Ich mache mit dem Konzept der rotierenden Spielleitung äußerst gute Erfahrung. Das hat sich in meiner derzeitigen Gruppe nun schon seit über vier Jahren bewährt - eben aus den Gründen, die im Eingangspost schon ganz gut zusammengefasst wurden.
Bei uns ist es allerdings so, dass wir keine Kampagne haben, bei der sich ein roter Faden durchzieht, sondern es im Grunde nur die Geschichte und Abenteuer immer der (mehr oder weniger) gleichen Heldengruppe ist. Es gibt also kein übergeordnetes Kampagnenthema, sondern nur aneinandergereihte kurze oder lange Geschichten. Daher gibt es bei uns auch keinen "Haupt-SL", dem die Suppe von einem anderen SL möglicherweise versalzen werden könnte.
Die SL sprechen sich natürlich schon ein wenig untereinander ab; dies betrifft vor allem solche Dinge, dass NSCs weiterverwendet (oder aus dem Spiel genommen) werden, Plothocks aufgegriffen oder schlicht die Frage, ob es für den nächsten SL relevant ist, wo die Helden am Ende eines Abenteuers sind.
Der eigene SC des jeweiligen Spielleiters pausiert meist, wenn es sich anbietet, oder spielt nur eine unterstützende Rolle. Unbedingt vermeiden sollte man es, meiner Erfahrung nach, ihn wie einen regulären SC weiterzuspielen, weil man sonst zum einen zu sehr damit beschäftigt ist, SL- und Charakterwissen auseinanderzuhalten, und sich mit der Verwaltung all der Figuren noch leichter verzettelt (und Selbstdialoge zwischen eigenem SC und NSCs sind doof, in jeder Hinsicht).