Thema: Was hört Ihr gerade so?

[Chiarina]

Joseph Haydn: Streichquartett op. 20 Nr. 2 in C-Dur

Höre ich Haydns Streichquartette opus 20, muss ich oft an Goethe denken.

Goethe: "Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen."

In Haydns Streichqurtetten opus 20 ist die Aufgabenverteilung der einzelnen Beteiligten sehr ausgeglichen. Jeder hat mal Gehaltvolles mitzuteilen und verschwindet dann wieder in der Begleitung (unterstützt) oder pausiert (hört zu).

Ich gehe gern in Streichquartett-Konzerte. Wenn ich die Leute beim Spielen sehe, wird der Gesprächscharakter für mich noch plastischer.

[schneeland]

Aus der Serie "Titel, die auch zu einem Fantasy-Abenteuer passen würden": Sarkrista - Summoners of the Serpent's Wrath

[Berto]

Absolut ccoler Zufallsfund gerade eben. Ein kleines, melodisches Punk-Stückchen, eingespielt und gedreht unter Social-Distancing Bedingungen.

Sehr, sehr nett gemacht, Anguckbefehl:

Trashkids - Hardcoreona Punkdemie

https://www.youtube.com/watch?v=8CQqF2P5AX8

Sonst ist der melodische Kram ja nicht so ganz mein Ding - aber mit Ratte kann ich mich identifizieren. 

Bei mir liegt gerade das aufm Teller: https://www.youtube.com/watch?v=JN6bp_YE6aY

[6]

Dave Brubeck - Golden Brown

[Fulko Aktienindex]

Absolut ccoler Zufallsfund gerade eben. Ein kleines, melodisches Punk-Stückchen, eingespielt und gedreht unter Social-Distancing Bedingungen.

Sehr, sehr nett gemacht, Anguckbefehl:

Trashkids - Hardcoreona Punkdemie

https://www.youtube.com/watch?v=8CQqF2P5AX8

Ha ja, macht richtig Laune, das Video.

Morbid Angel - Day Of Suffering

[6]

Claude Denjean - Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye

[Chiarina]

Joseph Haydn: Streichquartett, op. 20 Nr. 5 in f-Moll

Hier noch ein Haydn Streichquartett aus opus 20, in dem Zögern und Zurückhaltung die dominierenden Ausdrucksmittel sind.

Die Satzanfänge sind:
0:00 Moderato
8:06 Menuet
12:58 Adagio
18:54 Finale: Fuga a due soggetti

Der Anfangssatz in Moll hält den Trauergestus ziemlich konstant aufrecht.
Das Menuett, eigentlich ein barocker Tanz, hat seinen Tanzcharakter völlig verloren.
Hört euch an, wie im langsam wiegenden dritten Satz das Thema erst etwas verhalten vorgestellt wird (12:58 - ca. 13:30), dann immer wieder variiert wird, bis es bei 16:41 noch einmal ansetzt, am Ende dann aber sogar harmonisch erweitert wird (etwa ab 17:52) und dadurch zu einem großen Moment aufblüht und dann wieder in die völlige Stille zurückgefahren wird. Mein Lieblingsmoment in dem Quartett.
Der Schlusssatz ist recht bekannt und stellt eine Doppelfuge dar, in der von Anfang an zwei Themen gleichzeitig miteinander verschachtelt werden. Das eine Thema ist bekannt und mehrfach verwendet worden - zum Beispiel in Händels Messias. Das andere sorgt für motorischen Drive.

Tolle Interpreten übrigens, dieses Quatuor Ebéne. Gefällt mir sehr.

[Sashael]

Von wegen Lisbeth - Wenn du tanzt

Ohrwurm

[Woodman]

Die neue Rosegarden Funeral Party EP At the Stake
https://rosegardenfuneralparty.bandcamp.com/album/at-the-stake

Die Band ist bisher meine Entdeckung des Jahres, zufällig über ein Youtube Video gestolpert und dann einfach alles gekauft was ich irgendwo finden konnte

[Huhn]

Somebody That I Used To Know (Bardcore/Medieval Style Cover with Vocals)

[Chiarina]

Joseph Haydn: Streichquartett opus 76 Nr. 4 (Sonnenaufgangsquartett)

Vielleicht noch ein späteres Haydn Streichqurtett - mit heftigeren Kontrasten als bei op. 20 Nr. 5...

Ich nehme mal das sogenannte Sonnenaufgangsquartett. Der erste Satz besteht aus dem extremen Kontrast zwischen diesen ruhigen Liegeklängen (über denen die Sonne aufgeht) und schnellen, quirlig-wirbelnden Passagen.

Der zweite Satz ist eine ziemlich relaxt-meditative Angelegenheit, die simpel beginnt, aber bis zum Schluss des Satzes immer wieder mit kleine Überraschungen aufwartet.

Der dritte und der vierte Satz sind etwas gewöhnlicher, aber der Schluss des vierten Satzes (ab ca. 22:27) ist wieder ein ziemlicher Knüller, so wie da vor lauter Übermut das ganze Stück über den Haufen geworfen wird!

Das verlinkte Dover Quartett kenne ich nicht weiter. Es hat aber einen schönen Klang, wie ich finde. Man muss ja nicht ständig die Mimik des ersten Geigers mit ansehen.

[Lyonesse]

Jule Neigel - Sphinx

[sockenschuss]

Rush
Das erste Album von 1974.

(großen Dank an System Matters für den Trichter. Auf Grund eines Artikels bin ich erstmals auf Rush aufmerksam geworden.
Was für ein geiler Sch*****)
 

[Chiarina]

Ich höre DooWop - die Buttercremetorte der Popmusik... ich fange dabei regelmäßig an, seltsame Laute des Entzückens von mir zu geben... hinterher ist mir dann allerdings oft genug schlecht.

Hier immerhin eine Nummer, die nicht ganz so sleazy und ein bisschen rumpelig ist und auch noch eine interessante Akkordverbindung aufweist (die die Sänger leider stellenweise nicht so ganz astrein hinbekommen - na macht nichts, Hauptsache Anspruch).

Der Text allerdings ist so doof wie üblich... oh Mann.

The Bel-Aires: This Paradise

[Skeptomai]

40 FINGERS - Game Of Thrones: https://www.youtube.com/watch?v=dk7R9FZj0L0&list=RD6i0a7RDPkM8&index=2

[Chiarina]

Und wieder bei Haydn gelandet. Diesmal bei den Klaviersonaten - ein noch wilderer Gemischtwarenladen, als die Sinfonien und Streichquartette. Hier zunächst die kleine, nur zweisätzige und bescheidene Sonate in g-Moll, gespielt vom großen Sokolov. Ich kenne und liebe das kleine, melancholische Stückchen seit meiner Kindheit. Es gibt sie nur in Einzelsätzen gatis im Netz, also hier zwei Links:

Joseph Haydn Klaviersonate Nr. 32 (op.53 Nr.4) in g-Moll:
I. Satz (Moderato)
II. Satz (Allegretto)

[Skeptomai]

Winter - Eternal Frost

Bester Soundtrack zum Sommerwetter. 

[Chiarina]

Mein Lieblingssong aus dem neuen Bob Dylan Album:

Bob Dylan: I Contain Multitudes

[Luxferre]

Neue Bausteine meiner Musikanlage einweihen, während der Nachbar Rasen mäht  .... Fleshgod Apocalypse - In Aeternum

[Chiarina]

Hier nochmal Joseph Haydn, und zwar die Klaviervariationen in f-Moll.
Es sind Doppelvariationen, also zwei Themen, die im Wechsel verändert werden.
Haydn hat das ganz gern gemacht... meines Wissens der erste, der diese Form verwendet hat (aber ich kann mich irren).
Hier sind die beiden Themen gut erkennbar durch Moll und Dur Wechsel gekennzeichnet.
Nach der letzten Variation scheint das Stück mit dem Thema zu enden - aber Haydn hat noch eine Überraschung im Ärmel und entlässt sein Stück in die Freiheit. In der Coda wird das Stück erst so richtig spannend, weil alles möglich scheint. Haydn führt einen tollen Höhepunkt herbei und endet dann, als wäre nichts geschehen, in einer sehr bescheidenen, melancholischen Geste.

Joseph Haydn: Andante con variazioni in F minor

Für den, den´s interessiert, hier die Formanalyse zur verlinkten wundervollen Einspielung von Brendel:

0:00 Thema 1
2:31 Thema 2
4:21 Variation 1 des 1. Themas
6:33 Variation 1 des 2. Themas
8:19 Variation 2 des 1. Themas
9:56 Variation 2 des 2. Themas
11:32 Thema 1 (unvollständig)
12: 27 Coda

[6]

Katzenjammer - A Bar In Amsterdam
Das brauchte ich heute.

[schneeland]

MZ. 412 - Satan Jugend

[Chiarina]

Ich höre Bill Bruford - und ich muss sagen... bei diesem Fusion-Gefrickele stoße ich hin und wieder an meine Toleranz-Grenze. Einiges scheint mir doch mehr oder weniger hohle Virtuosität um der Virtuosität willen. Anderes vielleicht nicht, kommt mir aber derb prätentiös vor ("Los, wir überholen diese ganzen Ethno-Musiker und setzen noch eins drauf!" - Oh, Mann...)

Hier aber ein Track, den ich mag, weil die Rhythmen mich trotzdem noch zum Arschwackeln animieren und ich das Zusammenspiel der Band recht spannend finde (das ist live!).

Bill Bruford´s Earthworks: Footloose and Fancy Free

[Luxferre]

TIAMAT - Visionaire

With a solar knife I split the sky
And walk right in between
To search the answers to every "why?"
Where I have seen the unseen

I stole the colour of night
To get out of your sight
I am the Visionaire
Follow me if you dare...

I count the stars in my hands
And dream myself strong
To watch them twinkle on my command
As once a year in midwinter songs

I stole the colour of night
To get out of your sight
I am the Visionaire
Follow me if you dare...

Holy moly ist das lange her, als ich damals^TM mit meinem portablen CD-Player am Netzteil angeschlossen und diesem Album/Song in den Ohren gestöpselt eingeschlafen war und diesen Song eine komplette Nacht auf Repeat hatte 

[Luxferre]

... und direkt ein kleines Alternativprogramm hinterher ...



Skuggsjá - Vitkispá

Hljóðs bið ek allar helgar kindir,
meiri ok minni mögu Heimdallar;
viltu, at ek, Valföðr! vel framtelja
forn spjöll fíra, þau er fremst um man.
 
Þá gengu regin öll á rökstóla,
ginnheilug goð, ok um þat gættusk;
(á gengust eiðar, orð ok sœri,
mál öll meginlig er á meðal fóru.)
 
Sól tér sortna, sígr fold í mar,
hverfa af himni heiðar stjörnur;
geisar eimi ok aldrnari,
leikr hár hiti við himin sjalfan.
 
Þá gengu regin öll á rökstóla,
ginnheilug goð, ok um þat gættusk;
(Skelfr Yggdrasils askr standandi,
ymr it aldna tré, en jötunn losnar.)
 
Geyr nú Garmr mjök fyr Gnipahelli,
festr mun slitna en freki renna;
fjölð veit ek fræða, fram sé ek lengra
um ragnarök römm sigtíva.
 
Bræðr munu berjask ok at bönum verðask,
munu systrungar sifjum spilla;
Skelfr Yggdrasils askr standandi,
ymr it aldna tré, en jötunn losnar.
 
Sér hon upp koma öðru sinni
jörð ór ægi iðjagræna;
falla forsar, flýgr örn yfir,
sá er á fjalli fiska veiðir.
 
Sal sér hon standa sólu fegra,
gulli þakðan á Gimléi;
þar skulu dyggvar dróttir byggja
ok um aldrdaga ynðis njóta.

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Hearing I ask from the holy races,
From Heimdall's sons, both high and low;
Thou wilt, Valfather, that well I relate
Old tales I remember of men long ago.
 
Then sought the gods their assembly-seats,
The holy ones, and council held;
(And the oaths were broken, the words and bonds,
The mighty pledges between them made.)
 
The sun turns black, earth sinks in the sea,
The hot stars down from heaven are whirled;
Fierce grows the steam and the life-feeding flame,
Till fire leaps high about heaven itself.
 
Then sought the gods their assembly-seats,
The holy ones, and council held;
(Yggdrasil shakes, and shiver on high
The ancient limbs, and the giant is loose.)
 
Now Garm howls loud before Gnipahellir,
The fetters will burst, and the wolf run free
Much do I know, and more can see
Of the fate of the gods, the mighty in fight.
 
Brothers shall fight and fell each other,
And sisters' sons shall kinship stain;
Yggdrasil shakes, and shiver on high
The ancient limbs, and the giant is loose.
 
Now do I see the earth anew
Rise all green from the waves again;
The cataracts fall, and the eagle flies,
And fish he catches beneath the cliffs.
 
More fair than the sun, a hall I see,
Roofed with gold, on Gimle it stands;
There shall the righteous rulers dwell,
And happiness ever there shall they have.