Fantomas, du willst ganz eindeutig und ohne Frage Morrowind spielen
Gemessen an der Zeit, die ich damals damit verbracht habe, könnte ich das heute nach kurzer Einarbeitung immer noch mit verbundenen Augen und auf den Rücken gefesselten Händen im Vollrausch spielen.
Um mittig im Spiel Blödsinn zu vermeiden, sind Stadtwachen, die grundsätzlich stärker sind als der Held eine zwar effektive, aber nicht unbedingt elegante Lösung. Da gibt es schönere Wege, und sei es im simpelsten Fall die, dass einfach unendlich Stadtwachen spawnen, bis auch der stärkste SC tot ist oder im Kerker sitzt. Dann hat man als Spieler bis zur unvermeidlichen Niederlage seinen Spaß gehabt und letztendlich ist Masse das Einzige, was NSCs einem irgendwann gottgleich gewordenen SC voraus haben.
Übrigens ist die Kerker-Lösung in sofern interessant, wie dann einfach das System greifen kann, dass eine lange Kerkerhaft Skills reduziert. Man könnte es nur dahingehend ausdehnen, dass Kerkerhaft bei "Staatsfeinden" den Charakter so weit zurecht stutzt, dass es sich Spieler dreimal überlegen, ihre Macht zu missbrauchen. Man kann dann zwar neu laden, man kann sich aber auch der Herausforderung stellen, nach der Entlassung mit massiv reduzierten Werten und sämtlicher Besitztümer und Würden beraubt und mit denkbar schlechtem Ruf wieder auf die Beine zu kommen.
Weitere Möglichkeiten wären: Es werden andere Heroen angeheuert und auf den SC angesetzt. Typen mit Badassery +10, die vielleicht nicht Alduin bezwungen oder Mehrunes Dagon in seine Schranken verwiesen haben, die es aber hätten tun
können und es einfach nur viel cooler finden, als Regulatoren die schwarzen Schafe im Heldengeschäft zu disziplinieren.
Sämtliche Probleme
nicht mitlevelnder Welten kann man meines Erachtens mit einem einzigen Feature lösen, nämlich mit einem vernünftigen Prestige-System. Klar kann man auf höherer Stufe ganze Städte entvölkern, aber dafür müsste man eben sehr viele Charaktere umbringen, die alle irgendwie mit anderen Charakteren und/oder Fraktionen verbunden sind. Und wenn irgendwann niemand mehr mit einem redet, keiner mehr etwas kauft oder verkauft und man in Städte gar nicht mehr hinein gelassen wird ... Nun, dann ist die Entvölkerung quasi nur noch der Blödsinn, den man macht, bevor man das Spiel ohnehin aufgibt. Übrigens war es bei Morrowind ja schon eine Bremse, dass man nicht wusste, ob man nicht eventuell einen Quest-Giver abmurkst und sich damit um womöglich interessante Quests bringt.
Grundsätzlich müsste man einen Weg finden, den SC zu entwickeln, ohne dass er jemals gottgleich wird. Der Grund, warum der SC besonders ist, sollte darin liegen, dass der Spieler dahinter Dinge unternimmt, die NPCs nicht unternehmen, auch wenn sie genauso mächtig oder sogar mächtiger sind. Ich habe absolut kein Problem damit, die Entwicklung von SCs zu entschleunigen und bestimmte Aspekte sogar zu deckeln. Kraft, Ausdauer und Geschwindigkeit kann man trainieren, aber irgendwann ist nun einmal Schluss. Dann kann man nur noch durch bessere Ausrüstung und vor allem durch intelligentes Vorgehen selbst die schwierigsten Aufgaben meistern - oder eben dadurch, dass man so viele Freunde gewonnen hat, aus denen man für bestimmte Aufgaben eine starke Taskforce zusammenstellen kann.
Für letzteres wäre es natürlich erforderlich, dass NPCs nicht gleich zu Followern werden, nur weil man eine kleine Gefälligkeit für sie erledigt hat. Darin schwächelt (nicht nur) die TES-Reihe, in der es bestenfalls die Abstufung "feindlich, ablehnend, neutral, wohlwollend, befreundet" gibt. Das ist für soziale Interaktion ein wenig mau, denn zwischen "Wir sind dicke Freunde und ich helfe dir jederzeit, dein komplettes Haus zu renovieren!" und "Wir sind dicke Freunde und deshalb lasse ich jetzt Weib und Kind zurück und gehe mit dir auf eine Selbstmordmission, bei der es nichts zu verdienen gibt und obwohl ich keine geeignete Ausrüstung habe!" besteht doch ein gewisser Unterschied. Will sagen, ab einem bestimmten Punkt dessen, was man von Followern verlangt, müssen mehrere Faktoren stimmen. Sympathie ist nur einer davon.
Ich fände es beispielsweise genial, wenn manche Follower einen zwar auf Reisen begleiten sich aber (anfangs) weigern, sichere Wege zu verlassen oder gar explizit gefährliche Areale zu betreten. Ist man eine Weile mit ihnen gereist, hat sie gut ausgerüstet und ihnen vielleicht ein paar Extras rübergeschoben und sind sie selbst in ihren Fertigkeiten gestiegen, ist das kein Problem mehr - aber sie weigern sich womöglich immer noch, auf Drachenjagd zu gehen oder haben ein Problem mit Spinnen oder sind zu bestimmten Zeiten nicht verfügbar oder, oder, oder ...