Autor Thema: Benny Vergabe und Spielsteuerung  (Gelesen 13425 mal)

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Offline sir_paul

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #25 am: 15.10.2010 | 13:43 »
Das ist ja lustig, ich habe in meiner Hellfrostrunde nämlich durchaus Spieler, die auch drei Bennies ausgeben, damit diese eine Probe auf das Spezialgebiet des Charakters auch wirklich mit Steigerung gelingt.

 :o Da bin ich ja mal baff, auch unabhängig von der Wichtigkeit (aus sicht der Spieler) der Probe?

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #26 am: 15.10.2010 | 13:55 »
Ja, der Spieler der Skaldin wollte nur jemandem Mut machen, der seinen Lebenswillen verloren hatte (per Überzeugen). War aber überhaupt nicht zentral für die Story. Er mags nun mal gerne romantisch.  :D

Er hat den Wurf drei mal wiederholt, weil ihm zwei Steigerungen nicht gut genug waren. Er wollte unbedingt drei haben (bei einem Charisma Bonus von 7 gut machbar).
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Offline Harlan

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #27 am: 15.10.2010 | 14:20 »
hm, das ist natürlich bemerkenswert. Aber kommt das regelmäßig vor, oder scheint das Beispiel als Ausreißer so besonders grell?

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #28 am: 15.10.2010 | 14:22 »
Bleibt abzuwarten. War ja erst unsere zweite Sitzung. Jetzt in der dritten wurden auf diese Weise keine Bennies eingesetzt, sondern mehr, weil die Runenbennies eben tolle Effekte haben, die man gerade gut gebrauchen konnte.
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Offline Zwart

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #29 am: 15.10.2010 | 14:54 »
Also bei uns kommt das auch mindestens einmal pro Sitzung vor, das ein Spieler zwei oder drei Bennies raushaut damit eine Probe gelingt bzw. mindestens eine Steigerung dabei heraus springt.

Offline Zornhau

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #30 am: 15.10.2010 | 15:29 »
Objektive Kriterien für Bennie-Vergabe?
Ich weigere mich nur, das irgendwie als Mittel zur Dramaturgieförderung oder als bewusstes Steuerungsinstrument ("das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen") zu benutzen.
Mit "das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen" implizierst Du, daß es irgendwelche OBJEKTIVEN Kriterien gibt, nach denen man als Spielleiter AUF JEDEN FALL sagen kann, ob etwas einen Bennie wert ist, oder ob nicht.

Gäbe es diese OBJEKTIVEN Kriterien, und würde der Spielleiter den nach diesen Kriterien dem Spieler eigentlich ZUSTEHENDEN Bennie verweigern, dann würde der Spielleiter BESCHEISSEN!

Interessanterweise sind mir solche "objektiven Kriterien" zur zweifelsfreien Bennie-Zuweisungsentscheidung NOCH NIE untergekommen.


Keine Regeln nur EMPFEHLUNGEN für die Bennie-Vergabe

Auch in den Regeln gibt es nur Empfehlungen, die einem Spielleiter helfen sollen so nach und nach DAS GEFÜHL für die FÜR SEINE RUNDE PASSENDE Bennie-Vergabe zu entwickeln. - Empfehlungen, KEINE hart belastbaren Regeln, keine unbestreitbaren Kriterien, kein ZWANG und keine PFLICHT zur Bennie-Vergabe.

Und das ist auch gut so!

Denn wenn man sich mal die vielen verschiedenen Genres anschaut, in denen SW funktioniert, so sieht man allein schon über das jeweils unterschiedliche Genre KRASSE Unterschiede an ZAHL und an SITUATIONEN für Bennie-Vergaben.

Zwei 30er-Jahre-Settings - immer dieselben Bennie-Vergabe-Kriterien?

So bekommt man bei Daring Tales of Adventures die Bennies nur so nachgeschmissen, weil die Charaktere Über-Helden sein sollen UND die Spieler zu mehr Style-over-Substance-Aktionen mit hohem Risiko (gemildert durch die allzeit verfügbaren Bennies) motiviert werden sollen.

Bei Realms of Cthulhu bekommt man hingegen nicht nur weniger Bennies (je nach Härtegrad der Kampagne), sondern die Bennies sind auch noch in ihrer Funktion beschränkter als üblich.

Ein 30er-Jahre-SC könnte in BEIDEN Settings, also in DTA und RoC, DIESELBE durchaus kinomäßig coole Aktion durchgeführt haben. - Bekommt er dann in BEIDEN Setting dafür einen Bennie?

NEIN!

Solch ein Stunt ist in DTA PASSEND und in RoC mehr als nur FEHL am Platze. - Daher ist im ersten Falle DIESELBE Aktion einen Bennie wert, im anderen nicht. Hier wird die Bennie-Vergabe STEUERND auf das Spielen entlang der Genre-Konventionen eingesetzt.

Genre-Konventionen und Bennie-Vergabe

Gäbe es nur genau EINE EINZIG "RICHTIGE" Bennie-Freigabe-Möglichkeit, die besagt, daß ein Charakter IMMER, wenn er Stunt XYZ ausführt einen Bennie bekommen MUSS, dann wären die Aussagen, daß SW "nur Pulp" unterstützt vermutlich sogar zutreffend.

Wie sehr sich das Spiel in einer Runde entlang der Genre- und der Setting-Konventionen bewegt, das ist per Bennie-Fluß-Steuerung ganz bewußt lenkbar.

In beiden obigen 30er-Jahre-Settings gibt es jeweils ANDERE Gründe Bennies zu vergeben. Qualitativ andere, die aus den Genre-Konventionen (Pulp-Action-Kino vs. Pulp-Horror-Kurzgeschichten) und den Setting-Konventionen (DTA impliziert eine bestimmte "saubere" 30er-Jahre-Schwarz-Weiß-Kinowelt, Realms of Cthulhu in der harten Form impliziert eine "dreckige" und "verzweiflungsreiche" Welt der Chancenlosen und Bedeutungslosen) erwachsen.

Allein schon hier an diesem recht einfachen Beispiel zeigt sich die STÄRKE von SW als generisches Regelsystem. - Hätte es HARTE Regeln für Bennie-Vergabe, so müßten diese bei jedem Setting aufwendigst angepaßt werden und - ganz wichtig - ALLE ERDENKLICHEN Situationen abdecken. - Durch die Verlagerung der Ad-Hoc-Anpassung auf die Person in der Rolle, welche in klassischen Rollenspielen sowieso IMMER SCHON für solche Feinabstimmungen im Spielverlauf zuständig ist - den Spielleiter - erlangt SW erst die für diese erwiesenermaßen breite Genre-Abdeckung notwendige Flexibilität.

Der Spielleiter als "Bühnenbildner" und "Regisseur"

Es ist der SPIELLEITER, der letztlich mittels seiner BEWUSSTEN Steuerung des Bennie-Flusses aus JEDEM Setting etwas anderes für seine Gruppe herausholen kann. So kann man Sundered Skies mit einem pulpigen "Regen" an Bennies spielen und macht daraus ein risikoarmes, nicht wirklich düsteres Abenteuer-Setting. Oder man bietet statt eines steten, mächtigen Stroms an Bennies nur ein Rinnsal an, so daß jede einzelne Aktion, die tatsächlich mit einem Bennie belohnt wird, UMSO MEHR HERAUSSTEHT, mit der Folge, daß das gesamte Setting weit härter und brutaler rüberkommt und die Spieler VIEL VORSICHTIGER mit ihren Charakteren umgehen müssen.

NATÜRLICH ist das eine BEWUSSTE Steuerung!

Was sonst?

Kommunkation der Vorstellung von der Spielwelt

Wer eine Settingbeschreibung liest, der filtert sie, der entwickelt eine eigene Vorstellung davon. - Als Spielleiter, der die gesamte Welt den Spielern zu spielen hat, INTERPRETIERT man daher IMMER die jeweilige Spielwelt nach der eigenen Vorstellung. Und hier kommt es zur KOMMUNIKATION mit den Spielern. - Man gibt via Bennies für bestimmte Dinge, die in die Vorstellung des Spielleiters zur Spielwelt passen, positives Feedback und sagt: "Genau so stelle ich mir das hier vor. Weiter so!". Das führt dazu, daß die Spieler auf die individuelle Interpretation der Spielwelt dieses einen Spielleiters "einschwingen". - Bei einem anderen Spielleiter liegt dessen Interpretation der Spielwelt SICHER anders und man kann als Spieler NIE davon ausgehen, daß man von dem anderen Spielleiter für dieselben Aktionen, für die man bei dem einen Bennies bekommen hat, nun auch welche erhält.

Die Bennie-Vergabe ist HOCHGRADIG SPIELLEITER-INDIVIDUELL.

Das ist ein Teil des Kommunikations-Stils des Spielleiters mit seiner Gruppe.

Durch diese SL-individuelle Art der Bennie-Vergabe bringt der Spielleiter die Spieler auf SEINE Linie.

Auch der Spielleiter möchte seinen Spiel-Spaß haben!

Hier kann man jetzt mit der forge-geprägten Anti-SL-Ideologie kommen und herumweinen, oder man kann auch einfach mal akzeptieren, daß AUCH DER SPIELLEITER seinen Spaß aus SEINER Kampagne ziehen möchte. Und um dies zu tun, möcht er, daß die Aktionen der Spieler/SCs in SEINER Spielwelt zu SEINER Vorstellung der Welt passen. Ein Spielleiter ist kein interessensloser, willenloser, willfähriger Spielerwünscheerrater und -erfüller. Er ist ein MITSPIELER, der auch auf SEINE Spaßfaktoren Wert legt.

Und um nun die ganze Arbeit, den Aufwand, den ein SL auch bei SW immer noch betreibt, um DIE GESAMTE WELT den Spielern zur interaktiven Bühne zu machen, nicht von vorneherein zu entwerten, ist es eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT, daß der SL ein INTERESSE daran hat, SEINE Welt mit SEINER Kampagne auf SEINE Weise bespielen zu lassen.

Ein Beispiel:
Sieht der Spielleiter seine Interpretation des Weird-West-Settings in DL:R so, daß die SCs als HELDEN gegen die Schreckensbringer der Abrechner gestellt werden, um den Untergang der Welt, wie wir sie kennen, zu verhindern, dann wird er entsprechende Aktionen BELOHNEN.
Wenn nun die Spieler aber anfangen Leute zu verängstigen, zu foltern, zu quälen, den Outlaw-Trail zu reiten, und letztlich den Abrechnern in die Hände zu spielen, dann ist das NICHT das, was dem Spielleiter SEINEN Spaß mit dem Weird-West-Setting bietet. Eher im Gegenteil. Es macht ihm UNSPASS - Mißvergnügen, schlechte Laune. Er WILL NICHT nur NSCs zum Foltern, Vergewaltigen und Quälen spielen, sondern möchte die SCs als HELDEN sehen.

Hier ist KOMMUNIKATION mit den Spielern angesagt. - Man kann und SOLLTE als Spielleiter direkt ansprechen, wenn einem etwas nicht paßt, was die Spieler veranstalten. Und umgekehrt sollten die Spieler direkt ansprechen, wenn sie die Welt anders sehen bzw. haben wollen, als der Spielleiter.

Aber nicht immer sind die Differenzen so groß, daß man die Runde abbrechen muß, daß man sie umbesetzen muß, daß ein MITEINANDER nicht mehr geht.

Für das FEIN-Abstimmen bei grundsätzlich vorhandenen GLEICHARTIGEN Interessen, braucht es nicht ständige "gruppentherapeutische Gesprächskreise", sondern das steuert der Spielleiter als GRUPPENFÜHRER via Bennie-Fluß-Steuerung problemlos auch ohne viele Worte machen zu müssen.

Der Spielleiter als Gruppenführer

Da der Spielleiter der GRUPPENFÜHRER ist, hat er eben auch die Moderationsverantwortung hinsichtlich der Kommunikation in der Gruppe, hinsichtlich der Teilhabe ALLER Gruppenmitglieder an den Aktivitäten.

Und hier wären nämlich ebenfalls HARTE Kriterien für die Bennie-Vergabe FEHL am Platze!

Der wenig extrovertierte Spieler, der sich nach etwas Zögern zu einer Dialog-Szene überwindet, die "objektiv" vielleicht nichts Besonderes war, die aber FÜR IHN viel Mut erfordert hat, bekommt NATÜRLICH vom Spielleiter einen Bennie. Und zwar nach den GRUPPPENSPEZIFISCHEN, den INDIVIDUELLEN Kriterien, die für solch ein Engagement trotz in der Persönlichkeit des SPIELERS liegenden Hemmnissen einfach positives Feedback selbstverständlich vergeben lassen.

Das ist die Verantwortung des Spielleiters als Gruppenführer. Er KENNT seine Spieler, er REDET mit seinen Spielern. Und er sorgt dafür, daß auch weniger eloquente, weniger reaktionsschnelle, weniger findige Spieler IHREN ANTEIL am GEMEINSAMEN Spiel bekommen.

Und um bei SW seinen Anteil am Spiel zu haben, BRAUCHEN auch diese Spieler die Bennies für ihre SCs!

Wider das "Leistungsspiel"

Daher lehne ich die hier im Thread mit vielen "+1"-IDIOTEN-Posts unterstützte LEISTUNGSFORDERUNG einfach grundsätzlich ab!

Ich betreibe KEINEN "Leistungssport", bei dem nur "objektive Hochleistung" mit "Bennie-Incentives" belohnt wird!

Ich spiele ZUSAMMEN mit meinen Spielern! Daher ist Leistung KEIN THEMA!

Und daher werde ich auch weiterhin für "objektiv" mäßige Ideen, Aktionen, Szenen Bennies vergeben, wenn ich das für richtig halte. - Einfach weil ich den betreffenden Spieler kenne, weil ich es aufgrund meiner Vertrautheit mit dem Spieler für angebracht halte hier positives Feedback zu sorgen. - Und ich werde auch weiterhin für noch so flüssige Szenen, eloquente Dialoge, usw. von Spielern, die damit keinerlei Schwierigkeiten haben, KEINE Bennies vergeben, weil das einfach FÜR GENAU DIESE SPIELER nichts Besonderes war.

Die "Meßlatte" für die Vergabe eines Bennies wird NICHT allein an in-game-Details, NICHT allein am "Unterhaltungswert" einer Aktion, NICHT allein aufgrund der Persönlichkeit des Spielers und des Sozialgefüges der Gruppe festgesetzt. - Sie ist eine dynamische Größe, die HOCHKOMPLEXE Einflüsse als GESAMTEINDRUCK, als GEFÜHL zusammenfasst.

Stimmt das Gefühl, dann gibt es einen Bennie.

Die Verfechter "pseudo-rationaler" Bennie-Vergabe nach neoliberaler Leistungsdenke sind hier auf einem geradezu UNMENSCHLICHEN Holzweg. So, wie von den Beitragenden und ihren "+1"-Papageien präsentiert, möchte ich mich in einer Gruppe, die sich gemeinsam zum Spielen trifft, NICHT behandeln lassen.

Ich spiele mit einer Gruppe aus Freunden. Manchmal, wie auf Cons nur "Freunden auf Zeit", aber dennoch IMMER Freunde! - Ich spiele NICHT mit einer Gruppe aus "Leistungserbringern", die sich ihre "Entlohnungsansprüche" in Form von Bennies auszahlen lassen. - Solch eine Einstellung finde ich UNMÖGLICH!
« Letzte Änderung: 15.10.2010 | 15:38 von Zornhau »

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #31 am: 15.10.2010 | 15:49 »
Hui! Das mit den Idioten Posts ist zu krass! Das kannste nicht bringen.  :o
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #32 am: 15.10.2010 | 15:54 »
Ich stimme Dir voll und ganz zu, Zornhau. Sylandryl aber auch. Außerdem hast Du die +1 Posts vielleicht missverstanden. Da geht es nicht um die Voraussetzung von Leistung, sondern eben auch um die "freie" Bennievergabe je nach Sitaution. Nur eben nicht als dramaturgisches Instrument.
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Offline Zornhau

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #33 am: 15.10.2010 | 16:08 »
Hui! Das mit den Idioten Posts ist zu krass! Das kannste nicht bringen.  :o
Diese "+1" als GESAMTEN Beitragsinhalt finde ich ZUM KOTZEN!

Wenn jemand zustimmt, dann sollte er darlegen können, wem und warum er zustimmt, statt ein BESCHEUERTES "+1" abzusondern.

Offline Tsu

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #34 am: 15.10.2010 | 16:09 »

...
Wider das "Leistungsspiel"

Daher lehne ich die hier im Thread mit vielen "+1"-IDIOTEN-Posts unterstützte LEISTUNGSFORDERUNG einfach grundsätzlich ab!

Ich betreibe KEINEN "Leistungssport", bei dem nur "objektive Hochleistung" mit "Bennie-Incentives" belohnt wird!

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Und daher werde ich auch weiterhin für "objektiv" mäßige Ideen, Aktionen, Szenen Bennies vergeben, wenn ich das für richtig halte. - Einfach weil ich den betreffenden Spieler kenne, weil ich es aufgrund meiner Vertrautheit mit dem Spieler für angebracht halte hier positives Feedback zu sorgen. - Und ich werde auch weiterhin für noch so flüssige Szenen, eloquente Dialoge, usw. von Spielern, die damit keinerlei Schwierigkeiten haben, KEINE Bennies vergeben, weil das einfach FÜR GENAU DIESE SPIELER nichts Besonderes war.

Die "Meßlatte" für die Vergabe eines Bennies wird NICHT allein an in-game-Details, NICHT allein am "Unterhaltungswert" einer Aktion, NICHT allein aufgrund der Persönlichkeit des Spielers und des Sozialgefüges der Gruppe festgesetzt. - Sie ist eine dynamische Größe, die HOCHKOMPLEXE Einflüsse als GESAMTEINDRUCK, als GEFÜHL zusammenfasst.

Stimmt das Gefühl, dann gibt es einen Bennie.

Die Verfechter "pseudo-rationaler" Bennie-Vergabe nach neoliberaler Leistungsdenke sind hier auf einem geradezu UNMENSCHLICHEN Holzweg. So, wie von den Beitragenden und ihren "+1"-Papageien präsentiert, möchte ich mich in einer Gruppe, die sich gemeinsam zum Spielen trifft, NICHT behandeln lassen.

Ich spiele mit einer Gruppe aus Freunden. Manchmal, wie auf Cons nur "Freunden auf Zeit", aber dennoch IMMER Freunde! - Ich spiele NICHT mit einer Gruppe aus "Leistungserbringern", die sich ihre "Entlohnungsansprüche" in Form von Bennies auszahlen lassen. - Solch eine Einstellung finde ich UNMÖGLICH!

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WitzeClown

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #35 am: 15.10.2010 | 16:17 »
Diese "+1" als GESAMTEN Beitragsinhalt finde ich ZUM KOTZEN!

Wenn jemand zustimmt, dann sollte er darlegen können, wem und warum er zustimmt, statt ein BESCHEUERTES "+1" abzusondern.

Es gibt Menschen, die haben (im Gegensatz zu dir) ein Leben. Die können sich den Luxus von epischen Monologen in Rollenspielforen leider nicht leisten.

Pyromancer

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #36 am: 15.10.2010 | 16:18 »
Objektive Kriterien für Bennie-Vergabe?
Mit "das war ja eigentlich einen Bennie wert, aber weils jetzt spannend werden soll gibt es keinen" implizierst Du, daß es irgendwelche OBJEKTIVEN Kriterien gibt, nach denen man als Spielleiter AUF JEDEN FALL sagen kann, ob etwas einen Bennie wert ist, oder ob nicht.

Gäbe es diese OBJEKTIVEN Kriterien, und würde der Spielleiter den nach diesen Kriterien dem Spieler eigentlich ZUSTEHENDEN Bennie verweigern, dann würde der Spielleiter BESCHEISSEN!

Interessanterweise sind mir solche "objektiven Kriterien" zur zweifelsfreien Bennie-Zuweisungsentscheidung NOCH NIE untergekommen.

Wahrscheinlich drücke ich mich zu unverständlich aus. Mit dem Absatz vor dem von dir zitierten (und es sind ja nur zwei!) wollte ich eigentlich klarstellen, dass ich, was die Existenz von objektiven Bennie-Vergabe-Kriterien angeht, genau deiner Meinung bin: Es gibt schlicht keine.

Trotzdem habe ich als SL ein Bauchgefühl, das mir sagt: "Das ist einen Bennie wert!" Und ich gehe davon aus, dass die meisten SW-SLs dieses Bauchgefühl auch haben.

Und wenn dieses Bauchgefühl anspricht, dann soll es einen Bennie geben. Immer! Und zwar egal, ob das jetzt in die "Dramaturgie der Geschichte" passt oder nicht. Du handhabst das verkopfter, kein Problem. ;)

alexandro

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #37 am: 15.10.2010 | 16:42 »
Die Bennie-Vergabe ist HOCHGRADIG SPIELLEITER-INDIVIDUELL.

Das ist ein Teil des Kommunikations-Stils des Spielleiters mit seiner Gruppe.

Durch diese SL-individuelle Art der Bennie-Vergabe bringt der Spielleiter die Spieler auf SEINE Linie.
Man ersetze "Spielleiter" durch "Setting", dann wären wir einer Meinung.

Der Spielleiter kommuniziert ÜBER das Setting mit den Spielern, indem dieses seine Wünsche und Vorgaben widerspiegelt (was auch eine grobe Einschätzung darüber, was Bennie-würdig ist einschließt).

Zitat
Für das FEIN-Abstimmen bei grundsätzlich vorhandenen GLEICHARTIGEN Interessen, braucht es nicht ständige "gruppentherapeutische Gesprächskreise", sondern das steuert der Spielleiter als GRUPPENFÜHRER via Bennie-Fluß-Steuerung problemlos auch ohne viele Worte machen zu müssen.
Bull.Shit.

Zitat
Der Spielleiter als Gruppenführer

Da der Spielleiter der GRUPPENFÜHRER ist, hat er eben auch die Moderationsverantwortung hinsichtlich der Kommunikation in der Gruppe, hinsichtlich der Teilhabe ALLER Gruppenmitglieder an den Aktivitäten.

Und hier wären nämlich ebenfalls HARTE Kriterien für die Bennie-Vergabe FEHL am Platze!

Der wenig extrovertierte Spieler, der sich nach etwas Zögern zu einer Dialog-Szene überwindet, die "objektiv" vielleicht nichts Besonderes war, die aber FÜR IHN viel Mut erfordert hat, bekommt NATÜRLICH vom Spielleiter einen Bennie. Und zwar nach den GRUPPPENSPEZIFISCHEN, den INDIVIDUELLEN Kriterien, die für solch ein Engagement trotz in der Persönlichkeit des SPIELERS liegenden Hemmnissen einfach positives Feedback selbstverständlich vergeben lassen.

Das ist die Verantwortung des Spielleiters als Gruppenführer. Er KENNT seine Spieler, er REDET mit seinen Spielern. Und er sorgt dafür, daß auch weniger eloquente, weniger reaktionsschnelle, weniger findige Spieler IHREN ANTEIL am GEMEINSAMEN Spiel bekommen.

Und um bei SW seinen Anteil am Spiel zu haben, BRAUCHEN auch diese Spieler die Bennies für ihre SCs!

Nur weil ein weniger aktiver Spieler (dank massivem Bennie-Einsatz) etwas öfter Erfolg hat, hat er noch lange kein Spotlight. Er ist der Glückspilz, der mitgeschleift wird, mehr nicht. Dafür ist es erforderlich, dass der Spieler EINGEBUNDEN ist und das ist etwas, was Bennies NIEMALS erreichen können.

Statt also den Spieler mit Bennies ZUZUSCHEISSEN (während die aktiven Spieler verständnislos daneben sitzen und langsam die Lust verlieren) bevorzuge ich es den Spieler direkt ANZUSPIELEN (durch seine Hintergrundgeschichte, durch NSCs die ihm neue Chancen eröffnen, vielleicht auch dadurch dass seine Fehlschläge so unterhaltsam beschrieben werden, dass sie sich nicht wie Niederlagen anfühlen...) und ihm damit ANTEIL und vor allem FREUDE am Spiel zu vermitteln.

Offline Zornhau

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #38 am: 15.10.2010 | 16:45 »
Trotzdem habe ich als SL ein Bauchgefühl, das mir sagt: "Das ist einen Bennie wert!" Und ich gehe davon aus, dass die meisten SW-SLs dieses Bauchgefühl auch haben.

Und wenn dieses Bauchgefühl anspricht, dann soll es einen Bennie geben. Immer! Und zwar egal, ob das jetzt in die "Dramaturgie der Geschichte" passt oder nicht.
Du gehst davon aus, daß das "Bauchgefühl" über den Verlauf der Spielsitzung oder gar einer gesamten Kampagne immer IDENTISCH "anschlägt".

Meiner Erfahrung nach, ist das aber NICHT der Fall.

Und nochmal: Es geht um die Dramaturgie der SPIELSITZUNG. Nicht um die Dramaturgie der "Geschichte", denn oft spielt man in SW ja keine "Geschichten" nach, die irgendwelche dramaturgischen Vorgaben mitbringen, sondern man spielt "einfach drauflos" und Geschichte ist das, was man HINTERHER erzählen kann. Das kann zwar auch DRAMA sein, hat aber KEINE DRAMATURGIE.

Bennie-Fluß-Steuerung kann hingegen den Spannungsbogen (nicht der Geschichte!) der Spielsitzung sehr gut beeinflussen.

Und das passiert alles andere als "verkopft", sondern aus der natürlichen Achtsamkeit des Spielleiter auf seine Mitspieler und das Geschehen am Spieltisch.

Nur ist das Bauchgefühl zu Beginn der Spielsitzung für andere Dinge sensibilisiert als mittendrin oder gegen Ende.

Zu Beginn möchte ich, daß die Spieler schnellstmöglich "auf Touren" kommen, "reinkommen" in die Welt, ins Spiel, in ihren Charakter. Daher bekomme ich bei zotigen Out-Game-Aktionen, die anderen Spielern das Reinkommen eher erschweren KEIN gutes Bauchgefühl und es gibt dafür auch KEINE Bennies von mir.
Später ist hingegen nach oder während einer emotional aufwühlenden Szene ein Out-Game-Witz oder ähnliches durchaus willkommen, weil es die Spannung abbauen hilft (und man kann NICHT die ganze Spielsitzung nur mit hoher Spannung spielen, sondern Hochspannung lebt von den Pausen, den Entspannungsmomenten - vom Kontrast).  Daher gibt es dann einen Bennie, weil sich hier bei mir das Bauchgefühl einstellt, daß mir sagt "Jetzt einen Bennie!".
Gegen Ende der Spielsitzung, die Zeit wird knapper (und das WIRKT sich auf das Bauchgefühl SPÜRBAR aus), die sonstigen Resourcen sehen schon "angenagt" aus, und ich WILL (bewußter Wille) mit einem Spannungshoch und kurzem, schnellen Abfall der Spannung abschließen, um ein echtes Ende der Sitzung zu setzen, statt mitten drin in irgendetwas einfach aufzuhören. Hier ist es sinnvoll, wenn die Spieler nur noch wenige Bennies zur Verfügung haben. Das hält das Interesse für JEDEN Wurf höher, als wenn man in Bennies schwimmt und ein Wurf oder zwei oder drei immer noch schnell mal wiederholbar sind. Hier WILL ich die Abwägung, Bennie-Einsatz oder nicht, als eine harte Entscheidung bei den Spielern haben. Hier WILL ich die Spieler im Bewußtsein, daß JEDER Wurf SCHICKSALSENTSCHEIDEND ist, mit hoher Konzentration im Spiel haben. Es gibt hier KEINE Entspannungsphasen mehr, sondern nur noch STRESS bis zum Ende.  Und hier gibt mir mein Bauchgefühl nur noch bei außergewöhnlicheren Aktionen als am Anfang oder in der Mitte der Spielsitzung den Auslöser für die Bennie-Vergabe.

Solche Bennie-Fluß-Schwankungen sind NICHT ZUFÄLLIG, sondern absichtsvolles Mittel.

Auf diese Weise hält auch die Konzentration und das Engagement INS SPIEL bis zum Schluß einer Übernachtrunde durch. - Habe ich erst neulich als Spieler in unserer Hellfrost-Runde erlebt. Wir hatten zum Schluß einer brutalen Auseinandersetzung nur noch genau EINEN Bennie auf dem Tisch. SL hatte keine mehr und alle anderen SCs außer meinem auch nicht. Da ich Common Bond als Edge habe, war mein letzter Bennie "der Gruppen-Bennie". Das bedeutet, daß der nächste, den es übel erwischt, sich überlegen muß, ob er diesen Bennie verwendet und dafür einen anderen SC ans Messer liefert, oder nicht.

Das hatte bei uns die Spannung wirklich bis zur letzten Minute SEHR HOCH gehalten.

Ich würde von solchen Spielsitzungs-Spannungsbögen und deren Steuerung via Bennie-Fluß-Steuerung ja nicht erzählen, wenn sie nicht FUNKTIONIERTEN!

Das tun sie aber!

Und zwar VORZÜGLICH!

Und auch als Spieler SCHÄTZE ich diese Art der Spielrundenführung durch den SL.

Pyromancer

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #39 am: 15.10.2010 | 17:07 »
Du gehst davon aus, daß das "Bauchgefühl" über den Verlauf der Spielsitzung oder gar einer gesamten Kampagne immer IDENTISCH "anschlägt".

Nö, gehe ich nicht.

Alles ist gut.

Offline sir_paul

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #40 am: 15.10.2010 | 19:38 »
Auch ich spiele mit einer Gruppe von FREUNDEN. Aus diesem Grund sehe ich gar nicht ein warum ich meinen FREUNDEN nicht immer und zu jeder Zeit einen Benny geben kann, egal was die "Dramaturgie der Spielsitzung" gerade so zu sagen hat. Eine künstliche knapp Haltung der Bennies auf Grund irgendwelchen dramaturgischen Erwägungen finde ich ... UNMÖGLICH!

Offline drei

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #41 am: 15.10.2010 | 21:32 »
es kommt wohl darauf an, mit welchen Erwartungen die Freunde sich treffen und wie sie spielen wollen.
Ich denke aber auch, dass eher wenige Runden damit zufrieden sind, wenn Bennies aufgrund der Dramaturgie stellenweise nur noch tropfen statt zu fließen.
Andere Mittel (passende Musik oder nur die Stimmlage etc.) sind außerdem weit effektiver und niemand ist unglücklich.

Online ComStar

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #42 am: 16.10.2010 | 11:08 »
[...]
Aussage 2: Der Benny-Fluss ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Spielstueerung, z.B. um die Dramatik der Geschichte zu unterstützen (oft im :T: gelesen).
[...]

Mich würde mal interessieren, ob es überhaupt eine Regelstelle gibt, die diese Interpretation belegt, oder zumindest stützt.

Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #43 am: 16.10.2010 | 16:40 »
Das würde mich auch interessieren. Ich hege zumindest Sympathie für die Steuerung durch Bennies und Mythforger wendet es ja auch an. Sind wir jetzt dann schon drei "Bull-Shit-Produzierer"?  ;)

Ist es nicht natürlich, dass die Herausforderung steigen soll im Laufe der Geschichte und dass der eSeL sagen wir mal ungnädiger entscheidet, je wichtiger und ernster die Situation ist? Schon das lobenswerte "das gelingt Dir" sitzt doch in dramatischen Situationen nicht mehr so locker. Da wird eher mal gewürfelt.

Genauso kann man Bennies doch auch sehen. Zumindest sind sie laut Regelwerk eine vom eSeL gesteuerte Mechanik.
Hinzu kommt, dass die Gruppe natürlich diesem "Konzept" zustimmen sollte, sonst verstehen sie es ja am Ende auch nicht, warum die Bennies vielleicht nicht so fließen, wie sie es sich gedacht hatten.
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Offline WeeMad

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #44 am: 16.10.2010 | 18:02 »
Naja, offensichtlich wenden Leute die Bennies so an und es passt für sie, genauso wie's Leute anders machen und es passt für sie und ihre Gruppen. Ich denke die offizielle Antwort dazu wäre: "Wenn's für euch passt, dann isses gut." Irgendwelche Absolutheitsansprüche halte ich in dem Fall auch für Fehl am Platz. Ihr wisst ja, alle Menschen sind gleich und jeder Mensch ist unterschiedlich blabla ...

Die Diskussion darum wie's manche Leute sehen bzw. praktizieren find ich aber sehr hilfreich, gerade weil ich mich noch recht unsicher mit der Bennievergabe fühle. So in der Retrospektive stelle ich fest, dass ich die Bennievergabe schon auch zur Steuerung der Spannung verwendet habe, allerdings nicht so gezielt für den gesammten Spannungsbogen über den Spielabend hinweg - vielleicht werd ich das morgen mal ausprobieren.

Offline sir_paul

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #45 am: 16.10.2010 | 18:47 »
Sind wir jetzt dann schon drei "Bull-Shit-Produzierer"?  ;)

Jau ;)

Ist es nicht natürlich, dass die Herausforderung steigen soll im Laufe der Geschichte

Ja sicher, aber ist eine künstliche Verknappung der Bennies da wirklich das Mittel der Wahl? Gibt es nicht andere Möglichkeiten die Herrausforderungen steigen zu lassen?

Die Bennies dafür zu nutzen finde ich suboptimal, da diese eine direkte Belohnung für die Spieler darstellen sollen. Aber warum sollte ich mit Lob (Bennies) geizen wenn es spannend wird?

und dass der eSeL sagen wir mal ungnädiger entscheidet, je wichtiger und ernster die Situation ist? Schon das lobenswerte "das gelingt Dir" sitzt doch in dramatischen Situationen nicht mehr so locker. Da wird eher mal gewürfelt.

Nein, niemals werde ich ungnädiger. Was aber passiert ist das es in spannenden Situationen öfters zu spielentscheidenen Proben kommt welche man dann auch auswürfeln muss. Dies führt übrigens schon zu weniger Bennies, da für solche spielentscheidenen Proben auch eher Bennies eingesetzt werden als für unwichtiges Zeug (meistens jedenfalls). Da brauch ich keine dramaturgische Steuerung des Bennieflusses mehr.

Genauso kann man Bennies doch auch sehen. Zumindest sind sie laut Regelwerk eine vom eSeL gesteuerte Mechanik.

Ja, allerdings zur Belohunh der Spieler und nicht zur dramaturgischen Steuerung der Sitzung (laut meiner Lesung des Regelwerkes). Das es auch zu Steuerung der Sitzung genutzt weden kann ist klar. Und wenn alle damit einverstanden sind ist es für die Gruppe ja auch OK, es ist blos überhaupt nicht mein Ding. Ich möchte meinen Spielern jeder Zeit einen Benny zuwerfen dürfen um zu sagen "Das war Super mehr davon" gerade auch in spannenden Situationen, denn das sind die Augenblicke in denen die Spieler so richtig aufblühen :)

Und das konnten mir die Ferfechter der Spielsteuerung durch Bennies noch nicht so klar machen, warum soll ich eine tolle Aktion eines Spielers nicht belohnen nur weils es gerade nicht in die Dramaturgie der Spielsitzung passt?

Offline Naldantis

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #46 am: 16.10.2010 | 19:56 »

Bennies stellen in erster Linie natürlich einen Anreiz da, Nachteile ins Spiel zu bringen und "coole Dinge" zu tun. Sich also reinzuhängen und was Unterhaltsames zu erzählen.

...bei sowas muß ich immer denken: "Mann, sind diese SW-Spieler käuflich" . ;D

Ich finde die Idee schon merkwürdige, etwas nur deshalb zu tun, weil mir denn der SL einen persönlichen Bonus schiebt... [sit, down, roll over, play dead....]

...aber egal, zum Thema: es gibt doch auch für SW-Kampagnen andere Ressourcen, die knapp werden können, wenn die Gruppe sich in verschleißendem Kampf dem Finale nähert:
Gesundheit, Magie, Heilung, Verbündete, Munition, Kriegstiere / Kampfdroiden, etc. - brauch man da noch Bennies zum Steuern?
Noch dazu wenn die Gruppe einfach die Session beendne kann und dann die nächste wieder mit freischen Bennies anfängt, oder?

 

Offline sir_paul

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #47 am: 16.10.2010 | 20:12 »
Ich finde die Idee schon merkwürdige, etwas nur deshalb zu tun, weil mir denn der SL einen persönlichen Bonus schiebt

Wie kommst du drauf das man es nur deshalb tut?

Offline Harlan

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #48 am: 17.10.2010 | 02:54 »
In den TA-Pulp-Setting-Regeln sind ja drei Bennie-Regeln enthalten

1. "Böse" Handlungen (TM) führen zum sofortigen Verlust (!) eines Bennies und es werden keine Bennies mehr erworben.
2. Zum Beginn eines Kampfes erhält man einen Bennie, es sei denn 1. oder der Char hat schon/noch alle seine Start-Bennies.
3. Restlos erfolgreiches soaken bringt den Bennie zurück - ist also kostenlos.

Davon ist nur die 2. Regel wirklich vermehrend - und zwar ohne Ermessen für den SL.
(3. spart nur Kosten und 1. ist ... )

Reicht das schon für die Annahme, dass in Pulp-Settings die Bennies spritzen sollten, aber in grimmigen Settings nicht?

Eigentlich habe ich nirgends gelesen, dass in einem grimmigen Settings gute Ideen, Nachteile, Stimmungselemente etc weniger benniewürdig sind, als in den 1939-Abentuern. Wohlgemerkt - es sind in einem grimmigen Setting andere Ideen "gute" Ideen, andere Stimmungselemente "passend" und daher benniewürdig - aber es gibt zahlenmäßig nicht weniger davon.

Und es gibt auch keine Regel, die besagt, dass am Ende des Abends die genannten Beiträge nicht mehr honoriert werden sollten, damit alle auf einen, den letzten Bennie schielen. Denn natürlich sind solche Situationen spannend, aber darf man sie als SL wirklich mit einer bewussten Drosselung des Bennieflusses herbeiführen? Damit nehme ich ja auch den SPielern ihre Chance zum Metagaming. Das führt dazu, dass sie ihre Charaktere gegen Ende immer mehr den Würfeln und mir als SL ausliefern müssen, weil ihre Ressourcen zu einem aktiveren Part verbraucht sind.

Offline Naldantis

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Re: Benny Vergabe und Spielsteuerung
« Antwort #49 am: 22.10.2010 | 00:26 »
Wie kommst du drauf das man es nur deshalb tut?

Aus Zitaten der Art "Bennies sind Belohnung, sofortiges positives Feedback."
Das gibt einem dieses unbestimmte Gefühl, gerade durch einen brennenden Reifen zu springen.