Autor Thema: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit  (Gelesen 35838 mal)

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Offline Falke359

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #200 am: 19.09.2010 | 12:54 »
Es sollen ja schon Leute in einer Pfütze ertrunken sein.

Mein Spiel ist sowas nicht.

Darauf läuft´s doch immer raus: Was will man eigentlich spielen bzw. simulieren?
Das fängt ja schon damit an, wenn man z.B. Einkaufen nicht ausspielt. Selektion ist immer notwendig für ein flüssiges und damit spaßiges Spiel und das betrifft ebenso die Frage, was man simuliert und was nicht.
Früher war mehr Lametta.

Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #201 am: 20.09.2010 | 01:29 »
Darauf läuft´s doch immer raus: Was will man eigentlich spielen bzw. simulieren?
Richtig, wobei es durchaus einen Grund geben kann, etwas zu simulieren, obwohl man es nicht detailliert spielt oder spielen läßt: Nämlich, eine Vorstellung davon zu bekommen, was im Bereich des Möglichen und was davon im Bereich des Wahrscheinlichen ist. Insofern kann die Simulation auch über die Rahmengestaltung bzw. nicht "ausgespielte" Entscheidungen ins Spiel einfließen. Und es gibt Leute, die mögen das.
(Es gibt auch andere, ich weiß das auch, die müssen also jetzt nicht alle einzeln auf ihre Existenz hinweisen...)

Offline Feuersänger

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #202 am: 22.09.2010 | 17:14 »
Weil ich gerade drüber gestolpert bin:

http://www.survivingtheworld.net/Lesson578.html

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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Offline Visionär

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #203 am: 22.09.2010 | 17:47 »
Cooler Link. Danke =D

DAS lÄuft in meinem Leben schief:




Zuviel "Skill", zuwenig "Fame".

Memo: Sex Tape machen...
Stop being yourself! You make me sick!

Alice Crocodile Coltrane

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #204 am: 22.09.2010 | 19:06 »
Ein Scientist der ein Sex-Tape gemacht hat, müsste doch eigentlich alles abdecken, oder?  ~;D

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #205 am: 22.09.2010 | 19:06 »
Mach doch ein Lehrvideo draus!

Offline YY

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #206 am: 23.09.2010 | 01:24 »
Ein Scientist der ein Sex-Tape gemacht hat

Der findet sich oben rechts im Eck und ist damit äquivalent zu einem guten Musiker  ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Thot

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #207 am: 23.09.2010 | 07:42 »
Naja, dann muss es aber schon ein richtig hguter Wissenschaftler sein, der ein richtig gutes Sextape von sich gemacht hat.

Ich weiss ja nicht, wie es Euch geht, aber irgendwas passt da für mich nicht zusammen. ;D

Offline Gummibär

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #208 am: 28.09.2010 | 01:07 »
Um nochmal zum Thema zurückzukommen. So sehe ich das:

Die Handlungsmöglichkeiten eines Rollenspiel-Settings sind realistisch, wenn es im Spiel
•   weder Handlungen möglich macht, die real nicht möglich sind
•   noch Handlungen unmöglich macht, die real möglich sind.

Rollenspielregeln sind realistisch,
•   wenn sie im Spiel für alle Entitäten alle Handlungsmöglichkeiten mit allen Erfolgsgraden und entsprechenden Konsequenzen zulassen, die ihnen auch real möglich wären, sofern diese nicht für das Setting durch die Setting-Beschreibung unmöglich gemacht werden und
•   wenn sie im Spiel für alle Entitäten keine Handlungsmöglichkeiten, keine Erfolgsgrade und keine entsprechenden Konsequenzen zulassen, die ihnen real nicht möglich wären, es sei denn, dass dies für das Setting durch die Setting-Beschreibung möglich gemacht wurde.




Was ich nicht berücksichtigt habe:
- Wahrscheinlichkeiten
- dass man bestimmte Bereiche gar nicht regeln möchte


Wer das noch mit reinbringen kann oder wer Beispiele findet, wo meine Definitionen nicht zutreffen, bitte melden!
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga:

Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #209 am: 28.09.2010 | 09:07 »
•   weder Handlungen möglich macht, die real nicht möglich sind
Das beißt sich allerdings damit, daß Rollenspiel auf Fiktion beruht und damit "real nicht möglich ist", wenn man es streng nimmt. Ich kann real nicht ein anderer sein, d.h. schon "Ich schaue mich nach den anderen um" ist genau genommen real nicht möglich, weil es - real - weder meinen Charakter noch die anderen Charaktere gibt. Und soll es möglich sein, daß es in Frankfurt eine "Astraße" gibt, von der eine "Bgasse" abgeht?
D.h., wörtlich genommen ist die Definition zu eng. Aber in dem Moment, wo man sie aufweicht - z.B. in Richtung "die real nicht möglich wären" -, muß man Bedingungen finden, und dann kann man sich wieder um die Grenzsetzungen streiten...   

Offline Boba Fett

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #210 am: 28.09.2010 | 09:12 »
Die Handlungsmöglichkeiten eines Rollenspiel-Settings sind realistisch, wenn es im Spiel
•   weder Handlungen möglich macht, die real nicht möglich sind

Zaubern?
SciFi Hightech?
Genrespezifische Eigenheiten des Settings?
« Letzte Änderung: 28.09.2010 | 09:14 von Boba Fett »
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Offline Feuersänger

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #211 am: 28.09.2010 | 09:22 »
Tja, wenn es Magie, Scifi-Tech oder dergleichen gibt, ist es halt nicht realistisch. So what?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #212 am: 28.09.2010 | 13:16 »
So what?
Es gibt nicht nur "ganz" und "gar nicht" in dieser Sache...

Offline Boba Fett

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #213 am: 28.09.2010 | 13:25 »
Tja, wenn es Magie, Scifi-Tech oder dergleichen gibt, ist es halt nicht realistisch. So what?
Dann hat das Adjektiv "realistisch" genau wieviel Aussage- oder Urteilskraft?
Genau, nämlich gar keine!

Als objektives Bewertungskriterium ist es damit nicht hinreichend.
« Letzte Änderung: 28.09.2010 | 13:57 von Boba Fett »
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Offline Feuersänger

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #214 am: 28.09.2010 | 13:53 »
Ich hab das Gefühl, der Thread dreht sich im Kreis. Ich dachte, wir hätten inzwischen festgestellt, dass so gut wie niemand wirklich _realistisch_ spielen will, weil Realismus eben "unsere Welt abbildend" meint. Und das es einem als Spieler meistens vielmehr um Plausibilität, Logik, Glaubwürdigkeit geht.

So meinte ich das auch in Bezug auf deinen Einwand wg. Magie, Cybertech etc.: ein Setting mit diesen Elementen ist halt einfach nicht realistisch. Das ist aber auch vollkommen sch..egal, solange es dafür durchdacht und in sich stimmig ist.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Offline Boba Fett

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #215 am: 28.09.2010 | 13:58 »
Skirnir: Zustimmung und kein Widerspruch...
Lediglich der Einwand: Wenn ein Kriterium keine Bewertung zulässt, ist es überflüssig.
Sprich: Wenn "realistisch" überflüssig ist, weil niemand "realistisch" spielen will, braucht man das Wort auch gar nicht, um irgendwelche Bewertungen oder Diskussionen damit zu führen.
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Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #216 am: 28.09.2010 | 14:51 »
Sprich: Wenn "realistisch" überflüssig ist, weil niemand "realistisch" spielen will, braucht man das Wort auch gar nicht, um irgendwelche Bewertungen oder Diskussionen damit zu führen. 
Wenn allerdings ein Gesprächspartner den Begriff ins Gespräch einbringt, wird man sich damit auseinandersetzen müssen. Es kann sogar sein, daß er unter dem Begriff Plausibilität, Logik, Glaubwürdigkeit und dergleichen subsummiert - denn seine Erwartungen in bezug darauf sind ja vermutlich an der Realität orientiert.

Offline Khouni

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #217 am: 28.09.2010 | 21:28 »
Um einmal aus dem Chat zu zitieren (weitestgehend gekürzt)
Zitat
(21:06:37) Khouni: Synnibarr is actually Mars 50,000 years in the future, hollowed out and turned into a spaceship to take humanity to a safe place after the Earth had been destroyed.
(21:06:38) Imion: lol^^
(21:06:43) Khouni: Sweet
(21:06:57) Khouni: Giant Mutant Fire Clam
(21:07:14) Ionflux: %)
(21:07:32) Ionflux: eine zivilisation die planeten aush?hlen kann...
(21:07:59) Ionflux: ach ich vergesse immer dass realismus out ist :(
(21:08:00) Woodman: naja wir haben ja 50k jahre zeit zum ?ben
(21:09:14) Dolge: Na, ich fürchte, Realismus ist bei Synnibarr wirklich der falsche Anspruch... ;-)
(21:11:18) Khouni: Ich weiß nicht, ich spiele Rollenspiel, um Emotionen zu haben und mich voll und ganz in eine Person einzufinden
(21:11:47) Khouni: Zum Beispiel in eine Person, die das Grauen eines laserschießenden fliegenden Grizzlys ertragen muss
(21:12:18) Khouni: Immersion ist halt echt die Königsdisziplin
(21:12:28) Khouni: Und Immersion in richtig kranke Szenen schlägt jede Droge
(21:13:41) Woodman: JA aber wenn du den fliegenden Lasergrizzly realistisch abbilden kannst, hat man doch viel mehr Anhaltspunkte um das Grauen auch nachzuempfinden ;)
(21:14:03) Khouni: Tja
(21:14:18) Khouni: Der Trick besteht darin, die Sache an sich als völlig realistisch abzubilden
(21:14:33) Khouni: Mein Gott, ich finde ja nicht einmal die Realität stichhaltig realistisch
(21:14:47) Dolge: Khouni: Im Sinne von "Die Frage über Bord werfen, ob sie unrealistisch ist"
(21:14:52) Khouni: Ja.
(21:14:56) Dolge: Dann: Volle Zustimmung.
(21:15:10) Khouni: Aber immer noch voll und ganz versuchen, einzutauchen
(21:15:14) Khouni: Dann kommt der Trip
(21:15:48) Khouni: Ich meine, bewertet ihr die Qualität eines Traumes anhand seines Realismusgehaltes?
(21:15:51) Belchion: Ich mag fliegende, laserschießende Grizzlies.
(21:15:55) Khouni: Rollenspiele sind verdrehte Träume
(21:16:04) Khouni: Dadaismus im Kopf
(21:16:08) Dolge: schreib sowas doch mal im Realismus-Thread!!
(21:16:10) Khouni: Darum geht es im Endeffekt

Zitat
(21:17:14) Belchion: Ich kann mich leider nur selten an meine Träume erinnern. :( Aber wenn, dann bewerte ich sie normalerweise anhand der Intensität.
(21:17:46) Khouni: Belchion: Note 1! Genau mein Punkt!


EDIT::  Glaubwürdigkeit im Sinne von Folgerichtigkeit ist mir allerdings für den spielerischen Aspekt immer noch sehr wichtig. Aber das hat gar nichts miteinander zu tun.
« Letzte Änderung: 28.09.2010 | 22:08 von Khouni »

Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #218 am: 29.09.2010 | 08:04 »
Aber das hat gar nichts miteinander zu tun.
Welche Quelle für Maßstäbe der Beurteilung von Glaubwürdigkeit ziehst Du denn heran?

Offline 1of3

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #219 am: 29.09.2010 | 09:23 »
Danke, Khouni. Du hast es mir ermöglicht aus diesem Thema tatsächlich eine wichtige Information mitzunehmen. Damit hätte ich nie gerechnet. Nämlich, dass  ich unbedingt World of Synnibar haben muss.

~;D

Offline Jestocost

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #220 am: 29.09.2010 | 09:29 »
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El God

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #221 am: 29.09.2010 | 09:33 »
Danke, Khouni. Du hast es mir ermöglicht aus diesem Thema tatsächlich eine wichtige Information mitzunehmen. Damit hätte ich nie gerechnet. Nämlich, dass  ich unbedingt World of Synnibar haben muss.

~;D

Das wäre doch ein Fall fürs Best of :T:, oder?

@Merlin Emrys: Kannst du immer erklären, warum irgendwas Glaubwürdig ist oder nicht? Zuerst hat man doch meist das Gefühl "das passt nicht", ehe man eine konkrete Begründung zustande bekommt, oder?

Offline Merlin Emrys

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #222 am: 29.09.2010 | 12:52 »
Zuerst hat man doch meist das Gefühl "das passt nicht", ehe man eine konkrete Begründung zustande bekommt, oder?
Wann ist "zuerst", und wieviel davon kann ich ergründen? Ich vermute, daß das Gefühl des Nichtpassens darauf zurückgeht, daß ich über Wissen und Analogien darauf komme, daß es nicht mit dem zusammenpasst, was ich weiß, wie bewußt ich mir dieses Wissens im Einzelfall dann auch sein mag (denn nicht alles Wissen ist mir ja zu jedem Zeitpunkt voll bewußt). Im Bewußtsein taucht bei mir dann als erstes wahrnehmbares Phänomen Verwirrung auf, und die Verwirrung wiederum löst ein Gefühl des Unbehagens aus, womit das Gefühl aber jedenfalls selbst für die bewußte Wahrnehmung nachgeordnet ist - vorbehaltlich dessen, daß ich korrekt rekonstruieren kann, wie sich so etwas in mir ereignet. Meist bin ich ja bei einer andern Sache, wenn dergleichen passiert, das macht die Selbstbeobachtung zu einer eher komplizierten Angelegenheit... :-o

ErikErikson

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #223 am: 29.09.2010 | 12:54 »
Wann ist "zuerst", und wieviel davon kann ich ergründen? Ich vermute, daß das Gefühl des Nichtpassens darauf zurückgeht, daß ich über Wissen und Analogien darauf komme, daß es nicht mit dem zusammenpasst, was ich weiß, wie bewußt ich mir dieses Wissens im Einzelfall dann auch sein mag (denn nicht alles Wissen ist mir ja zu jedem Zeitpunkt voll bewußt). Im Bewußtsein taucht bei mir dann als erstes wahrnehmbares Phänomen Verwirrung auf, und die Verwirrung wiederum löst ein Gefühl des Unbehagens aus, womit das Gefühl aber jedenfalls selbst für die bewußte Wahrnehmung nachgeordnet ist - vorbehaltlich dessen, daß ich korrekt rekonstruieren kann, wie sich so etwas in mir ereignet. Meist bin ich ja bei einer andern Sache, wenn dergleichen passiert, das macht die Selbstbeobachtung zu einer eher komplizierten Angelegenheit... :-o

Ist bei mir anders. Man hat mir irgendwann mal erklärt, das man immer noch wohl stirbt, wenn man im letzen Moment nach langem Fall aufgefangen wird. Seitdem regt mich das jedesmal auf, wenn ichs sehe. Eigentlich weiss ich meistens, warum ich was unglaubwürdif finde. Ist aber ev. nur bie mir so.

Offline Terrorbeagle

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Re: [RANT] Realismus versus Glaubwürdigkeit
« Antwort #224 am: 1.10.2010 | 14:00 »
Realismus hat im Rollenspiel - wie eigentlich bei jedem Medium, dass dazu dient, eine gewisse Geschichte darzubieten, eine relativ klare Funktion, nämlich die des grundlegenden Minimalkonsenses. Wenn man sich auf nichts anderes einigen kann, gelten eben die nakten Fakten. Und das ist nicht nur ein Kompromis, mit dem die meisten Leute leben können, diese Annahme gilt auch meist, ohne sie lange diskutieren zu müssen. Eben weil es müßig ist, sich über Allgemeinplätze zu streiten.
Es gilt in aller Regel, dass auch in der beschriebenen fiktiven Welt die vertrauten Regeln und Gesetzesmäßigkeiten gelten, bis das Gegenteil erwähnt wird. Das hat zum einen rein praktische Gründe - wer will schon bei jedem fiktionalen Universum wieder bei 0 anfangen und jede Kleinigkeit erklären müssen - aber darüber hinaus auch einen gewissen psychologischen Grund. Lebenserfahrungen und Weltwahrnehmung wie auch allgemeines Wissen prägen die Weltsicht und somit auch die Erwartungshaltung, wie die Welt sich verhält. In aller Regel gilt dabei auch: Je mehr man weiß, desto klarer ist diese Erwartungshaltung und um so leichter ist es, diese Erwartung auch zu enttäuschen.
Das klingt jetzt alles relativ banal, aber klassischerweise ist Frustration eine Folge enttäuschter Erwartungen und daher ist es, gerade im Rahmen eines Spiels eben nicht völlig unwichtig, denn für ein Spiel, dass ja doch eher den Zweck hat, zur Unterhaltung zu dienen, sind Frustrationsquellen erst mal fehl am Platz.
Daher sollte man für die Spielgestaltung die Erwartungshaltung und dementsprechend auch den Wissensstand der Mitspieler nicht ausser Acht lassen. In dem man den Wissensstand der Mitspieler und die Erwartung an die Spielwelt berücksichtigt, kann man es manchmal verhindern, Leuten ungewollt vor den Kopf zu stoßen, oder regelmäßig eher unerfreuliche Gefühle eines "dummen" Spiels zu verhindern.


Gut, man kann auch erwarten, dass sich die Mitspieler erst mal dumm stellen und ihre Erwartungshaltungen  herunterzuschrauben. Ich persönlich halte es aber für relativ unhöflich, die Intelligenz anderer Leute zu beleidigen.

Und in diesem Zusammenhang ist Realismus einfach ein sehr brauchbarer Universalkonsens auf den man sich eigentlich immer zurückziehem kann.  Die Grundlage so ziemlich jedes einzelnen Genres liegt letztendlich in Realismus + Abwandlung und genrespezifische Eigenheiten. Einfach auf Grund der normalen Erwartungshaltungen und Grundannahmen. Realismus ist fast immer die Grundlage oder das Fundament, auf dem man ein Genre aufzieht. Und als solches ist er nicht zu verachten und es ist ein wenig törricht, ihn kleinzureden, eben weil kein Genre im luftleeren Raum vor sich hin schwebt sondern fast alle zu Mindest in Teilen eben auf dem Realismus aufbauen.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.