Ich spiele Skyrim immer noch, allerdings inzwischen eher sporadisch auf dem Schwierigkeitsgrad "Master" ("Legendary" ist einfach nur noch unfair, weil man kaum Schaden macht, der Gegner aber um so mehr - das hätte man auch sinnvoller austarieren können ...) und habe zig Mods installiert, die Gegner cleverer und Kämpfe härter sowie alle Händler zu Halsabschneidern machen, außerdem meine Tragekapazität auf ein "realistisches" Maß reduziert und das Schleichen herausfordernder machen.
Ergebnis: Man stirbt schneller, aber hauptsächlich dann, wenn man sich dämlich anstellt. Dämlich heißt in dem Kontext, dass man sich unvorbereitet (!) in Situationen begibt, in denen man einer Übermacht oder einem besonders harten Einzelgegner im offenen Kampf gegenübersteht, was selbst bei ausgewogenen Waffen- und Rüstungsskills bei den im ersten Absatz genannten Bedingungen nicht mehr funktioniert. Will sagen: Je härter der Schwierigkeitsgrad, desto weniger funktioniert Minmaxing oder das Grinden bestimmter Skills bzw. das "künstliche" Herstellen einer Klasse, was schon von Vanilla-Skyrim gar nicht vorgesehen ist.
Das ergibt zwar anfänglich ziemliche Frustmomente, macht aber das Spiel auf lange Sicht interessanter und immersiv. Um beispielsweise eine Festung mit Banditen oder Magiern hohen Levels zu säubern, muss man eben erst einmal am Tage von weitem Aufklärungsarbeit leisten und die Gegnerpositionen / Tagesabläufe / Patrouillenrouten auskundschaften, um sich dann nachts einzuschleichen und möglichst viele Gegner lautlos zu erdolchen, bevor man den Rest direkt angeht. Auch Hit&Run mit Fernwaffen hilft, um die Gegner im Vorab anzuknabbern.
Alchemie ist schon deshalb wichtig, weil Gifte den Schaden erhöhen, weil gefundene Heiltränke rar sind und man durch den Verkauf von Tränken auch zu Geld kam - denn das ist schwerer, wenn Händler weniger bezahlen, mehr verlangen und wenn man aufgrund der realistischen Tragekapaziät auch nicht mehr jeden Plunder zum Händler schleppen kann.
Auch auf das Verzaubern von Waffen ist wichtig. Ganz zu Anfang sind sogar die zehn Punkte Elementarschaden eine Hausnummer, zumal man sie auf verbesserte Waffen applizieren kann. Sobald man erbeutete verzauberte Waffen verbessern kann, verliert das etwas an Bedeutung, aber nicht ganz, zumal die gefundenen Waffen zwar häufig bessere Verzauberungen, aber dafür erbärmlich wenige Ladungen haben - ganz zu schweigen davon, dass man manchmal auch den falschen Waffentyp mit der richtigen Verzauberung findet und diese gerne auf eine passende Waffe übertragen möchte.
Kurz, erst auf hohen Schwierigkeitsgraden und abgeschmeckt mit Mods hatte ich das Gefühl, in Skyrim in einer feindlichen Umgebung zu sein, die unvorsichtiges Handeln bestraft und taktisches Vorgehen und das überlegte Nutzen möglichst vieler Fertigkeiten belohnt. Vanilla-Skyrim auf niedrigem Schwierigkeitsgrad ist eher ein Spaziergang, sobald man die Spielmechaniken erkannt hat und ausnutzen kann.