Umfrage

Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?

Ein eigenes System
25 (28.7%)
Im fertiges System, im weitesten Sinne "by the book" oder "as intended"
48 (55.2%)
ein fertiges System, aber mit starken Anteilen an Hausregel/eigenen Regelmodulen
14 (16.1%)

Stimmen insgesamt: 73

Autor Thema: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?  (Gelesen 5194 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #25 am: 6.12.2010 | 13:47 »
Hm, ich könnte ebenfalls alle drei Fragen mit "ja" beantworten, je nachdem, was ich gerade spiele. Ad hoc habe ich gar keine Runde, aber zu den geplanten bzw. vergangenen zählen Testrunden für eigene Systeme ebenso wie Systeme anderer Autoren "by the book" und auch (seltener in letzter Zeit) verhausregelte/adaptierte Versionen fremder Systeme.
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Offline Boba Fett

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #26 am: 6.12.2010 | 13:50 »
Ich habe vor Jahren aufgehört selber an einem System herumzuschrauben.
Naürlich gibt es kein Optimum, und ich finde immer etwas an einem gefertigten System, das mir nicht gefällt. Aber das gilt auch für die selbstgemachten.
Perfektion ist eben unerreichbar.
Und da mir die Zeit zu wertvoll ist, nutze ich lieber Konservenware und stecke die Energie in andere Dinge.
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Offline Pesttanz

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #27 am: 6.12.2010 | 13:52 »
Eine persönliche Version von Perfektion ist aber eben doch erreichbar. Und darum geht es hier doch. Ein für sich selbst möglichst perfektes System zu erschaffen. Ein System auf die Präferenzen eines einzelnen oder einiger weniger zugeschnitten.
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Offline Teylen

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #28 am: 6.12.2010 | 13:54 »
Eine persönliche Version von Perfektion ist aber eben doch erreichbar.
Man koennte auch ein Kaufsystem als "persoenliche Version der Perfektion" bestimmen.
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Offline sir_paul

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #29 am: 6.12.2010 | 13:57 »
@Teylen: Nein! Es könnte zwar sein das es ein Kaufsystem gibt welches mit deiner Version von Perfektion übereinstimmt. Aber du kannst nicht einfach sagen, dieses System ist jetzt mein perfektes System komme was da wolle...

Was mich eher stört ist das die "persönliche Version von Perfektion" im Eigenbau auch nur mit viel Zeit erreicht werden kann. Zeit die ich nicht mehr habe!

Offline Boba Fett

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #30 am: 6.12.2010 | 13:58 »
Eine persönliche Version von Perfektion ist aber eben doch erreichbar.

Nicht bei meinen Ansprüchen in Bezug auf ein "perfektes" System.
Das resultiert schicht daraus, dass meine Ansprüche nicht konstant sind und sich diese teilweise widersprechen.
Ich will schlicht "nicht immer das gleiche" sondern heute etwas und morgen etwas anderes.
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Offline Teylen

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #31 am: 6.12.2010 | 14:01 »
@Teylen: Nein! Es könnte zwar sein das es ein Kaufsystem gibt welches mit deiner Version von Perfektion übereinstimmt. Aber du kannst nicht einfach sagen, dieses System ist jetzt mein perfektes System komme was da wolle...
Wieso nicht? Das heisst, wieso sollte es bei etwas eigenem gehen, aber bei einem Kaufsystem nicht?
Zumal, in meiner persoenlichen Version von Perfektion, diese steigerbar ist.
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Offline Pesttanz

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #32 am: 6.12.2010 | 14:11 »
Man koennte auch ein Kaufsystem als "persoenliche Version der Perfektion" bestimmen.

Könnte man. Aber in der Realität wäre das dann doch eher ein Zufall, wenn dem auch so wäre. Bestimmen kann natürlich jeder, aber ich meinte schon, dass es sich auch so verhalten sollte. Ein Kaufsystem ist in der Regel von einem anderen Menschen entwickelt. Willst du mir sagen, dass du ein Spiel entdeckt hast, an dem du gar nichts ändern würdest, wenn du könntest?

Nicht bei meinen Ansprüchen in Bezug auf ein "perfektes" System.
Das resultiert schicht daraus, dass meine Ansprüche nicht konstant sind und sich diese teilweise widersprechen.
Ich will schlicht "nicht immer das gleiche" sondern heute etwas und morgen etwas anderes.

In welchen Kontext? Setting? Spielmechanik/Regeln?
Der zeitliche Faktor erschwert persönliche Perfektion sicherlich. Was mir heute gefällt, kann mir in 5 Jahren absolut missfallen. Vielleicht sollte ich eher sagen, dass es Persönliche Perfektion für eine gewisse zeitliche Periode gibt.
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Offline Woodman

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #33 am: 6.12.2010 | 14:14 »
Zitat
dass es Persönliche Perfektion für eine gewisse zeitliche Periode gibt.
Selbst zur gleichen Zeit kann mein persönliches Optimum für unterschiedliche Zwecke Widersprüche enthalten und mehrere Systeme erfordern, von daher würde ich es eher an eine spezielle Runde koppeln, da glaube ich auch das eine, zumindest in praktischen Belangen, optimale Lösung erreichbar ist, theoretische Probleme findet man immer.

Offline Pesttanz

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #34 am: 6.12.2010 | 14:19 »
Probleme gibt es sicherlich immer, aber diese können gelöst werden. Kannst du mir ein Beispiel geben für Widersprüche des persönlichen Optimums zur gleichen Zeit geben?
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Offline Teylen

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #35 am: 6.12.2010 | 14:33 »
Bestimmen kann natürlich jeder, aber ich meinte schon, dass es sich auch so verhalten sollte.
Bestimmen ist in dem Fall vielleicht das falsche Wort, 'feststellen' waere wohl treffender.

Zitat
Ein Kaufsystem ist in der Regel von einem anderen Menschen entwickelt. Willst du mir sagen, dass du ein Spiel entdeckt hast, an dem du gar nichts ändern würdest, wenn du könntest?
Ich wuerde sogar behaupten das ich mehrere Systeme fand.
Desweiteren kann man doch, oftmals, durch die Goldene Regel mit Segen oder als Aufforderung seitens der Autoren, Sachen veraendern [Damit ein Spielgefuehl "as intended" erreicht wird].

Zitat
Kannst du mir ein Beispiel geben für Widersprüche des persönlichen Optimums zur gleichen Zeit geben?
Von dem was ich im GRW las, fand ich "Ratten!" als System wie Setting schlank und sexy, mir gefiel besonders die Koerperzonen Aufteilung der Ratte respektive das Charakterblatt.

Ich mag nach wievor VtM, und halte es bisher fuer das beste Vampir zentrierte RPG Setting. Ich mag jedoch die vielen Attribute, und faende es der Perfektion eines Vampir zentrierten Rollenspiel abtraeglich, haette man ein minimalistisches Charakterblatt wie bei Ratten.
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Offline Joerg.D

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #36 am: 6.12.2010 | 14:37 »
Ich spiele 2 eigene Systeme, aber in der Regel nicht by the Book, sondern modifiziert.

SW und das Cinematik Unisystem spiele ich by the Book, Reign je nach Setting mit mehr oder weniger Hausregeln.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Woodman

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #37 am: 6.12.2010 | 14:52 »
Probleme gibt es sicherlich immer, aber diese können gelöst werden. Kannst du mir ein Beispiel geben für Widersprüche des persönlichen Optimums zur gleichen Zeit geben?
Wenn man einfach völlig unterschiedliche Settings bespielen will zb. Cyberworld und SR, Cyberworld ist ein düsteres low Cyberpunksetting, da würde ich ein hartes und tödliches System für haben wollen um die Welt auch richtig rüberzubringen, SR dagegen ist alles andere als Low und hat dazu noch jede Menge Fantasy und Magie Elemente, das braucht ein eher cinematisches System, selbst wenn man beides mit einem Universalsystem bespielt, wären die verwendeten Regeloptionen jeweils völlig andere.

Offline D. M_Athair

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #38 am: 6.12.2010 | 15:01 »
Stadium 3: "Das ganze System hat von Grund auf einen Wurm drin!"
In abgeschwächter Form mache ich mir das VOR dem Kauf eines jeden neuen Spiels bewusst.
Von daher komme ich gar nicht erst in die Verlegenheit eines RPG-Wechsel-Kreislaufs.
« Letzte Änderung: 6.12.2010 | 20:30 von Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Pesttanz

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #39 am: 6.12.2010 | 15:05 »
Ich wuerde sogar behaupten das ich mehrere Systeme fand.
Desweiteren kann man doch, oftmals, durch die Goldene Regel mit Segen oder als Aufforderung seitens der Autoren, Sachen veraendern [Damit ein Spielgefuehl "as intended" erreicht wird].

Es gibt einige Spiele die ich wirklich toll finde. Systeme die ich auch heute noch gerne spiele. Earthdawn z.B. versprüht einen gewissen Charme. TSOY z.B. gefällt mir inhaltlich, da dies genau mein Ding ist. Es gibt auch Sachen die in an DSA usw. gut finde. Doch perfekt auf mich zugeschnitten war keins. Bei Earthdawn war mir zu wenig Hintergrund. TSOY ist sehr speziell und bei DSA gefallen mir einige Regeln nicht. Außerdem war mir die Welt damals zu lieb. Ich persönlich lege sehr viel Wert auf Hintergrund. Die Art von Umfang den ich mir wünsche, hat bislang nur DSA. Da gefällt mir aber thematisch nicht alles von und die Regeln sind auch nicht mein Fall.

[quote author=Teylen link=topic=63915.msg1240730#msg1240730 date=1291642403Von dem was ich im GRW las, fand ich "Ratten!" als System wie Setting schlank und sexy, mir gefiel besonders die Koerperzonen Aufteilung der Ratte respektive das Charakterblatt.

Ich mag nach wievor VtM, und halte es bisher fuer das beste Vampir zentrierte RPG Setting. Ich mag jedoch die vielen Attribute, und faende es der Perfektion eines Vampir zentrierten Rollenspiel abtraeglich, haette man ein minimalistisches Charakterblatt wie bei Ratten.
[/quote]

Du vergleichst hier verschiedene Thematiken. An Ratten magst du das entschlackte Setting. Bei Vampire die Liebe zum Detail. Vampire ist aber ein spezielles Rollenspiel um Vampire. Und passend dazu richtet sich das Hauptaugenmerk auch auf diese. Ich habe Ratten nie gespielt, aber ich mag z.B: entschlackte Settings sehr selten.

Was ich meine: Natürlich kann ich bei "meinem perfekten Fantasy Setting" andere Vorlieben, als bei "einem spezialisierten Setting haben". Trotzdem ist mein Fantasy Setting für mich perfekt. Wenn ich nun noch Lust habe ein Vampirsetting zu kreieren, dann mache ich dies. Im optimalen Falle kommt dann mein für mich perfektes Vampirsetting hervor. Ich unterscheide also zwischen Systemen und Thema.

@Woodman: Ich habe nun verstanden was du/ihr meint. Natürlich hat man nicht immer nur auf das eine Lust. Dies ändert aber nichts an meiner Aussage, dass ein bestimmtes Setting im Rahmen seiner Thematik perfekt sein kann. DAS allgemeine perfekte Setting wird und kann es natürlich niemals geben. ;)
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Offline Boba Fett

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #40 am: 6.12.2010 | 15:05 »
Nicht bei meinen Ansprüchen in Bezug auf ein "perfektes" System.
Das resultiert schicht daraus, dass meine Ansprüche nicht konstant sind und sich diese teilweise widersprechen.
Ich will schlicht "nicht immer das gleiche" sondern heute etwas und morgen etwas anderes.
In welchen Kontext? Setting? Spielmechanik/Regeln?

Spielmechanik und Regeln.
Setting betrachte ich davon als unabhängig...

Zitat
Der zeitliche Faktor erschwert persönliche Perfektion sicherlich. Was mir heute gefällt, kann mir in 5 Jahren absolut missfallen. Vielleicht sollte ich eher sagen, dass es Persönliche Perfektion für eine gewisse zeitliche Periode gibt.

5 Jahre? Nich mal 5 Tage!
Wenn ich heute Lust auf ein taktisches Rollenspiel habe, wo ich gern Konflikte löse und Hindernisse (auch: Gegner) aus dem Weg räume, so bin ich morgen auf eine gute Story scharf, bei der mir irgendwelche Regeln bezüglich Position, Bewegung und taktische Situationsvorteile völlig im Weg stehen. Übermorgen möchte ich dann lieber wieder was ganz anderes spielen und als Spieler die Spielwelt mitgestalten.

Meine liebsten 4 Regelsysteme: Savage Worlds, Fate, Unisystem, World of Darkness Core
So, und die wechseln sich im Stundentakt in der Rangliste ab.
Wenn etwas bei mir konstant ist, dann die inkonsistenz meiner Vorlieben...

Das ist so, wie mit dem "Lieblingsgericht" - da fallen mir auf die schnelle auch ein rundes Dutzend ein.
Vor allem aber möchte ich jeden Tag was anderes essen!
« Letzte Änderung: 6.12.2010 | 15:07 von Boba Fett »
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Offline Falcon

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #41 am: 6.12.2010 | 19:36 »
Oh, über das Thema scheinen sich ja schon viele Leute Gedanken gemacht haben.

ich habe die Umfrage als Steigerung gesehen, wer also alles schonmal gemacht hat, kreuzt im Endeffekt "ein eigenes System an". Im Zweifelsfall kreuzt man das an, was man am MEISTEN spielt (logisch, oder?).
Und ab Wann jemand eine Hausregelsammlung als neues System sieht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich würde sagen, so lange der Kernmechanismus nicht ausgetauscht wird, handelt es sich auch nicht um ein anderes System (würde ich aber nur als Faustregel benutzen).
Die Unentschlossenen können ihre Stimme ja noch nachholen. Andere Optionen gibt die Umfrage ja nicht her, so daß man sich das erschliessen kann.


Ich glaube, daß ein Eigenprojekt nur Zukunft hat, wenn noch mindestens ein Mitspieler zusammen einsteigt. Natürlich kann auch bei einem eigenen System kein perfektes herauskommen, aber immerhin noch ein besser angepasstes, als ein Fertigsystem.
Ich persönlich finde gerade die Heartbreaker haben durch viele selbsternannte ProfiRPG Designer einen schlechten Ruf erhalten. Ich hab das nie verstanden und gerade die Heartbreaker von anderen Runden im Netz gerne gelesen. Die sind z.b. auffällig weniger geworden, die Kultur, daß RPG Runden ihre eigenen Lösungen finden scheint irgendwie untergegangen zu sein. Heute beschränkt sich das auf 1-Mann Projekte, die sich mit ihren irrsinnig Innovativen Ansätzen gegenseitig ausstechen.
Aber ein bisschen DSA oder Midgard mit anderem Twist, daß kann u.U. GENAU das sein, was man sucht. Ein schönes Beispiel war hier Arcane Codex, habe mich lange nach den Naserümpfenden Beatniks gerichtet, um es durch Empfehlung eines Freundes doch mal in der Runde auszuprobieren... und es war gut. Sehr gut sogar, absolut NICHTS Neues aber die Mischung war wesentlich geschmackvoller, als die Vorbilder.
Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee sich die Mechanismen und Ideen zusammen zusuchen, die einem gefallen. Ein bisschen was von GURPS, mal was von Savage Worlds oder sogar Midgard. Das drückt auch den Arbetisaufwand massiv. Es geht ja nicht (nur) darum etwas völlig neues zu machen, sondern, was zur eigenen Runde, oder sogar nur zu einer Kampagne passt.

Bei Fertigsystemen scheitert es manchmal schon an Details. Ich weiss z.b., daß mir die Multiplikationen für den Schaden beim Unisystem überhaupt nicht gefallen oder die Geringe Fertigkeits/Attributsspanne von 6. Mir wurde auch schon oft Trauma empfohlen, aber mir gefallen keine W100 Würfe, kann man nix machen. Das kann etwas ganz banales sein, Ich mag z.b. einen Würfelmechanismus auf W12 basierend, na kennt jemand einen?
Wir spielen schon sehr häufig by the book, bevor wir anfangen zumzuhausregeln und selbst Mitspieler, denen Regeln nach eigener Aussage nicht so wichtig ist, fangen früher oder später an zu kristisieren. Wenn eine Mechanik eine Situation nicht ausreichend gut darstellt, kann man da eben nicht so ohne Weiteres darüber hinwegsehen, selbst ignorieren ist ja im Grunde keine Lösung (denn dann weiss man nimmer noch nicht, wie man die Situation umsetzt). Ich spiele eigentlich kein System ohne Hausregeln, aber häufig zeigt sich, daß die Systeme viel größere Probleme haben (sprich, man braucht so viele Hausregeln, daß man auch gleich ein eigenes Schreiben kann).
Mein "Problem" ist, daß ich sehr leicht zu begeistern bin (ich sehe das allerdings weniger als Problem und vermisse das entsprechend bei anderen Rollenspielern), so bin ich schon in mehrere Systeme durch Empfehlungen und Reviews voll eingestiegen, um dann mit der RPG Erfahrung festzustellen, was da teilweise für ein Rotz produziert wurde. Da fühle ich mich von Fans im Nachhinein auch einfach mal gehörig verarscht, die dann auf ihren Empfehlungen mit hahnebüchenen Argumenten beharren oder "ihr" System selber nicht gut kennen. Und am Ende läuft es immer auf das "Geschmacksargument" hinaus. Eben, so wie in "jeder Geschmack ist persönlich".

Ich bin es jedenfalls Leid und will den Kreislauf endlich beenden. Ich bin mit vielen Fertigsystemen by the book voll zufrieden (z.b. Savage Worlds für kurzkampagnen), aber für klassische Low-Power mit schön langsamer Progression sehe ich z.b. nirgendwo eine brauchbare Alternative für mich.
Aber ich finde gerade für klassische Systeme (Attribut+Fertigkeit yadda yadda) sind die Rollenspieler schon so konditioniert, daß sich auch ader Aufwand im Rahmen hält.


Ich find schon, daß, wenn man sich auch mit anderen Rollenspielen gut auskennt, man sehr nahe an die rundenbezogene Perfektion kommt. Periodische Wechsel sehe ich nicht als Argument, denn wo steht geschrieben, daß man nicht mehrere Eigensysteme schreiben kann. Warum nicht für jede Kampagne das passende System? Es ist wohl nicht klar, daß es hier nicht zwingend um Universalsysteme geht.

Wessen Runde ihre persönliche Perfektion in einem Fertigsystem gefunden haben, kann ich nur beglückwünschen. Ich würde sagen 6er im Lotto.
« Letzte Änderung: 6.12.2010 | 19:58 von Falcon »
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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #42 am: 6.12.2010 | 19:52 »
Mensch Falcon, hör auf, drüber zu reden und fang an, dein eigenes Ding zu machen!
Du hast ja schon einiges kennen gelernt, greif dir raus, was dir geeignet erscheint und werd glücklich damit.
Vielleicht macht dir ja sogar das Systembasteln an sich Spaß?
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg damit! Mach einfach mal drauf los! :)
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Offline Falcon

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #43 am: 15.12.2010 | 01:38 »
Danke für den Anschubs, aber dazu fehlt mir wohl die Rückendeckung in der Runde. Und die Mitspieler, die es interessiert, haben eigentlich gar keine Zeit dafür.

das Basteln, schreiben und zeichnen an sich macht mir eigentlich keinen Spass, obwohl ich mir das zutraue, sehe ich das nur als Arbeit an. Mich interessieren immer nur die Ergebnisse.
Bei Teamwork sieht sowas natürlich schon anders aus.

naja, versuchen wir es erstmal mit einem weiteren Systemwechsel :P


btw. : wenn ihr hier eure Heartbreaker erwähnt, könnt ihr die auch gerne verlinken, so denn möglich.
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Offline vaxr

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #44 am: 15.12.2010 | 03:35 »
Periodische Wechsel sehe ich nicht als Argument, denn wo steht geschrieben, daß man nicht mehrere Eigensysteme schreiben kann. Warum nicht für jede Kampagne das passende System?

Am wichtigsten an einem System sind für mich funktionierende Regeln. Das bedeutet, dass diese ordentlich getestet sein sollten. Bei einem Eigensystem fange ich mit dem Testen bei 0 an. Schreibe ich nun ein eigenes System (und nicht nur einen Mod, auch wenn dafür abgeschwächt dasselbe gilt) für jede Kampagne, fange ich bei jeder Kampagne bei 0 an.
« Letzte Änderung: 15.12.2010 | 03:37 von vaxr »
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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #45 am: 15.12.2010 | 06:28 »
Spielen tu ich mehr oder weniger alles. Beim Leiten jedoch sind meine Ansprüche höher, und deshalb sinds da Eigenentwicklungen.
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Offline Falcon

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #46 am: 16.12.2010 | 00:29 »
ich würde bei einem Eigensystem für eine eigene Runde mittlerweile nicht mehr bei Null anfangen, sondern mir bewährte Mechanismen zusammenklauen, die mir gefallen.
Es geht ja schliesslich nicht darum ein Produkt zu verkaufen.

Es ist natürlich trotzdem mehr Aufwand, aber ich halte es auch so für unwahrscheinlich mehr als 3-4 System RICHTIG spielen zu können, egal ob fertig oder selbstgemacht.
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Offline Sephiron

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #47 am: 7.01.2011 | 20:04 »
Hmm... ich wechsel meine Systeme fürs P&P wie manche Leute ihre Unterhosen... soweit möglich spiel ich "by the book", aber wenn das System "broken" ist, wirds durch Hausregeln repariert oder an die Spielintention angepasst. Manchmal wird der Hausregel-Anteil dann größer als der Rest.
Das Regelwerk für meine Live-Runde hab ich vom Kern an selbst erschaffen.

Worunter fällt das jetzt?
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Offline Lyonesse

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #48 am: 7.01.2011 | 20:30 »
Beim Hero-System, mit dem ich seit Jahren spiele, ist rumschrauben eigentlich nicht nötig. Hab da trotzdem am Skill-System rumgetüftelt, das Kampftempo geändert, um Kämpfe kürzer und gefährlicher zu machen, oder die krude EP-Vergabe etwas raffiniert und schließlich sogenannte Hero Points eingeführt, die ähnlich wie Fate Points oder etwas in der Art funktionieren. Das sind aber wirklich keine großen Sachen - praktisch kaum der Rede wert -, und seit der 5ten Edition, die sich zB. auch erheblich mehr Gedanken um die Skills gemacht hat, habe ich inzwischen auch einige der Änderungen wieder zurückgefahren. Ich bin einfach mit dem System äußerst zufrieden, so wie es ist.
« Letzte Änderung: 7.01.2011 | 21:53 von Lyonesse »
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Offline Blizzard

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Re: Wer benutzt ein eigenes Rollenspielsystem?
« Antwort #49 am: 8.01.2011 | 13:36 »
Ich verwende meistens das offizielle Regelsystem, das ab&an auch schon mal mit ein paar Hausregeln versehen ist. An einem eigenen System bastle ich seit geraumer Zeit, aber das steckt noch in den Kinderschuhen...und es dürfte noch einige Zeit dauern, bis das testreif ist.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."