Der 9jährige Barbar bei DnD? Der 11jährige Decker bei SR?
Also ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das Spaß macht, insbesondere, wenn die
gesamte Gruppe aus Kindern besteht.
Aber den Thread "Kind als SC" hatten wir schon, hier geht es noch um etwas anderes: Es verleiht dem späteren erwachsenen Charakter gewiss ungleich mehr Tiefe, wenn man die prägenden Ereignisse seiner Kindheit durchgespielt hat. Ich glaube, das war morebytes' Plan, oder?
Natürlich kann man auch einfach nur so eine "Kindergruppe" spielen und sehen, was kommt, aber gerade die Perspektive, das ganze Leben des Charakters durchzuspielen, finde ich sehr reizvoll. Allerdings lauert die Gefahr, sich in Details zu verrennen und nicht zu Potte zu kommen. Man sollte sich daher von Anfang an ganz genau überlegen, was man will.
Wenn man tatsächlich das "ganze Leben" spielen will, sollte man entpsrechende Zeitsprünge einplanen und auf "Zeitfüller" als Abenteuer verzichten, sondern sich sehr konsequent an dem orientieren, was den Charakter geprägt hat, seien es einschneidende Ereignisse oder bestimmte exemplarische Geschehnisse, die zeigen, wie sein Leben in jener Zeit verlief. Man sollte sich in einer "Epoche" gerade Zeit genug lassen, um ein gutes Gefühl für sie zu bekommen, und dann "weiterziehen".
In einer solchen Kampagne bietet es sich auch geradezu an, viele gut ausgearbeitete NSCs zu verwenden, die in verschiedenen "Epochen" wieder auftauchen, vielleicht erst als Verbündete, später als Feinde, oder umgekehrt. Auch Liebe und Familie sollte ihren Platz in einer solchen Kampagne haben, Loyalitäten, Konflikte, Lebensziele... Man sollte sie nicht daran verschwenden, durch die Gegend zu ziehen und irgendwelche Dungeons auszuräuchern oder für irgendwelche gesichtlosen Händler und Adlige schwierige, aber belanglose Aufträge auszuführen. Die Persönlichkeit der Charaktere sollte den absoluten Fokus bilden.
Wir haben so was mal bei Vampire versucht, vom Embrace um 1100 bis in die Gegenwart zu spielen. Wir sind nicht mal bis 1400 gekommen...