So meine lieben Teilnehmer und Leser!
Nach einer längeren Phase der Ruhe schlägt das Team wieder zu und wartet auf Eure Hilfe, denn das Publikum wird ja als zusätzlicher Juror gesetzt.
Um Euch noch mal zu Gemüte zu führen, wie ihr bitte bewerten sollt:
Bewertungskriterien
Bei der Bewertung der Spiele berücksichtigt die Jury nachfolgende Gesichtspunkte:
6a. Spielkonzept
Das Spielkonzept ist das Zusammenwirken von Regeln, Fiktion und Spieler-Input. Worum geht es bei dem Spiel? Wie ist das Setting? Wer sind die Charaktere, und was machen sie? Was machen die Spieler? Welche Rolle spielen die Regeln dabei?
Ein Rollenspiel ist mehr als die Summe seiner Teile. Die Juroren bewerten, ob sie das Gesamtkonzept stimmig und interessant finden. Dabei lässt sich nicht verhindern, dass auch persönlicher Geschmack in die Bewertung mit einfließt. Die Jury wird sich jedoch um ein objektives Urteil bemühen.
Wie wichtig ist Innovation im Rahmen des Spielkonzepts? Innovation um der Innovation willen beeindruckt niemanden. Andererseits beeindruckt es auch niemanden, wenn ihr den x-ten WoD- oder d20-Klon schreibt. Das Spiel muss das Interesse des Lesers wecken. Ihr müsst nicht das Rad neu erfinden, wenn ihr einfach neue Wege findet, es zu benutzen.
6b. Ausgereiftheit
Wie ausgereift ein Spiel bereits ist, lässt sich natürlich am besten im Testspiel ermitteln. Die Juroren werden jedoch nicht die Möglichkeit haben, wirklich jedes Spiel zu testen, so dass sie sich insbesondere in den ersten beiden Bewertungsabschnitten auf ihre Erfahrung verlassen müssen, um die Ausgereiftheit eines Spiels abzuschätzen.
Zum einen wird dabei bewertet, wie spielbar die Regeln erscheinen. Ist zu erwarten, dass sie im Spiel ohne größere Störungen funktionieren? Oder sind da Lücken, Unklarheiten und Widersprüche versteckt?
Zum anderen wird bewertet, ob dem Leser alle für das Spiel erforderlichen Informationen mitgegeben werden. Achtung, genau lesen: Es geht nicht darum, wie detailliert die Informationen sind, sondern darum, ob die erforderlichen Informationen vorhanden sind. Wer ein toll ausgearbeitetes Setting, jedoch keine vernünftigen Spieltipps hat, wird hier nicht punkten. Wer ein relativ offenes Setting hat, aber dem Leser genau erklärt, wie die Spielenden selbst das Setting weiterentwickeln können, schon.
6c. Präsentation
Nein, dies ist nicht die Layout-Kategorie. Wenn ihr ein schönes Layout und stimmungsvolle Illustrationen habt, ist das schön und erfreut das Auge, doch es fließt nicht in die Bewertung ein. Das hier ist in erster Linie ein Wettbewerb für Autoren, nicht für Layouter und Illustratoren. Natürlich kann eine Illustration manchmal mehr sagen als tausend Worte, und soweit sie das tut, wird sie inhaltlich bei der Bewertung berücksichtigt.
Mit "Präsentation" sind der Aufbau, die Verständlichkeit und der sprachliche Stil des Werkes gemeint. Ist der Text logisch strukturiert und zugänglich? Gibt es gute, illustrative Beispiele? Verstehe ich sofort, was der Autor mir sagen will? Vermittelt der Text die Atmosphäre des Spiels? Ist er flüssig, unterhaltsam und mitreißend geschrieben?
6d. Umsetzung der Vorgaben
Je zentraler eine Vorgabe in das Spiel einbezogen wird, desto besser. Wenn man den Teil des Spiels, der die Vorgabe umsetzt, entfernen könnte, ohne dass sich das Spiel wesentlich verändert, ist die Vorgabe schlecht umgesetzt. Wenn das gesamte Spiel kaputt gehen würde, wenn man die Vorgabe entfernt, ist sie gut umgesetzt.
Wenn es mehrere Vorgaben gibt, entscheidet der Gesamteindruck. Tendenziell ist es besser, eine Vorgabe richtig gut und eine andere eher schlecht umzusetzen, als beide Vorgaben mittelmäßig umzusetzen.
Also stimmt Weise ab und gebt den guten Leuten noch ein wenig Feedback!
Eure Jury!