Naja, ganz wie in "Licht" spricht sich das Wort nicht. Das "Lich" im Mittelhochdeutschen wird "līch" geschrieben, was ein langes "i" bedeutet, wenn ich mich nicht irre. Es spricht sich also "Liech"
Genau das! Langes i, deshalb zum Neuhochdeutschen diphtongiert zu Leich(e) (so wie sît zu seit, sîn zu sein, mîden zu meiden). Lîch ist also eine ältere Lautstufe des Wortes Leiche, und insofern stimmt die Aussage, dass es ein deutsches Wort ist, allerdings ein mittelhochdeutsches. Im Duden Universalwörterbuch wird es nicht aufgeführt (den digitalen Grimm kriege ich leider auf meinem Rechner noch nicht zum Laufen, da wird unter Lich vermutlich aber auch nur auf mhd. verwiesen). So gesehen halte ich die Aussage für falsch, dass Lich ein "deutsches" Wort sei, wenn man nicht sämtliche ältere Sprachstufen ständig mitberücksichtigen will. Solange mir also keiner einen Nachweis in einem neuhochdeutschen Wörterbuch von nach 1900 bringt, würde ich dabei bleiben, dass lich englisch ist und "litsch" ausgesprochen wird.
Wiedergänger würde für mich auch daneben zielen, denn traditionell ist ein Wiedergänger ja ein Toter, der keine Ruhe finden kann und die Lebenden heimsucht. Ein "lich" hingegen ist ja Gruftkönig, Herr des Todes, Totenfürst, keine Ahnung. Echt eine schwierige Vokabel.