalls klassische Antagonistinnen.
Es gibt unter ihnen jedoch auch machthungrige Manipulatorinnen, die vor Dämonenbeschwörung nicht zurückschrecken, die Hexenflüche in großer Menge gebrauchen und es durchaus verdienen, dass ihnen das Handwerk gelegt wird. Ein interessanter Konflikt könnte dadurch entstehen, dass sich die "guten" Hexen zunächst aus Loyalität auf die Seite ihrer Schwester schlagen und dann davon überzeugt werden müssen, dass diese Schwester zu weit geht.
Wenn Ihr nach der Invasion spielt, kann Glorana, die Eishexe, als Vorbild (und vielleicht als Strippenzieherin?) einer "bösen" Hexe dienen.