Ah, jetzt ergibt es plötzlich Sinn. Danke für's Erleuchten!
Na, Du weißt doch, wie's hier läuft: Einfach den korknadel fragen, und der erklärt Dir dann schon die Welt.
Schön wär's ....
Dass sich 2nd und 3rd manchmal so in die Haare bekommen, finde ich schade. Ich muss ebenfalls zugeben, dass ich der 3rd, als ich sie zum ersten Mal im Laden gesehen habe, mehr als skeptisch begegnet bin: Ich fand diese Kiste einfach scheiße -- damals war ich noch ein blank radierter Zettel mit einem ordnungsgemäß gespitzten Bleistift als ungebrochenes Rückgrat: Credo in unum ludum Rollensis: Pen&Paper. Mittlerweile bin ich begeistert von der 3rd.
Aber darum finde ich die 2nd keineswegs verkehrt, und ich kann einen Teil der Ablehnung gegenüber der 3rd von Fans der 2nd schon verstehen, vor allem in Deutschland: Ich selbst ärgere mich grün und blau, dass F&S die Meister der Nacht, das Vampirquellenbuch, nicht mehr rausbringen durfte. Die 2nd war ein gutes Spiel mit einigen vorzüglichen Abenteuern und Quellenbüchern, und man hätte sich eben schon gewünscht, dass das fortgesetzt wird.
Aber nein, jetzt kommt die 3rd, und mit dem Material für die 3rd kann man als Spieler der 2nd nicht viel anfangen (außer Abenteuer wie Gathering Storm, die sich leicht konvertieren lassen -- aber wer will schon 30$ für ein Abenteuer ausgeben, bei dem er die Hälfte des Produkts wegwerfen kann, weil er es nicht benutzen will?). Ich selbst spiele gern die 3rd, aber die Änderungen von der 2nd zur 3rd sind ja nicht so, dass man sagen müsste, mit der 3rd ist Warhammer jetzt ein besseres Spiel, im Sinne einer verbesserten Neuauflage. Es ist ein völlig anderes Spiel. Von daher kann ich es gut verstehen, wenn Leute bei der 2nd bleiben, denn die ist ja gut und hat ein flottes, taugliches System. Man muss die Karten und Pöbbels, den vollbepackten Spieltisch und die teuren Preise der 3rd nicht mögen. Und das sind in meinen Augen verständliche Argumente gegen die 3rd, und ich kann auch akzeptieren, wenn da ein wenig Unmut herrscht, weil nun die 3rd der Fortführung der 2nd im Wege steht.
Mich irritiert nur immer, wenn die Ablehnung so daher kommt, wie bei mir selbst zu Anfang: Igitt, Brettspiel, pfui bäh, bunt, Nase rümpf, das ist ja was für hirnlose Computerspieler ohne Vorstellungskraft, für Leute, die's vorgekaut haben wollen .... Da geht es nämlich meist nicht mehr um eine diskutierbare Kritik oder Geschmacksfrage, sondern um die Affirmation der eigenen Überlegenheit, weil eine Freizeitbeschäftigung ja etwas sein muss, mit dem man sich die eigene Klugheit/Tüchtigkeit beweisen muss. Oder anders gesagt: Wenn ihr Spaß haben wollt, dann aber bitte gefälligst auf dieselbe Weise wie ich!