So, hier also mein Rundentagebuch der neuen Hellfrost-Gruppe. Leider konnten wir an diesem ersten Abend nicht so lange spielen wie ich mir das gewünscht hätte. Eine Erkältung verhagelte mir Stimme und Konzentration. Aber ein paar Stunden sind dabei dennoch herum gekommen von denen ich im folgenden Berichte.
Beginnen wir zunächst mit einer Beschreibung des Ortes der Handlung, dem kleinen Dorf Iskrahein.
IskraheinBevölkerung: 80
Machthaber: Riddera Annelie Edwinsdottir
Religion: Eostre Schrein
Iskrahein ist ein kleines Dorf etwa 50 Meilen in nördlicher Richtung von Ravensburg entfernt. Es liegt einer bewaldeten Biegung des flachen und breiten Baches Iskra. In der fruchtbaren Auenlandschaft des Iskra leben die Einwohner hauptsächlich von Ackerbau und ein wenig Schafszucht. In der sogenannten Grube, einem Steinbruch der etwa fünf Meilen vom Dorf entfernt liegt, wird der Sandstein gewonnen aus dem viele Gebäude im Umland erbaut worden sind. Unter anderem wurde auch die beeindruckende Motte der Riddera, die Iskrahein überragt, aus diesem Material erbaut. Der Steinbruch hat der Gegend einen bescheidenen Wohlstand eingebracht.
Neben den Bauern, Schafzüchtern (die resolute Örboda hat die größte Herde) und den Handwerkern im Steinbruch (der schweigsame Arngrimm ist oberster Steinmetz) gibt es in Iskrahein noch eine Schmiedin (Odda Thrudottir) und einen Weber (Olvir).
An der Südgrenze von Iskrahein liegt das Skrymer Moor. Eine ausgedehnte Moorfläche, die von kaum einem Menschen betreten wird. Nur ein paar verschworene Torfstecher finden hier ihr Auskommen. Der Knüppeldamm der durch das Moor, ins eine Tagesreise entfernte Suraholm, führt ist halbverfallen und wenig genutzt.
Die CharaktereAnnelie Edwinsdottir - die gütige und menschennahe Ritterin beherrscht Iskrahein mit gebender Hand, ganz im Sinne der Schutzgöttin ihres Landes, Eostre.
Peck - ein Druide der Engro, der sich aber nicht nur aufs Zaubern, sondern auch auf das Überleben in der Wildnis versteht. Beim Versuch ein Schwein für seine Sippe zu stehlen wurde er erwischt und arbeitet seine Schuld nun seit einigen Tagen bei der Riddera ab.
Tuann ap-Tanar - ein arroganter Luftelementarist vom Volk der Anari der nach Iskahein auf der Suche nach einem verschollenen Locus der Luft gekommen ist.
Ainar - ein wildniserfahrener und sehr neugieriger Botenreiter der eher zufällig in die Ereignisse hinein gezogen wird.
Die GeschichteEs ist der dritte Markttag des Nebelmonds im Jahre 499 nach dem Eisaufstieg, ein ereignisreicher Tag. Alles beginnt mit einer Leiche.
Tuann ist bereits früh morgens aufgebrochen um eine seiner ausgedehnten Expeditionen ins Moor zu unternehmen. Als er dabei am Flussufer entlang geht entdeckt er den bäuchlings in der Iskra treibenden Körper eines Engros. Mit Hilfe seines Wanderstabes fischt er den lebenlosen Körper aus dem Wasser. Der Arme ist offensichtlich tot und seine aufgedunsenen Finger umklammern eine wasserdichte etwa einen halben Meter lange lederne Dokumentenrolle wie sie Wissensbewahrer verwenden. Tuann, der zwar Arrogant ist aber keine Angst hat sich die Hände schmutzig zu machen, fasst sich ein Herz und schleppt den Leichnam mitsamt der Dokumentenrolle zurück ins Dorf um sie der Ritterin zu zeigen.
In der steinernen Hochmotte von Iskrahein gehen inzwischen ganz andere Dinge vor. Ein Bote aus Ravensburg ist mit einer Nachricht für die Ritterin eingetroffen. Das Siegel ist allerdings erbrochen. Angeblich wurde der Bote überfallen und dabei das Siegel beschädigt. In Wahrheit konnte der Bote nicht widerstehen und hat auf dem Weg zum Dorf den Brief selbst gelesen, der ihm von einem hohen Verwalter des Handelsprinzen Cogl in die Hand gedrückt wurde. Die Ritterin durchschaut das natürlich sofort.
Bei dem Brief handelt es sich im Grunde an einen Steckbrief der an alle Adligen der Königsmark geschickt wurde. Dem Handelsprinzen sind äußerst wichtige Dokumente gestohlen worden, die er gern wieder in seinem Besitz sähe. Natürlich mit samt des Engro-Diebes, ob tot oder lebendig ist ihm egal. 2000 Goldschilde ist ihm das wert, ein ganz anständiges Sümmchen. Das weckt Begehrlichkeiten.
Kaum das die Ritterin den Brief gelesen hat, schleppt Tuann verschwitzt die verquollene Wasserleiche eines Engro in den Saal der Motte. Peck, der bisher geduldig auf die Anweisungen seiner neuen "Herrin" gewartet hatte, kennt diesen Engro. Er schloss sich kurz hinter Ravensburg der Karawane an mit der auch er selbst nach Iskrahein kam und muss kurz nach der Abreise aus dem Dorf umgekommen sein. Die weitere Untersuchung der Leiche fördert eine Tätowierung zu Tage, die große Ähnlichkeit mit einer Tätowierung aufweist die in dem Brief beschrieben wird und zum anderen wird schnell klar das der Engro nicht nur einfach ertrunken ist, sondern während eines Kampfes wohl tödlich verletzt wurde. Die Dokumentenrolle wird ebenfalls untersucht und geöffnet. Darin befinden sich zwei Pergamentrollen. Eine davon ist mit einem Wirrwarr aus Buchstaben und Symbolen beschrieben, die andere scheint eine Ausgaben- und Einnahmenliste zu sein. Natürlich hat man inzwischen Eins und Eins zusammen gezählt und ist sich einig das dies die Dokumente sind die Cogl unbedingt zurück haben möchte. Man beschließt sich morgen auf den Weg nach Ravensburg zu machen um sie ihm zu bringen und die Belohnung abzustauben.
In Begleitung von ein paar Soldaten macht sich die gesamte Gruppe aber vorher noch auf um sich die Stelle näher anzusehen wo der Engro gefunden wurde. Leider lässt sich nichts spezielles mehr feststellen und so kehrt man unverrichteter Dinge wieder zurück.
Am späten Nachmittag des Tages trifft ein Mädchen von vielleicht 13 Jahren auf der Motte ein. Aufgeregt und völlig außer Atem bittet sie die Ritterin um Hilfe. Ein paar Bewaffnete hätten sich auf dem Hof ihrer Eltern eingenistet und bedrohten sie. Auch die Vorräte würden sie der Familie wegfressen. Natürlich macht sich die heldenhafte Ritterin mit ihren Gefährten und einem ihrer Soldaten auf den Weg zum Hof. Schnell wird klar das es sich bei den Bewaffneten um Söldner handelt, die aber zum Glück nicht auf einen Kampf aus sind. Kein Wunder, steht ihnen doch eine Übermacht entgegen. Sie lassen sich also leicht davon überzeugen die Bauern in Ruhe zu lassen.
Nach diesem Zwischenfall macht man sich wieder auf den Rückweg zum Dorf, bespricht sich kurz um sich dann früh am nächsten morgen auf den Weg nach Ravensburg zu machen.
Wie es weiter geht, erfahren wir dann hoffentlich in zwei Wochen.
Trotz der Erkältung hat mir der Abend sehr viel Spaß gemacht. Es hat mich ziemlich geärgert das ihn vorzeitig abbrechen musste. Aber mit ständig triefender Nase, leichten Kopfschmerzen und unangenehmen Halsschmerzen ist es einfach schwierig zu leiten.
Meinen Gesundheitszustand merkt man vielleicht auch an diesem Text. Irgendwie ist alles wie in Watte gepackt.
Das Setting kam auch bei den Spielern gut an und alle waren sich einig das man viel daraus machen kann. Sie fanden es ebenso schade dass der Abend so relativ schnell (nach nur vier Stunden) beendet werden musste.
Der elementare Locus sorgte natürlich für viel Erheiterung. Wir hoffen das legt sich noch. Sonst kann der Elementarist nicht davon reden ohne das alle am Tisch ein fettes Grinsen im Gesicht haben.