Magst du die Definition von Storytelling nach White Wolf einbringen?
Ich wuerde es so beschreiben:
"Storytelling ist Rollenspiel bei welchen das Ziel ist am ende eine dramatische im Sinne von spannende Geschichte erspielt zu haben."
Das heisst der Storytelling Begriff White Wolfs ignoriert die Frage nach der etwaigen Wort getreue Anwendung von Regeln und setzt den Fokus auf die Gewichtung der Geschichte als Ziel.
Damit fasst er das was du mit Klassischen Rollenspiel, Storytelling sowie Plotspiel umschreibst auf einen Begriff zu sammen.
Zwischen Spiel und Erzählung gibt es also keinen Unterschied?
Ich halte die Annahme das es sich bei einer der RPG Varianten mit der Fokussierung auf eine Geschichte um kein Spiel handelt fuer doch absurd und unnoetig polarisierend. Zumal sich jegliche Beschreibungen auf Systeme mit Regeln und weiteren gamistischen Aspekten beziehen.
Ueberhaupt fehlt mir die Trennlinie zwischen den Definitionen.
Meiner Meinung nach waere es sinnvoller es bei einem Begriff zu belassen und davon ausgehend Merkmale fest zu stellen.
Das heisst wenn man seinen Spielstil als
"Storytelling" bezeichnet bringt man damit zum Ausdruck das man den Aspekt der Dramatik respektive der Geschichte als Fokus im Spiel betrachtet.
Moechhte man naeher spezifizieren fuehrt man Merkmale an.
Darunter faellt just als Beispiel:
"Ergebnis/Handlungs offen" wenn das Ergebnis der Handlungen der Spieler nicht durch eine Geschichte oder das Spielen innerhalb eines festgelegten Setting historischen Rahmen festgelegt wurde.
"Plot gebunden" wenn das Ergebnis der Handlungen frei ist jedoch Ereignisse oder Resultate aus einer Handlungsmachine einen Plot erzeugen der nicht beeinflusst werden kann.
"Metaplot definiert" wenn man einen Metaplots Event oder ein historisches Ereignis im Spiel nachstellen will.
"Regel gebunden" wenn es in der Gruppe den Konsens gibt die Regeln exakt nach dem Buch zu befolgen.
"Regel orientiert" wenn sich der Regel Einsatz an den dramaturgischen oder anderen Beduerfnissen der Gruppe orientiert anstelle dem Buch sklavisch zu folgen.
"Regellos" wenn man auf jegliche Regeln verzichtet.
Die Skalierung nach drei Begriffe welche im Grunde valide Kombinationen aussen vor lassen ergibt meiner Meinung nach keinen Sinn respektive wirkt sie sich nicht konstruktiv auf die Diskussion aus da Leuten welche Storytelling mit anderen Merkmal Kombinationen ausschliesst und allenfalls Missverstaendnisse verursachen.
Desweiteren nimmt es meiner Meinung nach die negative Belastung der Definition das ergebnisoffen nur sein kann was sich sklavisch an Regeln haelt mit.
Ferner sehe ich die Befuerchtung das es, ggf. unbewusst, dazu neigt persoenliche negative Erfahrungen mit bestimmten Spielern in eine vermeintlich theorethisch objektive Fassung zu zementieren und damit nicht fuer eine nuechterne Diskussion sondern allenfalls fuer Sprengstoff sorgt [Wenn man just als Beispiel anfaengt den Spielern der oWoD VtM generoes vorzuhalten das sie doch keine Storyteller mehr seien].
zum nächsten Spielstil-Überbegriff: Den möchte ich lieber nicht Abenteuer-Rollenspiel nennen, sondern lieber Explorationsspiel.
Der Spielstil-Ueberbegriff welcher ich dem Storytelling uebergeordnet sehe waere schlicht RPG respektive Rollenspiel.
Explorationsspiel wuerde sich als Form gleichwertig neben Storytelling stellen und dadurch beschreiben das der Fokus auf der Entdeckung, Schaffung von neuem besteht.
Ich wuerde das Storytelling dem Explorationsspiel nicht unterordnen da dort mitunter stark der Faktor des Erkunden von neuem fehlt.