Dafür muß man aber nicht dem Char, auf den man keinen Bock mehr hat, auch noch ein Spotlight setzen. Das wird zu Spielbeginn in 'nem Nebensatz erwähnt (Wachte auf, war tot. Herzinfakt oder so...), der neue Char wird eingeführt und weiter gehts.
Zum einen finde ich schon, daß der endgültige Ausstieg eines etablierten Chars den Anspruch hat, wenigstens korrekt erklärt und eingebettet zu sein und eine Fußnote in der Geshcichte zu verdienen.
Dein Vorschlag führt dann dazu, daß die Charaktere das eigentlich untersuchen müßten, denn eine merkwürdige und unerwartet Todesart könnte ein Indiz aus Feindeinfluß sein, etc.
Da finde ich doch diese Methode besser, denn so weiß die Gruppe (also auch die Charaktere), daß da alles korrekt ablief un muß sich nicht den Kopf zerbrechen (gerade bei Ex-NSCs) oder das nicht ein Plothook war.
Ich persönlich finde es aber sehr... suboptimal irgendetwas "auszuspielen" dessen Ergebnis eh schon feststeht. Und dann den Charakteren der Mitspieler übers Testament noch irgendwelche "Verpflichtungen" reindrücken...
Ersteres ist doch der Standard, sobald die Charatere keine Möglichkeit oder keinen Willen haben aktiv einzugreifen, oder?
Und da sie das Testament ohne Nebenwirkungen einfach ignorieren können, sehe ich auch keinerlei 'Verpflichtung' - im Gegenteil sehe ich es als Service an, wenn ein Spieler solche Sachen auch posthum regelt; es ist immerhin sein Aufwand, den er in einen schon toten Char steckt.
Wenn man seinen Charakter "EPISCH" draufgehen läßt und dann auch noch ein großes Brimborium mit Testament und sonstigem Getue drum herum macht, dann könnte es sein, daß die anderen Mitspieler das als ein aggressives an sich Reißen des Rampenlichts empfinden.
Müßte dazu nicht in der Gruppe eh vorher schon eine Gezerre und Gedrängel um das Rampenlicht herrschen?
Und müßte dann nicht gerade diese Gruppe sofort einsehen, daß es nur ein Abheben eines kleinen Teils der in den letzten Wochen angesparten Rampenlichtzeit ist?
Vor allem, wenn es eben mal NICHT das gängige SCHICKSAL war, welches im Spiel meist mittels Würfeln und deren manchmal nicht so überragenden Würfen zuschlägt und den Charakter aus dem spielerischen Leben reißt, sondern wenn es eben ABGESPROCHEN, vorab lang und breit INSZENIERT ist.
Das Ableben Deines Charakters wurde somit OHNE die Beteiligungsmöglichkeit der anderen Spieler einfach so von Dir selbst (unter Abnicken des SLs) entschieden. - Was, wenn die anderen SCs Deinen Charakter, so wie er war(!), GEMOCHT hatten? - Was, wenn die anderen SCs aus welchen Gründen auch immer gerne zumindest (nach den Regeln!) VERSUCHT hätten, Deinen Charakter zu RETTEN - und sei es, daß sie dadurch AUCH einen Anteil an dem "epischen Dahinscheiden" bekommen hätten.
Besser nicht!
Das Problem ist nämlich, daß andere Charaktere nichts vom Spielerwunsch nach dem Ableben wissen, d.h. sie versauen ggf. den Ausstieg.
Zum anderen müssen auch die Charaktere untereinander hier keine parallelen Interessen vertreten: vgl. Freitoddiskussion in Realitas, oder Kriegsfilme mit "Du darfst gerne nachher verrecken, aber bis zum Camp schleppst Du das MG noch!"
Zudem könnte die Einbindung der anderen dazu führen, daß diese durch den Todesversuch des abzuziehenden Charakters zu Schaden kommen (bei der Rettung getötet oder später fehlende Ressourcen verbraucht).
Ich habe jedenfalls schon erlebt, daß ohne SL-Absprache dann eine Wunderheilungsmöglichkeit aus dem Hut gezogen wurde, die anderer besser hätten gebrauchen können, oder das durch SL-Bonus das Ableben verhindert wurde (Gerade in Systemen wie SW, in denen dumme Handlungen gerne mal OOC belohnt werden).
Auch daß die andere Charaktere sich dann einen Dreck um das IG vorgetragene Ablehnen von Wiederbelebung durch den Char scheren habe ich gesehen.
Das kann man nur entweder mit SL-Absprache oder Verzicht auf einen Verhaltenskodex und eigenständiges lebend Zurückziehen umgehen.
Für eine klassische Runde, die die Welt ohne Meta rein aus Charaktersicht sieht, ist ein absichtlicher Chartod (so er nicht als Selbstmord erfolgt) ein sehr schwerer Stilbruch.
Diese Aussage verstehe ich nicht?
Gerade für eine solche Gruppe wäre das doch ein völlig reguläres und konsistentes Ereignis; er hat die Situation nicht überblickt, sich in eine zu angreifbare Lage begeben und ide anderne waren nicht in der Situation, ihm rechtzeitig helfen zu können, also ist er gestorben...
...wenn ich jetzt den OP völlig falsch verstanden habe, und die anderne Charaktere in der Zeit eingefrohren wurden während er sich ansonsten völlig sinnlos und unerklärlich geopfert hat, dann ziehe ich meinen Kommentar natürlich zurück und trete der 'mies gemacht'-Fraktion bei.
Aber dann bliecke ich den Sinn in dem "mit dem SL abgesprochen"-Aktion nicht mehr, dann das könnte doch nur dazu dienen, eine dazu einladende taktische Situation (oder Spielsituation, wenn z.B. einfach der Trupp eh nicht zusammen ist) zu schaffen.