Mir würde ein Aspekt reichen und dann sagen, dass wenn kein Silber im Spiel ist es kein Conflict ist sondern eine Challenge.
Also da die SCs den NSC eh nicht verletzen können ist es kein Konflikt. Sie versuchen nur zu überleben.
Exakt so handhabe ich das auch.
Was häufig überlesen wird sind die Randbedingungen, wann ein Konflikt überhaupt stattfindet: "As long as the characters involved
have both the intent and the ability to harm one another, then you’re in a conflict scene." (siehe
hier) Nicht jede physische Konfrontation ist auch ein
regeltechnischer Konflikt.
Der Werwolf ist also laut Aspekt
Nur durch Silber verwundbar, die Charaktere haben keine Silberwaffe zur Hand? Dann können sie ihn also auch nicht verletzen oder gar töten, alles andere würde einfach "in game" keinen Sinn ergeben, weil es den zuvor definierten "narrativen Rahmenbedingungen" widerspricht. Ein klassischer physischer Konflikt bietet sich hier einfach nicht an.
Das heißt aber nicht, dass der Werwolf gegen jegliche Spieleraktionen völlig immun ist – er kann bloß nicht verwundet werden. Um ihm etwas entgegen zu setzen, müssen die Spieler daher den Rahmen und das Ziel der Konfrontation verändern. "Unverwundbarkeit" ist kein wirklicher "regeltechnischer" Vorteil, sie ändert bloß den Kontext, in dem agiert werden kann.
Sie können den Werwolf also nicht verwunden – aber sie könnten ihn immer noch zu fesseln versuchen oder eine Klippe hinabstoßen. Er mag dadurch zwar nicht verwundet werden (es sei denn die Felsen am Fuß der Klippe bestehen aus Silbererz
), aber wenn es nur darum geht, ihn temporär abzuwehren, wäre das eine angemessene Option.
Ein Contest ist in diesem Fall wohl das beste regeltechnische Werkzeug, um solche Konfrontationen abzuwickeln. Wichtig ist in diesem Fall, dass klar ist, was auf dem Spiel steht: Was passiert, wenn die Spieler es nicht rechtzeitig schaffen, den Werwolf zu fesseln/die Klippen hinabzustoßen/whatever?
Auf Werwolf-Seite machen physische Konsequenzen nicht wirklich Sinn, da die Spielercharaktere ohne Silberwaffen ja keine Möglichkeit haben, ihn tatsächlich zu verwunden (falls er temporär verletzt werden kann, diese Wunden aber schnell heilen können, lässt sich das am besten via Create an Advantage darstellen). Auf Spielerseite bieten sich Konsequenzen hingegen, auch wenn es sich um keinen "regeltechnischen" Konflikt handelt, als eine Option für
Success with a Cost an, um die dringend benötigten Victories rechtzeitig zu erreichen oder einen taktisch wichtigen Vorteil zu erschaffen.
Einen Stunt würde ich für solch eine Unverwundbarkeit jedenfalls keine verlangen – sie gibt schließlich weder Boni, noch erlaubt sie das Verwenden eines Skills anstelle eines anderen, noch bricht sie irgendwelche Regeln. Dass Aspekte bestimmen, wann überhaupt Würfel gerollt werden sollen, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel (siehe auch u. Ä.
hier).