Und genau das glaube ich zum Beispiel nicht. Ich glaube, dass das etwas ist, was nur in Gruppen vorkommt, die schon Rollenspiel gespielt haben und dazu erzogen worden sind.
Dem würde ich nun widersprechen. In zwei Gruppen hatte ich zwar erfahrene RPler die D&D/DSA/you-name-it gekannt haben. Aber selbst in denen waren Neulinge. Und ich hatte zwei Gruppen ganz mit Neulingen.
Die erfahrenen RPler haben mehr die Freiheit der Erzählung genutzt, beim Beschreiben ihrer Aktionen hnd Handlungen. Die Neulinge waren oft eher im „Was kann ich nun machen?“-Modus (angelernt durch Brett- & digitale Spiele).
Mit der Zeit haben sowohl als auch punktuell die Möglichkeiten von Fate genutzt, aber „Mit-Autor“? So weit würde ich bei keinem gehen. Und ob man es braucht, solang es den Spielern dennoch Spaß macht? Weiß nicht.
Trotzdem find ich das narrative Herangehen von Fate dennoch gut und möchte es nicht missen, auch wenn ich vielleicht bisher nie mit den Gruppen die tiefen Schätze geborgen habe.
Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Gerade so ein Beispiel verführt doch nur wieder zum "Nachspielen", und auch mit dem Begriff des "Abenteuers" tue ich mich bei Fate eher schwer. Trotzdem finde ich die Grundidee deines Ansatzes gut, man sollte vielleicht einen ganz allgemeinen Rahmen vorgeben, aber als "Lückentext" gestalten. Dann hat man genügend Leitplanken für die eigene Kreativität und gestaltet trotzdem etwas eigenes. Auf dieselbe Art und Weise könnte man auch die Charaktererschaffung gestalten. Und, was ich ganz wichtig finde (da ja hier so viel über Weltenerschaffung gesprochen wird, als ob das nicht Teil des Spiels ist) - klarmachen, was alles Teil des Spiels ist. Dass das Spiel anfängt, sobald alle am Tisch sitzen und die Ideen anfangen zu sprudeln.
In einer Session 0 eine Welt ausgestalten braucht halt auch Investment sowie Kreativität (!). Ganz konkret hatte ich gestern echt Mühe gehabt mit einer Spielergruppe ihre PCs sowie eine „Gruppendefinition“ hinzukriegen. Hat sich gezogen. Dabei haben diese schon eine erste Storyline mit mir gespielt und wir wollen eine neue Storyline in einem neuen Setting beginnen.
Nicht alle, die spielen wollen, wollen auch noch die Welt-Definition mit ausführen. Und mir schien sogar manche die spielen wollen sind mit sowas fast schon überfordert. Ein blankes Blatt Papier auf dem alles geht ist manchmal abschreckend.
Damit will ich nicht sagen, dass es dadurch schlecht ist, oder man es nicht tun sollte.
Ich will nur meine praktischen Erfahrungen dazu mitteilen, dass es eben nicht immer einfach ist.
Und wenn man weiterhin im Rahmen der „Einsteigerbox“ denkt wäre das auf jeden Fall ein Grund für mich dem Ding neben dem Setting auch noch eine erste Story mitzugeben. Zumindest so die groben Züge (Antagonist, dessen Ziel/Plot, Schauplätze, wichtige NPC, „Gruppe“).
Außerdem würde ich mir ganz klar wünschen, dass so eine Box sehr viele Starthilfe für die Spielleitung enthält. IMHO ist das an klarer Schwachpunkt bei Fate.
D‘accord.