Autor Thema: Die richtigen Worte  (Gelesen 3270 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Goldauge

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 19
  • Username: Goldauge
Die richtigen Worte
« am: 3.12.2010 | 18:24 »
Guten Abend
ich habe letztens mal in Wege des Meisters gestöbert. Die dortigen Anregungen fand ich auch schön, doch habe ich gemerkt, dass mir einfach die richtigen Worte fehlen, ich also nicht alles so schön ausschmücken kann wie ich gern wollte.
Habt ihr da ein paar Ideen wie ich diese leichter finden kann?
Vielen Dank schon mal.
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.  Albert Einstein

Offline Bad Horse

  • Erste Elfe
  • Titan
  • *********
  • Zimt macht die Gedanken weich!
  • Beiträge: 32.544
  • Username: Leonie
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #1 am: 3.12.2010 | 20:15 »
Zunächst mal ist es natürlich schön, eine gute Beschreibung zu hören, aber sie sollte nicht zu lang sein. Ein paar kurze, knackige Begriffe sind besser als eine ellenlange Beschreibung der Details. Die merken sich deine Zuhörer wahrscheinlich sowieso nicht alle.

Zwei Ideen:
- Üb ein bißchen schreiben. Beschreib einfach irgendwelche Sachen - zunächst beliebig lang, um ein bißchen in Übung zu kommen, aber setz dir dann einen Rahmen (zwei Sätze, oder drei wichtige Begriffe). Der Vorteil ist, dass du solche kurzen Beschreibungen später auch als Inspiration nutzen kannst.
- Such Bilder, die du vorzeigen kannst. Auf deviantart.com oder mit der Google- bzw. Yahoo-Bildersuche solltest du einiges finden.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Boni

  • Gast
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #2 am: 3.12.2010 | 20:18 »
Vor allem sind blumige Beschreibungen nicht immer zielführend. Lieber eine gute Beschreibung, die ein stimmungsvolles Bild entstehen lässt, als eine gekünstelt stimmungsvolle Beschreibung, die durch ihre Langatmigkeit die Stimmung am Tisch zerstört.

ErikErikson

  • Gast
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #3 am: 3.12.2010 | 20:24 »
Ich gehöre zu den Leuten, die immer die Landschaftsbeschreibungen in Karl May überlesen. Also ich bin froh, wenn einfach alle relevanten Infos genannt werden und gut. Beim Rest schalt ich eh ab. Mir ist lieber, ich bekomm ein Bild.

Offline Jiba

  • OSR-Papst
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.419
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #4 am: 3.12.2010 | 20:39 »
Versuche aus den Beschreibungen von BadHorses Tip oben Adjektive auszusondern und mach dir dann übersichtliche(!) Synonymlisten oder sowas... die kannst du dir dann an den SL-Schirm pinnen, wenn du einen benutzt oder sie kommen einfach in die Mappe. Überfordere dich aber selbst damit nicht, eine handvoll Synonyme reicht, bei mehr verliert man schnell den Überblick...

Schema in etwa:

stark: kräftig, muskulös, durchtrainiert, muskelbepackt, stämmig...

Auch ein wichtiger Tip, den du immer wieder hören wirst: Sprich alle Sinne an, nicht nur das Visuelle und beginne immer mit dem stärksten Sinneseindruck ("Als ihr in die Dunkelheit der Kanalisation von Havena hinabsteigt, schlägt euch sofort der süßlich-faulige Geruch der Kloake entgegen. Die pelzige Faulheit dringt euch bis auf die Zunge, noch bevor sich eure Augen an die Finsternis hier unten gewöhnen können.")

Zuletzt das Wichtigste: Bei allem, was du beschreibst: Fühl dich wohl dabei und setze dich nicht unter Druck! Ermutige doch deine Spieler dazu selbst Details in deine Beschreibung zu ergänzen (SL.: "Die Taverne ist proppenvoll, sodass ihr euch durch die Tür zwängen müsst, um reinzukommen.", Spieler 1: "Unerträglich heiß ist es auch hier drinnen.", Spieler 2: "Ja, das wird der Grund sein, warum es hier so nach Schweiß stinkt!"...)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Lord Verminaard

  • Gentleman der alten Schule
  • Titan
  • *********
  • Dreiäugiger Milfstiefel
  • Beiträge: 14.357
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lord Verminaard
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #5 am: 3.12.2010 | 20:44 »
Hallo Goldauge und willkommen in Tanelorn!

Was wirklich hilft, um freie Rede zu üben, ist... *Tusch* ...freie Rede üben! Allein, unter der Dusche, auf dem Weg zum Bus - mal dir eine Szene aus, die du beschreiben möchtest, und beschreibe sie. Überleg dir, was schlecht an deiner Beschreibung war, und wie du es besser machen könntest. Dann beschreib sie noch mal. Und noch mal.

Deinen Wortschatz aufbessern, ist ziemlich schwer. Kaum machbar. Aber deinen vorhandenen Wortschatz besser nutzen, und einfach allgemein besser und flüssiger zu sprechen, ist Übungssache! Möglicherweise gehören dazu auch so Sachen wie deutlich und betont sprechen, Gegenüber ansehen, sich beim Sprechen nicht im Gesicht rumfummeln usw. Das macht wahnsinnig viel aus.

Gruß Vermi :)
We are all just prisoners here, of our own device
Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Offline Jiba

  • OSR-Papst
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.419
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #6 am: 3.12.2010 | 20:46 »
Deinen Wortschatz aufbessern, ist ziemlich schwer. Kaum machbar.

Da muss ich dann zu meinem Tip ergänzen, dass ich mit der Synonymfindung eher meinte, dass du dir klar wirst, welche Synonyme für Dinge du kennst, nicht, dass du einen Thesaurus auswendig lernst.  ;)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Lord Verminaard

  • Gentleman der alten Schule
  • Titan
  • *********
  • Dreiäugiger Milfstiefel
  • Beiträge: 14.357
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Lord Verminaard
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #7 am: 3.12.2010 | 20:57 »
Oh, was auch total viel bringen kann: Trainieren, überflüssige Füllworte wegzulassen.

"Ähm, da ist halt eine Gruppe Orks, die lungert da halt am Lagerfeuer rum. Ihr kommt halt so von von Norden, ne, und guckt halt so oben von so ner Klippe runter. Ihr seid noch, hm, naja, ungefähr hundert Meter entfernt." --> "Da ist eine Gruppe Orks, die am Lagerfeuer rumlungert. Ihr kommt von Norden und guckt von ner Klippe runter. Ihr seid noch ungefähr hundert Meter entfernt."

Das ist viel wichtiger, als kunstvolles Ausschmücken. Das kommt erst danach, und ein bisschen Ausdruck vielleicht.

"Als ihr über den Rand der Klippe späht, erblickt ihr unter euch im Süden ein helles Lagerfeuer, das einen scharfen Kontrast zu den undurchdringlichen Schatten der Bäume bildet. Eine Bande zerlumpter Orks lungert um das Feuer herum, offensichtlich erwarten sie keinen Angriff. Sie sind noch ungefähr 100 Meter entfernt."

Edit (zur Erläuterung): Im letzten Beispiel habe ich nicht nur zwei Details (Kontrast, erwarten keinen Angriff) und vier Adjektive (hell, scharf, undurchdringlich, zerlumpt) hinzugefügt, sondern ich habe auch die Reihenfolge der Informationen geändert. Der ursprüngliche Satz fängt mit der entscheidenden Information (Orks) an und fügt dann die übrigen Details hinzu. Die "ausgeschmückte" Variante baut Spannung auf, indem sie mit den Orks erst zum Ende hin herausrückt. Außerdem ist sie dynamischer, wie ein Kameraschwenk: Sie beginnt mit dem Rand der Klippe, zoomt dann zuerst auf das helle Feuer (das auch einem Betrachter zuerst auffallen würde), und kommt erst dann zu dem, was sich um das Feuer herum tut. Dadurch nehmen die Zuhörer eher die Position der sich anschleichenden Charaktere ein, und weniger die Vogelperspektive über der Skizze des SL (oder Battlemat).
« Letzte Änderung: 3.12.2010 | 21:30 von Lord Verminaard »
We are all just prisoners here, of our own device
Danger Zone Blog - Vermi bloggt über Rollenspiel und Blood Bowl

Offline AceOfDice

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 245
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quioloy
    • aceofdice.com
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #8 am: 3.12.2010 | 22:42 »
Vielen Spielleitern fehlen nicht die Worte, sondern die Bilder. Ich mutmaße mal, man muss kein Rhetorik-Profi sein (schaden tut's natürlich nicht), aber man muss ein klares Bild davon haben, was man beschreiben will. Umso detailreicher die eigene Vorstellung, desto automatischer kommen die Worte.

Ansonsten bin ich ganz bei Vermi: Übung macht den Meister.
www.aceofdice.com - mehr Abenteuer, weniger Vorbereitung | Destiny Dungeon | Destiny Beginner | Flucht von Valmorca | Portal | Araclia | Destiny Space

Offline vanadium

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 990
  • Username: vanadium
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #9 am: 3.12.2010 | 22:48 »
Ich gehöre zu den Leuten, die immer die Landschaftsbeschreibungen in Karl May überlesen. Also ich bin froh, wenn einfach alle relevanten Infos genannt werden und gut. Beim Rest schalt ich eh ab. Mir ist lieber, ich bekomm ein Bild.

geht mir auch so: obwohl der roman 'solaris' (s. lem) psychologisch höchst interessant ist, sind die seitenweisen beschreibungen (teils ohne absätze) des 'ozeans' totlangweilig.
deshalb les ich auch so gern die 'perry rhodan silberbände': kurze beschreibungen (schiffsdaten :) ) und viel handlung/dialoge.
"Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen."

"Meister, was darf’s sein?"
"Ein kleines Omelett, bitte!"
"Mit einem oder zwei Eiern?"
"Mit Zwanzig!"

Offline Captain

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 333
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Captain
    • DreRoCo - Dresdner Rollenspiel Convention
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #10 am: 4.12.2010 | 10:50 »
Was tatsächlich hilfreich ist, beim verbessern des eigenen Vokabulars, ist Lesen, Lesen, Lesen. Und damit meine ich nicht Lesen von Boulevard Zeitschriften sondern Bücher. Wenns welche aus dem passenden Genre sind, holst du dir nebenbei gleich noch Anregungen und Ideen fürs Spielen.

Aber vermutlich wird eher sowas sein was Scribe meint. Ein klares Bild in der eigenen Vorstallung aufbauen und dies dann einfach beschreiben. Wenns das ist: versuch mal Visualisierungshilfen für dich zu erschaffen. Such dir im Internet vorher Bilder für deine Schlüsselszenen, die das was du ausdrücken möchtest beinhalten. Oder zeichne dir grobe Karten. Beides mußt du deinen Spielern nicht zeigen, aber es hilft zu beschreiben was dort sein soll.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.706
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #11 am: 4.12.2010 | 11:24 »
Ich kann Vermi nur zustimmen. Aber das ist die Fassung mit Goldrand. Ich rate dir erstmal zu überlegen, was die Spieler wollen. Um in Vermis Beispiel mit den Orks zu bleiben: Wird es zu einem Kampf kommen? Was will ich dann als Spieler wissen? Da sind Orks, und ich hab noch Zeit für Vorbereitung. Ab da fragen die dann, und das klappt besser! Der Spieler des Magiers hat das mit den 100 Metern ohnehin vergessen, bis er dran ist und fragt wieder. Also sollte deine Beschreibung kurz und knackig sein, denn es ist schwer Informationen mündlich zu übertragen. Also ring dir zwei Sätze ab und warte auf die Fragen der Spieler. Das ist mein Tipp.

Ach ja: Sprich langsamer als sonst. Machen Nachrichtensprecher auch. Und es gibt deinem Hirn Zeit, noch mal schnell das Wort zu finden, dass du gerade suchst uns spart so ne Menge "öhm...dingens..."

ash70

  • Gast
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #12 am: 4.12.2010 | 12:37 »
Es hilft zwar nicht beim finden der richtigen Worte ist aber langfristig trotzdem wichtig: Bei solchen Beschreibungen solltest Du auch gut auf Deine Gruppe achten. Wenn die Spieler gebannt an Deinen Lippen hängen kann die Beschreibung ruhig ein bisschen länger und blumiger werden. Wenn sie stattdessen mit glasigen Augen in die ferne gucken solltest Du die Beschreibung abkürzen und später darüber nachdenken woran das lag. Mach Dir aber auch nicht zu viele Gedanken, dass kann an Deiner Beschreibung liegen, dass kann aber auch an der momentanen Stimmung der Gruppe liegen.

Offline Blechpirat

  • Administrator
  • Titan
  • *****
  • Beiträge: 13.706
  • Username: Karsten
    • Richtig Spielleiten!
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #13 am: 4.12.2010 | 17:19 »
Will die Gruppe überhaupt solche Schilderungen? Was für ein System spielt ihr?

Offline Falcon

  • HvD
  • Titan
  • *********
  • Raise Your DICE !
  • Beiträge: 12.009
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tiamat
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #14 am: 4.12.2010 | 17:43 »
sehe das wie Scribe, man muss von dem, was man beschreiben will, eine gute Vorstellung haben. Wenn man selber nicht weiss, was man beschreiben will, dann kann man es auch den Spielern nicht vermitteln.

Mir fällts am leichtesten, wenn ich aus der Ich Perspektive Denke. Wenn ich weiss, daß mir die Tannenzweige den Blick auf das Lagerfeuer verdecken, dann denke ich auch daran, es zu beschreiben.
Das Schwierigste daran ist, sich vom Drumherum des Spielabends nicht ablenken zu lassen.

Das gilt imho auch beim NSC ausspielen. Diesen übertrieben, albernen Stimmenverstellquark finde ich schrecklich. Wenn man sich wirklich auf die "Rolle" konzentriert und nur die Interessen und Motive des NSCs im Kopf hat, dann kommen auch die Richtigen Worte, das finde ich viel wichtiger. So leicht mir das beim Beschreiben fällt, das ist etwas, was ich beim Ausspielen nur sehr schwer hinbekomme, weshalb ich entweder sehr langsam und gedehnt sprechen muss oder viele Pausen machen muss, um zu überlegen, was der NSC wohl sagen würde, weil sonst nur Quark und Bruchstücke kommen. Einen hektischen oder schnell sprechenden Charakter zu sprechen ist für mich fast unmöglich, weil ich nicht "rein" komme und ständig das Abenteuer im Hinterkopf habe. Dann geht 80% von dem Verloren, was ich eigentlich sagen wollte.
Stattdessen beschreibe ich wiederum eher wie der NSC wirkt.

- Benutze ausserdem die Hände, auch und vor Allem bei Beschreibungen, das vergesse ich auch gerne mal.
- Nicht zu blumig und nicht zu lang beschreiben. Lasse die Spieler auch eigene Rückschlüsse ziehen. Hab mal Vermis Szene als Test laut gesprochen:
"Ihr steht auf einer Felsanhöhe über dem Wald und könnt in etwa 100m Entfernung durch die Tannenzweige ein Lagerfeuer erkennen. Im Schein drumherum fläzen ein paar müde Orks"
Reicht doch, die Spieler können vor allem selber auf die Idee kommen, daß die Orks unaufmerksam sind, das die Bäume Deckung geben, daß das evt. noch mehr Orks sind usw.
Nebenbei wissen sie auch, daß es ein Tannenwald ist.
Je nach Stimmung der Spieler kann man das dann noch auswalzen.


Die Aufmerksamkeits erheischenden Infos zuletzt bringen, wie Vermi riet, ist auch ein guter Tip.
« Letzte Änderung: 4.12.2010 | 17:59 von Falcon »
Roll and ROCK! GetSavaged!
             still counting: "... dieses EINE Mal stimme ich Falcon zu..."
hoch ist gut Sowas wie'n Blog

Offline Goldauge

  • Bloody Beginner
  • *
  • Beiträge: 19
  • Username: Goldauge
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #15 am: 10.12.2010 | 20:03 »
danke schonmal für die schönen Tipps.
Wir spielen jetzt seit etwas mehr als vier Jahren (DSA).
Das mit den Synonymen fand ich eine tolle Idee, da mir gerade solche Sachen fehlen.
Verminaards Vorschläge finde ich ich auch toll, ich denke ich werde es einfach mal üben. Auch mit den anderen tollen Tipps.
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.  Albert Einstein

LöwenHerz

  • Gast
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #16 am: 17.12.2010 | 23:01 »
Auch schön sind Dinge anhand eines etwas ungewöhnlichen Wortes zu beschreiben. Wenn Dir mal ein schönes Wort einfällt oder ein Zitat/Aphorimus oder oder oder...
Meist sind kurze und prägnante Beschreibungen besser aufzunehmen und hinterlassen wenigstens ein deutliches Bild. Einige haben ja bereits geschrieben, dass sie durch zu blumige Beschreibungen überfordert werden und dann abschalten. Tue ich übrigens auch.

Im Spielleiterhandbuch von Pathfinder gibt es eine lange Liste von Wörtern, welche der SL kennen sollte. Da kann man sich auch prima inspirieren lassen ;)

Offline Voronesh

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 509
  • Username: Voronesh
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #17 am: 17.12.2010 | 23:40 »
Ich werd bei so vielen guten Vorredner nix wirklis neues sagen.

Was mir hilft, stell die die ganzen Szenen einfach mal alle so richtig vor. Mach dir ein paar Bilder im Kopf, Kopfkino vor dem Gruppenerlebnis. Überleg dir wie die ganzen Orte aussehen und auch riechen oder gehört werden sollen. Mal dir aus wie die Helden über die Brücke schleichen und auf einmal werden sie hinterrücks von Goblins überfallen.

Das hilft mir etwas alle Sinne miteinzubeziehen, das mir zu notieren (damit ichs nicht vergesse), denn Gestank oder Geräusche machen vieles einfach viel lebendiger.

Und versuch Füllwörter zu vermeiden. Ein Lateinlehrer sagte da immer: "Das ist schonmal richtig."

Und versuch alles kurz und knackig zu halten. 2-3 Sätze sind eine gute Szenenbeschreibung, wenn die Szene nicht gerade eine Veränderung enthält (Der Gaukler fällt von seinem Turm etc.). Alles was länger wird, läuft Gefahr vergessen zu werden, oder Stimmung zu zerstören. Die Spieler werden schon fragen was sie alles genauer unter die Lupe nehmen werden. Vorlesungen enthalten eine Menge Folien, gerade damit sich das Publikum daran festhalten kann, und Gedanken nicht im nirgendwo verschwinden. Du als SL hast keine 75 Folien Powerpoint fürs AB dabei.
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."

Offline Lemming

  • Famous Hero
  • ******
  • Forumshaustier
  • Beiträge: 2.651
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: TheLemming
    • Lemmi
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #18 am: 18.12.2010 | 01:10 »
Ich schließ mich auch mal in groben Zügen den Vorrednern an (die ich zugegebenerweise nur überflogen habe).

Für mich lässt es sich wie folgt zusammenfassen:

Kenne die Umgebung (überleg Dir was genau Du dort alles siehst)
Schreib Dir 'nen Reminder, damit Du nicht im Spiel auf's Beschreiben vergisst.
Picke Dir für einen Spielabend
a) nicht zuviele Locations heraus
b) nimm Dir die Locations welche Du vorbereitest (sollten 1-5 sein) mit einer (wie oben genannt) Adjektivliste o.ä. oder nimm Dir ein Bild dazu (auch schon genannt).

Meine persönliche Erfahrung als Spieler ist, drumherum (temperatur, wetter usw.) reicht meistens aus um die Stimmung und Spannung zu halten.
Ein paar gut beschriebene im gewissen Umfang detaillierte Darstellungen pro Abend sind besser als durchgehende Beschreibung mit allen Facetten.
Der Zynismus ist meine Rüstung, der Sarkasmus mein Schwert und die Ironie mein Schild.

Offline 8t88

  • Mr. Million
  • Titan
  • *********
  • The only true 8t
  • Beiträge: 16.974
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: 8t88
    • 8t88's Blog
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #19 am: 18.12.2010 | 03:17 »
Ich empfehle auch lesen von Büchern, die so etwas gut machen und Umschreiben.
Live and let rock!

Klick den Spoiler Button!!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Offline Teylen

  • Bloodsaurus
  • Titan
  • *********
  • Tscharrr Tscharrr Tscharrr
  • Beiträge: 20.864
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Teylen
    • Teylen's RPG Corner
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #20 am: 3.01.2011 | 10:40 »
Vielleicht helfen trocken Uebungen die noch vor der freien Rede ansetzen.
Das heisst man stellt sich ohne direkt los zu reden einen Gegenstand vor [Apfel, Kutsche, etc.] und ueberlegt sich wie man ihn in Worten beschreiben kann. Eventuell auch wie man ihn von anderen Gegenstaenden unterschieden kann bzw. dem speziellen Gegenstand [Apfel] gegenueber anderen Gegenstaenden [Aepfel] unterscheidbar macht.

Im Spiel kann man dann ggf. die richtigen Worte ueber die Beschreibung des Gegenstand, welchen man sich vorstellt, finden.
Meine Blogs:
Teylen's RPG Corner
WoD News & Artikel

Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Sephiron

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 268
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Sephiron
    • Requiem Diskordia
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #21 am: 3.01.2011 | 12:40 »
Ich hab mir angewöhnt, mich als SL mit Beschreibungen zurück zu halten, dafür aber darstellerischen Aspekten mehr Raum zu geben... Wenn in einer Taverne "ein Typ vor dem Kamin sitzt", haben Spieler meist bereits irgendein Bild vor Augen. Wenn der Typ dann rüberkommt und sich die SCs mit ihm unterhalten, baut sich dieses Bild aus... genau so die Taverne etc.
Auf "Wie sieht XY eigentlich aus?" frage ich meist zurück: "Ich weiss nicht. Wie stellt ihr es euch denn vor?"

Allerdings verpasst ich wichtigen Dingen und fast allen NSCs klangvolle, eingängige Namen. Das hilft auch, sich darunter was vor zu stellen.
Reife des Mannes: das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel.

Offline Captain

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 333
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Captain
    • DreRoCo - Dresdner Rollenspiel Convention
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #22 am: 3.01.2011 | 13:10 »
Oh ja, eingängige Namen. Am besten verbundem mit klischeehaften Figuren und Orten. Die Arbeit mit Klischees erleichtert das Beschreiben ungemein, denn man mußt nur so beschreiben, daß klar wird, welches Klischee benutzt wird. Den Rest (und das ist mit Abstand der größere Part) macht dann die Phantasie der Spieler.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%

LöwenHerz

  • Gast
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #23 am: 3.01.2011 | 13:15 »
Sehe ich etwas anders. Es muss gar nicht mal klischeehaft sein. Aber deutlich. Und diese Deutlichkeit erreicht man über kurze und prägnante Beschreibungen.
"Der einäugige Wirt im Blauen Eber" ist besser, als "Der gepflegte, blonde, grauäugige, circa 1,73m große und athletische Wirt, der stets ein Glas poliert und freundlich jeden Gast persönlich empfängt".
Zuviel Blabla hat zu wenig Wiedererkennungswert und zudem bleibt bei kurzen und eingängigen Beschreibungen mehr für weitere NSC übrig ;)

Offline Yehodan ben Dracon

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.004
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Yehodan ben Dracon
Re: Die richtigen Worte
« Antwort #24 am: 3.01.2011 | 13:17 »
Am besten verbundem mit klischeehaften Figuren und Orten.

Klischees erleichtern Dinge, die am Rande ablaufen und durch den Bruch derselben betont man das wichtige (oder legt eine falsche Fährte!).

"Wie jetzt, der Wirt hat eine Augenklappe? Und die Schankmaid ist über 50 und dürr? Jungs, an dem Laden muss was faul sein!"
Mein Hellfrost Diary

Robin Law´s Game Style: Storyteller 75%, Method Actor 58%, Specialist 58%, Casual Gamer 42%, Tactician 42%, Power Gamer 33%, Butt-Kicker 17%