Autor Thema: SC-Motivation - wie macht man's richtig?  (Gelesen 6992 mal)

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Offline AceOfDice

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SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« am: 2.12.2010 | 08:32 »
In unseren Runden ist es bisher nur selten geglückt, daher würde ich das Thema gerne mal mit euch erörtern:
Wie stellt ihr es als SL an, dass die Charaktere eurer Spieler so richtig motiviert sind, die von euch vorbereiteten Abenteuer zu spielen?
(Ich spreche wohlgemerkt von Motivation der Charaktere, nicht der Spieler.)

Ich sehe da nämlich mehrere Punkte:
- Abenteuer können nur selten die Motive aller SCs bedienen, es sei denn, es gibt eine Gruppenmotivation (wovon ich jetzt mal nicht ausgehe).
- "Baumelnde Karotte"-Effekt: Hat der SC ein Ziel, das ihn treibt, so darf er das eigentlich ja nie erreichen, sonst fehlt es ihm an der Dauermotivation. Mit dem Effekt, dass ich ihm zwar irgendwelche "Zwischenziele" erreichen lassen kann, aber irgendwie weiß ja jeder Spieler, dass sein Ziel eigentlich nicht erreichbar ist. Manche Spieler wollen das auch gar nicht.
- Wir spielen meistens Kampagnen, und die haben halt eine recht dichte Story, und dass die mit einem SC-Motiv kongruent ist, passiert so gut wie nie. Ich schaue zwar drauf, dass alle SCs einen Grund haben, das Kampagnenziel zu erreichen, aber "Treffer ins Schwarze" sind mir in dieser Hinsicht noch nie passiert.

Mit dem Effekt, dass sich die Motivation der SCs letztlich fast immer aus der Motivation der Spieler ableitet. Und wenn die mal auf dem Nullpunkt ist (weil die Spieler müde oder schlecht drauf sind oder was auch immer), stagniert das Geschehen.

Wie ist das bei euch?
Gibt es so etwas wie SC-Motivation überhaupt, oder ist das nur ein idealisierter Gedanke?
Wenn ja, wie schafft ihr das?
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Offline Selganor [n/a]

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #1 am: 2.12.2010 | 08:45 »
- "Baumelnde Karotte"-Effekt: Hat der SC ein Ziel, das ihn treibt, so darf er das eigentlich ja nie erreichen, sonst fehlt es ihm an der Dauermotivation. Mit dem Effekt, dass ich ihm zwar irgendwelche "Zwischenziele" erreichen lassen kann, aber irgendwie weiß ja jeder Spieler, dass sein Ziel eigentlich nicht erreichbar ist. Manche Spieler wollen das auch gar nicht.
Hast du nur Spieler deren Charaktere sich nach dem Erreichen irgendwelcher Ziele zur Ruhe setzen?
Bloss weil man ein Ziel erreicht hat muss das nicht heissen, dass man danach nicht ein anderes Ziel haben kann (evtl. eins das sich erst durch Erreichen des ersten Ziels ergibt)
Zitat
- Wir spielen meistens Kampagnen, und die haben halt eine recht dichte Story, und dass die mit einem SC-Motiv kongruent ist, passiert so gut wie nie. Ich schaue zwar drauf, dass alle SCs einen Grund haben, das Kampagnenziel zu erreichen, aber "Treffer ins Schwarze" sind mir in dieser Hinsicht noch nie passiert.
Selbstgeschriebene Kampagnen oder vorgefertigte Sachen?
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Offline Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #2 am: 2.12.2010 | 08:47 »
Hallo Scribe,

ich verlange von meinen Spielern, das sie sich Motivationen selbst ausdenken und nehme diese dann das Abenteuer/Kampagne drum herumzubauen. Generell könntest du dir überlegen, welche Flags die Charaktere deiner Spieler und die Spieler selbst haben. Warum wollen sie diese Charaktere spielen? Hat der Charakter Ziele? Ist ihm etwas besonders wichtig? Hat er bestimmte Ideale?

Gruß Dimmel

EDIT:

PS: Die Flags müssen auch nicht statisch sein, sondern können sch verändern oder neue hinzukommen. Es gibt meistens mehr als nur ein Ziel.
« Letzte Änderung: 2.12.2010 | 08:49 von Dimmel »

Offline AceOfDice

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #3 am: 2.12.2010 | 09:09 »
Ich versuche immer, den Spielern beim Erschaffen ein Grundmotiv aus der Nase zu ziehen, das erklärt, warum ihre SCs auf Abenteuer gehen. Wenn das (simples Beispiel) darin besteht, dass der Character auszieht, um seinen Bruder zu finden, um ihm zu sagen, dass die Eltern gestorben sind oder was auch immer, dann wäre sein Motiv erfüllt, wenn er den Bruder wiederträfe. Natürlich kann ich jetzt ein oder zwei "Hindernisse" einbauen, der Bruder ist vielleicht in Gefangenschaft o.ä., aber das kann man nur 1-2 Mal machen, danach kriegt das Ganze den Geschmack einer Schnitzeljagd, und die ist dann wiederum für die anderen 3 Spieler nicht so prickelnd.

Ich designe meine Abenteuer selber und versuche dabei, die Motivationen abzuchecken, aber ich nehme meistens den größten gemeinsamen Nenner (oder wie das Ding heißt), was dazu führt, dass sich grs. alle (in der Regel 4 Spieler) motiviert fühlen, die Kampagne zu spielen, aber kein SC so darauf "brennt", als wäre die Kampagne der logische Weg zur Erfüllung seiner Grundmotivation. Das habe ich einmal gemacht und hat einen Spieler auch sehr gefesselt, aber für die anderen 3 war's stellenweise so, als wären sie Zuschauer bei einem Privatissimum gewesen.

@Dimmel: Was sind Flags?
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Offline Tudor the Traveller

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #4 am: 2.12.2010 | 09:19 »
Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg halt zum Propheten kommen  ;)

Heißt: Ich versuche meine SC immer als Gruppe an den Haken zu bekommen, meist übr gemeinsame Schicksalsschläge, die die SC verbinden. Das treibt dann auch oft die Gruppe voran. Eine "Baumelnde" Karotte habe ich eigentlich nie, eher Kapitel mit eigenen Zielen, auf denen das nächste Kapitel dann aufbaut (so wie Selganor schon andeutet). Ein einfaches Beispiel ist das "sich vom Handlanger über mehrere Boss-Ebenen zum Oberboss Hocharbeiten". Oder ein nicht linearer Aufbau, wo man das Endziel zwar von Beginn an kennt, um es erreichen zu können, aber erst A, B und C... machen muss.
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Offline Blutschrei

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #5 am: 2.12.2010 | 09:20 »
Ziele sind selten endgültig. Ist ja auch im echten Leben so, sobald man ein Ziel erreicht hat, wird es fast schon zur Selbstverständlichkeit und man will noch höher greifen, selten sind die erreichten Ziele selbstzweck, der selbstzweck könnte höchstens sein, Ziele an sich zu erreichen?


Zitat
Ich versuche immer, den Spielern beim Erschaffen ein Grundmotiv aus der Nase zu ziehen, das erklärt, warum ihre SCs auf Abenteuer gehen. Wenn das (simples Beispiel) darin besteht, dass der Character auszieht, um seinen Bruder zu finden, um ihm zu sagen, dass die Eltern gestorben sind oder was auch immer, dann wäre sein Motiv erfüllt, wenn er den Bruder wiederträfe. Natürlich kann ich jetzt ein oder zwei "Hindernisse" einbauen, der Bruder ist vielleicht in Gefangenschaft o.ä., aber das kann man nur 1-2 Mal machen, danach kriegt das Ganze den Geschmack einer Schnitzeljagd, und die ist dann wiederum für die anderen 3 Spieler nicht so prickelnd.

Wie wäre es, etwas hintendran statt vornedran zu bauen? Das ganze immer weiter zu strecken wirkt unnatürlich, wie wäre es, wenn der Bruder unwissentlich mit den Mördern der Eltern kooperiert? Oder er Rache verlangt und die Gruppe darum bittet, ihm bei seinem Rachefeldzug zu helfen? Oder er ein Nekromantisches Ritual vollzieht, um die Eltern mit unheiligem Leben zu füllen?
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Offline Selganor [n/a]

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #6 am: 2.12.2010 | 09:28 »
Ich versuche immer, den Spielern beim Erschaffen ein Grundmotiv aus der Nase zu ziehen, das erklärt, warum ihre SCs auf Abenteuer gehen. Wenn das (simples Beispiel) darin besteht, dass der Character auszieht, um seinen Bruder zu finden, um ihm zu sagen, dass die Eltern gestorben sind oder was auch immer, dann wäre sein Motiv erfüllt, wenn er den Bruder wiederträfe.
Und sobald der Charakter seinem Bruder die Nachricht uebermittelt hat geht er nach Hause um den Hof der Eltern zu versorgen?
BTW: Wenn der Charakter nur auf Abenteuer waere um den Bruder zu finden, warum treibt er sich dann in irgendwelchen Dungeons oder anderen Ecken rum in denen der Bruder wahrscheinlich nicht ist?
Zitat
Ich designe meine Abenteuer selber und versuche dabei, die Motivationen abzuchecken, aber ich nehme meistens den größten gemeinsamen Nenner (oder wie das Ding heißt), was dazu führt, dass sich grs. alle (in der Regel 4 Spieler) motiviert fühlen, die Kampagne zu spielen, aber kein SC so darauf "brennt", als wäre die Kampagne der logische Weg zur Erfüllung seiner Grundmotivation. Das habe ich einmal gemacht und hat einen Spieler auch sehr gefesselt, aber für die anderen 3 war's stellenweise so, als wären sie Zuschauer bei einem Privatissimum gewesen.
Lass mich raten... die Spieler machen die Charaktere unabhaengig voneinander jeder fuer sich ohne sich allzusehr (hoechstens mal zur "Nischenklaerung" damit nicht alles Magier sind usw.) untereinander abzusprechen?

Hast du schonmal versucht bei der Charaktererschaffung die Charaktere (natuerlich nur wenn die Spieler das wollen) miteinander zu "verknuepfen"?
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Offline Merlin Emrys

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #7 am: 2.12.2010 | 09:46 »
Wie stellt ihr es als SL an, dass die Charaktere eurer Spieler so richtig motiviert sind, die von euch vorbereiteten Abenteuer zu spielen?
Auch ich gehöre zu denen, die das den Spielern überlassen. Als Spieler versuche ich entsprechend, dem Char eine Motivation zu geben, die mit Herumabenteuern (auch mit komischen andern Typen zusammen) möglichst kompatibel ist - der Charakter ist als junges Kind entführt worden und hat keinen blassen Schimmer, wo in der Welt er ist und woher er mal kam, also kann der Weg nach Zuhause in jeder Richtung sein und Hinweise können an den irresten Orten zu finden sein; der Charakter will seiner/seinem Angebeteten irgendwas so richtig Ungewöhnliches zum Geschenk machen; oder auch: der Charakter will einfach "nicht vor Langeweile versauern" und hat in diesem Punkt eben gehobene Ansprüche. In meiner Lieblingsrunde (die ich leite) sind die Charaktermotivationen: Char 1 will möglichst viele verschiedene Sprachen erforschen, Char 2 (familien- und heimatlos) will Char 1 begleiten. Da reicht es, ein Gerücht über eine "seltsame alte Sprache" zu installieren, und die beiden gehen fast überallhin :-) .

ErikErikson

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #8 am: 2.12.2010 | 09:46 »

Hast du schonmal versucht bei der Charaktererschaffung die Charaktere (natuerlich nur wenn die Spieler das wollen) miteinander zu "verknuepfen"?


Macht echt nicht jeder, wie du ja schon schreibst. Meine eine Gruppe musste ich dazu prügeln: "Wir fangen nicht an, bis ihr das gemacht habt", und es hat zwei Monate gedauert. Die andere hat sich rundweg geweigert. Mit der Motivation war es genauso schlimm, deshalb hab ich irgendwann den Nerv verloren und sie ohne anfangen lassen.
« Letzte Änderung: 2.12.2010 | 09:48 von ErikErikson »

Offline Selganor [n/a]

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #9 am: 2.12.2010 | 09:51 »
Macht echt nicht jeder, wie du ja schon schreibst. Meine eine Gruppe musste ich dazu prügeln: "Wir fangen nicht an, bis ihr das gemacht habt", und es hat zwei Monate gedauert. Die andere hat sich rundweg geweigert.
Wenn die Gruppe nicht will (und es ihnen langt "mit den anderen Charakteren auf Abenteuer zu sein") dann sollte man sie dazu auch nicht zwingen.

Bei der Gelegenheit faellt mir im Anfangsposting noch auf:
Mit dem Effekt, dass sich die Motivation der SCs letztlich fast immer aus der Motivation der Spieler ableitet. Und wenn die mal auf dem Nullpunkt ist (weil die Spieler müde oder schlecht drauf sind oder was auch immer), stagniert das Geschehen.
Wenn der Spieler muede/schlecht drauf/sonstwie "nicht da" ist dann kann auch ein motivierter Charakter ihn nicht dazu bringen was zu machen (ausser Charaktere koennen bei euch vom Blatt springen und den Spieler wachruetteln ;D )
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Offline AceOfDice

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #10 am: 2.12.2010 | 10:11 »
Wenn der Spieler muede/schlecht drauf/sonstwie "nicht da" ist dann kann auch ein motivierter Charakter ihn nicht dazu bringen was zu machen (ausser Charaktere koennen bei euch vom Blatt springen und den Spieler wachruetteln ;D )

Was, machen sie das bei euch etwa nicht??    ;)
im Ernst: Meine Erfahrung ist, dass die Spieler prinzipiell motiviert sind, ein Abenteuer zu spielen. Wenn man aber will, dass es richtig einschlägt, dann - hätte ich zumindest gedacht - sollte man es so drehen, dass auch die Charaktere sich motiviert fühlen und nicht nur von einer Meta-Motivation des Spielers getrieben werden. Darum die ganze Fragestellung.

@gemeinsamer Background: Dort, wo wir so etwas versucht haben, war es immer ein wenig gekünstelt. Die Spieler sind alle sehr individuell, wollen unterschiedliche Völker, Rassen etc. verkörpern, eine "Schicksalsgemeinschaft" auf dem Reißbrett zu konstruieren, funktioniert mE nicht wirklich gut. Und bei einigen Spielern bin ich ja schon froh, wenn sie überhaupt vor Beginn der Kampagne ihren Background ins Wiki stellen...

Anmerkung am Rande: Lustigerweise haben Kampagnen, in denen wir mit Charakteren einfach drauf los gespielt haben, besser funktioniert als die, wo wir uns stundenlang vorher zusammen gefunden haben, um Zusammensetzung und Motivation und allfällige Verbindungen unter den SCs zu planen.
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Offline ArneBab

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #11 am: 2.12.2010 | 10:16 »
Wie ist das bei euch?
Gibt es so etwas wie SC-Motivation überhaupt, oder ist das nur ein idealisierter Gedanke?
Wenn ja, wie schafft ihr das?

Ich überlege mir für jedes Abenteuer, wie ich dafür sorgen kann, dass die Charaktere interessiert sind. Wenn sie bereits eine Gruppe sind reicht es, dass ein Char wirklich darauf brennt, es zu lösen (am Besten immer wieder jemand anderes). Der zieht dann die anderen mit.

Wenn ich Spieler bin, biete ich der SL gerne Möglichkeiten, mich einzubinden und versuche mitzuhelfen, die Motivationen mit dem größeren Plot zu verbinden. Eine Motivation abzuschließen kann dabei schon mal ein paar Jahre dauern. Ein Beispiel: Die Motivation war, die Geliebte meiner Raumpilotin wieder zum Leben zu erwecken. Hier ist es dann gelungen (und ein Handlungsfaden war halbwegs abgeschlossen – aber es gibt noch einige mehr):

  • Freunde 1 von 2
  • Freunde 2 von 2

    Allgemein: Sobald die SCs Bindungen haben, können die Bindungen sie in neue Abenteuer führen, bzw. für neue Abenteuer Motivieren. Der Vorteil daran ist, dass dann das Abenteuer auf Personen aufbaut und nicht (nur) auf einem alleine laufenden Plot darüber. Rette nicht die Welt. Rette das kleine Kind. Oder den Onkel, der sich nach 20 Jahren Abwesenheit meldet. Oder den Händler, von dem ihr seit Monaten immer eure Waren kauft. Oder den Bruder der geretteten Jungfrau :)

    Im Idealfall bildet sich so ein immer dichter werdendes Netz aus NSCs, die den Spielern und Charakteren wichtig sind. Und die NSCs können sie ins Abenteuer ziehen. Es können übrigens auch gut einfach nette Zufallsbekanntschaften sein, die den Chars ein paar Mal geholfen haben und jetzt selbst Hilfe brauchen.
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Offline ArneBab

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #12 am: 2.12.2010 | 10:18 »
Anmerkung am Rande: Lustigerweise haben Kampagnen, in denen wir mit Charakteren einfach drauf los gespielt haben, besser funktioniert als die, wo wir uns stundenlang vorher zusammen gefunden haben, um Zusammensetzung und Motivation und allfällige Verbindungen unter den SCs zu planen.

Ich habe das inzwischen auf drei Fragen runtergebrochen:

  • Warum bist du dabei?
  • Warum brauchst du die Gruppe?
  • Warum kannst du nicht zurück?


Das erste gibt eine Grundmotivation. Das zweite verbindet den Char mit den Motivationen der anderen. Das dritte sorgt dafür, dass er auch bei gruppeninternem Stress (zwischen Chars, nicht zwischen Spielern) dabeibleibt.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #13 am: 2.12.2010 | 10:30 »
Anmerkung am Rande: Lustigerweise haben Kampagnen, in denen wir mit Charakteren einfach drauf los gespielt haben, besser funktioniert als die, wo wir uns stundenlang vorher zusammen gefunden haben, um Zusammensetzung und Motivation und allfällige Verbindungen unter den SCs zu planen.
Das sagt dir doch schon was ueber die Gruppe aus. Wahrscheinlich wollen die sich vorher gar nicht gross Gedanken machen sondern die Sachen sich erst im Spiel entwickeln lassen.
Ich habe z.B. fuer meine Charaktere auch selten zu Beginn des Spiels einen konkreten "Plan" wie der Charakter drauf ist sondern entwickle das erst im Laufe der ersten paar Abenteuer.
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Offline Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #14 am: 2.12.2010 | 10:32 »
@Scribe
Ich finde deine Vorgehensweise erstmal gut, eine Abenteuermotivation ist doch schon was. Lass die Spieler aber während dem bestehen dieser Aufgabe andere Motivationen finden und du hast genug Materila um weiter zu machen.

@Flags
Flags oder Flaggen sind keine große Sache, das sind eigentlich nur DInge, die der Spieler mit diesem Charakter erleben will. Der Spieler sagt eigentlich immer, was er haben will, nur nicht immer direkt. Macht sich z.B. ein Spieler einen Kämpfer, kannst du normalerweise davon ausgehen, das er auch kämpfen will. Wenn er sich den Nachteil Spielsucht gibt, dann wäre ein Szene mit Glückspiel gut. Ein verschwundener Bruder erklärt sich auch von selbst. Auch der Spieler kann bestimmte Dinge gerne mit dem Charakter erleben, vielleicht will jemand mit seinem stinknormalen Bauern zum Schwertmeister aufsteigen, oder geadelt werden, eine Familie gründen, was auch immer. Es gilt diese Dinge abzufragen.

Hier findest du die nützlichen Tipps von Joerg.D, da gibt es einen ganzen Fragenkatalog um Flaggen zu bestimmen. Ich glaube er erklärt auch Falggen. Und das viel besser als ich es kann.

Und weil ich gute Erfahrungen mit gemacht habe: Spielleiten von Dominic Wäsch, da wird auch auf das Thema eingegangen.

Gruß Dimmel

Offline Laivindil

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #15 am: 2.12.2010 | 10:55 »
Ich werfe sie gerne in die Action. Beispiel für meine Gaslichtrunde:
"Es wird Abend. Ihr sitzt vor dem Zelt, genießt den Sonnenuntergang und schaut auf die Berggipfel  in Nepal und besprecht das weitere Vorgehen. - Warum seid ihr überhaupt bei der Expedition dabei?"
(Night blooms in Blood)

Ich spiele huptsächlich Kaufabenteuer und wähle sie schon danach aus, dass sie zur Gruppe und zu den Chars passen. Aber letztendlich kennt der Spieler seine Figur besser als ich, da soll er mir schon erklären, warum sein Char dabei ist.

Offline AceOfDice

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #16 am: 2.12.2010 | 11:49 »
Das ganze wird, so nebenbei bemerkt, nicht unbedingt dadurch leichter, dass nicht alle Spieler immer dabei sind. Ich habe mir schon lange abgewöhnt, nur dann zu spielen, wenn alle am Tisch sitzen, daher spielen wir fix alle 2 Wochen, aber da kann natürlich auch jemand mal ausfallen.
Wenn das aber nun gerade der ist, an dem ich die Kampagne aufhänge, stehen wir irgendwie blöd da. Das ist auch der Grund, warum ich Kampagnen ungern auf 1 Character aufhänge...
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Offline Tudor the Traveller

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #17 am: 2.12.2010 | 12:12 »
Wenn das aber nun gerade der ist, an dem ich die Kampagne aufhänge, stehen wir irgendwie blöd da. Das ist auch der Grund, warum ich Kampagnen ungern auf 1 Character aufhänge...

Ich versuche so etwas auch zu vermeiden. Daher bin ich auch der Meinung, dass die individuellen Motivationen der SC nur bedingt nützlich sind.
« Letzte Änderung: 2.12.2010 | 12:14 von Tudor the Traveller »
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Nin

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #18 am: 2.12.2010 | 12:19 »
Das ganze wird, so nebenbei bemerkt, nicht unbedingt dadurch leichter, dass nicht alle Spieler immer dabei sind.

Es ist zwar immer schöner, wenn die Gruppe komplett ist, aber wenn du dich z.B. an den "Flags" orientierst, ist eine unvollständige Runde kein Handycap.

Offline Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #19 am: 2.12.2010 | 13:12 »
Das ganze wird, so nebenbei bemerkt, nicht unbedingt dadurch leichter, dass nicht alle Spieler immer dabei sind. Ich habe mir schon lange abgewöhnt, nur dann zu spielen, wenn alle am Tisch sitzen, daher spielen wir fix alle 2 Wochen, aber da kann natürlich auch jemand mal ausfallen.
Wenn das aber nun gerade der ist, an dem ich die Kampagne aufhänge, stehen wir irgendwie blöd da. Das ist auch der Grund, warum ich Kampagnen ungern auf 1 Character aufhänge...

Ich sag mal gleich, mit Flags zu arbeiten ist eher etwas für offene Kampagnen, in denen du keinen Plot vorschreibst. Hier hast du dann aber meist kein Problem, wenn nicht alle Spieler da sind, du kannst dich ja um die Flags der anwesenden Spieler kümmern (so wie Nin das schreibt).

Wenn dir Abenteuer/Kampagne mit fertigem Plot lieber sind, dann würde ich einfach von den Spielern verlangen, das sie sich selbst für dieses Abenteuer/Kampagne eine Motivation suchen. Das kannst du für jedes einzelne Abenteuer machen. Stell doch einfach dein Abenteuer im Vorfeld vor und frag dann, warum die Spieler eben genau diese Helden darin spielen wollen. dabei ist deine Vorstellung wichtig, damit die gesamte Gruppe weiss worauf sie sich einläßt.

Magst du uns etwas mehr zu deinem System und deiner Gruppe schreiben?

Gruß Dimmel

Offline Tudor the Traveller

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #20 am: 2.12.2010 | 13:17 »
Wenn dir Abenteuer/Kampagne mit fertigem Plot lieber sind, dann würde ich einfach von den Spielern verlangen, das sie sich selbst für dieses Abenteuer/Kampagne eine Motivation suchen. Das kannst du für jedes einzelne Abenteuer machen. Stell doch einfach dein Abenteuer im Vorfeld vor und frag dann, warum die Spieler eben genau diese Helden darin spielen wollen. dabei ist deine Vorstellung wichtig, damit die gesamte Gruppe weiss worauf sie sich einläßt.

Das ist zwar eine gute Vorgehensweise, wird aber in der Praxis meist Schwierigkeiten machen. So ist zumindest meine Erfahrung. Denn viele Spieler kommen nur schwer von alten Gewohnheiten weg. Meine Erfahrung zeigt, dass viele Spieler sich mit dieser aktiven Heransgehensweise recht schwer tun oder sich gar nicht mit anfreunden können.
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Offline Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #21 am: 2.12.2010 | 13:26 »
Das ist zwar eine gute Vorgehensweise, wird aber in der Praxis meist Schwierigkeiten machen. So ist zumindest meine Erfahrung. Denn viele Spieler kommen nur schwer von alten Gewohnheiten weg. Meine Erfahrung zeigt, dass viele Spieler sich mit dieser aktiven Heransgehensweise recht schwer tun oder sich gar nicht mit anfreunden können.

Guter Punkt! Diese Methode wird nicht überall auf possitives Feedback treffen. Meine Erfahrungen mit sowas sind teils/teils. Es kommt auf die Spieler/Gruppe an und wie weit sie darin Sinn sieht. Im Zweifelsfall ausprobieren, und je nach Erfolg übernehmen oder wieder abschaffen.

Gruß Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #22 am: 2.12.2010 | 13:45 »
Wenn alle Spieler getrennt Charaktere mit eigenen, unterschiedlichen Motivationen machen, dann aber das Spiel sich nicht um diese Motivationen, sondern um eine vom SL gestellte Aufgabe drehen soll, ist das Konzept schon im Ansatz fehlerhaft. Das Internet ist voll von Threads darüber, was man als SL machen kann, um zu retten, was zu retten ist, aber das ist schon der grundfalsche Ansatz. Eine vom SL hingeschusterte Motivation wird immer bestenfalls eine faule Ausrede sein, warum es plausibel ist, dass der SC schon wieder einen Auftrag von irgendeinem NSC annimmt, statt endlich weiter nach seiner verschwundenen Mutter zu suchen. Dann lieber Charaktere ohne eigenes Ziel. Dann gibt’s im Zweifel immer noch keinen Grund für die Gruppe, dauerhaft zusammen zu bleiben, aber wenigstens ist es nicht gaaaanz so unglaubwürdig.

Viel besser ist in jedem Fall ein rundes Konzept. Die Charaktere sind eben schon ein Team. Und die Funktion dieses Teams deckt sich mit der Art von Abenteuern, die in dem Spiel zu erwarten sind. Beispiel Star Wars d6 1st Edition: Die Charaktere gehören alle zur Rebellen-Allianz. Außerdem kennt jeder Charakter mindestens einen der anderen von früher. Alle Probleme gelöst.

Kontrast typische D&D-ekse Fantasy-Runde: Ein Halbling-Dieb (CN), ein Menschen-Nekromant (NB), ein Elfen-Waldläufer (CG), ein Menschen-Paladin (RG), ein Menschen-Krieger (CN) und ein Zwergen-Kleriker (RN), die sich noch nie vorher gesehen haben, sitzen in einer Taverne und suchen einen Auftrag. Hier zu glauben, dass irgendein Charakter zu irgendeinem Zeitpunkt eine glaubwürdige Motivation haben wird, und irgendein Spieler zu irgendeinem Zeitpunkt eine vernünftige Grundlage haben wird, über das Handeln seines Charakters konsistent zu entscheiden, ich schlicht Unfug. Diese Art der Kampagnenöffnung gehört gefedert, geteert und aus dem Dorf getrieben. Ich verstehe echt nicht, warum es immer noch Leute gibt, die sie verteidigen. Sie ist scheiße, ohne Einschränkungen. Basta. 8)
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Offline Dimmel

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #23 am: 2.12.2010 | 14:08 »
Viel besser ist in jedem Fall ein rundes Konzept. Die Charaktere sind eben schon ein Team. Und die Funktion dieses Teams deckt sich mit der Art von Abenteuern, die in dem Spiel zu erwarten sind. Beispiel Star Wars d6 1st Edition: Die Charaktere gehören alle zur Rebellen-Allianz. Außerdem kennt jeder Charakter mindestens einen der anderen von früher. Alle Probleme gelöst.

Das find ich gut, Wenn du schon mit einem fertig Plot kommst, dann sorge danach für eine funktionierende und motivierte Gruppe.

Für die Motivation der Spieler ist es aber deutlich besser, wenn sie zuerst die Charaktere machen und sich der Plot erst dannach entwickelt.

Gruß Dimmel

Offline Lord Verminaard

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Re: SC-Motivation - wie macht man's richtig?
« Antwort #24 am: 2.12.2010 | 14:13 »
Für die Motivation der Spieler ist es aber deutlich besser, wenn sie zuerst die Charaktere machen und sich der Plot erst dannach entwickelt.

Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Zumal eben sehr, sehr oft die Verknüpfung der vom Spieler ausgedachten Motivation mit dem Plot eher fadenscheinig war. Da bin ich mit meiner "wir wollen das Universum befreien, das ist Motivation genug"-Gruppe oft deutlich besser gefahren. "Mon Mothma braucht euch, das Schicksal der Allianz hängt von euch ab!" Ist das keine Motivation für einen Spieler?

Flag Framing, Bass Playing und all so Zeugs, das die Motivation der Charaktere nicht ignoriert, sondern aufgreift und daraus Abenteuer strickt, ist dann eine ganz andere Spielweise als "ich (SL) habe ein Abenteuer und möchte die SCs darin verwickeln, wie sorge ich für Motivation?" Wenn man das Spiel um ein bestimmtes Ziel eines SCs herum aufzieht, und dieses Ziel ist erreicht, dann ist die Sache erledigt und die Runde zuende. Das macht ja auch nix, ich spiele inzwischen meistens so. Aber das ist eben kein Kampagnenspiel und nicht das, worauf Scribe hinaus wollte.
« Letzte Änderung: 2.12.2010 | 14:14 von Lord Verminaard »
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