Und weiter geht die frostige Reise!
Die Begegnung der beiden ehemalig Verliebten war schon von einigem stimmungsvollem Gestammel und zaghafter Freude geprägt.
Hier fügte ich eine Rückblende in alte Kindheitstage ein, die aber die anderen Spieler schnell ermüdete, so dass ich das abbrach.
Auch hier hielt die Skaldin immer noch hinter dem Berg, woher sie denn den Aethling Angmarks so gut kenne. Ihre Gefährten waren zumindest positiv überrascht. Alfgerd (der nicht so recht als Kriegertyp erscheinen mag) berichtet, dass er von seinem Vater als Diplomatie- bzw. Strafkommando zu den Elfen des Steinforstes aufgebrochen ist. Diese sollen Holzfällerlager angegriffen haben, obwohl es offizielle Verträge über Holzschlag etc. mit den Hütern des Waldes gibt.
Da es sich bei meinen Helden ja um grimme Burschen und Madels handelt, bietet Alfgerd an, sie anzuheuern und schnell ist man sich einig.
Hier bekomme ich einen kleinen Schreck. Die Elfengeschichte war ja bereits zuvor als Gerücht und evtl. Sidequest erdacht gewesen, welche ich mit dem Hintergrund Irsas durch den Prinzen verknüpfen wollte. Ich hatte nicht erwartet, dass Irsa ihren Vater noch länger warten lässt, zumal der Weg des Prinzen noch weiter von ihrem Zielort wegführt. Offen gesagt, war ich so gut wie gar nicht vorbereitet auf diesen Handlungsstrang, habe mich aber gegen sanfte Schubser auf Kurs entschieden, um die Entscheidung nicht zu entwerten. Sehr kurz zum Hintergrund: Die beiden sind zusammen am Hofe des Cynings aufgewachsen. Irsa hatte sich wegen der Liebelei mit dem Prinzen mit ihrem gestrengen Vater, Kurn Wigwulfsunu, dem größten lebenden Saxaskalden südlich der Eisbarriere und Freund des Cynings, verstritten und lief weg. Sie bat den Prinzen, mit ihr durchzubrennen. Dieser war aber zu feige.
Es geschah dann noch ein wenig:
-Irsa und Alfgerd scharwenzelten während der Reise ständig umeinander herum, wobei Irsas Stolz ihn abblitzen ließ.
Hier habe ich die Verfolgungsjagdregeln verwendet, um das tagelange Hin und Her abzubilden. Irsa "rannte" mit Willenskraft (sie will ja eigentlich, aber trägt ihm noch den "Verrat" bei ihrer Flucht nach), Alfgerd verfolgte sie mit Überreden. Zu Irdsas Glück hatte ich seinen Charismabonus (Adelig) ein paar mal vergessen, so dass sie sich nicht ihren Gefühlen hingab.
-Torre und Kilmister zeigten dem Prinzen (wohl um noch mehr Gold herauszuschinden) in einem Schaukampf ihre Fähigkeiten, ganz klassisch in einem Kreis aus Schildhuscarls. Torre wurde ganz übel vermöbelt (aber nur mit Betäubungsschaden). Gab nen Bennie für die beiden.
- Der Bastardsohn des Cynings und damit Halbbruder des Alfgerd, Ulf Milgridsunu, reitet auch mit der Truppe und scheint ein argwöhnischer Geselle zu sein. Er spricht sich offen dagegen aus, ein Frostblut mitzunehmen, kann sich aber nicht durchsetzen. In einem vertraulichen Gespräch mit Kilmister, der versuchte, mehr über Irsa herauszufinden, erfährt er, dass Kilmister sie zuerst für eine Hure gehalten hätte.
Das wird noch gnadenlos gegen ihn verwendet, isch schwör, alder!
- Irsa enthüllt das Geheimnis ihrer Abstammung. Sie ist die Tochter einer Saxalegende (Vorteil: Adelig abgewandelt)!
Man ist sehr erstaunt und begegnet ihr plötzlich mit mehr Respekt als vorher.
- Am Ziel angekommen wird ein bis auf die letzten Balken verglühtes Holzfällerlager untersucht. Man kommt zu dem Schluss, dass eine Gruppe Humanoider aus dem Wald mittels Feuermagie den Ort ausgelöscht haben. Torre ist halb erschrocken, halb ungläubig. Seine Nemesis sollte doch so selten sein? Und seit wann nutzen die Elfen der Wälder Feuermagie?
Man entschließt sich, das nächste Lager aufzusuchen, da es dort evtl. Zeugen oder Überlebende gibt. In der Tat liegt einen halben Tagesmarsch weiter ein Lager, in dem man dankbar aber auch ratlos aufgenommen wird (Männer des Cynings und so): "Nein, Probleme mit den Elfen hätten sie keine, sie hätten nur den Rauch gesehen und festgestellt, dass dort nichts mehr übrig geblieben war. Auch keine Toten. Vielleicht ein Unfall oder so?" Da man sich in einer Sackgasse wähnt, entscheidet man, in den Wald zu gehen und einfach die Elfen zu fragen. Sie kommen bis zu einer Lichtung mit einem großen runenverzierten Menhir darauf, als sie Spuren finden...*schnitt*Jetzt muss ich erst mal schauen, wie es überhaupt weitergehen soll.
Fazit: Schönes Stimmungsspiel, lockere Atmosphäre, ein Char lässt die Hosen runter (bildlich), wenig Action, wenige Proben, wenige Bennies, planloser eSeL.
Am Ende gab es noch eine entspannte Diskussion über Railroading und dass es nicht schlimm gewesen wäre, wenn ich meinen eigentlichen Plot durchgezogen hätte. Ich hatte ja mit mir gerungen, den magischen Hilferuf zu wiederholen und den Druck zu erhöhen, aber ich will ja weg vom pösen RR. Es wurde geklärt, dass leichte Schubser für die Spieler o.k. seien, denn ein "Verpassen" eines wichtigen Charakterplots würde mir Irsas Spieler persönlich übel nehmen.
Ich führe das alles (plausibel) auf Kommunikationsprobleme zurück. Irgendwie scheinen die Spieler davon auszugehen, dass Angmarks Gefahr von der die Botschaft des Skalden sprach, im Steinwald zu finden sei und es eben der Nornen Schicksalsgewebe war, dass die Gruppe mit den Huscarls des Cynings zuammengeführt hat, kurz: Sie schienen RR zu erwarten, also dass die Story zu ihnen kommt. Ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich sage: Falsch. Die Begegnung sollte nur ein Atmobit und NSC-Einführung sein und hat
gar nichts mit dem Problem des alten Papas zu tun. Wenn ich schon Gerüchte über Elfenangriffe einbaue, dann muss Angmark ja auch irgendwie offiziell reagieren und was wäre plausibler, als den unreifen Bengel zum Abhärten mit echten Männern zum Aufräumen zu schicken?
Ich habe mir damals noteirt, dass dieses Gerücht eben ein solches ist: Die Elfen sind unschuldig (zumindest die meisten). Der Angriff war vielmehr Zeichen einer verborgenen Auseinandersetzung zwischen Dämonenanhängern auf der Suche nach dem Schwarzen Schlüssel und deren Hütern. Eine Geschichte, die (noch) viel zu groß für die Chars ist. Die Hüter spürten einen Anhänger (oder mehrere) im Holzfällerlager auf und fackelten (hihi) nicht lange: Mehrere Flächenschläge pulverisierten Anwohner und eigentliches Ziel gleichermaßen. Ich plane sie jetzt auf Elfen treffen zu lassen, die die Vorwürfe als Beleidigung auffassen. Die Helden sollen aber die Möglichkeit haben, zu erkennen, dass die Elfen etwas wissen, nämlich dass diese Hüter ihren Wald durchquert haben und diese von mächtigen Elfen "gedeckt" werden.
Die Helden können ein wenig die Elfenkultur erforschen und sollen auch einen Fürsprecher finden - Melasion, einen Druiden, der später in The Dark Seed noch mal auftauchen wird. Dann aber als Gegner!
Über Anregungen und Hilfen bin ich immer sehr froh