Nachdem dieses Thema ja nicht nur auf DSA beschränkt ist...
Mir scheint, die Threaderstellerin hat das Problem des Ausblendens der realen Gestalt des Spielers bei der Vorstellung der fiktiven Gestalt dessen Charakters vornehmlich, weil auf klare VISUALISIERUNGEN verzichtet wurde.
Schon eine wundervolle Charakterillustration, idealerweise so plaziert, daß sie von allen Mitspielern gesehen werden kann, hilft hier viel weiter.
Oder die Verwendung von zum Charakter passender Miniaturen.
Wenn mir ein Haut-und-Knochen-Hämpfling sagt, daß er einen muskelbepackten, über zwei Meter großen Schrank an Barbarenkrieger spielt, oder der berühmte fette Fusselbartträger mit Halbglatze und Metal-Shirt mir erzählt, daß er eine zierliche, nymphomanische Elfen-Prinzessin spielt, dann reicht auch meine Vorstellungskraft oft nicht aus, die REALE Kontur mit der fiktiven Charakter-Persönlichkeit zur Deckung zu bringen.
Hier helfen MINIATUREN ungemein - und daher bin ich auch seit frühesten Rollenspielzeiten sehr sorgsam beim Aussuchen passender Miniaturen für meine Charaktere. - Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, eine Miniatur sagt mehr als ZEHNTAUSEND Worte über meinen Charakter.
Ich kann bei Miniaturenverwendung meinen Charakter und die der anderen Spieler und alle NSCs SEHEN!
Anders als beim Verwenden gesichtsloser Pöppel oder Marker bieten Miniaturen eben kleine Skulpturen aller Charaktere. - Das ist eine der am stärksten wirkenden Immersions-Vertiefer überhaupt!
Wenn der Hämpfling mir seinen MASSIVEN Barbarenkrieger auf dem Tisch plaziert, dann ist klar, wie der aussieht und was das für einer ist. - Wenn der speckige Halbglatzenträger seine liebevoll angemalte Miniatur der SCHARFEN Elfenprinzessin auf dem Tisch plaziert, dann ist das für jeden Kerl am Tisch ein Hingucker.
Wer im Spielen sozusagen die Augen, den Gesichtssinn (und sogar den Tastsinn!) vernachlässigt und nur auf "Kopfkino" setzt, bei dem bleibt halt ab und an der "innere Film" stehen.
Spielen ist für mich Genuß mit ALLEN Sinnen!
Spielelemente wie Würfel, Karten, Handouts, Miniaturen kann man anfassen.
Rollenspielbücher riechen, wie auch das Leder meines Würfelbechers oder die Pizza im Ofen.
Man schmeckt die Getränke, das Knabberzeug, den Stift oder das Zollmaßband, auf dem man vor Spannung herumkaut.
Die Geräusche, der frisch aufgebrühte Kaffee, das Klappern der Würfel im Becher, die Sprache der Mitspieler, all das schafft die akustische Kullisse.
Und man SIEHT! Man SIEHT die Miniaturen der SCs und der NSCs, die wunderbar detaillierten Bodenpläne, die 3D-Szenerie, die Handouts, die Charakterzeichnungen, die NSC-Portrait-Zeichnungen, und vieles mehr.
Das ALLES ist für mich Rollenspiel-GENUSS!
Fehlt ein Sinn, wird ein Sinn NICHT angesprochen, dann MINDERT das den Genuß und damit auch meinen Wohlfühlgrad, den ich für wundervolle Immersion brauche. - Fühle ich mich unbequem, ist es mit der Immersion auch nicht weit her.
Schafft man also ein ALLE Sinne ansprechendes Spielumfeld, dann klappt das auch mit dem fetten Fusselbart mit Halbglatze, der am Liebsten kleine, präpubertäre Mädchen als seine Spieler-Charaktere spielt.