Autor Thema: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]  (Gelesen 978 mal)

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Ranor

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Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« am: 20.10.2010 | 00:56 »
Momentan findet ja in Leipzig wieder das alljährliche Dokfilm-Festival statt und da ich mir dieses Jahr eine Dauerkarte geleistet habe werde ich mir auch den einen oder anderen Film ansehen. Und weil die meisten dieser Filme auch irgendwann mal im TV laufen habe ich vor, am Ende jeden Tages einen kleinen Kommentar zu jedem von mir gesehen Film zu veröffentlichen.
« Letzte Änderung: 20.10.2010 | 01:29 von Ranor »

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #1 am: 20.10.2010 | 01:00 »
Dokfilm Tag 1:

Erster Film hieß Rest in Peace, sogar Weltpremiere, eine spannende Doku über Leute, deren Beruf etwas mit dem Tod zu tun hat. Den Part über das mexikanische Fest der Toten hätte man sich sparen können (müssen), sonst aber gut. Die Begleitmusik war sogar ein Volltreffer. 4/5


20 Days That Shook Tehran. Ein Film über die Demonstrationen 2009 im Iran. Interessantes Thema, miserabel umgesetzt. Dem Zuschauer wird viel zu wenig Kontext geboten und der Film zieht sich mit endlosem, redundantem Gelaber in die Länge als hätte Tarantino persönlich ihn gemacht. 2/5

Standing Army. Sehenswerter, klassischer Dokumentarfilm über die weltweiten Militärbasen der USA und deren Problematik. Mir persönlich einen Tick zu politisch motiviert, aber handwerklich gut gemacht und immer noch weit weg vom Geschrei eines Michael Moore. 3/5
« Letzte Änderung: 20.10.2010 | 01:13 von Ranor »

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #2 am: 20.10.2010 | 23:33 »
Dokfilm Tag 2:

Ghaza On Air. Ein Film über die israelischen Bombenangriffe in Ghaza 2008. Ich wiederhole mich nur ungern, aber: Interessantes Thema, miserabel umgesetzt. Eine handwerkliche Katastrophe in der unglaublich viel geredet wird und die das eigentlich starke vorhandene Bildmaterial völlig unzureichend nutzt. Einen Sonderpreis gibt es aber für die grausamen englischen Untertitel, die wohl von einem Dreijährigen aus dem Persischen übersetzt wurden. 1/5

How To Make A Book With Steidl. Ein wunderbarer Film über den Göttinger Verleger und Buchmacher Gerhard Steidl und seine Künstler. Ein Film über die Kunst des Buchmachens und die Liebe zum Handwerk. Absolut gelungen. 5/5

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #3 am: 21.10.2010 | 19:04 »
Dokfilm Tag 3:

Human Terrain. Hochinteressanter und ausgewogener Film über die Schwierigkeiten des US-Militärs sich an die veränderten Konflikte im Irak und in Afghanistan mit Hilfe von Anthropologen anzupassen. 4/5

Glaube, Sitte, Heimat. Eine Reise zu Schützenvereinen und -meisterschaften in Ostwestfalen. Ein spannender Einblick in eine Welt die einem als Neubundesländler sonst verborgen bleibt. 3/5

Goodnight Nobody. Ein Trip durch eine Nacht mit vier Menschen, die alle unter Insomnia leiden. Faszinierend gefilmt, wie eine Mischung aus Porcupine Tree-Musikvideo, David Lynch und Michael Man. Und mit einem fantatischem Score unterlegt. 5/5
« Letzte Änderung: 22.10.2010 | 00:46 von Ranor »

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #4 am: 23.10.2010 | 14:10 »
Dokfilm Tag 5:

Armadillo. Ein Film über einen Trupp dänischer Soldaten in Afghanistan. Keine klassische Doku, sondern mehr ein "Dokumentationsspielfilm", aufgezogen wie ein Blockbuster. Grandioser Film und Festivalhighlight. Unbedingt anschauen, wenn man ihn irgendwo herbekommt. 5/5

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #5 am: 25.10.2010 | 10:27 »
Dokfilm letzter Tag:

Into Eternity. Ein Film über das finnische Endlager Onkalo mit einem fragenden Blick in die ferne Zukunft. Spannende Thematik, leider von einem selbstverliebtem Regisseur der seine Dokumentation so isnzeniert als wäre er Zack Snyder. 3/5

Ranor

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Re: Dokfilm Festival in Leipzig [18. bis 24. 10.]
« Antwort #6 am: 25.10.2010 | 10:28 »
Dokfilm Fazit:

Viel gesehen und nur wenige Filme wirklich bereut. Ich habe das Festival in der Summe genossen, allerdings ging mir das Publikum zu großen Teilen massiv auf die Nerven - als regelmäßiger Kinogänger habe ich noch nie so viel Geschwätz und Unruhe im Kino erlebt wie in den letzten Tagen. Und ich weiß schon warum ich das Passage Kino in Leipzig normalerweise meide...